Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Viertes Vierteljahr.Ueber den Zusammenhang von innerer und äußerer Politik [Beginn Spaltensatz] Als zweites Beispiel beruft sich Seeley auf Preußen. Er fragt: [Beginn Spaltensatz] Die Antwort lautet: [Beginn Spaltensatz] Dieses Urteil über das Preußen An das bisher Mitgeteilte knüpft Seeley die Lehre: [Beginn Spaltensatz] [Spaltenumbruch] Nie muß man sich zufrieden geben,
Auf diese Wechselbeziehungen zwischen innerer und äußerer Politik der Namentlich aber eignet den Engländern diese Enge des Blickes, so daß [Beginn Spaltensatz] [Spaltenumbruch] *) Vgl. Szczepanski "Rankes Anschauungen über den Zusammenhang zwischen der aus¬
wärtigen und der inneren Politik der Staaten ("Zeitschr. f. Politik" Bd. 7, 1914). Ueber den Zusammenhang von innerer und äußerer Politik [Beginn Spaltensatz] Als zweites Beispiel beruft sich Seeley auf Preußen. Er fragt: [Beginn Spaltensatz] Die Antwort lautet: [Beginn Spaltensatz] Dieses Urteil über das Preußen An das bisher Mitgeteilte knüpft Seeley die Lehre: [Beginn Spaltensatz] [Spaltenumbruch] Nie muß man sich zufrieden geben,
Auf diese Wechselbeziehungen zwischen innerer und äußerer Politik der Namentlich aber eignet den Engländern diese Enge des Blickes, so daß [Beginn Spaltensatz] [Spaltenumbruch] *) Vgl. Szczepanski „Rankes Anschauungen über den Zusammenhang zwischen der aus¬
wärtigen und der inneren Politik der Staaten ("Zeitschr. f. Politik" Bd. 7, 1914). <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0064" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/332779"/> <fw type="header" place="top"> Ueber den Zusammenhang von innerer und äußerer Politik</fw><lb/> <quote> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_231" prev="#ID_230" next="#ID_232"> Lud tliL more Ke 8tren^tneneci tre<lb/> country aZain8t tuo iorei^n mein^,<lb/> tue mors ne L0N8oIiäatsci M8 c»vn<lb/> autnorit^, ern8tea I iberty, anni e8tabu-<lb/> 8tieä ab80ludi3M.</p> <cb/> <p xml:id="ID_232" prev="#ID_231"> befriedigende Grenze zu geben. Aber je<lb/> mehr er das Land gegen den äußeren<lb/> Feind stärkte, desto mehr festigte er seine<lb/> eigene Gewalt, vernichtete die Freiheit<lb/> und richtete den Absolutismus auf.</p> <cb type="end"/> </quote><lb/> <p xml:id="ID_233"> Als zweites Beispiel beruft sich Seeley auf Preußen. Er fragt:<lb/> "</p><lb/> <quote> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_234"> 1Ke ?rü88lau Population VA8<lb/> ToutoniL. ana it WÄ8 al8o Prote8tant.<lb/> XVK^ kühn luci it turn it8 back 80<lb/> pointsäl^ on libert^?</p> <cb/> <p xml:id="ID_235"> Die Bevölkerung Preußens war<lb/> deutsch und sie war auch protestantisch.<lb/> Warum also wandte sie so entschieden<lb/> der Freiheit den Rücken?</p> <cb type="end"/> </quote><lb/> <p xml:id="ID_236"> Die Antwort lautet:</p><lb/> <quote> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_237"> I^voie at edle frontier. l^reclenck<lb/> >Villiam'8 territor^ va8 tue Iea8t ac-<lb/> tor8ibis in Europa.</p> <cb/> <p xml:id="ID_238"> Ein Blick auf die Grenze zeigt, daß<lb/> das Land Friedrich Wilhelms das am<lb/> wenigsten gut zu verteidigende in Europa<lb/> war.</p> <cb type="end"/> </quote><lb/> <p xml:id="ID_239"> Dieses Urteil über das Preußen<lb/> Jahrhunderts gilt noch für lange Zeit,<lb/> enthielt eine bedeutungsschwere Wahrheit.aus der ersten Hälfte des achtzehnten<lb/> Der Spottname des „roi <le8 Il8iLro8"</p><lb/> <p xml:id="ID_240"> An das bisher Mitgeteilte knüpft Seeley die Lehre:</p><lb/> <cb type="start"/> <cb/><lb/> <p xml:id="ID_241"> Nie muß man sich zufrieden geben,<lb/> Staaten lediglich von innen heraus an¬<lb/> zusehen; nie darf man vergessen, sie noch<lb/> unter einem völlig anderen Gesichts¬<lb/> winkel zu betrachten, ihren Beziehungen<lb/> zu fremden Staaten.</p> <cb type="end"/><lb/> <quote> <p xml:id="ID_242"> ...neverbecontentwitn looKinA<lb/> at 8tale8 purel^ trou widern: alwa^8<lb/> remembsr trat tre^ nave anotner<lb/> S8peet, >prier 18 wnoll^ älkteront,<lb/> tneir relation towa7iZ8 foreiZn 8dato8.