Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Erstes Vierteljahr.Bücherschau [Beginn Spaltensatz] W. E. Nappard. Lord Robert Cecil, E. M. House, Branting, Tittoni, Ndor, Henderson u. a. sind mit Originalbeiträgen vertreten. Uber "Frankreich gegenüber Deutschland" handelt im Oktoberheft Jacques Bamville Wir vermögen aus seinen teils hysterisch verängstigten, teils brutal auftrumpfenden, politisch und ideologisch irrsinnig verrannten Äußerungen nichts zu lernen. Konäs, I^ettersrl" measlle. Diese römische Monatsschrift verzichtet auf aktuelle Politische Auseinandersetzungen, ist sür uns aber be¬ deutsam als gesammelter Ausdruck einer neuen italienischen Dichtung, die sich aus bellestristischer Verflachung und der Entartung der futuristischen Bewegung zu der großen Tradition italienischer Sprach- und Denk¬ kultur zurückfindet. Man findet in der Ronda einen Geist, der die Hoffnung auf erneute Zusammenschließung des deutschen und italienischen Geisteslebens bestärkt. Das wird besonders bei der Beschäftigung mit einen, Aufsatz von Filippo Burzio im Juli- Heft über "I/attualitä all'I'roitgi.'lief" klar, in dem der Verfasser der das Wesen des Staates verkennenden und umdeutenden sozialistischen Doktrin die politisch-ethische Staatsauffassung des deutschen Staatsdcnkcrs in ausgezeichneter Präzision gegenüberstellt. De Tijdspiegcl, eine politisch-literarische Halbmonatsschrift, die im Haag erscheint, tritt, dank der Arbeit ihres hochverdienten HerausFebers, Prof. Dr. I. G. Sleeswijk, in vorbildlicher Weise für die Erhaltung und Vertiefung des deutsch-holländischen Kulturzusammenhanges ein. Nachdem uns während des Krieges der Reichtum des vlaemischen Lebens in den verschiedenen Richtungen erschlossen worden ist, darf das Interesse für die kräftige und bewußte Eigen¬ art des niederdeutschen Brudervolkes, für seine prachtvolle deutsche Sprache und seine bei uns zu wenig gewürdigte Literatur nicht wieder schwinden. Im letzten Dezcinberheft findet sich aus der Feder des Herausgebers eine sympathische Würdigung Beethovens, die in dankenswerter Weise gegen den Versuch eines entcntistischen holländischen Blattes Stellung nimmt, Beethoven als internationalen Meister in Anspruch zu nehmen und uns Deutschen da" Recht zu bestreiten, ihn als den unsern zu verehren. Prof. Sleeswijks Worte sind für uns Deutsche so belangvoll, daß wir einige Sätze hier folgen lassen: "l)<> ovniseluz oxmörlcingün van clvn Rottor- äamsekon LeLtIiovcjn-t<:iiiIIötoni8t sijn en sxrolconÄ oovchiz van -ehr onvorinogen. om sioli in as xsvolu? van tu vreemtl volle, in oasu van Iiot vuitsolie, to vor- xlaatson. Hot i8 voor ägiion scluchvor es Iioxon, <Zat Ich' in <Zo?o maanck niht veol Duitselu; norioäislcon in Iianäsn Iiookt, KgKiöASn, vaut lüj non üieli xroon o" Sofi Kodbvn gssrsvrS voor as alAoiuosns "aaninatiZinx^ avr Duitsoliors, Zie Lestuovon voor ohn Duitselisr uitinaksn! Deiis oritieuZ vorstaat olijlcbaar nists van Kek Zansoü natuurli^jlce en voor äat volle üvsr ^uInIclciAS vorseliiMLöl, "tat vuitseluzrs, dsrooiä en ixzrooK, Zsvlulct vn govlunäsrcl, fil<;Il vastlclamxsn "an nunno onvorvreemäliaro euItuuiKoollöro". in asu loozi clor "ouvsn voortAL^ravin vn ^cara^on no"r tum Mootüto Assstsn.... I^n xoo I<an Ich' Kostliovon "Iseiitg ton Iialvo vsrstaan on navoolon. vio in clikns vsric naast luzt alMmoen- mensvlwMv niht devons Kee sxeoiüvtc lrörmaanson-Ouitsolio v/vol to proovoa: I>o opxvrstv "Mtlivse van Iivt romantisoli- 8öntiinontiz<)Is. Iiot roligikllso en IlKt H. H. mern"on-MvoI<Iigv.^ Eriunernnge" von Joseph Fouchß. liber setzt und herausgegeben von Paul Aretz Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart. Vor hundert Jahren zum ersten mal Paul Dilnnstaedter. Geschichte der Auf [Ende Spaltensatz]
