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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Viertes Vierteljahr.

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Kriegstagebuch
18. September 1914, Homerulebill vom englischen Parlament
angenommen, tritt nach dem Kriege in Kraft.
16. September 1914. Gärung in Marokko, der Heilige Krieg
gegen die Franzosen wird gepredigt.
16. September 1914. Die englische Marinemission verläßt Kon¬
stantinopel.
16. September 1914. Die französische Regierung gibt sechspro-
zentige Kriegsobligationen aus.
17. September 1914. Rücktritt des Oberbefehlshabers der
Truppen der südafrikanischen Union General Beyers.
17. September 1914. Das französische 13. und 4. Armeekorps
und Teile einer weiteren Division südlich Noyon unter Verlust mehrerer
Batterien entscheidend geschlagen Französische Alpenjäger in den Vogesen
zurückgeschlagen. Bei Erstürmung des Chateau Brimont bei Reims 2S00
Gefangene gemacht.
18. September 1914. Der deutsche Admiral von Souchon wird
von der Pforte zum Kommandanten der türkischen Flotte ernannt.
19. September 1914, Mißglückler Angriff der französichen Flotte
auf Cattaro.
19. September 1914. Rietfontein in Südafrika von deutschen
Truppen genommen.
2V. September 1914. Lröciit I^o^onnsis erwirkt bei der französischen
Regierung das Dekret, die fällige Dividende von 12 Millionen Franken
nicht zahlen zu brauchen.
21. September 1914. Bei den Kämpfen um Reims werden die
befestigten Höhen von Craonelle und der Ort Betheny erobert; Ausfall aus
Verdun zurückgewiesen.
21. September 1914. In der südafrikanischen Union machen
sich starke Strömungen gegen eine Offensive gegen Deutsch-Südwestafrika
bemerkbar.
22. September 1914. Aus aufgefundenen französischen Armee¬
befehlen wird bekannt, dnsz die französischen Truppen im eigenen Lande
rauben und Plündern.
22. September 1914. Unterseeboot "it 9" unter Führung von
Kapitänleutnant Weddigen vernichtet in der Nordsee drei englische Panzer¬
kreuzer von je 12 200To., "Aboukir", "Hogue" und "Cressy", 20 Seemeilen
nordwestlich von Hock von Holland.
22. September 1914. Englische Flieger werfen Bomben auf
Düsseldorf. -- Russische Gewalttaten gegen Deutsche in Täbris, Persien.
22. September 1914. DieKreuzer "Scharnhorst" und "Gneisenau"
bohren das französische Kanonenboot "Zelee" im Hafen von Papeete, Tahiti,
in den Grund.
22. September 19!4, Die bisherige englische Murinemission in der
Türkei begibt sich nach Sebastopol und tritt in den Dienst der russischen Flotte.
23. September 1914. Auf dem rechten Flügel des deutschen
Westheeres jenseits der Oise steht der Kampf. Umfassungsversuche der
Franzosen waren erfolglos. Ostwärts bis zu den Argonnen haben keine
größeren Kämpfe stattgefunden, östlich des Gebirges ist Varennes genommen,
und der Angriff schreitet weiter fort. Die gegen die Sperrforts südlich
Verdun angreifenden Armeeteile haben heftige aus Verdun, über die Maas

