nona) or (origo) bor (scalprum) mor (palus) cnosl (pro- pago) bosm (sinus) un-rot (tristis) blotan (immolare) fot (pes) brodhor (frater) etc. -- In der Par. finde ich st. des ablauts o öfters eo (geschrieben eo) z. b. teoc, sceoc, sceod, speon, sceop für toc, scoc etc. welches erst bei der conj. erörtert werden kann.
2) zuweilen entspringt o aus a durch auslaßung von con- sonanten, namentlich des n; so: fon, hon st. fangan, hangan; gos (anser) alth. gans und vermuthlich auch soft (suavis) sodh (verus) todh (dens) odher (alter) vgl. mit dem alth. sanft (senfti) sand (?) andar. Oder wäre in diesen fällen bloß einfaches o anzunehmen? Die Par. accentuiert fon, aber auch, wie ich vorhin s. 227. bemerkte, nom. Das engl. schwanken zwischen goose, tooth, sooth, other, soft entscheidet nichts.
(UU) macht gleich dem ei keine schwierigkeit und entspricht dem au in den übrigen mundarten. Belege: bauan (habitare) braucan (uti) laucan (claudere) claud (rupes) scraud (vestitus) thaufe (vexillum) baugan (flectere) faul (sor- didus) raum (spatinm) raun (mysterium) daun (collis) taun (sepes) aup (praep.) maur (murus) scaur (imber) saur (acidus) haus (domus) laus (pediculus) maus (mus) trauvjan (confidere). Auch den auslauten thau, nau, bautau (ambo) hau (quomodo) scheint das dehnzeichen zu gebühren; wegen des kurzen oder laugen u, falls ein n ausgeworfen ist, stehe ich, wie bei i und a in zweifel, beispiele sind: fus (cupidus husl (sacrificium) susl (supplicium) gudh (bellum) cudh (notus). In der Par. steht fus, aber auch fuht (morbus), welchem sicher kein au zukommt.
(YY) von doppelter beschaffenheit
1) y = goth. iu und nord. y; entsprechend sowohl dem alth. iu, als dem späteren umlaut des au, im angels. offenbar als solcher umlaut des au anzuerkennen. Bei- spiele (außer dem praes. sg. starker verba) thy (instr. alth. thin) bryd (conjux) scrydan (ornare) byga (angu- lus, sinus) geryman (dilatare) geryne (mysterium) stry- nan (gignere) syr (ignis) fysan (cupere) mys, lys (pl. von maus, lus) thystre (tenebrosus) ydh (unda). ydh und fysan lauten vielleicht ydh und fysan.
2) y = mittelh. oe, oei und nord. ey, d. i. umlaut des o und au, also angels. umlaut des ea. So leitet sich von hleapan, beam, hean, dream etc. ab: hlyp (cursus) bymjan (tuba canere) drymjan (jubilare) hynan (irri-
I. angelſächſiſche vocale.
nona) ôr (origo) bôr (ſcalprum) môr (palus) cnôſl (pro- pago) bôſm (ſinus) un-rôt (triſtis) blôtan (immolare) fôt (pes) brôdhor (frater) etc. — In der Par. finde ich ſt. des ablauts ô öfters ëô (geſchrieben eó) z. b. tëôc, ſcëôc, ſcëôd, ſpëôn, ſcëôp für tôc, ſcôc etc. welches erſt bei der conj. erörtert werden kann.
2) zuweilen entſpringt ô aus a durch auslaßung von con- ſonanten, namentlich des n; ſo: fôn, hôn ſt. fangan, hangan; gôs (anſer) alth. gans und vermuthlich auch ſôft (ſuavis) ſôdh (verus) tôdh (dens) ôdher (alter) vgl. mit dem alth. ſanft (ſenfti) ſand (?) andar. Oder wäre in dieſen fällen bloß einfaches o anzunehmen? Die Par. accentuiert fôn, aber auch, wie ich vorhin ſ. 227. bemerkte, nóm. Das engl. ſchwanken zwiſchen gooſe, tooth, ſooth, other, ſoft entſcheidet nichts.
(UU) macht gleich dem î keine ſchwierigkeit und entſpricht dem û in den übrigen mundarten. Belege: bûan (habitare) brûcan (uti) lûcan (claudere) clûd (rupes) ſcrûd (veſtitus) þûfë (vexillum) bûgan (flectere) fûl (ſor- didus) rûm (ſpatinm) rûn (myſterium) dûn (collis) tûn (ſepes) ûp (praep.) mûr (murus) ſcûr (imber) ſûr (acidus) hûs (domus) lûs (pediculus) mûs (mus) trûvjan (confidere). Auch den auslauten þû, nû, bûtû (ambo) hû (quomodo) ſcheint das dehnzeichen zu gebühren; wegen des kurzen oder laugen u, falls ein n ausgeworfen iſt, ſtehe ich, wie bei i und a in zweifel, beiſpiele ſind: fus (cupidus huſl (ſacrificium) ſuſl (ſupplicium) gudh (bellum) cudh (notus). In der Par. ſteht fús, aber auch fúht (morbus), welchem ſicher kein û zukommt.
