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Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr.

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von den Nemscheider Mannesmann-Waffen- und Munitionswerken, der 1913
M00 Mark jährlich bezog, 1917 schon 65 000 und der/mit seinen größeren Zwecken
wachsend, in ein paar Jahren so viel verdient hat, daß er in der Lage war, so
viel Steuer zu hinterziehen, daß ihn das Gericht außer mit sechs Monaten Ge¬
fängnis auch noch zu mehr als anderthalb Millionen Geldstrafe verurteilen konnte.
Daß die Dame mit den Goldsachen, die Kölner.Herrschaften mit der angenehmen
Wäscheausstattung und Herr Adels mit der tätigen Abneigung gegen die Steuer¬
ansprüche des Staates die einzigen Vertreter ihrer Gattung seien, ist nicht gut
anzunehmen. Der Zufall hat sie unter den Scheinwerfer gestellt. Lasset uns ein¬
mal nachdenken, wie viele Zeitgenossen dieser Art sich noch des schützenden Dunkels
erfreuen. Der handfeste Egoismus lebt unbekümmert sein Eigenleben weiter. Der
Staat und die Gemeinschaft wird in einem Maße benachteiligt, an das keine
Statistik heran kann. Phantastische Vermögen blühen im Verborgenen auf, wie
das Veilchen, nur nicht so dufiig. Die Sonderbarkeit der Zeit bringt es zuwege,
daß das Gold und die Vorräte eingesperrt werden und die Spitzbuben frei herum¬
laufen, und daß keine Staatsgewalt, kein moralischer Zwang ausreicht, das Um¬
gekehrte herbeizuführen. Die Geistlichen aller Konfessionen haben nicht Hände
genug, sie zu ringen und Staatsanwälte träumen, daß sie mit fliegendem Talar
hinter hochangesehenen Mitbürgern herrennen, ohne sie erreichen zu können, denen
sie noch Tags zuvor die Hand geschüttelt haben. Der dialektische Prozeß der Zeit
bewegt sich 'von der These "Tod fürs Vaterland" zur Antithese: "Diebstahl am
Vaterland", und das herrschende Zeitgefühl ist eine Synthese von aufrichtigem
Neid und aufrichtiger Verachtung. Während sich das in den Niederungen ab¬
spielt und die herrliche Haltung aller braven Deutschen, die -Gott sei Dank die
überwältigende Volksmehrheit darstellen, nur noch Heller strahlen läßt, werden
trotz der gestiegenen Möbelpreise neue Throne ausgestellt, und Prinzen und Erz¬
herzöge probieren vor dein Rasierspiegel, wie ihnen eine Krone zu Gesicht steht.
Der spätere Geschichtsschreiber wird in den Archiven der Zukunft Entwürfe zu
Schreiben finden, wie ungefähr dieses: ..An den hochwohllöblichen Staatsrat zu
T. Für den von Ihnen zu besetzenden Posten eines Königs (Fürsten) erlaube ich
mir, Ihnen meine Dienste ergevenst anzubieten. Ich bin hochgeboren am so und
sovielten usw., von angenehmem Äußeren, und verfüge in hervorragendem Matze
über königliche Eigenschaften. Ich spreche und verspreche gewandt, glaube kein
Wort, das man zu meinem Preise sagt und kann den längsten Reden mit unver¬
mindert höflicher Miene zuhören. Im Besichtigen von Neubauten und Grund¬
steinlegen besitze ich gründliche Erfahrung. Auch längeres anhaltendes Regieren
ermüdet mich nicht im geringsten." So ungefähr. Ja, ja, von der Demokratie
ist nie mehr geredet worden als jetzt, aber die jungem Völker wollen es lieber mit
der Monarchie versuchen; sie denken: sicher ist sicher. Sie hören die Freiheits¬
reden der Entente und sehen, wie es denen ergeht, die in den Entente!ändern
ein freies Wort riskieren. Sie lesen, was in Deutschland geschrieben und geredet
wird, rechnen aus, wieviel Gefängnis, um von schlimmeren zu schweigen, in den
Vereinigten Staaten oder Frankreich manches Schreibers harren würde, der im
geschmähten Deutschland froh in Fraktur oder Antiqua sein Wesen treiben darf,
sie zählen die Feinde Deutschlands und sehen sich deutsches Leben an und wählen
ein System, das dein deutschen ähnlich ist. Da sie alle miteinander die Freiheit
mindestens so glühend lieben, wie Franzosen und Amerikaner, ist ihre Entscheidung
kein .Kompliment für die Entente und kein Erfolg der 'schönen Neben Valfours,
Lloyd Georges und Wilsons. Sollte die Ententepropaganda doch noch ver¬
besserungsbedürftig sein? '


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von den Nemscheider Mannesmann-Waffen- und Munitionswerken, der 1913
M00 Mark jährlich bezog, 1917 schon 65 000 und der/mit seinen größeren Zwecken
wachsend, in ein paar Jahren so viel verdient hat, daß er in der Lage war, so
viel Steuer zu hinterziehen, daß ihn das Gericht außer mit sechs Monaten Ge¬
fängnis auch noch zu mehr als anderthalb Millionen Geldstrafe verurteilen konnte.
