Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Brest-Litowsk, Zweiter Akt

Brest-Litowsk, Zweiter Akt
Georg Lleinow von

v^-^^le Gewitter, die sich gegen Herrn von Kühlmann in der Heimat
wegen des Verlaufes der Brester Verhandlungen zusammengezogen
halten, beginnen sich zu verziehen, seit er den Nachweis erbringen
konnte, daß die russische Berichterstattung darüber falsch war. Die
Russen selbst haben es bescheinigt. Im übrigen hat das Interesse anBrest-
Litowsk merklich abgeflaut nach demHervortreten von Lloyd George und
Wilson. Ihre Friedensbedingungen besagen, daß in Brest ein allgemeiner Frieden
nicht geschlossen wird. Damit aber verringert sich die Bedeutung der dort ge¬
pflogenen Verhandlungen auf das Matz einer Episode, keiner alltäglichen zwar,
aber doch einer vorübergehenden. Das Hauptinteresse wendet sich dem großen
Weltgeschehen im Westen zu, der Armee und ihren Unternehmungen, den kriege¬
rischen Maßnahmen der Feinde, der Niederwerfung Englands und -- vielleicht
in noch höherem Maße den Beschlüssen, die der Kaiser in diesen Tagen als Ziel-
setzung des Separatfriedens mit Rußland gesucht hat. Wir wissen, daß außer
unseren Heeiführern Hindenburg und Ludendorff auch der Kronprinz nach Berlin
gekommen ist. während kurz vorher die polnische Regierung unter Führung des
Schloßhauptmanns von Posen. Grafen Hütten-Czapski. ihre Antrittsbesuche in
Berlin abgestattet hat. -- So schön ein baldiger allgemeiner Frieden wäre, so
traurig es ist, daß immer noch geopfert werden muß, um dem Briten die Gleich¬
berechtigung auf der Erde zu Wasser und zu Lande abzuringen, so liegt doch in
der Hoffnung, nun unter günstigeren allgemeinen Bedingungen ganze Arbeit
machen zu können, ein gewisser Trost und die Aussicht dafür, daß auch die bis¬
herigen Opfer ihren vollen Lohn bringen sollen.

Brest ist von einem Markstein der Weltpolitik zu einem solchen der Kon¬
tinentalpolitik herabgesunken. In Brest handelt es sich nicht mehr um die ganz
großen Menschheitsfragen, über die sich die Menschen doch niemals verständigen
werden, sondern um die praktischen Lebensfragen der Völker dreier Staaten, denen
sich Bulgarien und die Türkei beigesellt haben.

Wir brauchen somit wegen des entwichenen Friedens die Köpfe nicht
hängen zu lassen. Wir stehen wieder auf dem festen Boden der Tatsachen. Noch
viel weniger haben wir Ursache, den Russen anders gegenüberzutreten. wie es bei
den Waffenstillstandsverhandlungen der Fall war. Wenn uns auch der Friede
mit einem Volke willkommen ist, gegen das wir nur mit starkem inneren Wider¬
streben ins Feld gezogen sind, so sind doch nicht wir diejenigen, die den Frieden
um jeden Preis haben müssen. Der zweite Akt der Brester Verhandlungen könnte
daher unter recht erfreulichen Aussichten, auch diplomatischer Art, beginnen,
wenn unsere Unterhändler und alle Teile der Berliner Regierung, namentlich aber
auch alle politischen Parteien sich der Stärke unserer Stellung im Osten bewußt
wären. Daß die nächsten Verhandlungen ganz ohne Überraschungen verlaufen
sollten, ist nicht anzunehmen. Schon am 9. dieses Monats mußte die Sitzung
zuerst bis 4 Uhr nachmittags, dann bis zum folgenden Tage unterbrochen werden.
Am 10. wurde bekannt, daß die ukrainische Abordnung nicht als eine Unter¬
kommission bei den Russen zu betrachten sei, sondern als Vertreterin des selb¬
ständigen Staates Ukraina; schließlich haben die Donkosaken, die durch Kaledins
Hauptquartier noch mit der Entente in freundschaftlichen Beziehungen stehen und
direkten telegraphischen Verkehr mit der englischen Heeresleitung in Mesopotamien
aufrechterhalten, die Ukrainer in Brest als ihr Verhandlungsorgan erklärt! Da-
neben hat die Zusammensetzung der Unterhändler eine Ergänzung erfahren, die
der glatten Abwicklung der Verhandlungen nicht günstig erscheint: die polnischen
Vertreter dürften in diesen Tagen in Brest-Litowsk als Berater eintreffen. Nach
der Rede des polnischen Abgeordneten in der Wahlrechtskommission des preu-
tzischen Abgeordnetenhauses dürfen wir annehmen, daß die Polen ihre Haupt-