</p> </quote><lb/> <p xml:id="ID_243"> Auf diese Wechselbeziehungen zwischen innerer und äußerer Politik der<lb/> Staaten hat vor allem Ranke stets sein Augenmerk gerichtet*). Andere Historiker<lb/> haben sie zum Schaden ihres Werkes vernachlässigt: so verwunderlicherweise der<lb/> Verfechter des „Milieu"-Gedankens Taine, der den Einfluß der auswärtigen<lb/> Verhältnisse auf die französische Revolution ganz außer acht läßt und dadurch<lb/> einem jüngeren Darsteller dieser Periode, Alphonse Haulard, berechtigten Anlaß<lb/> zu Polemik und Verbesserung gibt.</p><lb/> <p xml:id="ID_244"> Namentlich aber eignet den Engländern diese Enge des Blickes, so daß<lb/> Seeley seinen Hörern mahnend zuruft:<lb/> '</p><lb/> <quote> <cb type="start"/> <cb/> <p xml:id="ID_245"> Diese Lehre ist vor allem englischen<lb/> Studenten einzuprägen, denn kein Volk<lb/> hat sie so wie wir außer acht gelassen.</p> <cb type="end"/> <p xml:id="ID_246"> „ln^ i8 tuo rule um'LN it l8 pai -<lb/> tieular^ neL088ary to impre88 upon<lb/> LnAli8N 8duckend8, loi- euere i8 no<lb/> nation vnicli na8 all8reMrcieä it 80<lb/> innen 28 our c»vn."</p> </quote><lb/> <note xml:id="FID_10" place="foot"> *) Vgl. Szczepanski „Rankes Anschauungen über den Zusammenhang zwischen der aus¬<lb/> wärtigen und der inneren Politik der Staaten ("Zeitschr. f. Politik" Bd. 7, 1914).</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0064]
Ueber den Zusammenhang von innerer und äußerer Politik
Lud tliL more Ke 8tren^tneneci tre
country aZain8t tuo iorei^n mein^,
tue mors ne L0N8oIiäatsci M8 c»vn
autnorit^, ern8tea I iberty, anni e8tabu-
8tieä ab80ludi3M.
befriedigende Grenze zu geben. Aber je
mehr er das Land gegen den äußeren
Feind stärkte, desto mehr festigte er seine
eigene Gewalt, vernichtete die Freiheit
und richtete den Absolutismus auf.
Als zweites Beispiel beruft sich Seeley auf Preußen. Er fragt:
"
1Ke ?rü88lau Population VA8
ToutoniL. ana it WÄ8 al8o Prote8tant.
XVK^ kühn luci it turn it8 back 80
pointsäl^ on libert^?
Die Bevölkerung Preußens war
deutsch und sie war auch protestantisch.
Warum also wandte sie so entschieden
der Freiheit den Rücken?
Die Antwort lautet:
I^voie at edle frontier. l^reclenck
>Villiam'8 territor^ va8 tue Iea8t ac-
tor8ibis in Europa.
Ein Blick auf die Grenze zeigt, daß
das Land Friedrich Wilhelms das am
wenigsten gut zu verteidigende in Europa
war.
Dieses Urteil über das Preußen
Jahrhunderts gilt noch für lange Zeit,
enthielt eine bedeutungsschwere Wahrheit.aus der ersten Hälfte des achtzehnten
Der Spottname des „roi <le8 Il8iLro8"
An das bisher Mitgeteilte knüpft Seeley die Lehre:
Nie muß man sich zufrieden geben,
Staaten lediglich von innen heraus an¬
zusehen; nie darf man vergessen, sie noch
unter einem völlig anderen Gesichts¬
winkel zu betrachten, ihren Beziehungen
zu fremden Staaten.
...neverbecontentwitn looKinA
at 8tale8 purel^ trou widern: alwa^8
remembsr trat tre^ nave anotner
S8peet, >prier 18 wnoll^ älkteront,
tneir relation towa7iZ8 foreiZn 8dato8.
Auf diese Wechselbeziehungen zwischen innerer und äußerer Politik der
Staaten hat vor allem Ranke stets sein Augenmerk gerichtet*). Andere Historiker
haben sie zum Schaden ihres Werkes vernachlässigt: so verwunderlicherweise der
Verfechter des „Milieu"-Gedankens Taine, der den Einfluß der auswärtigen
Verhältnisse auf die französische Revolution ganz außer acht läßt und dadurch
einem jüngeren Darsteller dieser Periode, Alphonse Haulard, berechtigten Anlaß
zu Polemik und Verbesserung gibt.
Namentlich aber eignet den Engländern diese Enge des Blickes, so daß
Seeley seinen Hörern mahnend zuruft:
'
Diese Lehre ist vor allem englischen
Studenten einzuprägen, denn kein Volk
hat sie so wie wir außer acht gelassen.
„ln^ i8 tuo rule um'LN it l8 pai -
tieular^ neL088ary to impre88 upon
LnAli8N 8duckend8, loi- euere i8 no
nation vnicli na8 all8reMrcieä it 80
innen 28 our c»vn."
*) Vgl. Szczepanski „Rankes Anschauungen über den Zusammenhang zwischen der aus¬
wärtigen und der inneren Politik der Staaten ("Zeitschr. f. Politik" Bd. 7, 1914).
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