selten brod-em (vapor) hingegen bod-en; baus-en (noch im 17. jahrh. öfter baus-em); fad-en; schwad-en, die übri- gen veraltet, mit tiefton aber eid-am (gener) und als scheinbares comp. wit-thaum (vidualitium *). -- engl. nicht allein bos-om, bott-om, sondern auch in andern -om, die eigentlich der am-form gehören: bes-om, bloss-om. --
b) starke feminina goth. mid-uma oder mid-ums (meson)? es kommt allein der dat. midumai vor; aus der ahd. sprache sind keine nachzuweisen, doch mag es ihrer gegeben haben, Oberl. führt aus neueren quellen an: buos-eme (linea recta in computatione graduum) wid-eme (dedicatio). --
g) starke neutra, nur ahd. kad-um (cubile, pene- trale) jun. 203. 225. hrab. 969b O. I. 27, 134.); mhd. gad- em, später gad-en. --
d) schwache masc. goth. ald-uma (senectus) bedarf der bestätigung, da nur L. 1, 36. der dat. aldomin vor- kommt, welches f. aldumin (wie umgekehrt krotuda, su- puda f. krotoda, supoda; vgl. 1, 855.) stünde? Compo- sition mit -dom (aldoma f. ald-doma) anzunehmen, wi- derstrebt der sonst immer starken form des -dom, -tuom (vgl. cap. III.) obgleich ahd. alt-duom, alt-tuom statt fin- det; zweifelhaft ist auch das vorhin angegebne ags. eal- dom? oder eald-dom (nicht eald-doma)? und analog falsche verbindung zeigt eben das nhd. wachsthaum, wit- thaum. --
ahd. wid-umo (dos)? wid-emen (dote) stehet W. 3, 10. wozu auch das ags. veod-uma, veod-oma (Lyes un- belegte schreibung veotuma, veotoma ist kaum recht? doch vgl. botm, engl. bottom mit ahd. podum) paßt. Ge- hört hierher das ags. gärs-uma (gaza, thesaurus)? das man bald schwach, bald stark declinieren findet, vgl. ags. chro- nik (Ingram p. 208. 274. 275.)**). --
mhd. glid-eme (jubilum)? Wittich z. 3545; schalmeien, floeten und glidemen (jubila): bidemen, vgl. glädma vor- hin s. 148; vielleicht auch wid-eme (dos). --
*) mit eidam vorhin s. 148. brosam und rinnsal s. 107., mit wit- thaum f. widum, widem (während das verbum widmen blieb) her- nach unten beim th heimat, armaut etc. zu vergleichen.
**) das altn. gersemi (vgl. Yngl. saga cap. 13. mit Snorraedda p. 37.) ist weiblich und wird aus ger-semi componiert erklärt, wo- für auch das adv. ger-sam-liga (omnino) spricht, und daß sich das ags. gärs-uma schwerer deuten läßt als gär-suma.
III. conſonantiſche ableitungen. M.
ſelten brôd-em (vapor) hingegen bôd-en; bûſ-en (noch im 17. jahrh. öfter bûſ-em); fâd-en; ſchwâd-en, die übri- gen veraltet, mit tiefton aber eid-àm (gener) und als ſcheinbares comp. wit-thûm (vidualitium *). — engl. nicht allein boſ-om, bott-om, ſondern auch in andern -om, die eigentlich der am-form gehören: beſ-om, bloſſ-om. —
β) ſtarke feminina goth. mid-uma oder mid-ums (μέσον)? es kommt allein der dat. midumái vor; aus der ahd. ſprache ſind keine nachzuweiſen, doch mag es ihrer gegeben haben, Oberl. führt aus neueren quellen an: buoſ-eme (linea recta in computatione graduum) wid-eme (dedicatio). —
γ) ſtarke neutra, nur ahd. kad-um (cubile, pene- trale) jun. 203. 225. hrab. 969b O. I. 27, 134.); mhd. gad- em, ſpäter gad-en. —
δ) ſchwache maſc. goth. ald-uma (ſenectus) bedarf der beſtätigung, da nur L. 1, 36. der dat. aldômin vor- kommt, welches f. aldumin (wie umgekehrt krôtuda, ſu- puda f. krôtôda, ſupôda; vgl. 1, 855.) ſtünde? Compo- ſition mit -dôm (aldôma f. ald-dôma) anzunehmen, wi- derſtrebt der ſonſt immer ſtarken form des -dôm, -tuom (vgl. cap. III.) obgleich ahd. alt-duom, alt-tuom ſtatt fin- det; zweifelhaft iſt auch das vorhin angegebne agſ. ëal- dom? oder ëald-dôm (nicht ëald-dôma)? und analog falſche verbindung zeigt eben das nhd. wachsthûm, wit- thûm. —
ahd. wid-umo (dos)? wid-emen (dote) ſtehet W. 3, 10. wozu auch das agſ. vëoð-uma, vëoð-oma (Lyes un- belegte ſchreibung vëotuma, vëotoma iſt kaum recht? doch vgl. botm, engl. bottom mit ahd. podum) paßt. Ge- hört hierher das agſ. gärſ-uma (gaza, theſaurus)? das man bald ſchwach, bald ſtark declinieren findet, vgl. agſ. chro- nik (Ingram p. 208. 274. 275.)**). —
mhd. glid-eme (jubilum)? Wittich z. 3545; ſchalmeien, flœten und glidemen (jubila): bidemen, vgl. glädma vor- hin ſ. 148; vielleicht auch wid-eme (dos). —
*) mit eidàm vorhin ſ. 148. broſàm und rinnſal ſ. 107., mit wit- thûm f. widum, widèm (während das verbum widmen blieb) her- nach unten beim þ heimàt, armût etc. zu vergleichen.