Daß die Dame mit den Goldsachen, die Kölner.Herrschaften mit der angenehmen
Wäscheausstattung und Herr Adels mit der tätigen Abneigung gegen die Steuer¬
ansprüche des Staates die einzigen Vertreter ihrer Gattung seien, ist nicht gut
anzunehmen. Der Zufall hat sie unter den Scheinwerfer gestellt. Lasset uns ein¬
mal nachdenken, wie viele Zeitgenossen dieser Art sich noch des schützenden Dunkels
erfreuen. Der handfeste Egoismus lebt unbekümmert sein Eigenleben weiter. Der
Staat und die Gemeinschaft wird in einem Maße benachteiligt, an das keine
Statistik heran kann. Phantastische Vermögen blühen im Verborgenen auf, wie
das Veilchen, nur nicht so dufiig. Die Sonderbarkeit der Zeit bringt es zuwege,
daß das Gold und die Vorräte eingesperrt werden und die Spitzbuben frei herum¬
laufen, und daß keine Staatsgewalt, kein moralischer Zwang ausreicht, das Um¬
gekehrte herbeizuführen. Die Geistlichen aller Konfessionen haben nicht Hände
genug, sie zu ringen und Staatsanwälte träumen, daß sie mit fliegendem Talar
hinter hochangesehenen Mitbürgern herrennen, ohne sie erreichen zu können, denen
sie noch Tags zuvor die Hand geschüttelt haben. Der dialektische Prozeß der Zeit
bewegt sich 'von der These „Tod fürs Vaterland" zur Antithese: „Diebstahl am
Vaterland", und das herrschende Zeitgefühl ist eine Synthese von aufrichtigem
Neid und aufrichtiger Verachtung. Während sich das in den Niederungen ab¬
spielt und die herrliche Haltung aller braven Deutschen, die -Gott sei Dank die
überwältigende Volksmehrheit darstellen, nur noch Heller strahlen läßt, werden
trotz der gestiegenen Möbelpreise neue Throne ausgestellt, und Prinzen und Erz¬
herzöge probieren vor dein Rasierspiegel, wie ihnen eine Krone zu Gesicht steht.
Der spätere Geschichtsschreiber wird in den Archiven der Zukunft Entwürfe zu
Schreiben finden, wie ungefähr dieses: ..An den hochwohllöblichen Staatsrat zu
T. Für den von Ihnen zu besetzenden Posten eines Königs (Fürsten) erlaube ich
mir, Ihnen meine Dienste ergevenst anzubieten. Ich bin hochgeboren am so und
sovielten usw., von angenehmem Äußeren, und verfüge in hervorragendem Matze
über königliche Eigenschaften. Ich spreche und verspreche gewandt, glaube kein
Wort, das man zu meinem Preise sagt und kann den längsten Reden mit unver¬
mindert höflicher Miene zuhören. Im Besichtigen von Neubauten und Grund¬
steinlegen besitze ich gründliche Erfahrung. Auch längeres anhaltendes Regieren
ermüdet mich nicht im geringsten." So ungefähr. Ja, ja, von der Demokratie
ist nie mehr geredet worden als jetzt, aber die jungem Völker wollen es lieber mit
der Monarchie versuchen; sie denken: sicher ist sicher. Sie hören die Freiheits¬
reden der Entente und sehen, wie es denen ergeht, die in den Entente!ändern
ein freies Wort riskieren. Sie lesen, was in Deutschland geschrieben und geredet
wird, rechnen aus, wieviel Gefängnis, um von schlimmeren zu schweigen, in den
Vereinigten Staaten oder Frankreich manches Schreibers harren würde, der im
geschmähten Deutschland froh in Fraktur oder Antiqua sein Wesen treiben darf,
sie zählen die Feinde Deutschlands und sehen sich deutsches Leben an und wählen
ein System, das dein deutschen ähnlich ist. Da sie alle miteinander die Freiheit
mindestens so glühend lieben, wie Franzosen und Amerikaner, ist ihre Entscheidung
kein .Kompliment für die Entente und kein Erfolg der 'schönen Neben Valfours,
Lloyd Georges und Wilsons. Sollte die Ententepropaganda doch noch ver¬
besserungsbedürftig sein? '


