VIII) in der kürze müßen noch die übrigen spra- chen erwähnt werden. Das nnl. und mnl. verhält sich ungefähr wie das nhd. und mhd., d. h. die trennbarkeit der partikeln herrscht vor; in der nnl. schreibung pflegt man, wie im nhd. die unmittelbar vorstehende part. dem verbo anzuhängen, z. b. dat ik aanbiede, ophoude, af- zondere, ebenso im part. praet. opgenomen, afgezonderd, aangeduid, bei zwischentretendem te hingegen zu tren- nen, z. b. aan te doen, op te houden, aan te duiden (richtiger als unser nhd. anzuthun, aufzuhalten, anzu- deuten); door-, om-, onder-, over-, weder- componie- ren sich wirklich, unter denselben bedingungen, wie die nhd. durch-, um-, unter-, über-, wider-; für hinter-, und neben weder- gelten auf gleiche weise achter- und her-, daher im part. praet. achter-laaten, achter-volgt, her-vallen, her-vormt (ohne ge-), das te aber vortre- tend: te herstellen, te achterlaaten (nicht: her te stellen); ja es scheint sich auch tegen (contra, aus te-jegen) bis- weilen fester zu binden, so daß die nnl. sprache einigen partikeln mehr ihre trennbarkeit entzogen hat, als die nhd. -- Im engl. zeigt sich der gebrauch und das ver- hältnis dieser partikeln sehr verändert gegen das ags. So wie von den sechs untrennbaren nur vier (a-, be-, for-, un-) übrig, ge- und to- ausgestorben sind, begeben sich von den trennbaren nur noch sechs in composition mit verbis, nämlich fore, over, out (verstärkte sorm für ut), under, up, with, z. b. fore-cast, fore-deem, fore-do; over-come, over-go, over-drink; out-bid, out-dare, out- do; under-bear, under-bid, under-bind; up-bear, up- braid, up-bring; with-draw, with-hold, with-stand etc. Sie können in ihrer oft veralteten bedeutung den (meist transitiven) verbis nicht nachtreten. Die übrigen par- tikeln umgekehrt stehen, als lebendige adverbia, den ver- bis in der regel nach, daher keine zusammensetzung denkbar ist, obgleich sie oft ags. compositis entsprechen, z. b. laugh at, go after, do again, get off (verstärkte form des of), sing on, cleave to, come in, read through und so
VIII) in der kürze müßen noch die übrigen ſpra- chen erwähnt werden. Das nnl. und mnl. verhält ſich ungefähr wie das nhd. und mhd., d. h. die trennbarkeit der partikeln herrſcht vor; in der nnl. ſchreibung pflegt man, wie im nhd. die unmittelbar vorſtehende part. dem verbo anzuhängen, z. b. dat ik aanbiede, ophoude, af- zondere, ebenſo im part. praet. opgenomen, afgezonderd, aangeduid, bei zwiſchentretendem te hingegen zu tren- nen, z. b. aan te doen, op te houden, aan te duiden (richtiger als unſer nhd. anzuthun, aufzuhalten, anzu- deuten); door-, om-, onder-, over-, weder- componie- ren ſich wirklich, unter denſelben bedingungen, wie die nhd. durch-, um-, unter-, über-, wider-; für hinter-, und neben weder- gelten auf gleiche weiſe achter- und her-, daher im part. praet. achter-laaten, achter-volgt, her-vallen, her-vormt (ohne ge-), das te aber vortre- tend: te herſtellen, te achterlaaten (nicht: her te ſtellen); ja es ſcheint ſich auch tegen (contra, aus te-jegen) bis- weilen feſter zu binden, ſo daß die nnl. ſprache einigen partikeln mehr ihre trennbarkeit entzogen hat, als die nhd. — Im engl. zeigt ſich der gebrauch und das ver- hältnis dieſer partikeln ſehr verändert gegen das agſ. So wie von den ſechs untrennbaren nur vier (a-, be-, for-, un-) übrig, ge- und to- ausgeſtorben ſind, begeben ſich von den trennbaren nur noch ſechs in compoſition mit verbis, nämlich fore, over, out (verſtärkte ſorm für ut), under, up, with, z. b. fore-caſt, fore-deem, fore-do; over-come, over-go, over-drink; out-bid, out-dare, out- do; under-bear, under-bid, under-bind; up-bear, up- braid, up-bring; with-draw, with-hold, with-ſtand etc. Sie können in ihrer oft veralteten bedeutung den (meiſt tranſitiven) verbis nicht nachtreten. Die übrigen par- tikeln umgekehrt ſtehen, als lebendige adverbia, den ver- bis in der regel nach, daher keine zuſammenſetzung denkbar iſt, obgleich ſie oft agſ. compoſitis entſprechen, z. b. laugh at, go after, do again, get off (verſtärkte form des of), ſing on, cleave to, come in, read through und ſo
