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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Drittes Vierteljahr.

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Deutsche Soldaten und vlämische Dichter

die ihre Pferde in Hühnerstall und Scheuer unterzubringen suchen I Es ist die
die reinste Überrumpelung, und das Küchenmädchen muß an die Arbeit, um
das Essen fertig zu machen, denn der Quartiermacher hat vor allem betont,
daß es Suppe geben müsse, Gemüse. Hühner usw., lauter Dinge, deren Be¬
reitung viel Zeit erfordert. Der Adjutant muß seinen Vorgesetzten mitgeteilt
haben, was er als Quartiermacher bei mir entdeckt hat, denn sie kommen
hinein, reiben sich die Hände und grüßen freundlich. Sie gehen auf ihr Schlaf¬
zimmer, um sich zu erfrischen und kommen auf ihren Schlutschen herunter ohne
Stiefel und Mäntel, die weißen Strümpfe über die Hosenbeine gezogen, und
strecken sich aus in einem Sessel am glühenden Ofen, denn sie sind kalt ge¬
worden, naß und müde. Nun erfolgt die Vorstellung, und da sie jetzt gewahr
werden, daß ich deutsch verstehe, geht es auf einmal viel vertraulicher. Die
Männer fühlen sich zu Hause und sind vor allem froh, daß sie sich gut aus¬
ruhen und seit drei Monaten zum ersten Male wieder in einem Bette schlafen
können -- obwohl es keine volle Nacht dauern soll, denn sie erklären, um
drei Uhr aufstehen und um vier Uhr weiter ziehen zu müssen. An der Unter¬
haltung merke ich, daß es höchst vornehme und vor allem sympathische Menschen
sind, die ich vor mir habe; an keinem einzigen findet sich etwas von dem
Stolze oder Dünkel, welche die Erscheinung vieler hoher Militärs so unaus¬
stehlich macht. Es ist ein Hauptmann darunter von rund vierzig Jahren, der
viel auf gemütlichen Verkehr hält und kein bißchen brutal ist, -- der seine
Untergebenen wie Kameraden behandelt und mit seiner feinen Mädchenstimnu:
und dem Lächeln, das fortwährend seinen Bart umspielt, nicht den Eindruck
macht, daß man einen Mann vor sich hat, der gewohnt ist, Befehle zu erteilen!
Der Adjutant ist der Typ eines modisch-gebildeten deutschen jungen Herrn,
groß, stramm, langbeinig mit ausgerecktem Halse auf abschüssigen Schultern;
Kopf und Gesicht glatt geschoren, bis auf das Zipferl tipptopp in allem was
seine Person betrifft, etwas frauenhaft im vorsichtigen Auftreten und Be¬
nehmen, was grell absticht bei einem so kräftig aufgeschossenen Menschen!
Auch seine Stimme ist nicht in Einklang mit seiner Statur -- es liegt etwas
gemachtschmeichlerisches darin, und er spricht mit Vorliebe französisch mit den
Spitzen seiner Lippen. Ich sehe noch sein Erstaunen, als er mit seinem Fran^
zöstsch bei dem Dienstmädchen nicht fertig wird. "Was spricht sie denn, wenn
sie kein Deutsch und kein Französisch versteht", schien er fragen zu wollen und
nicht zu wissen, daß es Menschen gibt, die nur Vlämisch können.

Nummer drei ist ein Offizier, ein junger Edelmann, ein lustiger, leichter
Mensch mit einer tiefen Narbe in der Wange, der alsbald nur nach Jagd und
Wild fragt, und es für selbstverständlich hält, daß ich sofort mit ihm losziehe,
um Hasen und Fasanen zu schießen! Bei meiner Erklärung, daß ich seine
Einladung als eine Falle betrachte, um mich samt meinem Gewehre gefangen
zu nehmen, bricht er in ein herzhaftes Lachen aus und bedauert es aufrichtig,
daß die Waffen hier verboten und eingeliefert sind.

Noch zwei andere Offiziere und ein Oberarzt sind da. Der Doktor vor
allem ist ein stiller, in sich gekehrter Mensch, mit dem man sich alsbald
vertraut fühlt -- ein Hamlettyp mit geschorenem Kopf und jungem Bart und
gemütlich sinnenden Augen, die durch gewaltige runde Gläser blicken.

