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Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Viertes Vierteljahr.

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Schichtung und Umschichtung

lange wir auf Organisation angewiesen sind und so lange wir nicht anders zu
organisieren wissen, als auf die uralte Meise, daß die einen befehlen, die andere"
gehorchen, die einen anordnen, die anderen ausführen, die einen den Überblick,
die anderen die Fertigkeit besitzen: so lange kommen wir laus der Schichtung mit
samt ihrer Zwangsläufigkeit, Grausamkeit und Ungerechtigkeit nicht heraus. So
primitiv, wie es sich die Leute bei uns und anderwärts denken, und wie man es
in Rußland vermittels des Mossenterrors auszuführen versucht, kann man nicht
demokratisieren. Auf diese Meise kann man zwar die Menschen von ihren bevor¬
zugten Plätzen stoßen und andere darauf setzen; das System der sozialen Rang¬
ordnung aber bleibt unangetastet. Denn es ist zwiefach in der Weltordnung
verankert: in der Ungerechtigkeit der Natur, welche ihre Gaben mit Willkür
verteilt, und in der Unvollkonlmenheit des Menschen, der Wert und Wesen nicht
unmittelbar anzuschauen vermag.

Ist also Demokratisierung letzten Endes Utopie? Keineswegs! Sie enthält
eine praktische Konsequenz, sie umschließt eine hohe Pflicht und stellt eine lockende
Aufgabe: da die soziale Schichtung selbst nicht aufgehoben werden bann, "ruß
ihre Wirkung gemildert werden. Wenn die Berufe abgestuft sind, so müssen, die
Menschen auf gleicher Stufe leben können. Der Beruf muß aufhören, uns wie ein
lebenslängliches Gefängnis zu umschließen. Das, was man tut, zu sein, ist das
Niveau des Tieres: die "Königin der Bienen wird nicht gewählt, sondern gezüchtet;
das Netz der Spinne ist nicht eine Erfindung von ihr, sondern ein Drüfensekret.
Nur der Mensch hat das Vorrecht, dies und jenes nicht zu sein, sondern zu machen.
Dieses Recht aber ist noch ganz unnusgebildet und muß weiter entwickelt werden.
Die Mittel dazu, oder einige davon, "ohne Kommentar: Einheitsschule, Freiheit
des Unterrichts bis zur Universität; Einschränkung der täglichen Arbeitszeiten;
jährliche Urlaubspflicht für jeden Arbeitenden, Begrenzung des Arbeitsalters;
Erhöhung der Bezahlung der sogenannten niederen Berufe; Beschränkung der
oberen Grenze des Einkommens; Machtkontrolle. Daß wir neben unserem
Beruf Menschen sind, daß wir Zeit und Recht und Kraft haben, es in der ganzen
Tiefe und Weite zu sein, zu der uns die Natur begabt hat: dies ist das reale,
erstrebenswerte und erreichbare Ziel, das sich unter dem Schlagwort
Demokratisierung verbirgt.

Bis wir dahin gelangen, wird noch manches Jahr und Jahrzehnt vergehen.
Inzwischen werden die Schieber und Macher fortfahren, das Geld zu Scheffeln und
sich Schlösser zu bauen, mit Emlipagen zu fahren und von obenher zu blicken.
Und manch ein feiner Kopf und manch ein stolzes Herz werden sich begnügen
müssen, von einem armen unterernährten .Körper in ausgefranzten Anzug an den
Zäunen entlang geführt zu werden. Da hilft es nichts: bis jenes Programm der
Ausgleichung erfüllt sein wird und während wir daran arbeiten, mußt du mit der
Demokratisierung bei dir selber anfangen. Durchschaue die Komödie. Laß dich
nicht blenden von Möcht, Geld, Erfolg, Ruhm. Halte dich nicht für besser, weil es
dir besser geht. Halte dich nicht für überlegen, weil du zufällig dort stehst, wo
befohlen wird. Aber auch, wenn du dahin gerätst, wo du zu gehorchen hast, werde
nicht irre an dir. Laß nicht ab, den Menschen unter den: Kostüm zu erkennen
und zu werten, höre nicht aus, von dir zu glauben, daß du bleibst, was du bist.
Des Lebens letzte Weisheit ist uralt; sie heißt: "porn-zro 8L sy-zimi. Diese Kunst
ist im Laufe der Jahrhunderte nicht leichter geworden. Wer sie übt, wird
Steigen und Fallen, Schichtung und Umschichtung leichter tragen und mag die
Zeit der Erfüllung in Ruhe erwarten.

Das klingt freilich mehr nach Moral als nach Politik. Aber vielleicht darf
man finden, daß es in letzter und vorletzter Zeit etwas zu viel Politik, und etwas
zu wenig Moral gegeben hat.