M m m 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><pbfacs="#f0933"n="915"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">III. <hirendition="#i">partikelcomp. — trennb. part. mit verb.</hi></hi></fw><lb/><p>(<hirendition="#i">yfir-</hi>) ſuper-, trans-: yfir-buga (ſuperare); -döggva<lb/>
(irrigare); -draga (expungere); -falla (obruere); -ſara<lb/>
(peragrare); -gëfa (derelinquere); -gnæfa (abundare);<lb/>
-hânga (imminere); -heyra (examinare); -hilma (occul-<lb/>
tare); -lëſa (perlegere); -lŷſa (promulgare); -lîta (luſtra-<lb/>
re); -ſkipa (proponere); -ſkoða (inſpicere, überſchauen);<lb/>
-ſkyggja (obumbrare); -ſtîga (ſuperare); -tala (convincere);<lb/>
-taka (comprehendere); -vëga (perpendere); u. a. m. —</p><lb/><p>VIII) in der kürze müßen noch die übrigen ſpra-<lb/>
chen erwähnt werden. Das <hirendition="#i">nnl.</hi> und <hirendition="#i">mnl.</hi> verhält ſich<lb/>
ungefähr wie das nhd. und mhd., d. h. die trennbarkeit<lb/>
der partikeln herrſcht vor; in der nnl. ſchreibung pflegt<lb/>
man, wie im nhd. die unmittelbar vorſtehende part. dem<lb/>
verbo anzuhängen, z. b. dat ik aanbiede, ophoude, af-<lb/>
zondere, ebenſo im part. praet. opgenomen, afgezonderd,<lb/>
aangeduid, bei zwiſchentretendem te hingegen zu tren-<lb/>
nen, z. b. aan te doen, op te houden, aan te duiden<lb/>
(richtiger als unſer nhd. anzuthun, aufzuhalten, anzu-<lb/>
deuten); <hirendition="#i">door-</hi>, <hirendition="#i">om-</hi>, <hirendition="#i">onder-</hi>, <hirendition="#i">over-</hi>, <hirendition="#i">weder-</hi> componie-<lb/>
ren ſich wirklich, unter denſelben bedingungen, wie die<lb/>
nhd. durch-, um-, unter-, über-, wider-; für hinter-,<lb/>
und neben weder- gelten auf gleiche weiſe <hirendition="#i">achter-</hi> und<lb/><hirendition="#i">her-</hi>, daher im part. praet. achter-laaten, achter-volgt,<lb/>
her-vallen, her-vormt (ohne ge-), das te aber vortre-<lb/>
tend: te herſtellen, te achterlaaten (nicht: her te ſtellen);<lb/>
ja es ſcheint ſich auch <hirendition="#i">tegen</hi> (contra, aus te-jegen) bis-<lb/>
weilen feſter zu binden, ſo daß die nnl. ſprache einigen<lb/>
partikeln mehr ihre trennbarkeit entzogen hat, als die<lb/>
nhd. — Im <hirendition="#i">engl.</hi> zeigt ſich der gebrauch und das ver-<lb/>
hältnis dieſer partikeln ſehr verändert gegen das agſ. So<lb/>
wie von den ſechs untrennbaren nur vier (<hirendition="#i">a-</hi>, <hirendition="#i">be-</hi>, <hirendition="#i">for-</hi>,<lb/><hirendition="#i">un-</hi>) übrig, ge- und to- ausgeſtorben ſind, begeben ſich<lb/>
von den trennbaren nur noch ſechs in compoſition mit<lb/>
verbis, nämlich <hirendition="#i">fore</hi>, <hirendition="#i">over</hi>, <hirendition="#i">out</hi> (verſtärkte ſorm für<lb/>
ut), <hirendition="#i">under</hi>, <hirendition="#i">up</hi>, <hirendition="#i">with</hi>, z. b. fore-caſt, fore-deem, fore-do;<lb/>
over-come, over-go, over-drink; out-bid, out-dare, out-<lb/>
do; under-bear, under-bid, under-bind; up-bear, up-<lb/>
braid, up-bring; with-draw, with-hold, with-ſtand etc.<lb/>
Sie können in ihrer oft veralteten bedeutung den (meiſt<lb/>
tranſitiven) verbis nicht nachtreten. Die übrigen par-<lb/>
tikeln umgekehrt ſtehen, als lebendige adverbia, den ver-<lb/>
bis in der regel nach, daher keine zuſammenſetzung<lb/>
denkbar iſt, obgleich ſie oft agſ. compoſitis entſprechen,<lb/>
z. b. laugh at, go after, do again, get off (verſtärkte form<lb/>
des of), ſing on, cleave to, come in, read through und ſo<lb/><fwplace="bottom"type="sig">M m m 2</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[915/0933]
