Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Zweites Vierteljahr.Zur baltischen Frage des Landes überhaupt eignet, und es wird die enge Bindung offenbar, die Was Rohrbach in einen Band zusammenzudrängen sucht, das ist in Auf die Kultur des Landes fällt der Hauptnachdruck im dritten, von Otto Was die genannten Bilderwerke für das ganze Baltikum leisten, unternimmt' Zur baltischen Frage des Landes überhaupt eignet, und es wird die enge Bindung offenbar, die Was Rohrbach in einen Band zusammenzudrängen sucht, das ist in Auf die Kultur des Landes fällt der Hauptnachdruck im dritten, von Otto Was die genannten Bilderwerke für das ganze Baltikum leisten, unternimmt' <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0106" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/331948"/> <fw type="header" place="top"> Zur baltischen Frage</fw><lb/> <p xml:id="ID_263" prev="#ID_262"> des Landes überhaupt eignet, und es wird die enge Bindung offenbar, die<lb/> die Geister des Battentums an die Scholle des Landes knüpft. Dies Land<lb/> aber wiederum, die Menschen, die darin wohnen, die kulturelle Stätte, die<lb/> diese sich in jahrhundertelanger Arbeit geschaffen haben: von alledem gibt der<lb/> Vilderteil des Buches eine so vielseitige Vorstellung, daß dies ganze Werk<lb/> wirklich in hervorragendem Maße geeignet ist. ein in sich rundes Bild des<lb/> Baltentums in dieser seiner Selbstdarstellung zu vermitteln.</p><lb/> <p xml:id="ID_264"> Was Rohrbach in einen Band zusammenzudrängen sucht, das ist in<lb/> breiterer Anlage das Ziel der Sammlung „Ostsee und Ostland", in der als<lb/> erste Serie in sechs Einzelbauten die Abteilung „Die baltischen Provinzen"<lb/> herauskommt. (Verlag Felix Lebana, G. in. b. H.. Charlottenburg 1916ff,)<lb/> Als Gesamtherausgeber zeichnet Dr. Otto Grautoff. bei der Redaktion der<lb/> Einzelvände sind eine Reihe bekannter Ballen tätig. Von den fünf bisher<lb/> erschienenen Bänden bringen der erste und der dritte ein wesentlich erweitertes<lb/> Vildermaterial. Dabei betont der erstere, der unter dem Titel „Stadt und<lb/> Land" von Dr. Hermann von Rosen und Frh. W. v. Engelhardt heraus¬<lb/> gegeben wurde, einerseits den landschaftlichen Charakter des Baltikums, anderer¬<lb/> seits sucht er auch in den Städten mehr den landschaftlichen Gesamteindruck<lb/> als die architektonische Einzelheit darzubieten. Auch die liebevolle Einleitung<lb/> des Bandes betont, daß er vorzugsweise die gewachsene Natur des Landes<lb/> veranschaulichen will, auch in der bodenständigen Kultur, die ihr entsprossen<lb/> ist. Übrigens bringt diese Einleitung eine gründliche und vielseitige Darstellung<lb/> der natürlichen Beschaffenheit des baltischen Ostlandes.</p><lb/> <p xml:id="ID_265"> Auf die Kultur des Landes fällt der Hauptnachdruck im dritten, von Otto<lb/> Grautoff herausgegebenen Bande, der sich „Bauten und Bilder" nennt. Noch<lb/> nie ist wohl ein derartig umfassendes Bildermaterial aus dem Gesamtgebiet der<lb/> baltischen Kultur herausgegeben worden, der — wie der vorliegende — den<lb/> Einzelgebieten der Kirchen- und Profanarchitektur, Plastik, Malerei und Klein¬<lb/> kunst gleichmäßig gerecht wird. Besonders dankbar zu begrüßen ist. daß die<lb/> Abbildungen von Bauten zahlreiche Einzelansichten bringen, und daß namentlich<lb/> auch die bescheideneren Denkmäler, etwa ländliche Kirchen und Bürgerhäuser<lb/> aus den kleinen Landstädten ausgiebig mitberücksichtigt sind. Was sich schon<lb/> dem Betrachter aufdrängt: der enge Zusammenhang dieser Kunst mit der gesamt¬<lb/> deutschen Kunstentwicklung, das wird in einer lehrreichen Einleitung des Heraus¬<lb/> gebers kunstgeschichtlich vertieft und begründet. So verdient dieser Band neben<lb/> dem Interesse der Liebhaber und Kenner auch noch den der wissenschaftlichen<lb/> Kunsthistoriker, denen schwer zugängliches Material in glücklicher Zusammen¬<lb/> stellung zugeführt wird.</p><lb/> <p xml:id="ID_266"> Was die genannten Bilderwerke für das ganze Baltikum leisten, unternimmt'<lb/> das bei Piper in München 1916 erschienene Buch „Das schöne Kurland" von<lb/> Carl Meißner unter Beschränkung auf die südlichste der Ostseeprovinzen. Auch<lb/> hier wird ein vielseitiges gutgewähltes Bildermaterial von einer liebevollen, auf<lb/> die kurländische Sondergeschichte gestützten Darstellung begleitet.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0106]
Zur baltischen Frage
des Landes überhaupt eignet, und es wird die enge Bindung offenbar, die
die Geister des Battentums an die Scholle des Landes knüpft. Dies Land
aber wiederum, die Menschen, die darin wohnen, die kulturelle Stätte, die
diese sich in jahrhundertelanger Arbeit geschaffen haben: von alledem gibt der
Vilderteil des Buches eine so vielseitige Vorstellung, daß dies ganze Werk
wirklich in hervorragendem Maße geeignet ist. ein in sich rundes Bild des
Baltentums in dieser seiner Selbstdarstellung zu vermitteln.