Schichtung und Umschichtung

lange wir auf Organisation angewiesen sind und so lange wir nicht anders zu
organisieren wissen, als auf die uralte Meise, daß die einen befehlen, die andere»
gehorchen, die einen anordnen, die anderen ausführen, die einen den Überblick,
die anderen die Fertigkeit besitzen: so lange kommen wir laus der Schichtung mit
samt ihrer Zwangsläufigkeit, Grausamkeit und Ungerechtigkeit nicht heraus. So
primitiv, wie es sich die Leute bei uns und anderwärts denken, und wie man es
in Rußland vermittels des Mossenterrors auszuführen versucht, kann man nicht
demokratisieren. Auf diese Meise kann man zwar die Menschen von ihren bevor¬
zugten Plätzen stoßen und andere darauf setzen; das System der sozialen Rang¬
ordnung aber bleibt unangetastet. Denn es ist zwiefach in der Weltordnung
verankert: in der Ungerechtigkeit der Natur, welche ihre Gaben mit Willkür
verteilt, und in der Unvollkonlmenheit des Menschen, der Wert und Wesen nicht
unmittelbar anzuschauen vermag.

Ist also Demokratisierung letzten Endes Utopie? Keineswegs! Sie enthält
eine praktische Konsequenz, sie umschließt eine hohe Pflicht und stellt eine lockende
Aufgabe: da die soziale Schichtung selbst nicht aufgehoben werden bann, »ruß
ihre Wirkung gemildert werden. Wenn die Berufe abgestuft sind, so müssen, die
Menschen auf gleicher Stufe leben können. Der Beruf muß aufhören, uns wie ein
lebenslängliches Gefängnis zu umschließen. Das, was man tut, zu sein, ist das
Niveau des Tieres: die "Königin der Bienen wird nicht gewählt, sondern gezüchtet;
das Netz der Spinne ist nicht eine Erfindung von ihr, sondern ein Drüfensekret.
Nur der Mensch hat das Vorrecht, dies und jenes nicht zu sein, sondern zu machen.
Dieses Recht aber ist noch ganz unnusgebildet und muß weiter entwickelt werden.
Die Mittel dazu, oder einige davon, "ohne Kommentar: Einheitsschule, Freiheit
des Unterrichts bis zur Universität; Einschränkung der täglichen Arbeitszeiten;
jährliche Urlaubspflicht für jeden Arbeitenden, Begrenzung des Arbeitsalters;
Erhöhung der Bezahlung der sogenannten niederen Berufe; Beschränkung der
oberen Grenze des Einkommens; Machtkontrolle. Daß wir neben unserem
Beruf Menschen sind, daß wir Zeit und Recht und Kraft haben, es in der ganzen
Tiefe und Weite zu sein, zu der uns die Natur begabt hat: dies ist das reale,
erstrebenswerte und erreichbare Ziel, das sich unter dem Schlagwort
Demokratisierung verbirgt.

Bis wir dahin gelangen, wird noch manches Jahr und Jahrzehnt vergehen.
Inzwischen werden die Schieber und Macher fortfahren, das Geld zu Scheffeln und
sich Schlösser zu bauen, mit Emlipagen zu fahren und von obenher zu blicken.
Und manch ein feiner Kopf und manch ein stolzes Herz werden sich begnügen
müssen, von einem armen unterernährten .Körper in ausgefranzten Anzug an den
Zäunen entlang geführt zu werden. Da hilft es nichts: bis jenes Programm der
Ausgleichung erfüllt sein wird und während wir daran arbeiten, mußt du mit der
Demokratisierung bei dir selber anfangen. Durchschaue die Komödie. Laß dich
nicht blenden von Möcht, Geld, Erfolg, Ruhm. Halte dich nicht für besser, weil es
dir besser geht. Halte dich nicht für überlegen, weil du zufällig dort stehst, wo
befohlen wird. Aber auch, wenn du dahin gerätst, wo du zu gehorchen hast, werde
nicht irre an dir. Laß nicht ab, den Menschen unter den: Kostüm zu erkennen
und zu werten, höre nicht aus, von dir zu glauben, daß du bleibst, was du bist.
Des Lebens letzte Weisheit ist uralt; sie heißt: «porn-zro 8L sy-zimi. Diese Kunst
ist im Laufe der Jahrhunderte nicht leichter geworden. Wer sie übt, wird
Steigen und Fallen, Schichtung und Umschichtung leichter tragen und mag die
Zeit der Erfüllung in Ruhe erwarten.

Das klingt freilich mehr nach Moral als nach Politik. Aber vielleicht darf
man finden, daß es in letzter und vorletzter Zeit etwas zu viel Politik, und etwas
zu wenig Moral gegeben hat.