III. partikelcomp. — trennb. part. mit verb.
(yfir-) ſuper-, trans-: yfir-buga (ſuperare); -döggva
(irrigare); -draga (expungere); -falla (obruere); -ſara
(peragrare); -gëfa (derelinquere); -gnæfa (abundare);
-hânga (imminere); -heyra (examinare); -hilma (occul-
tare); -lëſa (perlegere); -lŷſa (promulgare); -lîta (luſtra-
re); -ſkipa (proponere); -ſkoða (inſpicere, überſchauen);
-ſkyggja (obumbrare); -ſtîga (ſuperare); -tala (convincere);
-taka (comprehendere); -vëga (perpendere); u. a. m. —
VIII) in der kürze müßen noch die übrigen ſpra-
chen erwähnt werden. Das nnl. und mnl. verhält ſich
ungefähr wie das nhd. und mhd., d. h. die trennbarkeit
der partikeln herrſcht vor; in der nnl. ſchreibung pflegt
man, wie im nhd. die unmittelbar vorſtehende part. dem
verbo anzuhängen, z. b. dat ik aanbiede, ophoude, af-
zondere, ebenſo im part. praet. opgenomen, afgezonderd,
aangeduid, bei zwiſchentretendem te hingegen zu tren-
nen, z. b. aan te doen, op te houden, aan te duiden
(richtiger als unſer nhd. anzuthun, aufzuhalten, anzu-
deuten); door-, om-, onder-, over-, weder- componie-
ren ſich wirklich, unter denſelben bedingungen, wie die
nhd. durch-, um-, unter-, über-, wider-; für hinter-,
und neben weder- gelten auf gleiche weiſe achter- und
her-, daher im part. praet. achter-laaten, achter-volgt,
her-vallen, her-vormt (ohne ge-), das te aber vortre-
tend: te herſtellen, te achterlaaten (nicht: her te ſtellen);
ja es ſcheint ſich auch tegen (contra, aus te-jegen) bis-
weilen feſter zu binden, ſo daß die nnl. ſprache einigen
partikeln mehr ihre trennbarkeit entzogen hat, als die
nhd. — Im engl. zeigt ſich der gebrauch und das ver-
hältnis dieſer partikeln ſehr verändert gegen das agſ. So
wie von den ſechs untrennbaren nur vier (a-, be-, for-,
un-) übrig, ge- und to- ausgeſtorben ſind, begeben ſich
von den trennbaren nur noch ſechs in compoſition mit
verbis, nämlich fore, over, out (verſtärkte ſorm für
ut), under, up, with, z. b. fore-caſt, fore-deem, fore-do;
over-come, over-go, over-drink; out-bid, out-dare, out-
do; under-bear, under-bid, under-bind; up-bear, up-
braid, up-bring; with-draw, with-hold, with-ſtand etc.
Sie können in ihrer oft veralteten bedeutung den (meiſt
tranſitiven) verbis nicht nachtreten. Die übrigen par-
tikeln umgekehrt ſtehen, als lebendige adverbia, den ver-
bis in der regel nach, daher keine zuſammenſetzung
denkbar iſt, obgleich ſie oft agſ. compoſitis entſprechen,
z. b. laugh at, go after, do again, get off (verſtärkte form
des of), ſing on, cleave to, come in, read through und ſo
M m m 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 915. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/933>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.