Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Völkerbund

wie wird der aussehen? Wenn es zu einer konzentrierter Vorbereitung für
wehr Krieg kommt, so werden die Untersuchungen der Wissenschaft Künftighin
den Entdeckungen der Methoden gewidmet sein, durch die die menschliche Rasse
zerstört werden kann. Diese Entdeckungen können nicht auf eine Nation be¬
schränkt bleibe", und ihr Ziel: vollkommene Zerstörung, wird hiernach vielmehr
erreicht werden, als in diesem Kriege."

Es ist der Schrecken eines neuen Krieges für England, für die Menschheit,
der Greys Gemüt bewegt. Ähnliche Gedanken sind vor der Greyschen Broschüre
von H, G. Wells und Sir Gilbert Murray ausgesprochen worden. Sie sind der
ernste politische Grund, der den Erwägungen der englischen liberalen Politiker
letzt zum Ausdruck verholfen hat. Was wird aus England, was wird aus der
Weit, wenn dieser Krieg, wie es scheint, nicht zu dem enuünschten Ziel des end¬
gültigen Sieges der Entente über Deutschland führt? Es musz ein Mittel ge¬
funden werden, um das zu verhüten, und das kann nur gefunden werden durch
Einrichtung einer großen Völkerrechtsgeweinschaft, die dafür sorgt, daß diese schreck¬
liche Katastrophe nicht eintritt.

Die Völterbundidee der englischen Liberalen ist der praktisch-politische
Ausdruck der Erkenntnis, daß England diesen Krieg nicht gewinnen kann.

Und weil er dieser Ausdruck ist, geht die jetzige englische Regierung, wie die
Äußerungen vor-allem Lord Curzons zeigen, sehr ungern und nur gedrängt von
der englischen öffentlichen Meinung und von der Autorität Greys an sie heran,
wollen die englischen Konservativen nichts davon wissen, ebenso wenig wie die
französische Regierung und die überwiegende Mehrzahl der französischen Zeitungen
mit Ausnahme der sozialistischen Preßorgane.

Und daS -- trotzdem sich die Greysche Broschüre, wie ich schon oben gesagt
habe, gut zur Propaganda verwerten läßt. Denn sie zeigt den deutschen Militaris¬
mus als Gegner der Völkerbundidee, macht also der ganzen Welt und vor allem
auch demjenigen Teil der deutschen öffentlichen Meinung, der solchen Erwägungen
Zugänglich ist, die Notwendigkeit der Vernichtung des deutscheu Militarismus und
der Anschaffung der gegenwärtigen deutschen Negierung klar.


"Nichts wird dies (Deutschlands Opposition gegen die Völkerbundsidee)
ändern, als eine Überzeugung des deutschen Volkes, daß die Anordnung der
Gewalt schließlich ihm selbst ebensoviel Leiden bringt als den anderen und daß
Sicherheit, basiert auf Gesetz und Vertrag und ein Gefühl gegenseitigen Vorteile,
besser ist als das Risiko, die Gefahren und Leiden eines Strebens nach Ober¬
herrschaft und die Anstrengungen diese zu erreichen. Diese Überzeugung muß
so auf sie wirken, daß die Militärpartei, ihre Politik und Ideale von der Macht
in Deutschland entfernt werden."

Deutschland wird nach wie vor als diejenige Macht hingestellt, "deren
Herrscher vorhaben, zukünftige Kriege dadurch zu vermeiden, daß sie die Welt¬
herrschaft Deutschlands für immer aufrichten wollen". Dies alte Argument, das
Mir dazu bestimmt ist, Englands eigenen Kampf um seine schon bestehende Welt¬
herrschaft zu verdecken, verfängt immer noch bei den Neutralen -- trotz Kühlmanns
und aller offiziellen deutschen Erklärungen.

Bei Österreich-Ungarn wird insofern Stimmung gemacht, als dessen
Bereitschaft festgestellt wird, auf die Völkerbuudideen einzugehen, im Gegensatz zu
Deutschland, "um heimlich sich eure wirkliche Garantie für seine Zukunft, nicht
allein gegen seine alten Feinde, sondern vor allem gegen die preußische Herrschaft
Zu verschaffen."

