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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Drittes Vierteljahr.

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Deutsche Soldaten und vlämische Dichter

"Nachmittags Besuch erhalten von Hugo Verriest, dein im Ruhestande
lebenden Pastor von Jngoyghem (nicht mit dem aktiven Pastor zu verwechseln!).
Er sieht so strahlend, aufgelegt und lebenslustig aus, als wenn die ganze
Woche Kirmes gewesen wäre. Auf die Frage, ob .er noch immer so ungläubig
den von den Deutschen verübten Greueln gegenüberstehe, erklärt er. bei seiner
Meinung zu bleiben: das sei alles gelogen oder übertrieben. Es widerstrebt
dem Charakter und dem Gemüte des milden Mannes, auch nur vorauszusetzen,
daß es schlechte Menschen gibt und daß Böses auf der Welt geschieht. Wenn
ich ihn auf Tatsachen verweise, die ich selbst gesehen habe und hier in der
Gegend bestätigt werden, erklärt er, alle Grausamkeit zu verurteilen, von wem
immer sie ausgeübt würde, aber er hält seine Meinung fest, daß die Deutschen
nicht in solchem Matze Grausamkeiten verüben, wie die Franzosen unter der
Schreckensherrschaft und die Engländer im Burenkriege. Nach ihm sind die
Dinge unvermeidlich und gibt es in jedem Heere Elemente, die in das
Tierische schlagen und nicht im Zaume gehalten werden können! Auf meine
Frage, wie die Handlungsweise der Deutschen zu rechtfertigen sei. daß sie nicht
im Eifer, sondern amtlich, durch die Obrigkeit befohlen, Bürger nehmen und
vorauf laufen lassen, wo sie in Gefahr sind, angefallen zu werden, weicht er aus mit
einem Grunde, der nicht standhält -- nämlich sie würden das tun. um den Weg
gewiesen zu bekommen! Ich kann das Gefühl nicht unterdrücken, daß eine solche
Erklärung doch ein bißchen Voreingenommenheit verrät, wie bei Leuten, die gegen
alle gesunde Vernunft eine einmal gefaßte Überzeugung aufrecht halten wollen.
Bei dieser Manier wird es unangenehm, über Dinge zu reden mit jemand, den
man nicht verletzen will. Das wird indes später wohl von selbst sich berichtigen."

Merkwürdigerweise hat Streuvels hier völlig vergessen gehabt, was er
selbst erzählt, daß nämlich die Bauern in jener Gegend alle Wegweiser entfernt
hatten, damit die Deutschen sich verirren sollten! Der alte Pastor hat das
offenbar besser im Gedächtnis behalten. Und was die "selbstgesehenen deutschen
Greuel" anlangt, so muß auch hier dem Berichterstatter das Gedächtnis im Stiche
gelassen haben: ich habe in keinem der vier Hefte etwas von Streuvels Erlebtes
entdecken können, das einer Greueltat auch nur entfernt ähnlich sähe.

Übrigens hat die erste (und einzige) Einquartierung auch Styr Streuvels selbst
wesentlich freundlicher gestimmt. Er erzählt darüber unter dem 13. November:

"Unterwegs (auf dem Wege nach Vichte) hör ich, daß deutsche Soldaten
angekommen sind, und kehre zurück, um zu sehen, was daran ist. An Ort
und Stelle stehen in der Tat die Reiter, und die ganze Straße ist voll. Wir
finden darin nichts bedenkliches, sind wir doch schon gewöhnt Soldaten vorbei¬
ziehen zu sehen, und es dauert bereits Wochen, daß sie sich überall in der
Runde aufhalten. Ich gehe nur zur Sicherheit nach Hause, und um das
Dienstmädchen zu beruhigen. Kaum angekommen, höre ich klopfen, und ein
langer Kerl meldet sich an. in dem Glauben, beim Bürgermeister zu sein. Er
spricht ziemlich gut französisch und fragt, ob ich ein Zimmer habe, wo man
sitzen kann. Das Familienzimmer gefällt ihm ausgezeichnet. Er fragt, ob es
Schlafzimmer gibt; ich zeige ihm drei. Er fragt, was wir zu essen haben und
bestellt ein Diner zu vier und ein Souper zu acht Uhr. Alles wird abgemacht
und geregelt in einem äußerst höflichen und manierlicher Ton, und allemal
wenn etwas zugestanden ist, heißt es verbindlich: Großartig, das ist großartig
von Ihr! Ich merke indes, daß der Adjutant, da er alles nur so für das
Bestellen bekommt, etwas vielverlangend wird -- er wagt es, sich nach dem
Champagner zu erkundigen! Dringt aber nicht weiter zu, als er hört, daß
ich mir einen solchen Luxus nicht leiste. Inzwischen läuft es hier voll Soldaten,