Brest-Litowsk, Zweiter Akt

Brest-Litowsk, Zweiter Akt
Georg Lleinow von

v^-^^le Gewitter, die sich gegen Herrn von Kühlmann in der Heimat
wegen des Verlaufes der Brester Verhandlungen zusammengezogen
halten, beginnen sich zu verziehen, seit er den Nachweis erbringen
konnte, daß die russische Berichterstattung darüber falsch war. Die
Russen selbst haben es bescheinigt. Im übrigen hat das Interesse anBrest-
Litowsk merklich abgeflaut nach demHervortreten von Lloyd George und
Wilson. Ihre Friedensbedingungen besagen, daß in Brest ein allgemeiner Frieden
nicht geschlossen wird. Damit aber verringert sich die Bedeutung der dort ge¬
pflogenen Verhandlungen auf das Matz einer Episode, keiner alltäglichen zwar,
aber doch einer vorübergehenden. Das Hauptinteresse wendet sich dem großen
Weltgeschehen im Westen zu, der Armee und ihren Unternehmungen, den kriege¬
rischen Maßnahmen der Feinde, der Niederwerfung Englands und — vielleicht
in noch höherem Maße den Beschlüssen, die der Kaiser in diesen Tagen als Ziel-
setzung des Separatfriedens mit Rußland gesucht hat. Wir wissen, daß außer
unseren Heeiführern Hindenburg und Ludendorff auch der Kronprinz nach Berlin
gekommen ist. während kurz vorher die polnische Regierung unter Führung des
Schloßhauptmanns von Posen. Grafen Hütten-Czapski. ihre Antrittsbesuche in
Berlin abgestattet hat. — So schön ein baldiger allgemeiner Frieden wäre, so
traurig es ist, daß immer noch geopfert werden muß, um dem Briten die Gleich¬
berechtigung auf der Erde zu Wasser und zu Lande abzuringen, so liegt doch in
der Hoffnung, nun unter günstigeren allgemeinen Bedingungen ganze Arbeit
machen zu können, ein gewisser Trost und die Aussicht dafür, daß auch die bis¬
herigen Opfer ihren vollen Lohn bringen sollen.

Brest ist von einem Markstein der Weltpolitik zu einem solchen der Kon¬
tinentalpolitik herabgesunken. In Brest handelt es sich nicht mehr um die ganz
großen Menschheitsfragen, über die sich die Menschen doch niemals verständigen
werden, sondern um die praktischen Lebensfragen der Völker dreier Staaten, denen
sich Bulgarien und die Türkei beigesellt haben.