^ . So dient die Greysche Broschüre propagandistisch recht geschickt den Zwecken
du den Neutralen, für England als den Völkerbeglücker Stimmung zu machen,
Deutschlands Bundesgenossen gegen Deutschland aufzuhetzen ,und in Deutschland
>elbst zwischen den Parteien Unfrieden zu säen.

Die Greyschen Vorschläge haben den weitesten Widerhall gefunden.

. Ehe auf ihren Inhalt eingegangen wird, mag kurz die Haltung der eng-
u>chen und^ französischen Öffentlichkeit zu ihnen berührt werden, diejenige politische


Der Völkerbund

wie wird der aussehen? Wenn es zu einer konzentrierter Vorbereitung für
wehr Krieg kommt, so werden die Untersuchungen der Wissenschaft Künftighin
den Entdeckungen der Methoden gewidmet sein, durch die die menschliche Rasse
zerstört werden kann. Diese Entdeckungen können nicht auf eine Nation be¬
schränkt bleibe», und ihr Ziel: vollkommene Zerstörung, wird hiernach vielmehr
erreicht werden, als in diesem Kriege."

Es ist der Schrecken eines neuen Krieges für England, für die Menschheit,
der Greys Gemüt bewegt. Ähnliche Gedanken sind vor der Greyschen Broschüre
von H, G. Wells und Sir Gilbert Murray ausgesprochen worden. Sie sind der
ernste politische Grund, der den Erwägungen der englischen liberalen Politiker
letzt zum Ausdruck verholfen hat. Was wird aus England, was wird aus der
Weit, wenn dieser Krieg, wie es scheint, nicht zu dem enuünschten Ziel des end¬
gültigen Sieges der Entente über Deutschland führt? Es musz ein Mittel ge¬
funden werden, um das zu verhüten, und das kann nur gefunden werden durch
Einrichtung einer großen Völkerrechtsgeweinschaft, die dafür sorgt, daß diese schreck¬
liche Katastrophe nicht eintritt.

Die Völterbundidee der englischen Liberalen ist der praktisch-politische
Ausdruck der Erkenntnis, daß England diesen Krieg nicht gewinnen kann.

Und weil er dieser Ausdruck ist, geht die jetzige englische Regierung, wie die
Äußerungen vor-allem Lord Curzons zeigen, sehr ungern und nur gedrängt von
der englischen öffentlichen Meinung und von der Autorität Greys an sie heran,
wollen die englischen Konservativen nichts davon wissen, ebenso wenig wie die
französische Regierung und die überwiegende Mehrzahl der französischen Zeitungen
mit Ausnahme der sozialistischen Preßorgane.

Und daS — trotzdem sich die Greysche Broschüre, wie ich schon oben gesagt
habe, gut zur Propaganda verwerten läßt. Denn sie zeigt den deutschen Militaris¬
mus als Gegner der Völkerbundidee, macht also der ganzen Welt und vor allem
auch demjenigen Teil der deutschen öffentlichen Meinung, der solchen Erwägungen
Zugänglich ist, die Notwendigkeit der Vernichtung des deutscheu Militarismus und
der Anschaffung der gegenwärtigen deutschen Negierung klar.


„Nichts wird dies (Deutschlands Opposition gegen die Völkerbundsidee)
ändern, als eine Überzeugung des deutschen Volkes, daß die Anordnung der
Gewalt schließlich ihm selbst ebensoviel Leiden bringt als den anderen und daß
Sicherheit, basiert auf Gesetz und Vertrag und ein Gefühl gegenseitigen Vorteile,
besser ist als das Risiko, die Gefahren und Leiden eines Strebens nach Ober¬
herrschaft und die Anstrengungen diese zu erreichen. Diese Überzeugung muß
so auf sie wirken, daß die Militärpartei, ihre Politik und Ideale von der Macht
in Deutschland entfernt werden."

