dere). Andere beispiele: nydan (cogere) aflygan (alth. arflaugen) gyman (curare) hryman (vocare) flyma (pro- fugus) etc. Da für ea, wie vorhin gezeigt, auch e vor- kommt, so besteht neben den meisten dieser wörter auch die form: nedan, hreman etc.; dies wäre einer der puncte, woran man künftige forschungen über örtliche verschiedenheit der mundarten zu knupfen hätte.
3) schreibung des ei statt y ist tadelhaft, aber häufig, seltner wird y für ei gesetzt; beides suche ich zu vermeiden.
(AE) einer der häufigsten und wichtigsten angels. vocallaute, den ich in zwei ganz verschiedene arten zu zerlegen wage, obschon hss. und gedruckte denkmähler gar keine anleitung dazu geben *); ä ist ein kurzer, dem einfachen a zunächst liegender, ae hingegen ein entschie- den langer laut, beide vertauschen sich nie in ihrer be- deutung und wollte man sie ungetrennt laßen, so würde eine reihe von analogien, welche die übrigen sprachen an hand bieten, völlig verwischt werden.
I) ä entspricht dem goth. hochd. und nord. a, aber nur in den fällen, wo im angels. weder selbst a, noch ea eintritt, jene sind oben, diese werden hernach ange- geben werden. In der wurzel steht mithin ä
1) sobald ein einzelner cons. darauf auslautet, vgl. die subst. bäc (tergum) thräc (robur) fnäd (fimbria) däg, äg, mäg, stäf, träf (tentorium) hväl (balaena) väl (strages) gläs, fät, pädh (callis); die adj. gläd, hräd (celer) smäl, lät, hvät (acer); die praet. bräc, spräc, bäd, mäg, läg, bär, genäs, väs, frät, mät, sät, cvädh etc. die pron. und partikeln: thät, hvät, ät etc. Ausnahme machen a) die auslaute m, hier bleibt a, oder wandelt sich gern in o, z. b. nam (cepit) cvam (venit) lam (claudus) oder auch nom, cvom, lom und nicht näm, cväm, läm. b) die auslaute f. p. t
*) Immer bleibt die gemeine schrift hinter den seinhei- ten der laute zurück; zwar niemand leugnet, daß all- mählig manche zus. fallen, sobald sich aber für mehr- sache aussprache eines zeichens hinreichende gründe ange- ben (sie sind aus der analogie der mundarten zu gewinnen) wird der grammatiker wohlthun, unterscheidende be- zeichnungen einzuführen. Er kann hierin eher weniger, als zuviel thun, bei dem zuviel gewinnt die schärse der untersuchung, wenn auch im verfolg das neue zeichen wieder aufgegeben werden müste.
I. angelſächſiſche vocale.
dere). Andere beiſpiele: nŷdan (cogere) aflŷgan (alth. arflaugen) gŷman (curare) hrŷman (vocare) flŷma (pro- fugus) etc. Da für eá, wie vorhin gezeigt, auch ê vor- kommt, ſo beſteht neben den meiſten dieſer wörter auch die form: nêdan, hrêman etc.; dies wäre einer der puncte, woran man künftige forſchungen über örtliche verſchiedenheit der mundarten zu knupfen hätte.
3) ſchreibung des î ſtatt ŷ iſt tadelhaft, aber häufig, ſeltner wird ŷ für î geſetzt; beides ſuche ich zu vermeiden.
(AE) einer der häufigſten und wichtigſten angelſ. vocallaute, den ich in zwei ganz verſchiedene arten zu zerlegen wage, obſchon hſſ. und gedruckte denkmähler gar keine anleitung dazu geben *); ä iſt ein kurzer, dem einfachen a zunächſt liegender, æ hingegen ein entſchie- den langer laut, beide vertauſchen ſich nie in ihrer be- deutung und wollte man ſie ungetrennt laßen, ſo würde eine reihe von analogien, welche die übrigen ſprachen an hand bieten, völlig verwiſcht werden.