Wir brauchen somit wegen des entwichenen Friedens die Köpfe nicht
hängen zu lassen. Wir stehen wieder auf dem festen Boden der Tatsachen. Noch
viel weniger haben wir Ursache, den Russen anders gegenüberzutreten. wie es bei
den Waffenstillstandsverhandlungen der Fall war. Wenn uns auch der Friede
mit einem Volke willkommen ist, gegen das wir nur mit starkem inneren Wider¬
streben ins Feld gezogen sind, so sind doch nicht wir diejenigen, die den Frieden
um jeden Preis haben müssen. Der zweite Akt der Brester Verhandlungen könnte
daher unter recht erfreulichen Aussichten, auch diplomatischer Art, beginnen,
wenn unsere Unterhändler und alle Teile der Berliner Regierung, namentlich aber
auch alle politischen Parteien sich der Stärke unserer Stellung im Osten bewußt
wären. Daß die nächsten Verhandlungen ganz ohne Überraschungen verlaufen
sollten, ist nicht anzunehmen. Schon am 9. dieses Monats mußte die Sitzung
zuerst bis 4 Uhr nachmittags, dann bis zum folgenden Tage unterbrochen werden.
Am 10. wurde bekannt, daß die ukrainische Abordnung nicht als eine Unter¬
kommission bei den Russen zu betrachten sei, sondern als Vertreterin des selb¬
ständigen Staates Ukraina; schließlich haben die Donkosaken, die durch Kaledins
Hauptquartier noch mit der Entente in freundschaftlichen Beziehungen stehen und
direkten telegraphischen Verkehr mit der englischen Heeresleitung in Mesopotamien
aufrechterhalten, die Ukrainer in Brest als ihr Verhandlungsorgan erklärt! Da-
neben hat die Zusammensetzung der Unterhändler eine Ergänzung erfahren, die
der glatten Abwicklung der Verhandlungen nicht günstig erscheint: die polnischen
Vertreter dürften in diesen Tagen in Brest-Litowsk als Berater eintreffen. Nach
der Rede des polnischen Abgeordneten in der Wahlrechtskommission des preu-
tzischen Abgeordnetenhauses dürfen wir annehmen, daß die Polen ihre Haupt-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0086" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/333183"/>
          <fw type="header" place="top"> Brest-Litowsk, Zweiter Akt</fw><lb/>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Brest-Litowsk, Zweiter Akt<lb/><note type="byline"> Georg Lleinow</note> von</head><lb/>
          <p xml:id="ID_276"> v^-^^le Gewitter, die sich gegen Herrn von Kühlmann in der Heimat<lb/>
wegen des Verlaufes der Brester Verhandlungen zusammengezogen<lb/>
halten, beginnen sich zu verziehen, seit er den Nachweis erbringen<lb/>
konnte, daß die russische Berichterstattung darüber falsch war. Die<lb/>
Russen selbst haben es bescheinigt. Im übrigen hat das Interesse anBrest-<lb/>
Litowsk merklich abgeflaut nach demHervortreten von Lloyd George und<lb/>
Wilson. Ihre Friedensbedingungen besagen, daß in Brest ein allgemeiner Frieden<lb/>
nicht geschlossen wird. Damit aber verringert sich die Bedeutung der dort ge¬<lb/>
pflogenen Verhandlungen auf das Matz einer Episode, keiner alltäglichen zwar,<lb/>
aber doch einer vorübergehenden. Das Hauptinteresse wendet sich dem großen<lb/>
Weltgeschehen im Westen zu, der Armee und ihren Unternehmungen, den kriege¬<lb/>
rischen Maßnahmen der Feinde, der Niederwerfung Englands und &#x2014; vielleicht<lb/>
in noch höherem Maße den Beschlüssen, die der Kaiser in diesen Tagen als Ziel-<lb/>
setzung des Separatfriedens mit Rußland gesucht hat. Wir wissen, daß außer<lb/>
unseren Heeiführern Hindenburg und Ludendorff auch der Kronprinz nach Berlin<lb/>
gekommen ist. während kurz vorher die polnische Regierung unter Führung des<lb/>
Schloßhauptmanns von Posen. Grafen Hütten-Czapski. ihre Antrittsbesuche in<lb/>
