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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822.

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nachtrag.
16b und ähnliches bemerkt werden können, was zu
dulden, nicht aber einzuführen ist. -- 382, 2. andere bei-
spiele sind s. 487. nachgeholt, vgl. enkegen Parc. 52a und
anderwärts enpran (exarsit). -- 386, 7. in verschiedenen
fremden wörtern wird l bald gelaßen, bald unterdrückt,
welches nicht immer aus der schwankenden original-
form zu erklären (s. 444. note), zuweilen als dichterfrei-
heit zu betrachten ist. Gotfr. reimt isot: tot, isote:
rote etc. aber auch isolt: golt, isolde: morolde (Trist.
90a. b. 62a). Die meisten dichter sagen pliat, bliat (Wi-
gal. h. v.) Wolfr. sagt pleialt Parc 56b 75c, Herbort 69a
bleialt M. S. 2, 63a steht coucasals st des üblichen couke-
sas (kaukasus) wo nicht coukelsas zu lesen, wie im Ot-
nit göikelsas, was die vorr. zum heldenbuch sogar in
glockensachsen entstellt hat. vgl. den nachtr. zu 52, 11.
über alabalstraun und das niederl. out stait olt. -- 392,
16. vgl. neuniederl. keurig, ausbündig; statt freimurc liest
cod. pal. femurc. -- 395, 33. noch im 13. jahrh. hanef. --
400, 6. sauver M. S. 2, 19a b. (alth. saupar, saubar). -- 403,
18. pl. praet. schreien ist unerweislich und nur schrien
oder schriuwen oder schrirn zuläßig (s. 936). -- 410, 7.
merkwürdig reit, reite f. redet, redete (l. 959). -- 416,
1. wohl krueselein. -- 417, 10. nach s. 679. zu berichti-
gen. -- 418, 3. der nom. ist roten, gen. rotenes (nach
segen s. 669.) alth. rotan, gl. blas. 79a. -- 420, 39. so
wenig als in willehalm, irmenschart das deutsche wili-
helm, irmengart. -- 422, 31. Türheim erlaubt sich guns
(f. gunst): uns Wilh. 3, 236a 362b Trist. z. 185; vgl.
den wechsel zwischen -s und -st in der zweiten pers.
(s. 932. 933). -- 429, 31. allerdings swelch, swelhes
(s. 940). -- 430, 2. auch das buchstabenspiel in der stro-
phischen einleitung zu Gotfr. Trist. (Grootes ausg. p. 3.
vgl. 403.) um den namen dieterich zu verewigen, denn
in der fünften strophe ist: tiure und in der neunten:
chunst zu lesen; cunst oder kh für ch verwerfe ich;
[wenn das g der ersten str. auf gotfrit deutet, könnte
das t der eilften, wo treibe zu lesen, ganz einfach: tih-
taere ausdrücken, mit diesen zwein strophen schloß er
den namen dessen, für den er das werk unternommen,
ein]. 432, 4. vielmehr ine, mine ohne verlängerung?
doch vgl. das engl. ei. -- 433, 22. dachte f. dahte kommt
auf Bodmers rechnung. -- 434, 19. 1. jacop:lop M. S.
2, 123a jacobe: lobe amis 321. nicht jaude, sondern jüde
(alth. judeo s. 777.) jüden: ruden g. schmiede s. 238. --

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nachtrag.
16b und ähnliches bemerkt werden können, was zu
dulden, nicht aber einzuführen iſt. — 382, 2. andere bei-
ſpiele ſind ſ. 487. nachgeholt, vgl. enkëgen Parc. 52a und
anderwärts enpran (exarſit). — 386, 7. in verſchiedenen
fremden wörtern wird l bald gelaßen, bald unterdrückt,
welches nicht immer aus der ſchwankenden original-
form zu erklären (ſ. 444. note), zuweilen als dichterfrei-
heit zu betrachten iſt. Gotfr. reimt iſôt: tôt, iſôte:
rôte etc. aber auch iſolt: golt, iſolde: morolde (Triſt.
90a. b. 62a). Die meiſten dichter ſagen pliât, bliât (Wi-
gal. h. v.) Wolfr. ſagt plîalt Parc 56b 75c, Herbort 69a
blîalt M. S. 2, 63a ſteht coucaſals ſt des üblichen couke-
ſâs (kaukaſus) wo nicht coukelſas zu leſen, wie im Ot-
nit göikelſas, was die vorr. zum heldenbuch ſogar in
glockenſachſen entſtellt hat. vgl. den nachtr. zu 52, 11.
über alabalſtráun und das niederl. out ſtait olt. — 392,
16. vgl. neuniederl. keurig, ausbündig; ſtatt frîmurc lieſt
cod. pal. fêmurc. — 395, 33. noch im 13. jahrh. hanef. —
400, 6. ſûver M. S. 2, 19a b. (alth. ſûpar, ſûbar). — 403,
18. pl. praet. ſchrîen iſt unerweiſlich und nur ſchrien
oder ſchriuwen oder ſchrirn zuläßig (ſ. 936). — 410, 7.
merkwürdig reit, reite f. redet, redete (l. 959). — 416,
1. wohl krueſelîn. — 417, 10. nach ſ. 679. zu berichti-
gen. — 418, 3. der nom. iſt roten, gen. rotenes (nach
ſëgen ſ. 669.) alth. rotan, gl. blaſ. 79a. — 420, 39. ſo
wenig als in willehalm, irmenſchart das deutſche wili-
hëlm, irmengart. — 422, 31. Türheim erlaubt ſich guns
(f. gunſt): uns Wilh. 3, 236a 362b Triſt. z. 185; vgl.
den wechſel zwiſchen -s und -ſt in der zweiten perſ.
(ſ. 932. 933). — 429, 31. allerdings ſwëlch, ſwëlhes
(ſ. 940). — 430, 2. auch das buchſtabenſpiel in der ſtro-
phiſchen einleitung zu Gotfr. Triſt. (Grootes ausg. p. 3.
vgl. 403.) um den namen dieterich zu verewigen, denn
in der fünften ſtrophe iſt: tiure und in der neunten:
chunſt zu leſen; cunſt oder kh für ch verwerfe ich;
[wenn das g der erſten ſtr. auf gotfrit deutet, könnte
das t der eilften, wo trîbe zu leſen, ganz einfach: tih-
tære ausdrücken, mit dieſen zwein ſtrophen ſchloß er
den namen deſſen, für den er das werk unternommen,
ein]. 432, 4. vielmehr ine, mine ohne verlängerung?
doch vgl. das engl. î. — 433, 22. dachte f. dâhte kommt
auf Bodmers rechnung. — 434, 19. 1. jâcop:lop M. S.
2, 123a jàcobe: lobe amis 321. nicht jûde, ſondern jüde
(alth. judeo ſ. 777.) jüden: rŭden g. ſchmiede ſ. 238. —

