Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr.Weltkrieg und Volkszahl Riesenzahlen, mit denen in diesem Weltkriege gerechnet werden muß. Der Ganz Deutschland in seinem heutigen Umfange (mit Ausnahme von Eheschließungen"/ /""Geburten einhebt.°/°°Sterbefälle einhebt.o/ /vo TotgeburtenTotgeburten 1865353 8078.9155164439.2115444329,2 13663192028,0156916539,4123146932.2 18673634919.1153284938.3110663627.6 18683579168,2154416038.4117305329,2 18693842679,5159418739,4115430328,5 18703139617.7163564640.1118431529.0 18713367458.2147349235.9127211331.0 187242390010.3169222741.1126092230.6 187341604910.0171528341,3124145929.9 18744002829,5175297641.8119193228.4 18753867469.1179859142,3124657229.3 Während also im Kriegsjahre 1366 etwa 24000 Eheschließungen weniger Viel größer war der Einfluß des Krieges von 1870/71 auf die Entwicklung Weltkrieg und Volkszahl Riesenzahlen, mit denen in diesem Weltkriege gerechnet werden muß. Der Ganz Deutschland in seinem heutigen Umfange (mit Ausnahme von Eheschließungen»/ /»«Geburten einhebt.°/°°Sterbefälle einhebt.o/ /vo TotgeburtenTotgeburten 1865353 8078.9155164439.2115444329,2 13663192028,0156916539,4123146932.2 18673634919.1153284938.3110663627.6 18683579168,2154416038.4117305329,2 18693842679,5159418739,4115430328,5 18703139617.7163564640.1118431529.0 18713367458.2147349235.9127211331.0 187242390010.3169222741.1126092230.6 187341604910.0171528341,3124145929.9 18744002829,5175297641.8119193228.4 18753867469.1179859142,3124657229.3 Während also im Kriegsjahre 1366 etwa 24000 Eheschließungen weniger Viel größer war der Einfluß des Krieges von 1870/71 auf die Entwicklung <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0220" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/323759"/> <fw type="header" place="top"> Weltkrieg und Volkszahl</fw><lb/> <p xml:id="ID_706" prev="#ID_705"> Riesenzahlen, mit denen in diesem Weltkriege gerechnet werden muß. Der<lb/> Einfluß des Krieges von 1870/71 auf die Bevölkerungszahl Deutschlands und<lb/> Frankreichs, der sich genau zahlenmäßig nachweisen läßt, gibt einen Anhalt,<lb/> um den Einfluß des jetzigen Krieges, natürlich unter allem Vorbehalt in An¬<lb/> betracht der Unsicherheit seiner Dauer und seines Verlaufes abzuschätzen.</p><lb/> <p xml:id="ID_707"> Ganz Deutschland in seinem heutigen Umfange (mit Ausnahme von<lb/> Helgoland) zählte</p><lb/> <list> <item> Eheschließungen»/<lb/> /»«Geburten einhebt.°/°°Sterbefälle einhebt.o/<lb/> /vo<lb/> TotgeburtenTotgeburten</item> <item> 1865353 8078.9155164439.2115444329,2</item> <item> 13663192028,0156916539,4123146932.2</item> <item> 18673634919.1153284938.3110663627.6</item> <item> 18683579168,2154416038.4117305329,2</item> <item> 18693842679,5159418739,4115430328,5</item> <item> 18703139617.7163564640.1118431529.0</item> <item> 18713367458.2147349235.9127211331.0</item> <item> 187242390010.3169222741.1126092230.6</item> <item> 187341604910.0171528341,3124145929.9</item> <item> 18744002829,5175297641.8119193228.4</item> <item> 18753867469.1179859142,3124657229.3</item> </list><lb/> <p xml:id="ID_708"> Während also im Kriegsjahre 1366 etwa 24000 Eheschließungen weniger<lb/> stattfanden, als im Durchschnitt nach der Bevölkerungszahl zu erwarten war,<lb/> betrug der Rückgang der Geburten im folgenden Jahr über 36000, und auch<lb/> 1863 erfolgten noch 25000 weniger als 1866. Die Zahl der Sterbefälle war<lb/> 1866 um 127000 höher als im Vorjahre, während 1867 allerdings mit 48000<lb/> weniger als 1865 ein sehr günstiges Verhältnis aufwies. Die natürliche Be¬<lb/> völkerungszunahme sank 1866 von 10.0 auf 7.2 pro Mille, das heißt von<lb/> 397201 auf 287696. also um 109505. Wenn sie 1868 dagegen auf 426213<lb/> stieg, so kann das nicht mit dem Krieg in Verbindung gebracht werden; im<lb/> Gegenteil war ja die Geburtenzahl noch niedriger, als vor dem Kriege.