Berlin abgestattet hat. &#x2014; So schön ein baldiger allgemeiner Frieden wäre, so<lb/>
traurig es ist, daß immer noch geopfert werden muß, um dem Briten die Gleich¬<lb/>
berechtigung auf der Erde zu Wasser und zu Lande abzuringen, so liegt doch in<lb/>
der Hoffnung, nun unter günstigeren allgemeinen Bedingungen ganze Arbeit<lb/>
machen zu können, ein gewisser Trost und die Aussicht dafür, daß auch die bis¬<lb/>
herigen Opfer ihren vollen Lohn bringen sollen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_277"> Brest ist von einem Markstein der Weltpolitik zu einem solchen der Kon¬<lb/>
tinentalpolitik herabgesunken. In Brest handelt es sich nicht mehr um die ganz<lb/>
großen Menschheitsfragen, über die sich die Menschen doch niemals verständigen<lb/>
werden, sondern um die praktischen Lebensfragen der Völker dreier Staaten, denen<lb/>
sich Bulgarien und die Türkei beigesellt haben.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_278" next="#ID_279"> Wir brauchen somit wegen des entwichenen Friedens die Köpfe nicht<lb/>
hängen zu lassen. Wir stehen wieder auf dem festen Boden der Tatsachen. Noch<lb/>
viel weniger haben wir Ursache, den Russen anders gegenüberzutreten. wie es bei<lb/>
den Waffenstillstandsverhandlungen der Fall war. Wenn uns auch der Friede<lb/>
mit einem Volke willkommen ist, gegen das wir nur mit starkem inneren Wider¬<lb/>
streben ins Feld gezogen sind, so sind doch nicht wir diejenigen, die den Frieden<lb/>
um jeden Preis haben müssen. Der zweite Akt der Brester Verhandlungen könnte<lb/>
daher unter recht erfreulichen Aussichten, auch diplomatischer Art, beginnen,<lb/>
wenn unsere Unterhändler und alle Teile der Berliner Regierung, namentlich aber<lb/>
auch alle politischen Parteien sich der Stärke unserer Stellung im Osten bewußt<lb/>
wären. Daß die nächsten Verhandlungen ganz ohne Überraschungen verlaufen<lb/>
sollten, ist nicht anzunehmen. Schon am 9. dieses Monats mußte die Sitzung<lb/>
zuerst bis 4 Uhr nachmittags, dann bis zum folgenden Tage unterbrochen werden.<lb/>
Am 10. wurde bekannt, daß die ukrainische Abordnung nicht als eine Unter¬<lb/>
kommission bei den Russen zu betrachten sei, sondern als Vertreterin des selb¬<lb/>
ständigen Staates Ukraina; schließlich haben die Donkosaken, die durch Kaledins<lb/>
Hauptquartier noch mit der Entente in freundschaftlichen Beziehungen stehen und<lb/>
direkten telegraphischen Verkehr mit der englischen Heeresleitung in Mesopotamien<lb/>
aufrechterhalten, die Ukrainer in Brest als ihr Verhandlungsorgan erklärt! Da-<lb/>
neben hat die Zusammensetzung der Unterhändler eine Ergänzung erfahren, die<lb/>
der glatten Abwicklung der Verhandlungen nicht günstig erscheint: die polnischen<lb/>
Vertreter dürften in diesen Tagen in Brest-Litowsk als Berater eintreffen. Nach<lb/>
der Rede des polnischen Abgeordneten in der Wahlrechtskommission des preu-<lb/>
tzischen Abgeordnetenhauses dürfen wir annehmen, daß die Polen ihre Haupt-</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0086] Brest-Litowsk, Zweiter Akt Brest-Litowsk, Zweiter Akt Georg Lleinow von v^-^^le Gewitter, die sich gegen Herrn von Kühlmann in der Heimat wegen des Verlaufes der Brester Verhandlungen zusammengezogen halten, beginnen sich zu verziehen, seit er den Nachweis erbringen konnte, daß die russische Berichterstattung darüber falsch war. Die Russen selbst haben es bescheinigt. Im übrigen hat das Interesse anBrest- Litowsk merklich abgeflaut nach demHervortreten von Lloyd George und Wilson. Ihre Friedensbedingungen besagen, daß in Brest ein allgemeiner Frieden nicht geschlossen wird. Damit aber