Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Viertes Vierteljahr.Neue Bücher auf die das Weltbild umgestaltenden Umwälzungen, die der Krieg im Gefolge Neue Bücher Geschichte, Briefe, Erinnerungen Trotz des Papiermangels und sonstiger Erschwernisse hat der deutsche Buch¬ Zunächst grüßt uns der Altmeister Ranke in einer von Dr. Rudolf Schulze Neue Bücher auf die das Weltbild umgestaltenden Umwälzungen, die der Krieg im Gefolge Neue Bücher Geschichte, Briefe, Erinnerungen Trotz des Papiermangels und sonstiger Erschwernisse hat der deutsche Buch¬ Zunächst grüßt uns der Altmeister Ranke in einer von Dr. Rudolf Schulze <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0314" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/333029"/> <fw type="header" place="top"> Neue Bücher</fw><lb/> <p xml:id="ID_1009" prev="#ID_1008"> auf die das Weltbild umgestaltenden Umwälzungen, die der Krieg im Gefolge<lb/> haben wird, nicht nur möglich, sondern auch notwendig! — wenigstens in einigen<lb/> festen Grundlinien ein Aktionsprogramm der evangelischen Kirche aufzustellen?<lb/> Die deutschen Katholiken wissen, was sie wollen. Sie sind praktisch und ent¬<lb/> schlossen. Wir grübeln, streiten und stehen unschlüssig. Wir können viel von<lb/> ihnen lernen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Neue Bücher<lb/> Geschichte, Briefe, Erinnerungen </head><lb/> <p xml:id="ID_1010"> Trotz des Papiermangels und sonstiger Erschwernisse hat der deutsche Buch¬<lb/> handel die Fahne hoch gehalten und neben der Kriegsliteratur eine Reihe wert<lb/> voller Bücher auf den Markt gebracht. Namentlich der rückschauenden Betrachtung<lb/> ist viel Aufmerksamkeit geschenkt worden, Altes wurde neu belebt, Vergangenes<lb/> durchforscht und beleuchtet. Von den zahlreichen Werken verdienen viele, nament¬<lb/> lich im Hinblick auf das herannahende Weihnachtsfest, namhaft gemacht und em¬<lb/> pfohlen zu werden. Auf ihre eingehende Behandlung muß wegen der unseren<lb/> Lesern bekannten, zurzeit bestehenden Raumschwierigkeiten verzichtet werden.<lb/> Ruhigere Zeiten werden es ermöglichen, ja zum Teil sogar notwendig machen,<lb/> auf sie zurückzugreifen. Ihr bleibender Wert wird sich hierin erweisen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1011" next="#ID_1012"> Zunächst grüßt uns der Altmeister Ranke in einer von Dr. Rudolf Schulze<lb/> besorgten Auswahl seiner Werke, die den Titel „Männer und Zeiten der<lb/> Weltgeschichte" trägt (3 Bände, Verlag von I. P. Bachem, Köln a. Rh. 1917,<lb/> Preis drosch. 12 M, geb. 14,40 M.). Sie bietet im Gegensatz zu den üblichen<lb/> »ausgewählten Werken", die in der Beschränkung Vollständiges gewähren, einzelne<lb/> Abschnitte aus dem Gesamtschaffen Rankes, die so geordnet sind, daß der erste<lb/> Band Altertum. Mittelalter und Reformation, der zweite den Aufstieg der West¬<lb/> machte (Frankreich und England) 1555 bis 1740. der dritte den deutschen Aufstieg<lb/> 1740 bis 1871 behandelt. Der Herausgeber schaltet hier also sehr frei mit dem<lb/> Vermächtnis Rankes, indem er die Bausteine nimmt, wo er sie findet, aber da<lb/> er pietätvoll und verständnisvoll vorgeht, dürfte er seinen Zweck, dem Gebildeten,<lb/> aber doch nicht fachwissenschaftlich Interessierten, die Rankesche Geschichtsschreibung<lb/> zu erschließen, durchaus erreichen. Schulbibliotheken sollten diese Ausgabe bei<lb/> Neuanschaffungen ins Auge fassen, denn der Herausgeber wählte die Stichproben<lb/> derartig, daß die markantesten Persönlichkeiten und bedeutsamsten Vorgänge der<lb/> Geschichte zur Behandlung kommen, überdies ergänzte er den Text durch zahlreiche,<lb/> orientierende Anmerkungen und erleichterte die Benutzung der Bände durch ein<lb/> Namen- und Sachverzeichnis. Die Werke, denen die einzelnen Abschnitte ent-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0314]
Neue Bücher
auf die das Weltbild umgestaltenden Umwälzungen, die der Krieg im Gefolge
haben wird, nicht nur möglich, sondern auch notwendig! — wenigstens in einigen
festen Grundlinien ein Aktionsprogramm der evangelischen Kirche aufzustellen?
