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Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr.

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daritätspolitik, die mehrere der Völker Europas zu einem großen Bunde freier,
autonomer Staaten vereint, auf dem Wege der harten Notwendigkeit vorbereiten
kann. Dank dem deutschen Siege an der Ostfront schlägt den schwergeprüften
Völkern Rußlands die Befreiungsstunde. Uns interessiert nun zunächst nicht das
Problem, wohin die vielen nicht-großrussischen Völker des großen Reiches eigent-
lich gehören und ob der Gedanke an "die Vereinigten Staaten Rußlands" völker¬
psychologisch überhaupt möglich ist. Wir wollen uns hier nur mit dem welt¬
geschichtlichen Geschicke Finnlands und dem Verhältnisse zwischen Schweden und
Finnland unter Berücksichtigung der bevorstehenden Umgestaltung der Karte Europas
beschäftigen und erst einmal feststellen, zu welchem Kulturkreise, dem westeuro¬
päischen oder dem osteuropäischen, Finnland eigentlich gehört. Eine derartige
Untersuchung muß sich in die Geschichte Finnlands vertiefen und das darin Herr-
schende und wirkende Wesen erforschen. Sonst erhalten wir nie einen Begriff von
dem, was der gegenwärtige Krieg in Beziehung auf die Zukunft Finnlands und
damit auch auf die Schwedens in seinem Schoße trägt. Denn die umwälzenden
Tagesereignisse sind nicht um ihrer selbst und ebensowenig um ihrer Träger willen
da, sondern werden durch das übergeschichtliche Wesen, das die Geschichte regiert,
herbeigeführt.

Seit ihrer frühesten Epoche trägt die Geschichte Finnlands das Gepräge
des Hinundhergerissenwerdens zwischen zwei kämpfenden Völkern, den Schweden
und den Russen, die beide versucht haben, sich ein möglichst großes Gebiet des
schönen Landes der tausend Seen anzueignen. Beide Nebenbuhler trugen das
Kreuz Christi auf ihrem Banner und versuchten sich mit Feuer und Schwert in
dem neuen Lande zu befestigen. Hierdurch gelangte das zwischen beiden liegende
Finnland trotz aller Verheerungen unter den Einfluß europäischer Kulturströmungen
und entging dem Schicksale, als ein abseitsliegendes, zum Stehenbleiben in seiner
Entwicklung verurteiltes Volk der Wildnis dahinzuwelken. Dieser Gewinn aber
führte den Verlust der staatsbildenden Kraft mit sich, jener Kraft, die ein Volk
Useinein eigenen Hause und seine Einrichtungen zu unmittelbaren
A^u - seines eigenen Wesens macht. Diese Kraft starb zwar nicht, aber sie
i ^^^"dertelangen Schlummer, um erst in diesem denkwürdigen
M?>? °ü Deutschlands Seite wieder aufzuwachen.

,1. k-v n F^°"gwierigen Völkerwanderung nach dem Norden hinauf, die
A'.s-^iNä^ Schwedens und der Entstehung seines vielleicht zehn-
ZT^? ^^ führte, bildete sich als Hauptzug des Charakters der
mi ^ Gefährliche/ Großzügige, Unsichtbare
> aus. kurz die Vorliebe für das Phantasiereiche, die der Schwede
^sÄ°'^ ez" und die das am typischsten Schwedische in unserer
Geschichte er^ g^ren die Wikingerfahrten, die Kreuzzüge, die Kriegs-
fahrten Gustav Adolfs, Karls des Zehnten und Karls des Zwölften. Sven Hedins
Reisen. Andrees Ballonreise nach dem Nordpole. Swedenborgs Visionen, die weit-
^obernden Nobelpreise die Auswanderung usw. Eine Äußerung dieses unseres
Volkscharakters -- me Kreuzzuge -- führte zu der tief eingreifenden Gemeinsam¬
kett Schwedens und Finnlands. Damit begann eine sechshundertjährige schwedisch-
finmsche Epoche.

Als der Schwedenkönig Erik der Heilige um 1157 herum einen Kreuzzug
nach Finnland unternahm, war dies nicht das erste Händeschütteln über den Bode-
nlöcher Meerbusen hinweg, denn schon in noch älteren Zeiten hatten die Schweden
an der Küste Finnlands festen Fuß gefaßt gehabt. Doch erst mit den Kreuzzügen
wurde die Gemeinsamkett der einander gegenüber liegenden Länder zur Tatsache,
als jener König seine bedeutungsvollen Heerfahrten ostwärts unternahm. In der
"Geschichte Finnlands" meint Schybergson, daß vor allem die Gegend um Abo
herum Gegenstand des Glaubenseifers und der staatsmännischen Leistungen König
Eriks geworden sei. Diese Gegend wurde später zum Ausgangspunkte der Ver¬
breitung der schwedischen Kultur in Finnland. Der Schwedenkönig nahm seinen
Upsalabischos Henrik mit, damit dieser, unterstützt durch andere Priester, in dem