Deutschland wird nach wie vor als diejenige Macht hingestellt, „deren
Herrscher vorhaben, zukünftige Kriege dadurch zu vermeiden, daß sie die Welt¬
herrschaft Deutschlands für immer aufrichten wollen". Dies alte Argument, das
Mir dazu bestimmt ist, Englands eigenen Kampf um seine schon bestehende Welt¬
herrschaft zu verdecken, verfängt immer noch bei den Neutralen — trotz Kühlmanns
und aller offiziellen deutschen Erklärungen.

Bei Österreich-Ungarn wird insofern Stimmung gemacht, als dessen
Bereitschaft festgestellt wird, auf die Völkerbuudideen einzugehen, im Gegensatz zu
Deutschland, „um heimlich sich eure wirkliche Garantie für seine Zukunft, nicht
allein gegen seine alten Feinde, sondern vor allem gegen die preußische Herrschaft
Zu verschaffen."

^ . So dient die Greysche Broschüre propagandistisch recht geschickt den Zwecken
du den Neutralen, für England als den Völkerbeglücker Stimmung zu machen,
Deutschlands Bundesgenossen gegen Deutschland aufzuhetzen ,und in Deutschland
>elbst zwischen den Parteien Unfrieden zu säen.

Die Greyschen Vorschläge haben den weitesten Widerhall gefunden.

. Ehe auf ihren Inhalt eingegangen wird, mag kurz die Haltung der eng-
u>chen und^ französischen Öffentlichkeit zu ihnen berührt werden, diejenige politische