</p><lb/> <p xml:id="ID_709" next="#ID_710"> Viel größer war der Einfluß des Krieges von 1870/71 auf die Entwicklung<lb/> der Bevölkerungszahl. Die Zahl der Eheschließungen ging 1870 um mehr<lb/> als 70000 zurück und hob sich auch 1871 nur um noch nicht 23000. Erst<lb/> 1872 schnellte sie um 87000 empor. Die Geburtenzahl sank 1871 um mehr<lb/> als 162000, anstatt entsprechend der Bevölkerungszunahme um 20 bis 30000<lb/> zu steigen; und die Zahl der Sterbefälle stieg 1870 nur um 30000, aber 1871<lb/> abermals um 83000. Die Bevölkerungszunahme war 1870 infolge der hohen<lb/> Geburtenzahl noch übernormal, 11,1 pro Mille gegen 10,9 im Vorjahre, sank<lb/> aber 1871 auf 4,9 pro Mille, um 1872 wieder die etwa normale Höhe von<lb/> 10,5 zu erreichen. 1870 wies 451331, 1871 nur 201379 Geburtenüberschuß,<lb/> auf. 1871 allein betrug also der Ausfall an Bevölkerungszunahme etwa<lb/> 6 pro Mille - 250000. Das ist der wirkliche Einfluß des Krieges von 1870/71.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0220]
Weltkrieg und Volkszahl
Riesenzahlen, mit denen in diesem Weltkriege gerechnet werden muß. Der
Einfluß des Krieges von 1870/71 auf die Bevölkerungszahl Deutschlands und
Frankreichs, der sich genau zahlenmäßig nachweisen läßt, gibt einen Anhalt,
um den Einfluß des jetzigen Krieges, natürlich unter allem Vorbehalt in An¬
betracht der Unsicherheit seiner Dauer und seines Verlaufes abzuschätzen.
Ganz Deutschland in seinem heutigen Umfange (mit Ausnahme von
Helgoland) zählte
Eheschließungen»/
/»«Geburten einhebt.°/°°Sterbefälle einhebt.o/
/vo
TotgeburtenTotgeburten
1865353 8078.9155164439.2115444329,2
13663192028,0156916539,4123146932.2
18673634919.1153284938.3110663627.6
18683579168,2154416038.4117305329,2
18693842679,5159418739,4115430328,5
18703139617.7163564640.1118431529.0
18713367458.2147349235.9127211331.0
187242390010.3169222741.1126092230.6
187341604910.0171528341,3124145929.9
18744002829,5175297641.8119193228.4
18753867469.1179859142,3124657229.3
Während also im Kriegsjahre 1366 etwa 24000 Eheschließungen weniger
stattfanden, als im Durchschnitt nach der Bevölkerungszahl zu erwarten war,
betrug der Rückgang der Geburten im folgenden Jahr über 36000, und auch
1863 erfolgten noch 25000 weniger als 1866. Die Zahl der Sterbefälle war
1866 um 127000 höher als im Vorjahre, während 1867 allerdings mit 48000
weniger als 1865 ein sehr günstiges Verhältnis aufwies. Die natürliche Be¬
völkerungszunahme sank 1866 von 10.0 auf 7.2 pro Mille, das heißt von
397201 auf 287696. also um 109505. Wenn sie 1868 dagegen auf 426213
stieg, so kann das nicht mit dem Krieg in Verbindung gebracht werden; im
Gegenteil war ja die Geburtenzahl noch niedriger, als vor dem Kriege.
Viel größer war der Einfluß des Krieges von 1870/71 auf die Entwicklung
der Bevölkerungszahl. Die Zahl der Eheschließungen ging 1870 um mehr
als 70000 zurück und hob sich auch 1871 nur um noch nicht 23000. Erst
1872 schnellte sie um 87000 empor. Die Geburtenzahl sank 1871 um mehr
als 162000, anstatt entsprechend der Bevölkerungszunahme um 20 bis 30000
zu steigen; und die Zahl der Sterbefälle stieg 1870 nur um 30000, aber 1871
abermals um 83000. Die Bevölkerungszunahme war 1870 infolge der hohen
Geburtenzahl noch übernormal, 11,1 pro Mille gegen 10,9 im Vorjahre, sank
aber 1871 auf 4,9 pro Mille, um 1872 wieder die etwa normale Höhe von
10,5 zu erreichen. 1870 wies 451331, 1871 nur 201379 Geburtenüberschuß,
auf. 1871 allein betrug also der Ausfall an Bevölkerungszunahme etwa
6 pro Mille - 250000. Das ist der wirkliche Einfluß des Krieges von 1870/71.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |