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Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr.

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Der Völkerbund

dieser Richtung. In anderen liberalen Kreisen wird ebenfalls die Idee akzeptiert
und eifrig propagiert, aber doch mit gewissen Einschränkungen. Deutschland muß,
das klingt aus vielen Presseäußerungen hindurch, jedenfalls durch das Resultat
dieses Krieges so entmutigt werden, daß es ein für allemal seine bisherigen
Machtideen aufgibt. Das Motto des Völkerbundes darf nicht, wie "Pakt Malt
Gazette" sagt, sein "korzzive aricl korbet", sondern "rernemder auel appl)?". Das
klingt doch schon reichlich stark an die Balfoursche Idee an. >

Wichtig ist, wie sich die englichen sozialistischen Kreise zu der Völkerbund¬
idee Verhalten. Ich spreche nicht von denjenigen sozialistischen Kreisen, die sich
wie Ramsay Mac Donald ihrer ganzen Gesinnung nach ohne weiteres vorbehaltlos
auf den Boden der Idee stellen und dafür mit ihrer ganzen Autorität eintreten,
(leider reicht diese Autorität uicht eben weit); ich spreche auch nicht von jener
Richtung, die sich um Thome und seine Gesinnungsgenossen herum gruppiert..
Diese sind Chauvinisten und Jusquaboutisten und können ruhig mit den Morningpost-
leuten auf eine Stufe gestellt werden. Ich spreche von den Kreisen um Thomas,
Henderson, Barres, die der Idee sympathisch gegenüberstehen. Charakteristisch
aber für die nicht ganz hören linke-Haltung einzelner von ihnen ist die Rede von
Barres in Dartford, die die Notwendigkeit einer Konferenz der Alliierten zum
Zwecke der Jnaugurierung eines Völkerbundes zum Gegenstand hat An den
Anfang seiner Rede stellte Barres den Satz: er sei nicht da, von Frieden zu
sprechen,, wo es keinen Frieden geben könne, er bleibe vielmehr mehr als je davon
überzeugt, daß die Niederlage des deutschen Versuchs, Europa zu beherrschen,
unumgängliche Vorbedingung für den Beginn und die Dauer irgend eines
gerechten Friedens sein müsse." Er würde zufrieden sein, wenn der Völkerbund
jetzt von. den Ententemächten gebildet werde, vorausgesetzt, daß das Tor für andere
Mächte zum späteren Eintritt offenbleibt. Der Einschluß Deutschlands solle nicht
als eine Gunst für Deutschland betrachtet werden, sondern vielmehr ein Anschluß
müßte von ihm verlangt werden/") (but ratder as somstlunZ to xvIriLN Sire siioulcl
be requirecl to subseride). Barres charakterisiert sodann die Grundlagen eines
Völkerbundes, wie er ihn sich denkt: Erleichterung der Rüstungen, Ausschaltung
der Privatprofite bei der Rüstungsindustrie, Abschluß einer Defensiv-Allianz
zunächst zwischen den Alliierten, ausgehend vom suprsrnö war Lvuncil der
Alliierten, mit gegenseitiger Schiedsgerichtsverpflichtung. Darauf solle Deutschland
die Hoffnung genommen werden, daß noch andere Mächte ähnlich wie Rußland
zusammenbrechen werden. Barres nennt das: pooünZ etre rssourLes ok ein;
äklich lor etre tuture peacs reconstruction. Dieses poolinZ müsse allerdings so
elastisch sein, daß der Zutritt ariderer Nationen möglich sei. Barres glaube, daß
wenn sich Deutschland einer solchen Tatsache gegenüber sehen werde, dies das
deutsche Volk veranlassen werde, sich von seinen gegenwärtigen Zuchtmeistern zu
befreien. Wir finden also auch bei den Sozialisten zum Teil die Ideen wieder,
die von Wilson laut proklamiert und von Grey zart angedeutet sind: Befreiung
Deutschlands von den Hohenzollern.


II.

Die französische Öffentlichkeit verhält sich mit Ausnahme der sozialistischen
Presse ziemlich ablehnend gegen die VölkerbundZidee Greys. Sie bemüht sich
dort, wo sie nicht glaubt, um die Idee überhaupt herumzukommen, sie dahin
umzubiegen, daß zunächst eine Liga der Alliierten untereinander gebildet werden
soll und'daß der Eintritt der Feinde der Entente vorläufig nicht erörtert wird.