**) das altn. gerſemi (vgl. Yngl. ſaga cap. 13. mit Snorraedda p. 37.) iſt weiblich und wird aus ger-ſemi componiert erklärt, wo- für auch das adv. gër-ſam-liga (omnino) ſpricht, und daß ſich das agſ. gärſ-uma ſchwerer deuten läßt als gär-ſuma.
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III. conſonantiſche ableitungen. M.
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im 17. jahrh. öfter bûſ-em); fâd-en; ſchwâd-en, die übri-
gen veraltet, mit tiefton aber eid-àm (gener) und als
ſcheinbares comp. wit-thûm (vidualitium *). — engl. nicht
allein boſ-om, bott-om, ſondern auch in andern -om, die
eigentlich der am-form gehören: beſ-om, bloſſ-om. —
β) ſtarke feminina goth. mid-uma oder mid-ums
(μέσον)? es kommt allein der dat. midumái vor; aus der
ahd. ſprache ſind keine nachzuweiſen, doch mag es ihrer
gegeben haben, Oberl. führt aus neueren quellen an:
buoſ-eme (linea recta in computatione graduum) wid-eme
(dedicatio). —
γ) ſtarke neutra, nur ahd. kad-um (cubile, pene-
trale) jun. 203. 225. hrab. 969b O. I. 27, 134.); mhd. gad-
em, ſpäter gad-en. —
δ) ſchwache maſc. goth. ald-uma (ſenectus) bedarf
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puda f. krôtôda, ſupôda; vgl. 1, 855.) ſtünde? Compo-
ſition mit -dôm (aldôma f. ald-dôma) anzunehmen, wi-
derſtrebt der ſonſt immer ſtarken form des -dôm, -tuom
(vgl. cap. III.) obgleich ahd. alt-duom, alt-tuom ſtatt fin-
det; zweifelhaft iſt auch das vorhin angegebne agſ. ëal-
dom? oder ëald-dôm (nicht ëald-dôma)? und analog
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thûm. —
ahd. wid-umo (dos)? wid-emen (dote) ſtehet W. 3,
10. wozu auch das agſ. vëoð-uma, vëoð-oma (Lyes un-
belegte ſchreibung vëotuma, vëotoma iſt kaum recht?
doch vgl. botm, engl. bottom mit ahd. podum) paßt. Ge-
hört hierher das agſ. gärſ-uma (gaza, theſaurus)? das man
bald ſchwach, bald ſtark declinieren findet, vgl. agſ. chro-
nik (Ingram p. 208. 274. 275.) **). —
mhd. glid-eme (jubilum)? Wittich z. 3545; ſchalmeien,
flœten und glidemen (jubila): bidemen, vgl. glädma vor-
hin ſ. 148; vielleicht auch wid-eme (dos). —
*) mit eidàm vorhin ſ. 148. broſàm und rinnſal ſ. 107., mit wit-
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**) das altn. gerſemi (vgl. Yngl. ſaga cap. 13. mit Snorraedda
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für auch das adv. gër-ſam-liga (omnino) ſpricht, und daß ſich das
agſ. gärſ-uma ſchwerer deuten läßt als gär-ſuma.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/169>, abgerufen am 09.10.2024.
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