teilung und Kolonisation Afrikas seit dein Zeitalter der Entdeckungen. S. Band: Bücherschau [Beginn Spaltensatz] W. E. Nappard. Lord Robert Cecil, E. M. House, Branting, Tittoni, Ndor, Henderson u. a. sind mit Originalbeiträgen vertreten. Uber „Frankreich gegenüber Deutschland" handelt im Oktoberheft Jacques Bamville Wir vermögen aus seinen teils hysterisch verängstigten, teils brutal auftrumpfenden, politisch und ideologisch irrsinnig verrannten Äußerungen nichts zu lernen. Konäs, I^ettersrl» measlle. Diese römische Monatsschrift verzichtet auf aktuelle Politische Auseinandersetzungen, ist sür uns aber be¬ deutsam als gesammelter Ausdruck einer neuen italienischen Dichtung, die sich aus bellestristischer Verflachung und der Entartung der futuristischen Bewegung zu der großen Tradition italienischer Sprach- und Denk¬ kultur zurückfindet. Man findet in der Ronda einen Geist, der die Hoffnung auf erneute Zusammenschließung des deutschen und italienischen Geisteslebens bestärkt. Das wird besonders bei der Beschäftigung mit einen, Aufsatz von Filippo Burzio im Juli- Heft über „I/attualitä all'I'roitgi.'lief" klar, in dem der Verfasser der das Wesen des Staates verkennenden und umdeutenden sozialistischen Doktrin die politisch-ethische Staatsauffassung des deutschen Staatsdcnkcrs in ausgezeichneter Präzision gegenüberstellt. De Tijdspiegcl, eine politisch-literarische Halbmonatsschrift, die im Haag erscheint, tritt, dank der Arbeit ihres hochverdienten HerausFebers, Prof. Dr. I. G. Sleeswijk, in vorbildlicher Weise für die Erhaltung und Vertiefung des deutsch-holländischen Kulturzusammenhanges ein. Nachdem uns während des Krieges der Reichtum des vlaemischen Lebens in den verschiedenen Richtungen erschlossen worden ist, darf das Interesse für die kräftige und bewußte Eigen¬ art des niederdeutschen Brudervolkes, für seine prachtvolle deutsche Sprache und seine bei uns zu wenig gewürdigte Literatur nicht wieder schwinden. Im letzten Dezcinberheft findet sich aus der Feder des Herausgebers eine sympathische Würdigung Beethovens, die in dankenswerter Weise gegen den Versuch eines entcntistischen holländischen Blattes Stellung nimmt, Beethoven als internationalen Meister in Anspruch zu nehmen und uns Deutschen da» Recht zu bestreiten, ihn als den unsern zu verehren. Prof. Sleeswijks Worte sind für uns Deutsche so belangvoll, daß wir einige Sätze hier folgen lassen: „l)<> ovniseluz oxmörlcingün van clvn Rottor- äamsekon LeLtIiovcjn-t<:iiiIIötoni8t sijn en sxrolconÄ oovchiz van -ehr onvorinogen. om sioli in as xsvolu? van tu vreemtl volle, in oasu van Iiot vuitsolie, to vor- xlaatson. Hot i8 voor ägiion scluchvor es Iioxon, <Zat Ich' in <Zo?o maanck niht veol Duitselu; norioäislcon in Iianäsn Iiookt, KgKiöASn, vaut lüj non üieli xroon o» Sofi Kodbvn gssrsvrS voor as alAoiuosns „aaninatiZinx^ avr Duitsoliors, Zie Lestuovon voor ohn Duitselisr uitinaksn! Deiis oritieuZ vorstaat olijlcbaar nists van Kek Zansoü natuurli^jlce en voor äat volle üvsr ^uInIclciAS vorseliiMLöl, «tat vuitseluzrs, dsrooiä en ixzrooK, Zsvlulct vn govlunäsrcl, fil<;Il vastlclamxsn »an nunno onvorvreemäliaro euItuuiKoollöro». in asu loozi clor «ouvsn voortAL^ravin vn ^cara^on no»r tum Mootüto Assstsn.... I^n xoo I<an Ich' Kostliovon «Iseiitg ton Iialvo vsrstaan on navoolon. vio in clikns vsric naast luzt alMmoen- mensvlwMv niht devons Kee sxeoiüvtc lrörmaanson-Ouitsolio v/vol to proovoa: I>o opxvrstv »Mtlivse van Iivt romantisoli- 8öntiinontiz<)Is. Iiot roligikllso en IlKt H. H. mern«on-MvoI<Iigv.^ Eriunernnge» von Joseph Fouchß. liber setzt und herausgegeben von Paul Aretz Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart. Vor hundert Jahren zum ersten mal Paul Dilnnstaedter. Geschichte der Auf [Ende Spaltensatz]