Immerhin hat sich die französische Regierung bereits dazu verstehen müssen,
eine Kommission einzusetzen, welche die Frage des Völkerbundes studiert und einen
Bericht darüber hergestellt hat. Die Kommission wurde von Ribot, dem damaligen
Minister des Äußern und Ministerpräsident am 22. Juli 1917 uuter dem Vorsitz



*) Kequire ist schärfer wie verlange" rsciusst. Subseribs bedeutet hier mehr
Anschluß oder Eintritt (wie die Subscription in einem Verein), als Unterschrift.
Der Völkerbund

dieser Richtung. In anderen liberalen Kreisen wird ebenfalls die Idee akzeptiert
und eifrig propagiert, aber doch mit gewissen Einschränkungen. Deutschland muß,
das klingt aus vielen Presseäußerungen hindurch, jedenfalls durch das Resultat
dieses Krieges so entmutigt werden, daß es ein für allemal seine bisherigen
Machtideen aufgibt. Das Motto des Völkerbundes darf nicht, wie „Pakt Malt
Gazette" sagt, sein „korzzive aricl korbet", sondern „rernemder auel appl)?". Das
klingt doch schon reichlich stark an die Balfoursche Idee an. >

Wichtig ist, wie sich die englichen sozialistischen Kreise zu der Völkerbund¬
idee Verhalten. Ich spreche nicht von denjenigen sozialistischen Kreisen, die sich
wie Ramsay Mac Donald ihrer ganzen Gesinnung nach ohne weiteres vorbehaltlos
auf den Boden der Idee stellen und dafür mit ihrer ganzen Autorität eintreten,
(leider reicht diese Autorität uicht eben weit); ich spreche auch nicht von jener
Richtung, die sich um Thome und seine Gesinnungsgenossen herum gruppiert..
Diese sind Chauvinisten und Jusquaboutisten und können ruhig mit den Morningpost-
leuten auf eine Stufe gestellt werden. Ich spreche von den Kreisen um Thomas,
Henderson, Barres, die der Idee sympathisch gegenüberstehen. Charakteristisch
aber für die nicht ganz hören linke-Haltung einzelner von ihnen ist die Rede von
Barres in Dartford, die die Notwendigkeit einer Konferenz der Alliierten zum
Zwecke der Jnaugurierung eines Völkerbundes zum Gegenstand hat An den
Anfang seiner Rede stellte Barres den Satz: er sei nicht da, von Frieden zu
sprechen,, wo es keinen Frieden geben könne, er bleibe vielmehr mehr als je davon
überzeugt, daß die Niederlage des deutschen Versuchs, Europa zu beherrschen,
unumgängliche Vorbedingung für den Beginn und die Dauer irgend eines
gerechten Friedens sein müsse." Er würde zufrieden sein, wenn der Völkerbund
jetzt von. den Ententemächten gebildet werde, vorausgesetzt, daß das Tor für andere
Mächte zum späteren Eintritt offenbleibt. Der Einschluß Deutschlands solle nicht
als eine Gunst für Deutschland betrachtet werden, sondern vielmehr ein Anschluß
müßte von ihm verlangt werden/") (but ratder as somstlunZ to xvIriLN Sire siioulcl
be requirecl to subseride). Barres charakterisiert sodann die Grundlagen eines
Völkerbundes, wie er ihn sich denkt: Erleichterung der Rüstungen, Ausschaltung
der Privatprofite bei der Rüstungsindustrie, Abschluß einer Defensiv-Allianz
zunächst zwischen den Alliierten, ausgehend vom suprsrnö war Lvuncil der
Alliierten, mit gegenseitiger Schiedsgerichtsverpflichtung. Darauf solle Deutschland
die Hoffnung genommen werden, daß noch andere Mächte ähnlich wie Rußland
zusammenbrechen werden. Barres nennt das: pooünZ etre rssourLes ok ein;
äklich lor etre tuture peacs reconstruction. Dieses poolinZ müsse allerdings so
elastisch sein, daß der Zutritt ariderer Nationen möglich sei. Barres glaube, daß
wenn sich Deutschland einer solchen Tatsache gegenüber sehen werde, dies das
deutsche Volk veranlassen werde, sich von seinen gegenwärtigen Zuchtmeistern zu
befreien. Wir finden also auch bei den Sozialisten zum Teil die Ideen wieder,
die von Wilson laut proklamiert und von Grey zart angedeutet sind: Befreiung
Deutschlands von den Hohenzollern.


II.

Die französische Öffentlichkeit verhält sich mit Ausnahme der sozialistischen
Presse ziemlich ablehnend gegen die VölkerbundZidee Greys. Sie bemüht sich
dort, wo sie nicht glaubt, um die Idee überhaupt herumzukommen, sie dahin
umzubiegen, daß zunächst eine Liga der Alliierten untereinander gebildet werden
soll und'daß der Eintritt der Feinde der Entente vorläufig nicht erörtert wird.