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0193" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/334038"/>
            <fw type="header" place="top"> Der Völkerbund</fw><lb/>
            <quote> wie wird der aussehen? Wenn es zu einer konzentrierter Vorbereitung für<lb/>
wehr Krieg kommt, so werden die Untersuchungen der Wissenschaft Künftighin<lb/>
den Entdeckungen der Methoden gewidmet sein, durch die die menschliche Rasse<lb/>
zerstört werden kann. Diese Entdeckungen können nicht auf eine Nation be¬<lb/>
schränkt bleibe», und ihr Ziel: vollkommene Zerstörung, wird hiernach vielmehr<lb/>
erreicht werden, als in diesem Kriege."</quote><lb/>
            <p xml:id="ID_748"> Es ist der Schrecken eines neuen Krieges für England, für die Menschheit,<lb/>
der Greys Gemüt bewegt. Ähnliche Gedanken sind vor der Greyschen Broschüre<lb/>
von H, G. Wells und Sir Gilbert Murray ausgesprochen worden. Sie sind der<lb/>
ernste politische Grund, der den Erwägungen der englischen liberalen Politiker<lb/>
letzt zum Ausdruck verholfen hat. Was wird aus England, was wird aus der<lb/>
Weit, wenn dieser Krieg, wie es scheint, nicht zu dem enuünschten Ziel des end¬<lb/>
gültigen Sieges der Entente über Deutschland führt? Es musz ein Mittel ge¬<lb/>
funden werden, um das zu verhüten, und das kann nur gefunden werden durch<lb/>
Einrichtung einer großen Völkerrechtsgeweinschaft, die dafür sorgt, daß diese schreck¬<lb/>
liche Katastrophe nicht eintritt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_749"> Die Völterbundidee der englischen Liberalen ist der praktisch-politische<lb/>
Ausdruck der Erkenntnis, daß England diesen Krieg nicht gewinnen kann.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_750"> Und weil er dieser Ausdruck ist, geht die jetzige englische Regierung, wie die<lb/>
Äußerungen vor-allem Lord Curzons zeigen, sehr ungern und nur gedrängt von<lb/>
der englischen öffentlichen Meinung und von der Autorität Greys an sie heran,<lb/>
wollen die englischen Konservativen nichts davon wissen, ebenso wenig wie die<lb/>
französische Regierung und die überwiegende Mehrzahl der französischen Zeitungen<lb/>
mit Ausnahme der sozialistischen Preßorgane.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_751"> Und daS &#x2014; trotzdem sich die Greysche Broschüre, wie ich schon oben gesagt<lb/>
habe, gut zur Propaganda verwerten läßt. Denn sie zeigt den deutschen Militaris¬<lb/>
mus als Gegner der Völkerbundidee, macht also der ganzen Welt und vor allem<lb/>
auch demjenigen Teil der deutschen öffentlichen Meinung, der solchen Erwägungen<lb/>
Zugänglich ist, die Notwendigkeit der Vernichtung des deutscheu Militarismus und<lb/>
der Anschaffung der gegenwärtigen deutschen Negierung klar.</p><lb/>
            <quote> &#x201E;Nichts wird dies (Deutschlands Opposition gegen die Völkerbundsidee)<lb/>
ändern, als eine Überzeugung des deutschen Volkes, daß die Anordnung der<lb/>
Gewalt schließlich ihm selbst ebensoviel Leiden bringt als den anderen und daß<lb/>
Sicherheit, basiert auf Gesetz und Vertrag und ein Gefühl gegenseitigen Vorteile,<lb/>
besser ist als das Risiko, die Gefahren und Leiden eines Strebens nach Ober¬<lb/>
herrschaft und die Anstrengungen diese zu erreichen. Diese Überzeugung muß<lb/>
so auf sie wirken, daß die Militärpartei, ihre Politik und Ideale von der Macht<lb/>
in Deutschland entfernt werden."</quote><lb/>
            <p xml:id="ID_752"> Deutschland wird nach wie vor als diejenige Macht hingestellt, &#x201E;deren<lb/>
Herrscher vorhaben, zukünftige Kriege dadurch zu vermeiden, daß sie die Welt¬<lb/>
herrschaft Deutschlands für immer aufrichten wollen". Dies alte Argument, das<lb/>
Mir dazu bestimmt ist, Englands eigenen Kampf um seine schon bestehende Welt¬<lb/>
herrschaft zu verdecken, verfängt immer noch bei den Neutralen &#x2014; trotz Kühlmanns<lb/>
und aller offiziellen deutschen Erklärungen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_753"> Bei Österreich-Ungarn wird insofern Stimmung gemacht, als dessen<lb/>
Bereitschaft festgestellt wird, auf die Völkerbuudideen einzugehen, im Gegensatz zu<lb/>
Deutschland, &#x201E;um heimlich sich eure wirkliche Garantie für seine Zukunft, nicht<lb/>
allein gegen seine alten Feinde, sondern vor allem gegen die preußische Herrschaft<lb/>
Zu verschaffen."</p><lb/>
            <p xml:id="ID_754"> ^ . So dient die Greysche Broschüre propagandistisch recht geschickt den Zwecken<lb/>
du den Neutralen, für England als den Völkerbeglücker Stimmung zu machen,<lb/>
Deutschlands Bundesgenossen gegen Deutschland aufzuhetzen ,und in Deutschland<lb/>