teilung und Kolonisation Afrikas seit dein Zeitalter der Entdeckungen. S. Band: <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0091" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/338524"/> <fw type="header" place="top"> Bücherschau</fw><lb/> <cb type="start"/> <list> <item> W. E. Nappard. Lord Robert Cecil, E. M.<lb/> House, Branting, Tittoni, Ndor, Henderson<lb/> u. a. sind mit Originalbeiträgen vertreten.<lb/> Uber „Frankreich gegenüber Deutschland"<lb/> handelt im Oktoberheft Jacques Bamville<lb/> Wir vermögen aus seinen teils hysterisch<lb/> verängstigten, teils brutal auftrumpfenden,<lb/> politisch und ideologisch irrsinnig verrannten<lb/> Äußerungen nichts zu lernen.</item> <item> Konäs, I^ettersrl» measlle. Diese römische<lb/> Monatsschrift verzichtet auf aktuelle Politische<lb/> Auseinandersetzungen, ist sür uns aber be¬<lb/> deutsam als gesammelter Ausdruck einer<lb/> neuen italienischen Dichtung, die sich aus<lb/> bellestristischer Verflachung und der Entartung<lb/> der futuristischen Bewegung zu der großen<lb/> Tradition italienischer Sprach- und Denk¬<lb/> kultur zurückfindet. Man findet in der Ronda<lb/> einen Geist, der die Hoffnung auf erneute<lb/> Zusammenschließung des deutschen und<lb/> italienischen Geisteslebens bestärkt. Das<lb/> wird besonders bei der Beschäftigung mit<lb/> einen, Aufsatz von Filippo Burzio im Juli-<lb/> Heft über „I/attualitä all'I'roitgi.'lief" klar,<lb/> in dem der Verfasser der das Wesen des<lb/> Staates verkennenden und umdeutenden<lb/> sozialistischen Doktrin die politisch-ethische<lb/> Staatsauffassung des deutschen Staatsdcnkcrs<lb/> in ausgezeichneter Präzision gegenüberstellt.</item> <item> De Tijdspiegcl, eine politisch-literarische<lb/> Halbmonatsschrift, die im Haag erscheint,<lb/> tritt, dank der Arbeit ihres hochverdienten<lb/> HerausFebers, Prof. Dr. I. G. Sleeswijk,<lb/> in vorbildlicher Weise für die Erhaltung<lb/> und Vertiefung des deutsch-holländischen<lb/> Kulturzusammenhanges ein. Nachdem uns<lb/> während des Krieges der Reichtum des<lb/> vlaemischen Lebens in den verschiedenen<lb/> Richtungen erschlossen worden ist, darf das<lb/> Interesse für die kräftige und bewußte Eigen¬<lb/> art des niederdeutschen Brudervolkes, für<lb/> seine prachtvolle deutsche Sprache und seine<lb/> bei uns zu wenig gewürdigte Literatur nicht<lb/> wieder schwinden. Im letzten Dezcinberheft<lb/> findet sich aus der Feder des Herausgebers eine<lb/> sympathische Würdigung Beethovens, die in<lb/> dankenswerter Weise gegen den Versuch eines<lb/> entcntistischen holländischen Blattes Stellung</item> </list> <cb/><lb/> <list> <item> nimmt, Beethoven als internationalen Meister<lb/> in Anspruch zu nehmen und uns Deutschen<lb/> da» Recht zu bestreiten, ihn als den unsern<lb/> zu verehren. 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Bücherschau
W. E. Nappard. Lord Robert Cecil, E. M.
House, Branting, Tittoni, Ndor, Henderson
u. a. sind mit Originalbeiträgen vertreten.
Uber „Frankreich gegenüber Deutschland"
handelt im Oktoberheft Jacques Bamville
Wir vermögen aus seinen teils hysterisch
verängstigten, teils brutal auftrumpfenden,
politisch und ideologisch irrsinnig verrannten
Äußerungen nichts zu lernen.
