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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815.

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schaffen und wenn er es nicht thut, soll ihm der
Kopf vor die Füße gelegt werden." Do leit de
Künig den Ferenand getrü to sik kummen und
sehde üm, he hädde da un da 'ne Leiweste, de sull
he ünn herschappen, wenn he dat nig deie, sull he
sterwen.

De Ferenand getrü gink im Stall to sinen
Schümmel un grinde un jammerde. "O wat sin
ik 'n unglücksch Minschenkind." Do röppet jei-
mes hinner üm: "Ferenand getreu, was weinst
du?" He süt sik um, süt awerst neimes un jam-
merd jümmer fort: "o min lewe Schümmelken,
nu mot ik die verlaten, nu mot ik sterwen." Da
merkt he eist, dat dat sin Schümmelken deit dat
Fragen. "Döst du dat, min Schümmelken, kast
du kuren (reden)?" un segd wier: "ik sull da un
da hen un sall de Brut halen, west du nig, wie
ik dat wol anfange?" Da antwoerd dat Schüm-
melken: "gah du na den Künig un segg, wenn
he die giwen wulle, wat du hewen möstest, so
wullest du se ünn schappen: wenn he die 'n Schipp
vull Fleisk un 'n Schipp vull Brod giwen wulle,
so sull et gelingen; da wören de grauten Riesen
up den Water, wenn du denen ken Fleisk midde
brächtest, so terreitn se die; un da wören de
grauten Vüggel, de pickeden die de Ogen ut den
Koppe, wenn du ken Brod vor se häddest." Da
lett de Künig alle Slächter im Lanne slachten un
alle Becker backen, dat de Schippe vull werdt.

Wie

ſchaffen und wenn er es nicht thut, ſoll ihm der
Kopf vor die Fuͤße gelegt werden.“ Do leit de
Kuͤnig den Ferenand getruͤ to ſik kummen und
ſehde uͤm, he haͤdde da un da ’ne Leiweſte, de ſull
he uͤnn herſchappen, wenn he dat nig deie, ſull he
ſterwen.

De Ferenand getruͤ gink im Stall to ſinen
Schuͤmmel un grinde un jammerde. „O wat ſin
ik ’n ungluͤckſch Minſchenkind.“ Do roͤppet jei-
mes hinner uͤm: „Ferenand getreu, was weinſt
du?“ He ſuͤt ſik um, ſuͤt awerſt neimes un jam-
merd juͤmmer fort: „o min lewe Schuͤmmelken,
nu mot ik die verlaten, nu mot ik ſterwen.“ Da
merkt he eiſt, dat dat ſin Schuͤmmelken deit dat
Fragen. „Doͤſt du dat, min Schuͤmmelken, kaſt
du kuren (reden)?“ un ſegd wier: „ik ſull da un
da hen un ſall de Brut halen, weſt du nig, wie
ik dat wol anfange?“ Da antwoerd dat Schuͤm-
melken: „gah du na den Kuͤnig un ſegg, wenn
he die giwen wulle, wat du hewen moͤſteſt, ſo
wulleſt du ſe uͤnn ſchappen: wenn he die ’n Schipp
vull Fleiſk un ’n Schipp vull Brod giwen wulle,
ſo ſull et gelingen; da woͤren de grauten Rieſen
up den Water, wenn du denen ken Fleiſk midde
braͤchteſt, ſo terreitn ſe die; un da woͤren de
grauten Vuͤggel, de pickeden die de Ogen ut den
Koppe, wenn du ken Brod vor ſe haͤddeſt.“ Da
lett de Kuͤnig alle Slaͤchter im Lanne ſlachten un
alle Becker backen, dat de Schippe vull werdt.

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[208/0229] ſchaffen und wenn er es nicht thut, ſoll ihm der Kopf vor die Fuͤße gelegt werden.“ Do leit de Kuͤnig den Ferenand getruͤ to ſik kummen und ſehde uͤm, he haͤdde da un da ’ne Leiweſte, de ſull he uͤnn herſchappen, wenn he dat nig deie, ſull he ſterwen. De Ferenand getruͤ gink im Stall to ſinen Schuͤmmel un grinde un jammerde. „O wat ſin ik ’n ungluͤckſch Minſchenkind.“ Do roͤppet jei- mes hinner uͤm: „Ferenand getreu, was weinſt du?“ He ſuͤt ſik um, ſuͤt awerſt neimes un jam- merd juͤmmer fort: „o min lewe Schuͤmmelken, nu mot ik die verlaten, nu mot ik ſterwen.“ Da merkt he eiſt, dat dat ſin Schuͤmmelken deit dat Fragen. „Doͤſt du dat, min Schuͤmmelken, kaſt du kuren (reden)?“ un ſegd wier: „ik ſull da un da hen un ſall de Brut halen, weſt du nig, wie ik dat wol anfange?“ Da antwoerd dat Schuͤm- melken: „gah du na den Kuͤnig un ſegg, wenn he die giwen wulle, wat du hewen moͤſteſt, ſo wulleſt du ſe uͤnn ſchappen: wenn he die ’n Schipp vull Fleiſk un ’n Schipp vull Brod giwen wulle, ſo ſull et gelingen; da woͤren de grauten Rieſen up den Water, wenn du denen ken Fleiſk midde braͤchteſt, ſo terreitn ſe die; un da woͤren de grauten Vuͤggel, de pickeden die de Ogen ut den Koppe, wenn du ken Brod vor ſe haͤddeſt.“ Da lett de Kuͤnig alle Slaͤchter im Lanne ſlachten un alle Becker backen, dat de Schippe vull werdt. Wie

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/229>, abgerufen am 10.05.2024.