&gt;elbst zwischen den Parteien Unfrieden zu säen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_755"> Die Greyschen Vorschläge haben den weitesten Widerhall gefunden.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_756" next="#ID_757"> .   Ehe auf ihren Inhalt eingegangen wird, mag kurz die Haltung der eng-<lb/>
u&gt;chen und^ französischen Öffentlichkeit zu ihnen berührt werden, diejenige politische</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0193] Der Völkerbund wie wird der aussehen? Wenn es zu einer konzentrierter Vorbereitung für wehr Krieg kommt, so werden die Untersuchungen der Wissenschaft Künftighin den Entdeckungen der Methoden gewidmet sein, durch die die menschliche Rasse zerstört werden kann. Diese Entdeckungen können nicht auf eine Nation be¬ schränkt bleibe», und ihr Ziel: vollkommene Zerstörung, wird hiernach vielmehr erreicht werden, als in diesem Kriege." Es ist der Schrecken eines neuen Krieges für England, für die Menschheit, der Greys Gemüt bewegt. Ähnliche Gedanken sind vor der Greyschen Broschüre von H, G. Wells und Sir Gilbert Murray ausgesprochen worden. Sie sind der ernste politische Grund, der den Erwägungen der englischen liberalen Politiker letzt zum Ausdruck verholfen hat. Was wird aus England, was wird aus der Weit, wenn dieser Krieg, wie es scheint, nicht zu dem enuünschten Ziel des end¬ gültigen Sieges der Entente über Deutschland führt? Es musz ein Mittel ge¬ funden werden, um das zu verhüten, und das kann nur gefunden werden durch Einrichtung einer großen Völkerrechtsgeweinschaft, die dafür sorgt, daß diese schreck¬ liche Katastrophe nicht eintritt. Die Völterbundidee der englischen Liberalen ist der praktisch-politische Ausdruck der Erkenntnis, daß England diesen Krieg nicht gewinnen kann. Und weil er dieser Ausdruck ist, geht die jetzige englische Regierung, wie die Äußerungen vor-allem Lord Curzons zeigen, sehr ungern und nur gedrängt von der englischen öffentlichen Meinung und von der Autorität Greys an sie heran, wollen die englischen Konservativen nichts davon wissen, ebenso wenig wie die französische Regierung und die überwiegende Mehrzahl der französischen Zeitungen mit Ausnahme der sozialistischen Preßorgane. Und daS — trotzdem sich die Greysche Broschüre, wie ich schon oben gesagt habe, gut zur Propaganda verwerten läßt. Denn sie zeigt den deutschen Militaris¬ mus als Gegner der Völkerbundidee, macht also der ganzen Welt und vor allem auch demjenigen Teil der deutschen öffentlichen Meinung, der solchen Erwägungen Zugänglich ist, die Notwendigkeit der Vernichtung des deutscheu Militarismus und der Anschaffung der gegenwärtigen deutschen Negierung klar. „Nichts wird dies (Deutschlands Opposition gegen die Völkerbundsidee) ändern, als eine Überzeugung des deutschen Volkes, daß die Anordnung der Gewalt schließlich ihm selbst ebensoviel Leiden bringt als den anderen und daß Sicherheit, basiert auf Gesetz und Vertrag und ein Gefühl gegenseitigen Vorteile, besser ist als das Risiko, die Gefahren und Leiden eines Strebens nach Ober¬ herrschaft und die Anstrengungen diese zu erreichen. Diese Überzeugung muß so auf sie wirken, daß die Militärpartei, ihre Politik und Ideale von der Macht in Deutschland entfernt werden." Deutschland wird nach wie vor als diejenige Macht hingestellt, „deren Herrscher vorhaben, zukünftige Kriege dadurch zu vermeiden, daß sie die Welt¬ herrschaft Deutschlands für immer aufrichten wollen". Dies alte Argument, das Mir dazu bestimmt ist, Englands eigenen Kampf um seine schon bestehende Welt¬ herrschaft zu verdecken, verfängt immer noch bei den Neutralen — trotz Kühlmanns und aller offiziellen deutschen Erklärungen. Bei Österreich-Ungarn wird insofern Stimmung gemacht, als dessen Bereitschaft festgestellt wird, auf die Völkerbuudideen einzugehen, im Gegensatz zu Deutschland, „um heimlich sich eure wirkliche Garantie für seine Zukunft, nicht allein gegen seine alten Feinde, sondern vor allem gegen die preußische Herrschaft Zu verschaffen." ^ . So dient die Greysche Broschüre propagandistisch recht geschickt den Zwecken du den Neutralen, für England als den Völkerbeglücker Stimmung zu machen, Deutschlands Bundesgenossen gegen Deutschland aufzuhetzen ,und in Deutschland >elbst zwischen den Parteien Unfrieden zu säen. Die Greyschen Vorschläge haben den weitesten Widerhall gefunden. . Ehe auf ihren Inhalt eingegangen wird, mag kurz die Haltung der eng- u>chen und^ französischen Öffentlichkeit zu ihnen berührt werden, diejenige politische

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333844/193
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333844/193>, abgerufen am 04.07.2024.