Was Rohrbach in einen Band zusammenzudrängen sucht, das ist in
breiterer Anlage das Ziel der Sammlung „Ostsee und Ostland", in der als
erste Serie in sechs Einzelbauten die Abteilung „Die baltischen Provinzen"
herauskommt. (Verlag Felix Lebana, G. in. b. H.. Charlottenburg 1916ff,)
Als Gesamtherausgeber zeichnet Dr. Otto Grautoff. bei der Redaktion der
Einzelvände sind eine Reihe bekannter Ballen tätig. Von den fünf bisher
erschienenen Bänden bringen der erste und der dritte ein wesentlich erweitertes
Vildermaterial. Dabei betont der erstere, der unter dem Titel „Stadt und
Land" von Dr. Hermann von Rosen und Frh. W. v. Engelhardt heraus¬
gegeben wurde, einerseits den landschaftlichen Charakter des Baltikums, anderer¬
seits sucht er auch in den Städten mehr den landschaftlichen Gesamteindruck
als die architektonische Einzelheit darzubieten. Auch die liebevolle Einleitung
des Bandes betont, daß er vorzugsweise die gewachsene Natur des Landes
veranschaulichen will, auch in der bodenständigen Kultur, die ihr entsprossen
ist. Übrigens bringt diese Einleitung eine gründliche und vielseitige Darstellung
der natürlichen Beschaffenheit des baltischen Ostlandes.
Auf die Kultur des Landes fällt der Hauptnachdruck im dritten, von Otto
Grautoff herausgegebenen Bande, der sich „Bauten und Bilder" nennt. Noch
nie ist wohl ein derartig umfassendes Bildermaterial aus dem Gesamtgebiet der
baltischen Kultur herausgegeben worden, der — wie der vorliegende — den
Einzelgebieten der Kirchen- und Profanarchitektur, Plastik, Malerei und Klein¬
kunst gleichmäßig gerecht wird. Besonders dankbar zu begrüßen ist. daß die
Abbildungen von Bauten zahlreiche Einzelansichten bringen, und daß namentlich
auch die bescheideneren Denkmäler, etwa ländliche Kirchen und Bürgerhäuser
aus den kleinen Landstädten ausgiebig mitberücksichtigt sind. Was sich schon
dem Betrachter aufdrängt: der enge Zusammenhang dieser Kunst mit der gesamt¬
deutschen Kunstentwicklung, das wird in einer lehrreichen Einleitung des Heraus¬
gebers kunstgeschichtlich vertieft und begründet. So verdient dieser Band neben
dem Interesse der Liebhaber und Kenner auch noch den der wissenschaftlichen
Kunsthistoriker, denen schwer zugängliches Material in glücklicher Zusammen¬
stellung zugeführt wird.
Was die genannten Bilderwerke für das ganze Baltikum leisten, unternimmt'
das bei Piper in München 1916 erschienene Buch „Das schöne Kurland" von
Carl Meißner unter Beschränkung auf die südlichste der Ostseeprovinzen. Auch
hier wird ein vielseitiges gutgewähltes Bildermaterial von einer liebevollen, auf
die kurländische Sondergeschichte gestützten Darstellung begleitet.
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