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[1073/1099] nachtrag. 16b und ähnliches bemerkt werden können, was zu dulden, nicht aber einzuführen iſt. — 382, 2. andere bei- ſpiele ſind ſ. 487. nachgeholt, vgl. enkëgen Parc. 52a und anderwärts enpran (exarſit). — 386, 7. in verſchiedenen fremden wörtern wird l bald gelaßen, bald unterdrückt, welches nicht immer aus der ſchwankenden original- form zu erklären (ſ. 444. note), zuweilen als dichterfrei- heit zu betrachten iſt. Gotfr. reimt iſôt: tôt, iſôte: rôte etc. aber auch iſolt: golt, iſolde: morolde (Triſt. 90a. b. 62a). Die meiſten dichter ſagen pliât, bliât (Wi- gal. h. v.) Wolfr. ſagt plîalt Parc 56b 75c, Herbort 69a blîalt M. S. 2, 63a ſteht coucaſals ſt des üblichen couke- ſâs (kaukaſus) wo nicht coukelſas zu leſen, wie im Ot- nit göikelſas, was die vorr. zum heldenbuch ſogar in glockenſachſen entſtellt hat. vgl. den nachtr. zu 52, 11. über alabalſtráun und das niederl. out ſtait olt. — 392, 16. vgl. neuniederl. keurig, ausbündig; ſtatt frîmurc lieſt cod. pal. fêmurc. — 395, 33. noch im 13. jahrh. hanef. — 400, 6. ſûver M. S. 2, 19a b. (alth. ſûpar, ſûbar). — 403, 18. pl. praet. ſchrîen iſt unerweiſlich und nur ſchrien oder ſchriuwen oder ſchrirn zuläßig (ſ. 936). — 410, 7. merkwürdig reit, reite f. redet, redete (l. 959). — 416, 1. wohl krueſelîn. — 417, 10. nach ſ. 679. zu berichti- gen. — 418, 3. der nom. iſt roten, gen. rotenes (nach ſëgen ſ. 669.) alth. rotan, gl. blaſ. 79a. — 420, 39. ſo wenig als in willehalm, irmenſchart das deutſche wili- hëlm, irmengart. — 422, 31. Türheim erlaubt ſich guns (f. gunſt): uns Wilh. 3, 236a 362b Triſt. z. 185; vgl. den wechſel zwiſchen -s und -ſt in der zweiten perſ. (ſ. 932. 933). — 429, 31. allerdings ſwëlch, ſwëlhes (ſ. 940). — 430, 2. auch das buchſtabenſpiel in der ſtro- phiſchen einleitung zu Gotfr. Triſt. (Grootes ausg. p. 3. vgl. 403.) um den namen dieterich zu verewigen, denn in der fünften ſtrophe iſt: tiure und in der neunten: chunſt zu leſen; cunſt oder kh für ch verwerfe ich; [wenn das g der erſten ſtr. auf gotfrit deutet, könnte das t der eilften, wo trîbe zu leſen, ganz einfach: tih- tære ausdrücken, mit dieſen zwein ſtrophen ſchloß er den namen deſſen, für den er das werk unternommen, ein]. 432, 4. vielmehr ine, mine ohne verlängerung? doch vgl. das engl. î. — 433, 22. dachte f. dâhte kommt auf Bodmers rechnung. — 434, 19. 1. jâcop:lop M. S. 2, 123a jàcobe: lobe amis 321. nicht jûde, ſondern jüde (alth. judeo ſ. 777.) jüden: rŭden g. ſchmiede ſ. 238. — Y y y

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 1073. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/1099>, abgerufen am 17.05.2024.