Ich hatte bereits so viel nachgedacht über die Möglichkeit, deutsche Soldaten
in das Haus zu bekommen, und was ich dann anfangen würde; ich sah dem
mit Widerwillen entgegen und war entschlossen, bei der geringsten Unfreundlich¬
keit ihnen den ganzen Kram zu überlassen und lieber selbst davon zu ziehen.
Und nun sie hier sind, empfinde ich nichts von dem Widerwillen. Freundschaft


Deutsche Soldaten und vlämische Dichter

die ihre Pferde in Hühnerstall und Scheuer unterzubringen suchen I Es ist die
die reinste Überrumpelung, und das Küchenmädchen muß an die Arbeit, um
das Essen fertig zu machen, denn der Quartiermacher hat vor allem betont,
daß es Suppe geben müsse, Gemüse. Hühner usw., lauter Dinge, deren Be¬
reitung viel Zeit erfordert. Der Adjutant muß seinen Vorgesetzten mitgeteilt
haben, was er als Quartiermacher bei mir entdeckt hat, denn sie kommen
hinein, reiben sich die Hände und grüßen freundlich. Sie gehen auf ihr Schlaf¬
zimmer, um sich zu erfrischen und kommen auf ihren Schlutschen herunter ohne
Stiefel und Mäntel, die weißen Strümpfe über die Hosenbeine gezogen, und
strecken sich aus in einem Sessel am glühenden Ofen, denn sie sind kalt ge¬
worden, naß und müde. Nun erfolgt die Vorstellung, und da sie jetzt gewahr
werden, daß ich deutsch verstehe, geht es auf einmal viel vertraulicher. Die
Männer fühlen sich zu Hause und sind vor allem froh, daß sie sich gut aus¬
ruhen und seit drei Monaten zum ersten Male wieder in einem Bette schlafen
können — obwohl es keine volle Nacht dauern soll, denn sie erklären, um
drei Uhr aufstehen und um vier Uhr weiter ziehen zu müssen. An der Unter¬
haltung merke ich, daß es höchst vornehme und vor allem sympathische Menschen
sind, die ich vor mir habe; an keinem einzigen findet sich etwas von dem
Stolze oder Dünkel, welche die Erscheinung vieler hoher Militärs so unaus¬
stehlich macht. Es ist ein Hauptmann darunter von rund vierzig Jahren, der
viel auf gemütlichen Verkehr hält und kein bißchen brutal ist, — der seine
Untergebenen wie Kameraden behandelt und mit seiner feinen Mädchenstimnu:
und dem Lächeln, das fortwährend seinen Bart umspielt, nicht den Eindruck
macht, daß man einen Mann vor sich hat, der gewohnt ist, Befehle zu erteilen!
Der Adjutant ist der Typ eines modisch-gebildeten deutschen jungen Herrn,
groß, stramm, langbeinig mit ausgerecktem Halse auf abschüssigen Schultern;
Kopf und Gesicht glatt geschoren, bis auf das Zipferl tipptopp in allem was
seine Person betrifft, etwas frauenhaft im vorsichtigen Auftreten und Be¬
nehmen, was grell absticht bei einem so kräftig aufgeschossenen Menschen!
Auch seine Stimme ist nicht in Einklang mit seiner Statur — es liegt etwas
gemachtschmeichlerisches darin, und er spricht mit Vorliebe französisch mit den
Spitzen seiner Lippen. Ich sehe noch sein Erstaunen, als er mit seinem Fran^
zöstsch bei dem Dienstmädchen nicht fertig wird. „Was spricht sie denn, wenn
sie kein Deutsch und kein Französisch versteht", schien er fragen zu wollen und
nicht zu wissen, daß es Menschen gibt, die nur Vlämisch können.

Nummer drei ist ein Offizier, ein junger Edelmann, ein lustiger, leichter
Mensch mit einer tiefen Narbe in der Wange, der alsbald nur nach Jagd und
Wild fragt, und es für selbstverständlich hält, daß ich sofort mit ihm losziehe,
um Hasen und Fasanen zu schießen! Bei meiner Erklärung, daß ich seine
Einladung als eine Falle betrachte, um mich samt meinem Gewehre gefangen
zu nehmen, bricht er in ein herzhaftes Lachen aus und bedauert es aufrichtig,
daß die Waffen hier verboten und eingeliefert sind.

Noch zwei andere Offiziere und ein Oberarzt sind da. Der Doktor vor
allem ist ein stiller, in sich gekehrter Mensch, mit dem man sich alsbald
vertraut fühlt — ein Hamlettyp mit geschorenem Kopf und jungem Bart und
gemütlich sinnenden Augen, die durch gewaltige runde Gläser blicken.