Immerhin hat sich die französische Regierung bereits dazu verstehen müssen,
eine Kommission einzusetzen, welche die Frage des Völkerbundes studiert und einen
Bericht darüber hergestellt hat. Die Kommission wurde von Ribot, dem damaligen
Minister des Äußern und Ministerpräsident am 22. Juli 1917 uuter dem Vorsitz



*) Kequire ist schärfer wie verlange» rsciusst. Subseribs bedeutet hier mehr
Anschluß oder Eintritt (wie die Subscription in einem Verein), als Unterschrift.
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[0195] Der Völkerbund dieser Richtung. In anderen liberalen Kreisen wird ebenfalls die Idee akzeptiert und eifrig propagiert, aber doch mit gewissen Einschränkungen. Deutschland muß, das klingt aus vielen Presseäußerungen hindurch, jedenfalls durch das Resultat dieses Krieges so entmutigt werden, daß es ein für allemal seine bisherigen Machtideen aufgibt. Das Motto des Völkerbundes darf nicht, wie „Pakt Malt Gazette" sagt, sein „korzzive aricl korbet", sondern „rernemder auel appl)?". Das klingt doch schon reichlich stark an die Balfoursche Idee an. > Wichtig ist, wie sich die englichen sozialistischen Kreise zu der Völkerbund¬ idee Verhalten. Ich spreche nicht von denjenigen sozialistischen Kreisen, die sich wie Ramsay Mac Donald ihrer ganzen Gesinnung nach ohne weiteres vorbehaltlos auf den Boden der Idee stellen und dafür mit ihrer ganzen Autorität eintreten, (leider reicht diese Autorität uicht eben weit); ich spreche auch nicht von jener Richtung, die sich um Thome und seine Gesinnungsgenossen herum gruppiert.. Diese sind Chauvinisten und Jusquaboutisten und können ruhig mit den Morningpost- leuten auf eine Stufe gestellt werden. Ich spreche von den Kreisen um Thomas, Henderson, Barres, die der Idee sympathisch gegenüberstehen. Charakteristisch aber für die nicht ganz hören linke-Haltung einzelner von ihnen ist die Rede von Barres in Dartford, die die Notwendigkeit einer Konferenz der Alliierten zum Zwecke der Jnaugurierung eines Völkerbundes zum Gegenstand hat An den Anfang seiner Rede stellte Barres den Satz: er sei nicht da, von Frieden zu sprechen,, wo es keinen Frieden geben könne, er bleibe vielmehr mehr als je davon überzeugt, daß die Niederlage des deutschen Versuchs, Europa zu beherrschen, unumgängliche Vorbedingung für den Beginn und die Dauer irgend eines gerechten Friedens sein müsse." Er würde zufrieden sein, wenn der Völkerbund jetzt von. den Ententemächten gebildet werde, vorausgesetzt, daß das Tor für andere Mächte zum späteren Eintritt offenbleibt. Der Einschluß Deutschlands solle nicht als eine Gunst für Deutschland betrachtet werden, sondern vielmehr ein Anschluß müßte von ihm verlangt werden/") (but ratder as somstlunZ to xvIriLN Sire siioulcl be requirecl to subseride). Barres charakterisiert sodann die Grundlagen eines Völkerbundes, wie er ihn sich denkt: Erleichterung der Rüstungen, Ausschaltung der Privatprofite bei der Rüstungsindustrie, Abschluß einer Defensiv-Allianz zunächst zwischen den Alliierten, ausgehend vom suprsrnö war Lvuncil der Alliierten, mit gegenseitiger Schiedsgerichtsverpflichtung. Darauf solle Deutschland die Hoffnung genommen werden, daß noch andere Mächte ähnlich wie Rußland zusammenbrechen werden. Barres nennt das: pooünZ etre rssourLes ok ein; äklich lor etre tuture peacs reconstruction. Dieses poolinZ müsse allerdings so elastisch sein, daß der Zutritt ariderer Nationen möglich sei. Barres glaube, daß wenn sich Deutschland einer solchen Tatsache gegenüber sehen werde, dies das deutsche Volk veranlassen werde, sich von seinen gegenwärtigen Zuchtmeistern zu befreien. Wir finden also auch bei den Sozialisten zum Teil die Ideen wieder, die von Wilson laut proklamiert und von Grey zart angedeutet sind: Befreiung Deutschlands von den Hohenzollern. II. Die französische Öffentlichkeit verhält sich mit Ausnahme der sozialistischen Presse ziemlich ablehnend gegen die VölkerbundZidee Greys. Sie bemüht sich dort, wo sie nicht glaubt, um die Idee überhaupt herumzukommen, sie dahin umzubiegen, daß zunächst eine Liga der Alliierten untereinander gebildet werden soll und'daß der Eintritt der Feinde der Entente vorläufig nicht erörtert wird. Immerhin hat sich die französische Regierung bereits dazu verstehen müssen, eine Kommission einzusetzen, welche die Frage des Völkerbundes studiert und einen Bericht darüber hergestellt hat. Die Kommission wurde von Ribot, dem damaligen Minister des Äußern und Ministerpräsident am 22. Juli 1917 uuter dem Vorsitz *) Kequire ist schärfer wie verlange» rsciusst. Subseribs bedeutet hier mehr Anschluß oder Eintritt (wie die Subscription in einem Verein), als Unterschrift.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333844/195>, abgerufen am 01.07.2024.