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Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr.

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Die Entwertung des Geldes

Die Entwertung des Geldes
Dr. jur. und phil. Dalberg von

ohl wenige Erscheinungen der Kriegswirtschaft haben so stark die
allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wie die Tatsache, daß
die Einheit unserer Währung, die Mark, heute nur ein halb oder
ein Drittel so viel Waren zu kaufen vermag wie vor dem Kriege.
Mit Recht spricht man von einer Entwertung des Geldes.

Die Wirkung dieser schon in früheren Kriegszeiten beobach¬
teten Erscheinung aus die einzelnen Bevölkerungsklassen ist eine ganz verschiedene.
Während alle Besitzer von Waren und Produktionsmitteln erheblichen Vorteil
daraus ziehen, da ihr Besitz, in Mark ausgedrückt, im Werte ansteigt, sind die
Besitzer von Forderungsrechten, die Hypothekengläubiger, die Eigentümer von
Staatspapieren, Kommunalanleihen, Jndustrieobligationen, aufs schwerste ge¬
schädigt, da ihr Besitz zwar, in Mark ausgedrückt, noch denselben Ertrag bringt,
dieser Ertrag aber zu den gestiegenen Preisen nur eine viel geringere Menge an
Gütern zu kaufen fähig ist, und demgemäß nicht mehr die Beibehaltung früherer
Lebensgewohnheiten ermöglicht. Dies ist um so schwerwiegender, als viele Ver¬
mögen, gerade um sie so sicher zu stellen wie möglich, mündelsicher in Staats¬
papieren oder Hypotheken angelegt sind oder sogar kraft gesetzlicher Vorschrift an¬
gelegt werden mußten und als gerade Witwen und Waisen nun ohne ihre Schuld
ihren Kapitalertrag entwertet sehen. Was die Einkommen der arbeitenden Be¬
völkerung anlangt, ,o passen diese sich der Geldentwertung an, wenn auch in
verschiedenem Maße und in verschiedenem Tempo. Während die Arbeitslöhne
sehr stark und wohl im allgemeinen entsprechend der Geldentwertung angestiegen
sind, sind die Angestellten-Einkommen durchaus nicht so stark gestiegen, und am
wenigsten ist das der Fall bei den Beamtengehältern.

Um nun klar zu sehen, ob es Hilfsmittel gegen diese bedrohliche soziale
Umschichtung gibt, ist eine Untersuchung geboten, auf welchen Gründen sie beruht.
Hier zeigt sich ein weitgehender Zwiespalt der Meinungen. Während ein Teil
der Wirtschaftspolitiker den Grund lediglich in den veränderten Verhältnissen der
Warenwirtschaft erblickt, in der Aufzehrung und entsprechendem Minderangebot
von Waren, das die Preise treibt, steht der größere Teil der Autoren, die sich zu
der Frage geäußert haben, auf dem Standpunkt, daß die Geldpolitik im Kriege
der größte Teil der Verantwortung trifft, da diese durch userlose Vermehrung des
Papiergeldes die Golddeckung der Noten verschlechtert habe, oder daß sie dadurch
eine zusätzliche Kaufkraft, eine Nachfrage nach Gütern geschaffen habe, die aus der
Wirtschaft selbst heraus keine Berechtigung habe, und immer weitergehende Preis¬
erhöhungen nach sich ziehe. Beide Ansichten erscheinen nicht zutreffend.

Wohl ist es richtig, daß die Verminderung unserer Warenbestände im Kriege
und der Mangel ausreichender Zufuhr von außen stark mitspricht, aber daneben
muß doch erklärt werden, wie es möglich ist, daß der sich aus verringerten An¬
gebot ergebenden Tendenz zur Preiserhöhung auch von der Käuferseite aus ent¬
sprochen werden und die höheren Preise auch bewilligt und bezahlt werden können.
Wenn man diesem Problem nachgeht, so muß man, wie ich in meinem neuen
Buche "Die Entwertung des Geldes"') eingehend dargelegt habe, zu dem Ergebnis
kommen, daß die Erklärung, welche dem vermehrten Papiergeld die Schuld zu¬
schiebt, und die sich gern des Schlagwortes der Inflation bedient, an der Ober¬
fläche der Erscheinungen haften bleibt.