Ich hatte bereits so viel nachgedacht über die Möglichkeit, deutsche Soldaten
in das Haus zu bekommen, und was ich dann anfangen würde; ich sah dem
mit Widerwillen entgegen und war entschlossen, bei der geringsten Unfreundlich¬
keit ihnen den ganzen Kram zu überlassen und lieber selbst davon zu ziehen.
Und nun sie hier sind, empfinde ich nichts von dem Widerwillen. Freundschaft


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[0170] Deutsche Soldaten und vlämische Dichter die ihre Pferde in Hühnerstall und Scheuer unterzubringen suchen I Es ist die die reinste Überrumpelung, und das Küchenmädchen muß an die Arbeit, um das Essen fertig zu machen, denn der Quartiermacher hat vor allem betont, daß es Suppe geben müsse, Gemüse. Hühner usw., lauter Dinge, deren Be¬ reitung viel Zeit erfordert. Der Adjutant muß seinen Vorgesetzten mitgeteilt haben, was er als Quartiermacher bei mir entdeckt hat, denn sie kommen hinein, reiben sich die Hände und grüßen freundlich. Sie gehen auf ihr Schlaf¬ zimmer, um sich zu erfrischen und kommen auf ihren Schlutschen herunter ohne Stiefel und Mäntel, die weißen Strümpfe über die Hosenbeine gezogen, und strecken sich aus in einem Sessel am glühenden Ofen, denn sie sind kalt ge¬ worden, naß und müde. Nun erfolgt die Vorstellung, und da sie jetzt gewahr werden, daß ich deutsch verstehe, geht es auf einmal viel vertraulicher. Die Männer fühlen sich zu Hause und sind vor allem froh, daß sie sich gut aus¬ ruhen und seit drei Monaten zum ersten Male wieder in einem Bette schlafen können — obwohl es keine volle Nacht dauern soll, denn sie erklären, um drei Uhr aufstehen und um vier Uhr weiter ziehen zu müssen. An der Unter¬ haltung merke ich, daß es höchst vornehme und vor allem sympathische Menschen sind, die ich vor mir habe; an keinem einzigen findet sich etwas von dem Stolze oder Dünkel, welche die Erscheinung vieler hoher Militärs so unaus¬ stehlich macht. Es ist ein Hauptmann darunter von rund vierzig Jahren, der viel auf gemütlichen Verkehr hält und kein bißchen brutal ist, — der seine Untergebenen wie Kameraden behandelt und mit seiner feinen Mädchenstimnu: und dem Lächeln, das fortwährend seinen Bart umspielt, nicht den Eindruck macht, daß man einen Mann vor sich hat, der gewohnt ist, Befehle zu erteilen! Der Adjutant ist der Typ eines modisch-gebildeten deutschen jungen Herrn, groß, stramm, langbeinig mit ausgerecktem Halse auf abschüssigen Schultern; Kopf und Gesicht glatt geschoren, bis auf das Zipferl tipptopp in allem was seine Person betrifft, etwas frauenhaft im vorsichtigen Auftreten und Be¬ nehmen, was grell absticht bei einem so kräftig aufgeschossenen Menschen! Auch seine Stimme ist nicht in Einklang mit seiner Statur — es liegt etwas gemachtschmeichlerisches darin, und er spricht mit Vorliebe französisch mit den Spitzen seiner Lippen. Ich sehe noch sein Erstaunen, als er mit seinem Fran^ zöstsch bei dem Dienstmädchen nicht fertig wird. „Was spricht sie denn, wenn sie kein Deutsch und kein Französisch versteht", schien er fragen zu wollen und nicht zu wissen, daß es Menschen gibt, die nur Vlämisch können. Nummer drei ist ein Offizier, ein junger Edelmann, ein lustiger, leichter Mensch mit einer tiefen Narbe in der Wange, der alsbald nur nach Jagd und Wild fragt, und es für selbstverständlich hält, daß ich sofort mit ihm losziehe, um Hasen und Fasanen zu schießen! Bei meiner Erklärung, daß ich seine Einladung als eine Falle betrachte, um mich samt meinem Gewehre gefangen zu nehmen, bricht er in ein herzhaftes Lachen aus und bedauert es aufrichtig, daß die Waffen hier verboten und eingeliefert sind. Noch zwei andere Offiziere und ein Oberarzt sind da. Der Doktor vor allem ist ein stiller, in sich gekehrter Mensch, mit dem man sich alsbald vertraut fühlt — ein Hamlettyp mit geschorenem Kopf und jungem Bart und gemütlich sinnenden Augen, die durch gewaltige runde Gläser blicken. Ich hatte bereits so viel nachgedacht über die Möglichkeit, deutsche Soldaten in das Haus zu bekommen, und was ich dann anfangen würde; ich sah dem mit Widerwillen entgegen und war entschlossen, bei der geringsten Unfreundlich¬ keit ihnen den ganzen Kram zu überlassen und lieber selbst davon zu ziehen. Und nun sie hier sind, empfinde ich nichts von dem Widerwillen. Freundschaft

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323972/170>, abgerufen am 29.06.2024.