Lin Blick auf Finnland

daritätspolitik, die mehrere der Völker Europas zu einem großen Bunde freier,
autonomer Staaten vereint, auf dem Wege der harten Notwendigkeit vorbereiten
kann. Dank dem deutschen Siege an der Ostfront schlägt den schwergeprüften
Völkern Rußlands die Befreiungsstunde. Uns interessiert nun zunächst nicht das
Problem, wohin die vielen nicht-großrussischen Völker des großen Reiches eigent-
lich gehören und ob der Gedanke an „die Vereinigten Staaten Rußlands" völker¬
psychologisch überhaupt möglich ist. Wir wollen uns hier nur mit dem welt¬
geschichtlichen Geschicke Finnlands und dem Verhältnisse zwischen Schweden und
Finnland unter Berücksichtigung der bevorstehenden Umgestaltung der Karte Europas
beschäftigen und erst einmal feststellen, zu welchem Kulturkreise, dem westeuro¬
päischen oder dem osteuropäischen, Finnland eigentlich gehört. Eine derartige
Untersuchung muß sich in die Geschichte Finnlands vertiefen und das darin Herr-
schende und wirkende Wesen erforschen. Sonst erhalten wir nie einen Begriff von
dem, was der gegenwärtige Krieg in Beziehung auf die Zukunft Finnlands und
damit auch auf die Schwedens in seinem Schoße trägt. Denn die umwälzenden
Tagesereignisse sind nicht um ihrer selbst und ebensowenig um ihrer Träger willen
da, sondern werden durch das übergeschichtliche Wesen, das die Geschichte regiert,
herbeigeführt.

Seit ihrer frühesten Epoche trägt die Geschichte Finnlands das Gepräge
des Hinundhergerissenwerdens zwischen zwei kämpfenden Völkern, den Schweden
und den Russen, die beide versucht haben, sich ein möglichst großes Gebiet des
schönen Landes der tausend Seen anzueignen. Beide Nebenbuhler trugen das
Kreuz Christi auf ihrem Banner und versuchten sich mit Feuer und Schwert in
dem neuen Lande zu befestigen. Hierdurch gelangte das zwischen beiden liegende
Finnland trotz aller Verheerungen unter den Einfluß europäischer Kulturströmungen
und entging dem Schicksale, als ein abseitsliegendes, zum Stehenbleiben in seiner
Entwicklung verurteiltes Volk der Wildnis dahinzuwelken. Dieser Gewinn aber
führte den Verlust der staatsbildenden Kraft mit sich, jener Kraft, die ein Volk
Useinein eigenen Hause und seine Einrichtungen zu unmittelbaren
A^u - seines eigenen Wesens macht. Diese Kraft starb zwar nicht, aber sie
i ^^^"dertelangen Schlummer, um erst in diesem denkwürdigen
M?>? °ü Deutschlands Seite wieder aufzuwachen.

,1. k-v n F^°"gwierigen Völkerwanderung nach dem Norden hinauf, die
A'.s-^iNä^ Schwedens und der Entstehung seines vielleicht zehn-
ZT^? ^^ führte, bildete sich als Hauptzug des Charakters der
mi ^ Gefährliche/ Großzügige, Unsichtbare
> aus. kurz die Vorliebe für das Phantasiereiche, die der Schwede
^sÄ°'^ ez" und die das am typischsten Schwedische in unserer
Geschichte er^ g^ren die Wikingerfahrten, die Kreuzzüge, die Kriegs-
fahrten Gustav Adolfs, Karls des Zehnten und Karls des Zwölften. Sven Hedins
Reisen. Andrees Ballonreise nach dem Nordpole. Swedenborgs Visionen, die weit-
^obernden Nobelpreise die Auswanderung usw. Eine Äußerung dieses unseres
Volkscharakters — me Kreuzzuge — führte zu der tief eingreifenden Gemeinsam¬
kett Schwedens und Finnlands. Damit begann eine sechshundertjährige schwedisch-
finmsche Epoche.

Als der Schwedenkönig Erik der Heilige um 1157 herum einen Kreuzzug
nach Finnland unternahm, war dies nicht das erste Händeschütteln über den Bode-
nlöcher Meerbusen hinweg, denn schon in noch älteren Zeiten hatten die Schweden
an der Küste Finnlands festen Fuß gefaßt gehabt. Doch erst mit den Kreuzzügen
wurde die Gemeinsamkett der einander gegenüber liegenden Länder zur Tatsache,
als jener König seine bedeutungsvollen Heerfahrten ostwärts unternahm. In der
„Geschichte Finnlands" meint Schybergson, daß vor allem die Gegend um Abo
herum Gegenstand des Glaubenseifers und der staatsmännischen Leistungen König
Eriks geworden sei. Diese Gegend wurde später zum Ausgangspunkte der Ver¬
breitung der schwedischen Kultur in Finnland. Der Schwedenkönig nahm seinen
Upsalabischos Henrik mit, damit dieser, unterstützt durch andere Priester, in dem