Konäs, I^ettersrl» measlle. Diese römische
Monatsschrift verzichtet auf aktuelle Politische
Auseinandersetzungen, ist sür uns aber be¬
deutsam als gesammelter Ausdruck einer
neuen italienischen Dichtung, die sich aus
bellestristischer Verflachung und der Entartung
der futuristischen Bewegung zu der großen
Tradition italienischer Sprach- und Denk¬
kultur zurückfindet. Man findet in der Ronda
einen Geist, der die Hoffnung auf erneute
Zusammenschließung des deutschen und
italienischen Geisteslebens bestärkt. Das
wird besonders bei der Beschäftigung mit
einen, Aufsatz von Filippo Burzio im Juli-
Heft über „I/attualitä all'I'roitgi.'lief" klar,
in dem der Verfasser der das Wesen des
Staates verkennenden und umdeutenden
sozialistischen Doktrin die politisch-ethische
Staatsauffassung des deutschen Staatsdcnkcrs
in ausgezeichneter Präzision gegenüberstellt.
De Tijdspiegcl, eine politisch-literarische
Halbmonatsschrift, die im Haag erscheint,
tritt, dank der Arbeit ihres hochverdienten
HerausFebers, Prof. Dr. I. G. Sleeswijk,
in vorbildlicher Weise für die Erhaltung
und Vertiefung des deutsch-holländischen
Kulturzusammenhanges ein. Nachdem uns
während des Krieges der Reichtum des
vlaemischen Lebens in den verschiedenen
Richtungen erschlossen worden ist, darf das
Interesse für die kräftige und bewußte Eigen¬
art des niederdeutschen Brudervolkes, für
seine prachtvolle deutsche Sprache und seine
bei uns zu wenig gewürdigte Literatur nicht
wieder schwinden. Im letzten Dezcinberheft
findet sich aus der Feder des Herausgebers eine
sympathische Würdigung Beethovens, die in
dankenswerter Weise gegen den Versuch eines
entcntistischen holländischen Blattes Stellung
nimmt, Beethoven als internationalen Meister
in Anspruch zu nehmen und uns Deutschen
da» Recht zu bestreiten, ihn als den unsern
zu verehren. Prof. Sleeswijks Worte sind
für uns Deutsche so belangvoll, daß wir
einige Sätze hier folgen lassen: „l)<>
ovniseluz oxmörlcingün van clvn Rottor-
äamsekon LeLtIiovcjn-t<:iiiIIötoni8t sijn en
sxrolconÄ oovchiz van -ehr onvorinogen.
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Iioxon, <Zat Ich' in <Zo?o maanck niht veol
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KgKiöASn, vaut lüj non üieli xroon o»
Sofi Kodbvn gssrsvrS voor as alAoiuosns
„aaninatiZinx^ avr Duitsoliors, Zie
Lestuovon voor ohn Duitselisr uitinaksn!
Deiis oritieuZ vorstaat olijlcbaar nists van
Kek Zansoü natuurli^jlce en voor äat volle
üvsr ^uInIclciAS vorseliiMLöl, «tat
vuitseluzrs, dsrooiä en ixzrooK, Zsvlulct
vn govlunäsrcl, fil<;Il vastlclamxsn »an
nunno onvorvreemäliaro euItuuiKoollöro».
in asu loozi clor «ouvsn voortAL^ravin
vn ^cara^on no»r tum Mootüto
Assstsn.... I^n xoo I<an Ich' Kostliovon
«Iseiitg ton Iialvo vsrstaan on navoolon.
vio in clikns vsric naast luzt alMmoen-
mensvlwMv niht devons Kee sxeoiüvtc
lrörmaanson-Ouitsolio v/vol to proovoa:
I>o opxvrstv »Mtlivse van Iivt romantisoli-
8öntiinontiz<)Is. Iiot roligikllso en IlKt
H. H. mern«on-MvoI<Iigv.^
Eriunernnge» von Joseph Fouchß. liber
setzt und herausgegeben von Paul Aretz
Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart. Vor hundert Jahren zum ersten mal
erschienen, haben die Memoiren dieses ver¬
schlagenen Meisters persönlicher Politik immer
ihre Leser gefunden und profitieren heute in
der schönen Ausstattung des Hoffmannschen
Verlages von dein gesteigerten Interesse für
Denkwürdigkeiten und Politik überhaupt, daS
sich auch den klassischen Memoiren der
napoleonischen Zeit wieder zuwendet.
Paul Dilnnstaedter. Geschichte der Auf
teilung und Kolonisation Afrikas seit dein
Zeitalter der Entdeckungen. S. Band:
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