Der letzte Grund, welcher die Nachfrage den steigenden Preistendenzen des
verminderten Angebots folgen läßt, liegt in der Kreditanspannung des Reiches



Dalberg, "Die Entwertung des Geldes". Eine Untersuchung der Einwirkungen
von Kreditanspannung und Geldumlauf auf Preisniveau und Valutastand mit besonderer
Rücksicht auf Kriegs- und Übergangswirtschaft. Berlin 1918.
Die Entwertung des Geldes

Die Entwertung des Geldes
Dr. jur. und phil. Dalberg von

ohl wenige Erscheinungen der Kriegswirtschaft haben so stark die
allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wie die Tatsache, daß
die Einheit unserer Währung, die Mark, heute nur ein halb oder
ein Drittel so viel Waren zu kaufen vermag wie vor dem Kriege.
Mit Recht spricht man von einer Entwertung des Geldes.

Die Wirkung dieser schon in früheren Kriegszeiten beobach¬
teten Erscheinung aus die einzelnen Bevölkerungsklassen ist eine ganz verschiedene.
Während alle Besitzer von Waren und Produktionsmitteln erheblichen Vorteil
daraus ziehen, da ihr Besitz, in Mark ausgedrückt, im Werte ansteigt, sind die
Besitzer von Forderungsrechten, die Hypothekengläubiger, die Eigentümer von
Staatspapieren, Kommunalanleihen, Jndustrieobligationen, aufs schwerste ge¬
schädigt, da ihr Besitz zwar, in Mark ausgedrückt, noch denselben Ertrag bringt,
dieser Ertrag aber zu den gestiegenen Preisen nur eine viel geringere Menge an
Gütern zu kaufen fähig ist, und demgemäß nicht mehr die Beibehaltung früherer
Lebensgewohnheiten ermöglicht. Dies ist um so schwerwiegender, als viele Ver¬
mögen, gerade um sie so sicher zu stellen wie möglich, mündelsicher in Staats¬
papieren oder Hypotheken angelegt sind oder sogar kraft gesetzlicher Vorschrift an¬
gelegt werden mußten und als gerade Witwen und Waisen nun ohne ihre Schuld
ihren Kapitalertrag entwertet sehen. Was die Einkommen der arbeitenden Be¬
völkerung anlangt, ,o passen diese sich der Geldentwertung an, wenn auch in
verschiedenem Maße und in verschiedenem Tempo. Während die Arbeitslöhne
sehr stark und wohl im allgemeinen entsprechend der Geldentwertung angestiegen
sind, sind die Angestellten-Einkommen durchaus nicht so stark gestiegen, und am
wenigsten ist das der Fall bei den Beamtengehältern.

Um nun klar zu sehen, ob es Hilfsmittel gegen diese bedrohliche soziale
Umschichtung gibt, ist eine Untersuchung geboten, auf welchen Gründen sie beruht.
Hier zeigt sich ein weitgehender Zwiespalt der Meinungen. Während ein Teil
der Wirtschaftspolitiker den Grund lediglich in den veränderten Verhältnissen der
Warenwirtschaft erblickt, in der Aufzehrung und entsprechendem Minderangebot
von Waren, das die Preise treibt, steht der größere Teil der Autoren, die sich zu
der Frage geäußert haben, auf dem Standpunkt, daß die Geldpolitik im Kriege
der größte Teil der Verantwortung trifft, da diese durch userlose Vermehrung des
Papiergeldes die Golddeckung der Noten verschlechtert habe, oder daß sie dadurch
eine zusätzliche Kaufkraft, eine Nachfrage nach Gütern geschaffen habe, die aus der
Wirtschaft selbst heraus keine Berechtigung habe, und immer weitergehende Preis¬
erhöhungen nach sich ziehe. Beide Ansichten erscheinen nicht zutreffend.

Wohl ist es richtig, daß die Verminderung unserer Warenbestände im Kriege
und der Mangel ausreichender Zufuhr von außen stark mitspricht, aber daneben
muß doch erklärt werden, wie es möglich ist, daß der sich aus verringerten An¬
gebot ergebenden Tendenz zur Preiserhöhung auch von der Käuferseite aus ent¬
sprochen werden und die höheren Preise auch bewilligt und bezahlt werden können.
Wenn man diesem Problem nachgeht, so muß man, wie ich in meinem neuen
Buche „Die Entwertung des Geldes"') eingehend dargelegt habe, zu dem Ergebnis
kommen, daß die Erklärung, welche dem vermehrten Papiergeld die Schuld zu¬
schiebt, und die sich gern des Schlagwortes der Inflation bedient, an der Ober¬
fläche der Erscheinungen haften bleibt.