verringert sich die Bedeutung der dort ge¬ pflogenen Verhandlungen auf das Matz einer Episode, keiner alltäglichen zwar, aber doch einer vorübergehenden. Das Hauptinteresse wendet sich dem großen Weltgeschehen im Westen zu, der Armee und ihren Unternehmungen, den kriege¬ rischen Maßnahmen der Feinde, der Niederwerfung Englands und — vielleicht in noch höherem Maße den Beschlüssen, die der Kaiser in diesen Tagen als Ziel- setzung des Separatfriedens mit Rußland gesucht hat. Wir wissen, daß außer unseren Heeiführern Hindenburg und Ludendorff auch der Kronprinz nach Berlin gekommen ist. während kurz vorher die polnische Regierung unter Führung des Schloßhauptmanns von Posen. Grafen Hütten-Czapski. ihre Antrittsbesuche in Berlin abgestattet hat. — So schön ein baldiger allgemeiner Frieden wäre, so traurig es ist, daß immer noch geopfert werden muß, um dem Briten die Gleich¬ berechtigung auf der Erde zu Wasser und zu Lande abzuringen, so liegt doch in der Hoffnung, nun unter günstigeren allgemeinen Bedingungen ganze Arbeit machen zu können, ein gewisser Trost und die Aussicht dafür, daß auch die bis¬ herigen Opfer ihren vollen Lohn bringen sollen. Brest ist von einem Markstein der Weltpolitik zu einem solchen der Kon¬ tinentalpolitik herabgesunken. In Brest handelt es sich nicht mehr um die ganz großen Menschheitsfragen, über die sich die Menschen doch niemals verständigen werden, sondern um die praktischen Lebensfragen der Völker dreier Staaten, denen sich Bulgarien und die Türkei beigesellt haben. Wir brauchen somit wegen des entwichenen Friedens die Köpfe nicht hängen zu lassen. Wir stehen wieder auf dem festen Boden der Tatsachen. Noch viel weniger haben wir Ursache, den Russen anders gegenüberzutreten. wie es bei den Waffenstillstandsverhandlungen der Fall war. Wenn uns auch der Friede mit einem Volke willkommen ist, gegen das wir nur mit starkem inneren Wider¬ streben ins Feld gezogen sind, so sind doch nicht wir diejenigen, die den Frieden um jeden Preis haben müssen. Der zweite Akt der Brester Verhandlungen könnte daher unter recht erfreulichen Aussichten, auch diplomatischer Art, beginnen, wenn unsere Unterhändler und alle Teile der Berliner Regierung, namentlich aber auch alle politischen Parteien sich der Stärke unserer Stellung im Osten bewußt wären. Daß die nächsten Verhandlungen ganz ohne Überraschungen verlaufen sollten, ist nicht anzunehmen. Schon am 9. dieses Monats mußte die Sitzung zuerst bis 4 Uhr nachmittags, dann bis zum folgenden Tage unterbrochen werden. Am 10. wurde bekannt, daß die ukrainische Abordnung nicht als eine Unter¬ kommission bei den Russen zu betrachten sei, sondern als Vertreterin des selb¬ ständigen Staates Ukraina; schließlich haben die Donkosaken, die durch Kaledins Hauptquartier noch mit der Entente in freundschaftlichen Beziehungen stehen und direkten telegraphischen Verkehr mit der englischen Heeresleitung in Mesopotamien aufrechterhalten, die Ukrainer in Brest als ihr Verhandlungsorgan erklärt! Da- neben hat die Zusammensetzung der Unterhändler eine Ergänzung erfahren, die der glatten Abwicklung der Verhandlungen nicht günstig erscheint: die polnischen Vertreter dürften in diesen Tagen in Brest-Litowsk als Berater eintreffen. Nach der Rede des polnischen Abgeordneten in der Wahlrechtskommission des preu- tzischen Abgeordnetenhauses dürfen wir annehmen, daß die Polen ihre Haupt-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333095
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333095/86
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333095/86>, abgerufen am 22.07.2024.