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[0021] Lin Blick auf Finnland daritätspolitik, die mehrere der Völker Europas zu einem großen Bunde freier, autonomer Staaten vereint, auf dem Wege der harten Notwendigkeit vorbereiten kann. Dank dem deutschen Siege an der Ostfront schlägt den schwergeprüften Völkern Rußlands die Befreiungsstunde. Uns interessiert nun zunächst nicht das Problem, wohin die vielen nicht-großrussischen Völker des großen Reiches eigent- lich gehören und ob der Gedanke an „die Vereinigten Staaten Rußlands" völker¬ psychologisch überhaupt möglich ist. Wir wollen uns hier nur mit dem welt¬ geschichtlichen Geschicke Finnlands und dem Verhältnisse zwischen Schweden und Finnland unter Berücksichtigung der bevorstehenden Umgestaltung der Karte Europas beschäftigen und erst einmal feststellen, zu welchem Kulturkreise, dem westeuro¬ päischen oder dem osteuropäischen, Finnland eigentlich gehört. Eine derartige Untersuchung muß sich in die Geschichte Finnlands vertiefen und das darin Herr- schende und wirkende Wesen erforschen. Sonst erhalten wir nie einen Begriff von dem, was der gegenwärtige Krieg in Beziehung auf die Zukunft Finnlands und damit auch auf die Schwedens in seinem Schoße trägt. Denn die umwälzenden Tagesereignisse sind nicht um ihrer selbst und ebensowenig um ihrer Träger willen da, sondern werden durch das übergeschichtliche Wesen, das die Geschichte regiert, herbeigeführt. Seit ihrer frühesten Epoche trägt die Geschichte Finnlands das Gepräge des Hinundhergerissenwerdens zwischen zwei kämpfenden Völkern, den Schweden und den Russen, die beide versucht haben, sich ein möglichst großes Gebiet des schönen Landes der tausend Seen anzueignen. Beide Nebenbuhler trugen das Kreuz Christi auf ihrem Banner und versuchten sich mit Feuer und Schwert in dem neuen Lande zu befestigen. Hierdurch gelangte das zwischen beiden liegende Finnland trotz aller Verheerungen unter den Einfluß europäischer Kulturströmungen und entging dem Schicksale, als ein abseitsliegendes, zum Stehenbleiben in seiner Entwicklung verurteiltes Volk der Wildnis dahinzuwelken. Dieser Gewinn aber führte den Verlust der staatsbildenden Kraft mit sich, jener Kraft, die ein Volk Useinein eigenen Hause und seine Einrichtungen zu unmittelbaren A^u - seines eigenen Wesens macht. Diese Kraft starb zwar nicht, aber sie i ^^^"dertelangen Schlummer, um erst in diesem denkwürdigen M?>? °ü Deutschlands Seite wieder aufzuwachen. ,1. k-v n F^°"gwierigen Völkerwanderung nach dem Norden hinauf, die A'.s-^iNä^ Schwedens und der Entstehung seines vielleicht zehn- ZT^? ^^ führte, bildete sich als Hauptzug des Charakters der mi ^ Gefährliche/ Großzügige, Unsichtbare > aus. kurz die Vorliebe für das Phantasiereiche, die der Schwede ^sÄ°'^ ez" und die das am typischsten Schwedische in unserer Geschichte er^ g^ren die Wikingerfahrten, die Kreuzzüge, die Kriegs- fahrten Gustav Adolfs, Karls des Zehnten und Karls des Zwölften. Sven Hedins Reisen. Andrees Ballonreise nach dem Nordpole. Swedenborgs Visionen, die weit- ^obernden Nobelpreise die Auswanderung usw. Eine Äußerung dieses unseres Volkscharakters — me Kreuzzuge — führte zu der tief eingreifenden Gemeinsam¬ kett Schwedens und Finnlands. Damit begann eine sechshundertjährige schwedisch- finmsche Epoche. Als der Schwedenkönig Erik der Heilige um 1157 herum einen Kreuzzug nach Finnland unternahm, war dies nicht das erste Händeschütteln über den Bode- nlöcher Meerbusen hinweg, denn schon in noch älteren Zeiten hatten die Schweden an der Küste Finnlands festen Fuß gefaßt gehabt. Doch erst mit den Kreuzzügen wurde die Gemeinsamkett der einander gegenüber liegenden Länder zur Tatsache, als jener König seine bedeutungsvollen Heerfahrten ostwärts unternahm. In der „Geschichte Finnlands" meint Schybergson, daß vor allem die Gegend um Abo herum Gegenstand des Glaubenseifers und der staatsmännischen Leistungen König Eriks geworden sei. Diese Gegend wurde später zum Ausgangspunkte der Ver¬ breitung der schwedischen Kultur in Finnland. Der Schwedenkönig nahm seinen Upsalabischos Henrik mit, damit dieser, unterstützt durch andere Priester, in dem

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333844/21>, abgerufen am 29.06.2024.