Die deutschen Katholiken wissen, was sie wollen. Sie sind praktisch und ent¬
schlossen. Wir grübeln, streiten und stehen unschlüssig. Wir können viel von
ihnen lernen.
Neue Bücher
Geschichte, Briefe, Erinnerungen
Trotz des Papiermangels und sonstiger Erschwernisse hat der deutsche Buch¬
handel die Fahne hoch gehalten und neben der Kriegsliteratur eine Reihe wert
voller Bücher auf den Markt gebracht. Namentlich der rückschauenden Betrachtung
ist viel Aufmerksamkeit geschenkt worden, Altes wurde neu belebt, Vergangenes
durchforscht und beleuchtet. Von den zahlreichen Werken verdienen viele, nament¬
lich im Hinblick auf das herannahende Weihnachtsfest, namhaft gemacht und em¬
pfohlen zu werden. Auf ihre eingehende Behandlung muß wegen der unseren
Lesern bekannten, zurzeit bestehenden Raumschwierigkeiten verzichtet werden.
Ruhigere Zeiten werden es ermöglichen, ja zum Teil sogar notwendig machen,
auf sie zurückzugreifen. Ihr bleibender Wert wird sich hierin erweisen.
Zunächst grüßt uns der Altmeister Ranke in einer von Dr. Rudolf Schulze
besorgten Auswahl seiner Werke, die den Titel „Männer und Zeiten der
Weltgeschichte" trägt (3 Bände, Verlag von I. P. Bachem, Köln a. Rh. 1917,
Preis drosch. 12 M, geb. 14,40 M.). Sie bietet im Gegensatz zu den üblichen
»ausgewählten Werken", die in der Beschränkung Vollständiges gewähren, einzelne
Abschnitte aus dem Gesamtschaffen Rankes, die so geordnet sind, daß der erste
Band Altertum. Mittelalter und Reformation, der zweite den Aufstieg der West¬
machte (Frankreich und England) 1555 bis 1740. der dritte den deutschen Aufstieg
1740 bis 1871 behandelt. Der Herausgeber schaltet hier also sehr frei mit dem
Vermächtnis Rankes, indem er die Bausteine nimmt, wo er sie findet, aber da
er pietätvoll und verständnisvoll vorgeht, dürfte er seinen Zweck, dem Gebildeten,
aber doch nicht fachwissenschaftlich Interessierten, die Rankesche Geschichtsschreibung
zu erschließen, durchaus erreichen. Schulbibliotheken sollten diese Ausgabe bei
Neuanschaffungen ins Auge fassen, denn der Herausgeber wählte die Stichproben
derartig, daß die markantesten Persönlichkeiten und bedeutsamsten Vorgänge der
Geschichte zur Behandlung kommen, überdies ergänzte er den Text durch zahlreiche,
orientierende Anmerkungen und erleichterte die Benutzung der Bände durch ein
Namen- und Sachverzeichnis. Die Werke, denen die einzelnen Abschnitte ent-
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