Der letzte Grund, welcher die Nachfrage den steigenden Preistendenzen des
verminderten Angebots folgen läßt, liegt in der Kreditanspannung des Reiches



Dalberg, „Die Entwertung des Geldes". Eine Untersuchung der Einwirkungen
von Kreditanspannung und Geldumlauf auf Preisniveau und Valutastand mit besonderer
Rücksicht auf Kriegs- und Übergangswirtschaft. Berlin 1918.
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[0288] Die Entwertung des Geldes Die Entwertung des Geldes Dr. jur. und phil. Dalberg von ohl wenige Erscheinungen der Kriegswirtschaft haben so stark die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wie die Tatsache, daß die Einheit unserer Währung, die Mark, heute nur ein halb oder ein Drittel so viel Waren zu kaufen vermag wie vor dem Kriege. Mit Recht spricht man von einer Entwertung des Geldes. Die Wirkung dieser schon in früheren Kriegszeiten beobach¬ teten Erscheinung aus die einzelnen Bevölkerungsklassen ist eine ganz verschiedene. Während alle Besitzer von Waren und Produktionsmitteln erheblichen Vorteil daraus ziehen, da ihr Besitz, in Mark ausgedrückt, im Werte ansteigt, sind die Besitzer von Forderungsrechten, die Hypothekengläubiger, die Eigentümer von Staatspapieren, Kommunalanleihen, Jndustrieobligationen, aufs schwerste ge¬ schädigt, da ihr Besitz zwar, in Mark ausgedrückt, noch denselben Ertrag bringt, dieser Ertrag aber zu den gestiegenen Preisen nur eine viel geringere Menge an Gütern zu kaufen fähig ist, und demgemäß nicht mehr die Beibehaltung früherer Lebensgewohnheiten ermöglicht. Dies ist um so schwerwiegender, als viele Ver¬ mögen, gerade um sie so sicher zu stellen wie möglich, mündelsicher in Staats¬ papieren oder Hypotheken angelegt sind oder sogar kraft gesetzlicher Vorschrift an¬ gelegt werden mußten und als gerade Witwen und Waisen nun ohne ihre Schuld ihren Kapitalertrag entwertet sehen. Was die Einkommen der arbeitenden Be¬ völkerung anlangt, ,o passen diese sich der Geldentwertung an, wenn auch in verschiedenem Maße und in verschiedenem Tempo. Während die Arbeitslöhne sehr stark und wohl im allgemeinen entsprechend der Geldentwertung angestiegen sind, sind die Angestellten-Einkommen durchaus nicht so stark gestiegen, und am wenigsten ist das der Fall bei den Beamtengehältern. Um nun klar zu sehen, ob es Hilfsmittel gegen diese bedrohliche soziale Umschichtung gibt, ist eine Untersuchung geboten, auf welchen Gründen sie beruht. Hier zeigt sich ein weitgehender Zwiespalt der Meinungen. Während ein Teil der Wirtschaftspolitiker den Grund lediglich in den veränderten Verhältnissen der Warenwirtschaft erblickt, in der Aufzehrung und entsprechendem Minderangebot von Waren, das die Preise treibt, steht der größere Teil der Autoren, die sich zu der Frage geäußert haben, auf dem Standpunkt, daß die Geldpolitik im Kriege der größte Teil der Verantwortung trifft, da diese durch userlose Vermehrung des Papiergeldes die Golddeckung der Noten verschlechtert habe, oder daß sie dadurch eine zusätzliche Kaufkraft, eine Nachfrage nach Gütern geschaffen habe, die aus der Wirtschaft selbst heraus keine Berechtigung habe, und immer weitergehende Preis¬ erhöhungen nach sich ziehe. Beide Ansichten erscheinen nicht zutreffend. Wohl ist es richtig, daß die Verminderung unserer Warenbestände im Kriege und der Mangel ausreichender Zufuhr von außen stark mitspricht, aber daneben muß doch erklärt werden, wie es möglich ist, daß der sich aus verringerten An¬ gebot ergebenden Tendenz zur Preiserhöhung auch von der Käuferseite aus ent¬ sprochen werden und die höheren Preise auch bewilligt und bezahlt werden können. Wenn man diesem Problem nachgeht, so muß man, wie ich in meinem neuen Buche „Die Entwertung des Geldes"') eingehend dargelegt habe, zu dem Ergebnis kommen, daß die Erklärung, welche dem vermehrten Papiergeld die Schuld zu¬ schiebt, und die sich gern des Schlagwortes der Inflation bedient, an der Ober¬ fläche der Erscheinungen haften bleibt. Der letzte Grund, welcher die Nachfrage den steigenden Preistendenzen des verminderten Angebots folgen läßt, liegt in der Kreditanspannung des Reiches Dalberg, „Die Entwertung des Geldes". Eine Untersuchung der Einwirkungen von Kreditanspannung und Geldumlauf auf Preisniveau und Valutastand mit besonderer Rücksicht auf Kriegs- und Übergangswirtschaft. Berlin 1918.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333844/288>, abgerufen am 01.07.2024.