(YY) von doppelter beſchaffenheit
1) ŷ = goth. iu und nord. ŷ; entſprechend ſowohl dem alth. iu, als dem ſpäteren umlaut des û, im angelſ. offenbar als ſolcher umlaut des û anzuerkennen. Bei- ſpiele (außer dem praeſ. ſg. ſtarker verba) þŷ (inſtr. alth. thin) brŷd (conjux) ſcrŷdan (ornare) bŷga (angu- lus, ſinus) gerŷman (dilatare) gerŷnë (myſterium) ſtrŷ- nan (gignere) ſŷr (ignis) fŷſan (cupere) mŷs, lŷs (pl. von mûs, lùs) þŷſtrë (tenebroſus) ŷdh (unda). ŷdh und fŷſan lauten vielleicht ydh und fyſan.
2) ŷ = mittelh. œ, œi und nord. ey, d. i. umlaut des ô und au, alſo angelſ. umlaut des ea. So leitet ſich von hleápan, beám, heán, dreám etc. ab: hlŷp (curſus) bŷmjan (tuba canere) drŷmjan (jubilare) hŷnan (irri-
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I. angelſächſiſche vocale.
nona) ôr (origo) bôr (ſcalprum) môr (palus) cnôſl (pro-
pago) bôſm (ſinus) un-rôt (triſtis) blôtan (immolare) fôt
(pes) brôdhor (frater) etc. — In der Par. finde ich ſt. des
ablauts ô öfters ëô (geſchrieben eó) z. b. tëôc, ſcëôc,
ſcëôd, ſpëôn, ſcëôp für tôc, ſcôc etc. welches erſt bei
der conj. erörtert werden kann.
2) zuweilen entſpringt ô aus a durch auslaßung von con-
ſonanten, namentlich des n; ſo: fôn, hôn ſt. fangan,
hangan; gôs (anſer) alth. gans und vermuthlich auch
ſôft (ſuavis) ſôdh (verus) tôdh (dens) ôdher (alter) vgl.
mit dem alth. ſanft (ſenfti) ſand (?) andar. Oder wäre
in dieſen fällen bloß einfaches o anzunehmen? Die
Par. accentuiert fôn, aber auch, wie ich vorhin ſ. 227.
bemerkte, nóm. Das engl. ſchwanken zwiſchen gooſe,
tooth, ſooth, other, ſoft entſcheidet nichts.
(UU) macht gleich dem î keine ſchwierigkeit und
entſpricht dem û in den übrigen mundarten. Belege:
bûan (habitare) brûcan (uti) lûcan (claudere) clûd (rupes)
ſcrûd (veſtitus) þûfë (vexillum) bûgan (flectere) fûl (ſor-
didus) rûm (ſpatinm) rûn (myſterium) dûn (collis) tûn
(ſepes) ûp (praep.) mûr (murus) ſcûr (imber) ſûr (acidus)
hûs (domus) lûs (pediculus) mûs (mus) trûvjan (confidere).
Auch den auslauten þû, nû, bûtû (ambo) hû (quomodo)
ſcheint das dehnzeichen zu gebühren; wegen des kurzen
oder laugen u, falls ein n ausgeworfen iſt, ſtehe ich,
wie bei i und a in zweifel, beiſpiele ſind: fus (cupidus
huſl (ſacrificium) ſuſl (ſupplicium) gudh (bellum) cudh
(notus). In der Par. ſteht fús, aber auch fúht (morbus),
welchem ſicher kein û zukommt.
(YY) von doppelter beſchaffenheit
1) ŷ = goth. iu und nord. ŷ; entſprechend ſowohl dem
alth. iu, als dem ſpäteren umlaut des û, im angelſ.
offenbar als ſolcher umlaut des û anzuerkennen. Bei-
ſpiele (außer dem praeſ. ſg. ſtarker verba) þŷ (inſtr.
alth. thin) brŷd (conjux) ſcrŷdan (ornare) bŷga (angu-
lus, ſinus) gerŷman (dilatare) gerŷnë (myſterium) ſtrŷ-
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von mûs, lùs) þŷſtrë (tenebroſus) ŷdh (unda). ŷdh und
fŷſan lauten vielleicht ydh und fyſan.
2) ŷ = mittelh. œ, œi und nord. ey, d. i. umlaut des ô und
au, alſo angelſ. umlaut des ea. So leitet ſich von
hleápan, beám, heán, dreám etc. ab: hlŷp (curſus)
bŷmjan (tuba canere) drŷmjan (jubilare) hŷnan (irri-
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/257>, abgerufen am 23.11.2024.
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