Deutsche Soldaten und vlämische Dichter

„Nachmittags Besuch erhalten von Hugo Verriest, dein im Ruhestande
lebenden Pastor von Jngoyghem (nicht mit dem aktiven Pastor zu verwechseln!).
Er sieht so strahlend, aufgelegt und lebenslustig aus, als wenn die ganze
Woche Kirmes gewesen wäre. Auf die Frage, ob .er noch immer so ungläubig
den von den Deutschen verübten Greueln gegenüberstehe, erklärt er. bei seiner
Meinung zu bleiben: das sei alles gelogen oder übertrieben. Es widerstrebt
dem Charakter und dem Gemüte des milden Mannes, auch nur vorauszusetzen,
daß es schlechte Menschen gibt und daß Böses auf der Welt geschieht. Wenn
ich ihn auf Tatsachen verweise, die ich selbst gesehen habe und hier in der
Gegend bestätigt werden, erklärt er, alle Grausamkeit zu verurteilen, von wem
immer sie ausgeübt würde, aber er hält seine Meinung fest, daß die Deutschen
nicht in solchem Matze Grausamkeiten verüben, wie die Franzosen unter der
Schreckensherrschaft und die Engländer im Burenkriege. Nach ihm sind die
Dinge unvermeidlich und gibt es in jedem Heere Elemente, die in das
Tierische schlagen und nicht im Zaume gehalten werden können! Auf meine
Frage, wie die Handlungsweise der Deutschen zu rechtfertigen sei. daß sie nicht
im Eifer, sondern amtlich, durch die Obrigkeit befohlen, Bürger nehmen und
vorauf laufen lassen, wo sie in Gefahr sind, angefallen zu werden, weicht er aus mit
einem Grunde, der nicht standhält — nämlich sie würden das tun. um den Weg
gewiesen zu bekommen! Ich kann das Gefühl nicht unterdrücken, daß eine solche
Erklärung doch ein bißchen Voreingenommenheit verrät, wie bei Leuten, die gegen
alle gesunde Vernunft eine einmal gefaßte Überzeugung aufrecht halten wollen.
Bei dieser Manier wird es unangenehm, über Dinge zu reden mit jemand, den
man nicht verletzen will. Das wird indes später wohl von selbst sich berichtigen."

Merkwürdigerweise hat Streuvels hier völlig vergessen gehabt, was er
selbst erzählt, daß nämlich die Bauern in jener Gegend alle Wegweiser entfernt
hatten, damit die Deutschen sich verirren sollten! Der alte Pastor hat das
offenbar besser im Gedächtnis behalten. Und was die „selbstgesehenen deutschen
Greuel" anlangt, so muß auch hier dem Berichterstatter das Gedächtnis im Stiche
gelassen haben: ich habe in keinem der vier Hefte etwas von Streuvels Erlebtes
entdecken können, das einer Greueltat auch nur entfernt ähnlich sähe.

Übrigens hat die erste (und einzige) Einquartierung auch Styr Streuvels selbst
wesentlich freundlicher gestimmt. Er erzählt darüber unter dem 13. November:

„Unterwegs (auf dem Wege nach Vichte) hör ich, daß deutsche Soldaten
angekommen sind, und kehre zurück, um zu sehen, was daran ist. An Ort
und Stelle stehen in der Tat die Reiter, und die ganze Straße ist voll. Wir
finden darin nichts bedenkliches, sind wir doch schon gewöhnt Soldaten vorbei¬
ziehen zu sehen, und es dauert bereits Wochen, daß sie sich überall in der
Runde aufhalten. Ich gehe nur zur Sicherheit nach Hause, und um das
Dienstmädchen zu beruhigen. Kaum angekommen, höre ich klopfen, und ein
langer Kerl meldet sich an. in dem Glauben, beim Bürgermeister zu sein. Er
spricht ziemlich gut französisch und fragt, ob ich ein Zimmer habe, wo man
sitzen kann. Das Familienzimmer gefällt ihm ausgezeichnet. Er fragt, ob es
Schlafzimmer gibt; ich zeige ihm drei. Er fragt, was wir zu essen haben und
bestellt ein Diner zu vier und ein Souper zu acht Uhr. Alles wird abgemacht
und geregelt in einem äußerst höflichen und manierlicher Ton, und allemal
wenn etwas zugestanden ist, heißt es verbindlich: Großartig, das ist großartig
von Ihr! Ich merke indes, daß der Adjutant, da er alles nur so für das
Bestellen bekommt, etwas vielverlangend wird — er wagt es, sich nach dem
Champagner zu erkundigen! Dringt aber nicht weiter zu, als er hört, daß
ich mir einen solchen Luxus nicht leiste. Inzwischen läuft es hier voll Soldaten,


