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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

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wenn du was Gutes issest, so denk an mich: von dem süßen rothen Kindbetterwein tränk ich auch gerne ein Tröpfchen.' Es war aber alles nicht wahr, die Katze hatte keine Base, und war nicht zu Gevatter gebeten. Sie gieng geradeswegs nach der Kirche, schlich zu dem Fetttöpfchen, fieng an zu lecken und leckte die fette Haut ab. Dann machte sie einen Spatziergang auf den Dächern der Stadt, besah sich die Gelegenheit, ruhte sich dann in der Sonne, und wischte sich den Bart so oft sie an das Fetttöpfchen dachte. Erst als es Abend war, gieng sie wieder nach Haus. 'Nun, da bist du ja wieder,' sagte die Maus, 'du hast einen lustigen Tag gehabt. Was hat denn das Kind für einen Namen bekommen?' 'Hautab' antwortete die Katze ganz trocken. 'Hautab,' rief die Maus, 'das ist ja ein wunderlicher und seltsamer Name, ist der in eurer Familie gebräuchlich?' 'Was ist da weiter,' sagte die Katze, 'er ist nicht schlechter als Bröseldieb, wie deine Pathen heißen.'

Nicht lange danach überkam die Katze wieder ein Gelüsten. Sie sprach zur Maus 'du mußt mir den Gefallen thun und nochmals das Hauswesen allein besorgen, ich bin zum zweitenmal zu Gevatter gebeten, und da das Kind einen weißen Ring um den Hals hat, so kann ichs nicht absagen.' Die gute Maus willigte ein, die Katze aber schlich hinter der Stadtmauer zu der Kirche, und fraß den Fetttopf halb aus. 'Es schmeckt nichts besser,' sagte sie, 'als was man selber ißt,' und war mit ihrem Tagewerk ganz zufrieden. Als sie heimkam, fragte die Maus 'wie ist denn dieses Kind getauft worden?' 'Halbaus' antwortete

wenn du was Gutes issest, so denk an mich: von dem suͤßen rothen Kindbetterwein traͤnk ich auch gerne ein Troͤpfchen.’ Es war aber alles nicht wahr, die Katze hatte keine Base, und war nicht zu Gevatter gebeten. Sie gieng geradeswegs nach der Kirche, schlich zu dem Fetttoͤpfchen, fieng an zu lecken und leckte die fette Haut ab. Dann machte sie einen Spatziergang auf den Daͤchern der Stadt, besah sich die Gelegenheit, ruhte sich dann in der Sonne, und wischte sich den Bart so oft sie an das Fetttoͤpfchen dachte. Erst als es Abend war, gieng sie wieder nach Haus. ‘Nun, da bist du ja wieder,’ sagte die Maus, ‘du hast einen lustigen Tag gehabt. Was hat denn das Kind fuͤr einen Namen bekommen?’ ‘Hautab’ antwortete die Katze ganz trocken. ‘Hautab,’ rief die Maus, ‘das ist ja ein wunderlicher und seltsamer Name, ist der in eurer Familie gebraͤuchlich?’ ‘Was ist da weiter,’ sagte die Katze, ‘er ist nicht schlechter als Broͤseldieb, wie deine Pathen heißen.’

Nicht lange danach uͤberkam die Katze wieder ein Geluͤsten. Sie sprach zur Maus ‘du mußt mir den Gefallen thun und nochmals das Hauswesen allein besorgen, ich bin zum zweitenmal zu Gevatter gebeten, und da das Kind einen weißen Ring um den Hals hat, so kann ichs nicht absagen.’ Die gute Maus willigte ein, die Katze aber schlich hinter der Stadtmauer zu der Kirche, und fraß den Fetttopf halb aus. ‘Es schmeckt nichts besser,’ sagte sie, ‘als was man selber ißt,’ und war mit ihrem Tagewerk ganz zufrieden. Als sie heimkam, fragte die Maus ‘wie ist denn dieses Kind getauft worden?’ ‘Halbaus’ antwortete

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/39>, abgerufen am 03.10.2024.