I) ä entſpricht dem goth. hochd. und nord. a, aber nur in den fällen, wo im angelſ. weder ſelbſt a, noch ëa eintritt, jene ſind oben, dieſe werden hernach ange- geben werden. In der wurzel ſteht mithin ä
1) ſobald ein einzelner conſ. darauf auslautet, vgl. die ſubſt. bäc (tergum) þräc (robur) fnäd (fimbria) däg, äg, mäg, ſtäf, träf (tentorium) hväl (balaena) väl (ſtrages) gläs, fät, pädh (callis); die adj. gläd, hräd (celer) ſmäl, lät, hvät (acer); die praet. bräc, ſpräc, bäd, mäg, läg, bär, genäs, väs, frät, mät, ſät, cvädh etc. die pron. und partikeln: þät, hvät, ät etc. Ausnahme machen a) die auslaute m, hier bleibt a, oder wandelt ſich gern in o, z. b. nam (cepit) cvam (venit) lam (claudus) oder auch nom, cvom, lom und nicht näm, cväm, läm. b) die auslaute f. p. t
*) Immer bleibt die gemeine ſchrift hinter den ſeinhei- ten der laute zurück; zwar niemand leugnet, daß all- mählig manche zuſ. fallen, ſobald ſich aber für mehr- ſache ausſprache eines zeichens hinreichende gründe ange- ben (ſie ſind aus der analogie der mundarten zu gewinnen) wird der grammatiker wohlthun, unterſcheidende be- zeichnungen einzuführen. Er kann hierin eher weniger, als zuviel thun, bei dem zuviel gewinnt die ſchärſe der unterſuchung, wenn auch im verfolg das neue zeichen wieder aufgegeben werden müſte.
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I. angelſächſiſche vocale.
dere). Andere beiſpiele: nŷdan (cogere) aflŷgan (alth.
arflaugen) gŷman (curare) hrŷman (vocare) flŷma (pro-
fugus) etc. Da für eá, wie vorhin gezeigt, auch ê vor-
kommt, ſo beſteht neben den meiſten dieſer wörter auch
die form: nêdan, hrêman etc.; dies wäre einer der
puncte, woran man künftige forſchungen über örtliche
verſchiedenheit der mundarten zu knupfen hätte.
3) ſchreibung des î ſtatt ŷ iſt tadelhaft, aber häufig, ſeltner
wird ŷ für î geſetzt; beides ſuche ich zu vermeiden.
(AE) einer der häufigſten und wichtigſten angelſ.
vocallaute, den ich in zwei ganz verſchiedene arten zu
zerlegen wage, obſchon hſſ. und gedruckte denkmähler
gar keine anleitung dazu geben *); ä iſt ein kurzer, dem
einfachen a zunächſt liegender, æ hingegen ein entſchie-
den langer laut, beide vertauſchen ſich nie in ihrer be-
deutung und wollte man ſie ungetrennt laßen, ſo würde
eine reihe von analogien, welche die übrigen ſprachen
an hand bieten, völlig verwiſcht werden.
I) ä entſpricht dem goth. hochd. und nord. a, aber nur
in den fällen, wo im angelſ. weder ſelbſt a, noch ëa
eintritt, jene ſind oben, dieſe werden hernach ange-
geben werden. In der wurzel ſteht mithin ä
1) ſobald ein einzelner conſ. darauf auslautet, vgl. die
ſubſt. bäc (tergum) þräc (robur) fnäd (fimbria) däg,
äg, mäg, ſtäf, träf (tentorium) hväl (balaena) väl
(ſtrages) gläs, fät, pädh (callis); die adj. gläd, hräd
(celer) ſmäl, lät, hvät (acer); die praet. bräc, ſpräc,
bäd, mäg, läg, bär, genäs, väs, frät, mät, ſät,
cvädh etc. die pron. und partikeln: þät, hvät, ät etc.
Ausnahme machen a) die auslaute m, hier bleibt a,
oder wandelt ſich gern in o, z. b. nam (cepit) cvam
(venit) lam (claudus) oder auch nom, cvom, lom
und nicht näm, cväm, läm. b) die auslaute f. p. t
*) Immer bleibt die gemeine ſchrift hinter den ſeinhei-
ten der laute zurück; zwar niemand leugnet, daß all-
mählig manche zuſ. fallen, ſobald ſich aber für mehr-
ſache ausſprache eines zeichens hinreichende gründe ange-
ben (ſie ſind aus der analogie der mundarten zu gewinnen)
wird der grammatiker wohlthun, unterſcheidende be-
zeichnungen einzuführen. Er kann hierin eher weniger,
als zuviel thun, bei dem zuviel gewinnt die ſchärſe der
unterſuchung, wenn auch im verfolg das neue zeichen
wieder aufgegeben werden müſte.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/258>, abgerufen am 23.11.2024.
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