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[0305] Schichtung und Umschichtung lange wir auf Organisation angewiesen sind und so lange wir nicht anders zu organisieren wissen, als auf die uralte Meise, daß die einen befehlen, die andere» gehorchen, die einen anordnen, die anderen ausführen, die einen den Überblick, die anderen die Fertigkeit besitzen: so lange kommen wir laus der Schichtung mit samt ihrer Zwangsläufigkeit, Grausamkeit und Ungerechtigkeit nicht heraus. So primitiv, wie es sich die Leute bei uns und anderwärts denken, und wie man es in Rußland vermittels des Mossenterrors auszuführen versucht, kann man nicht demokratisieren. Auf diese Meise kann man zwar die Menschen von ihren bevor¬ zugten Plätzen stoßen und andere darauf setzen; das System der sozialen Rang¬ ordnung aber bleibt unangetastet. Denn es ist zwiefach in der Weltordnung verankert: in der Ungerechtigkeit der Natur, welche ihre Gaben mit Willkür verteilt, und in der Unvollkonlmenheit des Menschen, der Wert und Wesen nicht unmittelbar anzuschauen vermag. Ist also Demokratisierung letzten Endes Utopie? Keineswegs! Sie enthält eine praktische Konsequenz, sie umschließt eine hohe Pflicht und stellt eine lockende Aufgabe: da die soziale Schichtung selbst nicht aufgehoben werden bann, »ruß ihre Wirkung gemildert werden. Wenn die Berufe abgestuft sind, so müssen, die Menschen auf gleicher Stufe leben können. Der Beruf muß aufhören, uns wie ein lebenslängliches Gefängnis zu umschließen. Das, was man tut, zu sein, ist das Niveau des Tieres: die "Königin der Bienen wird nicht gewählt, sondern gezüchtet; das Netz der Spinne ist nicht eine Erfindung von ihr, sondern ein Drüfensekret. Nur der Mensch hat das Vorrecht, dies und jenes nicht zu sein, sondern zu machen. Dieses Recht aber ist noch ganz unnusgebildet und muß weiter entwickelt werden. Die Mittel dazu, oder einige davon, "ohne Kommentar: Einheitsschule, Freiheit des Unterrichts bis zur Universität; Einschränkung der täglichen Arbeitszeiten; jährliche Urlaubspflicht für jeden Arbeitenden, Begrenzung des Arbeitsalters; Erhöhung der Bezahlung der sogenannten niederen Berufe; Beschränkung der oberen Grenze des Einkommens; Machtkontrolle. Daß wir neben unserem Beruf Menschen sind, daß wir Zeit und Recht und Kraft haben, es in der ganzen Tiefe und Weite zu sein, zu der uns die Natur begabt hat: dies ist das reale, erstrebenswerte und erreichbare Ziel, das sich unter dem Schlagwort Demokratisierung verbirgt. Bis wir dahin gelangen, wird noch manches Jahr und Jahrzehnt vergehen. Inzwischen werden die Schieber und Macher fortfahren, das Geld zu Scheffeln und sich Schlösser zu bauen, mit Emlipagen zu fahren und von obenher zu blicken. Und manch ein feiner Kopf und manch ein stolzes Herz werden sich begnügen müssen, von einem armen unterernährten .Körper in ausgefranzten Anzug an den Zäunen entlang geführt zu werden. Da hilft es nichts: bis jenes Programm der Ausgleichung erfüllt sein wird und während wir daran arbeiten, mußt du mit der Demokratisierung bei dir selber anfangen. Durchschaue die Komödie. Laß dich nicht blenden von Möcht, Geld, Erfolg, Ruhm. Halte dich nicht für besser, weil es dir besser geht. Halte dich nicht für überlegen, weil du zufällig dort stehst, wo befohlen wird. Aber auch, wenn du dahin gerätst, wo du zu gehorchen hast, werde nicht irre an dir. Laß nicht ab, den Menschen unter den: Kostüm zu erkennen und zu werten, höre nicht aus, von dir zu glauben, daß du bleibst, was du bist. Des Lebens letzte Weisheit ist uralt; sie heißt: «porn-zro 8L sy-zimi. Diese Kunst ist im Laufe der Jahrhunderte nicht leichter geworden. Wer sie übt, wird Steigen und Fallen, Schichtung und Umschichtung leichter tragen und mag die Zeit der Erfüllung in Ruhe erwarten. Das klingt freilich mehr nach Moral als nach Politik. Aber vielleicht darf man finden, daß es in letzter und vorletzter Zeit etwas zu viel Politik, und etwas zu wenig Moral gegeben hat.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_88238/305>, abgerufen am 24.11.2024.