Kriegstagebuch
18. September 1914, Homerulebill vom englischen Parlament
angenommen, tritt nach dem Kriege in Kraft.
16. September 1914. Gärung in Marokko, der Heilige Krieg
gegen die Franzosen wird gepredigt.
16. September 1914. Die englische Marinemission verläßt Kon¬
stantinopel.
16. September 1914. Die französische Regierung gibt sechspro-
zentige Kriegsobligationen aus.
17. September 1914. Rücktritt des Oberbefehlshabers der
Truppen der südafrikanischen Union General Beyers.
17. September 1914. Das französische 13. und 4. Armeekorps
und Teile einer weiteren Division südlich Noyon unter Verlust mehrerer
Batterien entscheidend geschlagen Französische Alpenjäger in den Vogesen
zurückgeschlagen. Bei Erstürmung des Chateau Brimont bei Reims 2S00
Gefangene gemacht.
18. September 1914. Der deutsche Admiral von Souchon wird
von der Pforte zum Kommandanten der türkischen Flotte ernannt.
19. September 1914, Mißglückler Angriff der französichen Flotte
auf Cattaro.
19. September 1914. Rietfontein in Südafrika von deutschen
Truppen genommen.
2V. September 1914. Lröciit I^o^onnsis erwirkt bei der französischen
Regierung das Dekret, die fällige Dividende von 12 Millionen Franken
nicht zahlen zu brauchen.
21. September 1914. Bei den Kämpfen um Reims werden die
befestigten Höhen von Craonelle und der Ort Betheny erobert; Ausfall aus
Verdun zurückgewiesen.
21. September 1914. In der südafrikanischen Union machen
sich starke Strömungen gegen eine Offensive gegen Deutsch-Südwestafrika
bemerkbar.
22. September 1914. Aus aufgefundenen französischen Armee¬
befehlen wird bekannt, dnsz die französischen Truppen im eigenen Lande
rauben und Plündern.
22. September 1914. Unterseeboot „it 9" unter Führung von
Kapitänleutnant Weddigen vernichtet in der Nordsee drei englische Panzer¬
kreuzer von je 12 200To., „Aboukir", „Hogue" und „Cressy", 20 Seemeilen
nordwestlich von Hock von Holland.
22. September 1914. Englische Flieger werfen Bomben auf
Düsseldorf. — Russische Gewalttaten gegen Deutsche in Täbris, Persien.
22. September 1914. DieKreuzer „Scharnhorst" und „Gneisenau"
bohren das französische Kanonenboot „Zelee" im Hafen von Papeete, Tahiti,
in den Grund.
22. September 19!4, Die bisherige englische Murinemission in der
Türkei begibt sich nach Sebastopol und tritt in den Dienst der russischen Flotte.
23. September 1914. Auf dem rechten Flügel des deutschen
Westheeres jenseits der Oise steht der Kampf. Umfassungsversuche der
Franzosen waren erfolglos. Ostwärts bis zu den Argonnen haben keine
größeren Kämpfe stattgefunden, östlich des Gebirges ist Varennes genommen,
und der Angriff schreitet weiter fort. Die gegen die Sperrforts südlich
Verdun angreifenden Armeeteile haben heftige aus Verdun, über die Maas

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[0041] Kriegstagebuch 18. September 1914, Homerulebill vom englischen Parlament angenommen, tritt nach dem Kriege in Kraft. 16. September 1914. Gärung in Marokko, der Heilige Krieg gegen die Franzosen wird gepredigt. 16. September 1914. Die englische Marinemission verläßt Kon¬ stantinopel. 16. September 1914. Die französische Regierung gibt sechspro- zentige Kriegsobligationen aus. 17. September 1914. Rücktritt des Oberbefehlshabers der Truppen der südafrikanischen Union General Beyers. 17. September 1914. Das französische 13. und 4. Armeekorps und Teile einer weiteren Division südlich Noyon unter Verlust mehrerer Batterien entscheidend geschlagen Französische Alpenjäger in den Vogesen zurückgeschlagen. Bei Erstürmung des Chateau Brimont bei Reims 2S00 Gefangene gemacht. 18. September 1914. Der deutsche Admiral von Souchon wird von der Pforte zum Kommandanten der türkischen Flotte ernannt. 19. September 1914, Mißglückler Angriff der französichen Flotte auf Cattaro. 19. September 1914. Rietfontein in Südafrika von deutschen Truppen genommen. 2V. September 1914. Lröciit I^o^onnsis erwirkt bei der französischen Regierung das Dekret, die fällige Dividende von 12 Millionen Franken nicht zahlen zu brauchen. 21. September 1914. Bei den Kämpfen um Reims werden die befestigten Höhen von Craonelle und der Ort Betheny erobert; Ausfall aus Verdun zurückgewiesen. 21. September 1914. In der südafrikanischen Union machen sich starke Strömungen gegen eine Offensive gegen Deutsch-Südwestafrika bemerkbar. 22. September 1914. Aus aufgefundenen französischen Armee¬ befehlen wird bekannt, dnsz die französischen Truppen im eigenen Lande rauben und Plündern. 22. September 1914. Unterseeboot „it 9" unter Führung von Kapitänleutnant Weddigen vernichtet in der Nordsee drei englische Panzer¬ kreuzer von je 12 200To., „Aboukir", „Hogue" und „Cressy", 20 Seemeilen nordwestlich von Hock von Holland. 22. September 1914. Englische Flieger werfen Bomben auf Düsseldorf. — Russische Gewalttaten gegen Deutsche in Täbris, Persien. 22. September 1914. DieKreuzer „Scharnhorst" und „Gneisenau" bohren das französische Kanonenboot „Zelee" im Hafen von Papeete, Tahiti, in den Grund. 22. September 19!4, Die bisherige englische Murinemission in der Türkei begibt sich nach Sebastopol und tritt in den Dienst der russischen Flotte. 23. September 1914. Auf dem rechten Flügel des deutschen Westheeres jenseits der Oise steht der Kampf. Umfassungsversuche der Franzosen waren erfolglos. Ostwärts bis zu den Argonnen haben keine größeren Kämpfe stattgefunden, östlich des Gebirges ist Varennes genommen, und der Angriff schreitet weiter fort. Die gegen die Sperrforts südlich Verdun angreifenden Armeeteile haben heftige aus Verdun, über die Maas

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_329227/41>, abgerufen am 30.06.2024.