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[0169] Deutsche Soldaten und vlämische Dichter „Nachmittags Besuch erhalten von Hugo Verriest, dein im Ruhestande lebenden Pastor von Jngoyghem (nicht mit dem aktiven Pastor zu verwechseln!). Er sieht so strahlend, aufgelegt und lebenslustig aus, als wenn die ganze Woche Kirmes gewesen wäre. Auf die Frage, ob .er noch immer so ungläubig den von den Deutschen verübten Greueln gegenüberstehe, erklärt er. bei seiner Meinung zu bleiben: das sei alles gelogen oder übertrieben. Es widerstrebt dem Charakter und dem Gemüte des milden Mannes, auch nur vorauszusetzen, daß es schlechte Menschen gibt und daß Böses auf der Welt geschieht. Wenn ich ihn auf Tatsachen verweise, die ich selbst gesehen habe und hier in der Gegend bestätigt werden, erklärt er, alle Grausamkeit zu verurteilen, von wem immer sie ausgeübt würde, aber er hält seine Meinung fest, daß die Deutschen nicht in solchem Matze Grausamkeiten verüben, wie die Franzosen unter der Schreckensherrschaft und die Engländer im Burenkriege. Nach ihm sind die Dinge unvermeidlich und gibt es in jedem Heere Elemente, die in das Tierische schlagen und nicht im Zaume gehalten werden können! Auf meine Frage, wie die Handlungsweise der Deutschen zu rechtfertigen sei. daß sie nicht im Eifer, sondern amtlich, durch die Obrigkeit befohlen, Bürger nehmen und vorauf laufen lassen, wo sie in Gefahr sind, angefallen zu werden, weicht er aus mit einem Grunde, der nicht standhält — nämlich sie würden das tun. um den Weg gewiesen zu bekommen! Ich kann das Gefühl nicht unterdrücken, daß eine solche Erklärung doch ein bißchen Voreingenommenheit verrät, wie bei Leuten, die gegen alle gesunde Vernunft eine einmal gefaßte Überzeugung aufrecht halten wollen. Bei dieser Manier wird es unangenehm, über Dinge zu reden mit jemand, den man nicht verletzen will. Das wird indes später wohl von selbst sich berichtigen." Merkwürdigerweise hat Streuvels hier völlig vergessen gehabt, was er selbst erzählt, daß nämlich die Bauern in jener Gegend alle Wegweiser entfernt hatten, damit die Deutschen sich verirren sollten! Der alte Pastor hat das offenbar besser im Gedächtnis behalten. Und was die „selbstgesehenen deutschen Greuel" anlangt, so muß auch hier dem Berichterstatter das Gedächtnis im Stiche gelassen haben: ich habe in keinem der vier Hefte etwas von Streuvels Erlebtes entdecken können, das einer Greueltat auch nur entfernt ähnlich sähe. Übrigens hat die erste (und einzige) Einquartierung auch Styr Streuvels selbst wesentlich freundlicher gestimmt. Er erzählt darüber unter dem 13. November: „Unterwegs (auf dem Wege nach Vichte) hör ich, daß deutsche Soldaten angekommen sind, und kehre zurück, um zu sehen, was daran ist. An Ort und Stelle stehen in der Tat die Reiter, und die ganze Straße ist voll. Wir finden darin nichts bedenkliches, sind wir doch schon gewöhnt Soldaten vorbei¬ ziehen zu sehen, und es dauert bereits Wochen, daß sie sich überall in der Runde aufhalten. Ich gehe nur zur Sicherheit nach Hause, und um das Dienstmädchen zu beruhigen. Kaum angekommen, höre ich klopfen, und ein langer Kerl meldet sich an. in dem Glauben, beim Bürgermeister zu sein. Er spricht ziemlich gut französisch und fragt, ob ich ein Zimmer habe, wo man sitzen kann. Das Familienzimmer gefällt ihm ausgezeichnet. Er fragt, ob es Schlafzimmer gibt; ich zeige ihm drei. Er fragt, was wir zu essen haben und bestellt ein Diner zu vier und ein Souper zu acht Uhr. Alles wird abgemacht und geregelt in einem äußerst höflichen und manierlicher Ton, und allemal wenn etwas zugestanden ist, heißt es verbindlich: Großartig, das ist großartig von Ihr! Ich merke indes, daß der Adjutant, da er alles nur so für das Bestellen bekommt, etwas vielverlangend wird — er wagt es, sich nach dem Champagner zu erkundigen! Dringt aber nicht weiter zu, als er hört, daß ich mir einen solchen Luxus nicht leiste. Inzwischen läuft es hier voll Soldaten,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323972/169>, abgerufen am 01.07.2024.