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[0239] Randglossen zum Tag« von den Nemscheider Mannesmann-Waffen- und Munitionswerken, der 1913 M00 Mark jährlich bezog, 1917 schon 65 000 und der/mit seinen größeren Zwecken wachsend, in ein paar Jahren so viel verdient hat, daß er in der Lage war, so viel Steuer zu hinterziehen, daß ihn das Gericht außer mit sechs Monaten Ge¬ fängnis auch noch zu mehr als anderthalb Millionen Geldstrafe verurteilen konnte. Daß die Dame mit den Goldsachen, die Kölner.Herrschaften mit der angenehmen Wäscheausstattung und Herr Adels mit der tätigen Abneigung gegen die Steuer¬ ansprüche des Staates die einzigen Vertreter ihrer Gattung seien, ist nicht gut anzunehmen. Der Zufall hat sie unter den Scheinwerfer gestellt. Lasset uns ein¬ mal nachdenken, wie viele Zeitgenossen dieser Art sich noch des schützenden Dunkels erfreuen. Der handfeste Egoismus lebt unbekümmert sein Eigenleben weiter. Der Staat und die Gemeinschaft wird in einem Maße benachteiligt, an das keine Statistik heran kann. Phantastische Vermögen blühen im Verborgenen auf, wie das Veilchen, nur nicht so dufiig. Die Sonderbarkeit der Zeit bringt es zuwege, daß das Gold und die Vorräte eingesperrt werden und die Spitzbuben frei herum¬ laufen, und daß keine Staatsgewalt, kein moralischer Zwang ausreicht, das Um¬ gekehrte herbeizuführen. Die Geistlichen aller Konfessionen haben nicht Hände genug, sie zu ringen und Staatsanwälte träumen, daß sie mit fliegendem Talar hinter hochangesehenen Mitbürgern herrennen, ohne sie erreichen zu können, denen sie noch Tags zuvor die Hand geschüttelt haben. Der dialektische Prozeß der Zeit bewegt sich 'von der These „Tod fürs Vaterland" zur Antithese: „Diebstahl am Vaterland", und das herrschende Zeitgefühl ist eine Synthese von aufrichtigem Neid und aufrichtiger Verachtung. Während sich das in den Niederungen ab¬ spielt und die herrliche Haltung aller braven Deutschen, die -Gott sei Dank die überwältigende Volksmehrheit darstellen, nur noch Heller strahlen läßt, werden trotz der gestiegenen Möbelpreise neue Throne ausgestellt, und Prinzen und Erz¬ herzöge probieren vor dein Rasierspiegel, wie ihnen eine Krone zu Gesicht steht. Der spätere Geschichtsschreiber wird in den Archiven der Zukunft Entwürfe zu Schreiben finden, wie ungefähr dieses: ..An den hochwohllöblichen Staatsrat zu T. Für den von Ihnen zu besetzenden Posten eines Königs (Fürsten) erlaube ich mir, Ihnen meine Dienste ergevenst anzubieten. Ich bin hochgeboren am so und sovielten usw., von angenehmem Äußeren, und verfüge in hervorragendem Matze über königliche Eigenschaften. Ich spreche und verspreche gewandt, glaube kein Wort, das man zu meinem Preise sagt und kann den längsten Reden mit unver¬ mindert höflicher Miene zuhören. Im Besichtigen von Neubauten und Grund¬ steinlegen besitze ich gründliche Erfahrung. Auch längeres anhaltendes Regieren ermüdet mich nicht im geringsten." So ungefähr. Ja, ja, von der Demokratie ist nie mehr geredet worden als jetzt, aber die jungem Völker wollen es lieber mit der Monarchie versuchen; sie denken: sicher ist sicher. Sie hören die Freiheits¬ reden der Entente und sehen, wie es denen ergeht, die in den Entente!ändern ein freies Wort riskieren. Sie lesen, was in Deutschland geschrieben und geredet wird, rechnen aus, wieviel Gefängnis, um von schlimmeren zu schweigen, in den Vereinigten Staaten oder Frankreich manches Schreibers harren würde, der im geschmähten Deutschland froh in Fraktur oder Antiqua sein Wesen treiben darf, sie zählen die Feinde Deutschlands und sehen sich deutsches Leben an und wählen ein System, das dein deutschen ähnlich ist. Da sie alle miteinander die Freiheit mindestens so glühend lieben, wie Franzosen und Amerikaner, ist ihre Entscheidung kein .Kompliment für die Entente und kein Erfolg der 'schönen Neben Valfours, Lloyd Georges und Wilsons. Sollte die Ententepropaganda doch noch ver¬ besserungsbedürftig sein? ' Nemo 18"

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333844/239>, abgerufen am 02.10.2024.