Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Viertes Vierteljahr.Das belgische Problem nach Osten werfen und dort das Bollwerk gegen das russische Slawentum Das belgische Problem nach Osten werfen und dort das Bollwerk gegen das russische Slawentum <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0031" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/329259"/> <fw type="header" place="top"> Das belgische Problem</fw><lb/> <p xml:id="ID_51" prev="#ID_50"> nach Osten werfen und dort das Bollwerk gegen das russische Slawentum<lb/> endgültig ausbauen können. Wir werden die polnischen Elemente nicht mehr<lb/> in Massen in die rheinischen Jndustriebezirke strömen sehen, denn, durch uns<lb/> vom russischen Joche befreit, werden sie sich gern im eignen Lande beiätigen<lb/> wollen und den Deutschen nicht länger als Unterdrücker betrachten. Diese<lb/> Möglichkeit einer Ausdehnung der Kolonisation im Osten ist demnach nicht der<lb/> kleinste der Siege, die wir im Westen erfochten haben. Aber, wie gesagt, die<lb/> Lösungen aller dieser Probleme dürfen vernunftgemäß heute nur als wünschens¬<lb/> werte angedeutet werden und auch nur, weil über dieselben Probleme wahrscheinlich<lb/> eines Tages verhandelt werden wird. Errungene Tatsache ist jedenfalls, daß<lb/> wir die Vorschlagenden sein und unsre Zukunft selbst bestimmen werden. Des¬<lb/> halb erscheint es mir angebracht hier zu schließen und auf uns die Worte<lb/> anzuwenden, die König Albert zu einer unglücklichen Stunde in der denkwürdigen<lb/> Sitzung des 5. August im belgischen Abgeordnetenhause gesprochen hat. Sie<lb/> lauten: „Ich habe Vertrauen in unser Geschick. Ein Land, das sich verteidigt,<lb/> fordert die Achtung aller heraus: ein solches Land geht nicht unterl" Und<lb/> so, wörtlich, denken wir Deutsche vor allem von uns und unserem Vater-<lb/> landel</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw type="sig" place="bottom"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0031]
Das belgische Problem
nach Osten werfen und dort das Bollwerk gegen das russische Slawentum
endgültig ausbauen können. Wir werden die polnischen Elemente nicht mehr
in Massen in die rheinischen Jndustriebezirke strömen sehen, denn, durch uns
vom russischen Joche befreit, werden sie sich gern im eignen Lande beiätigen
wollen und den Deutschen nicht länger als Unterdrücker betrachten. Diese
Möglichkeit einer Ausdehnung der Kolonisation im Osten ist demnach nicht der
kleinste der Siege, die wir im Westen erfochten haben. Aber, wie gesagt, die
Lösungen aller dieser Probleme dürfen vernunftgemäß heute nur als wünschens¬
werte angedeutet werden und auch nur, weil über dieselben Probleme wahrscheinlich
eines Tages verhandelt werden wird. Errungene Tatsache ist jedenfalls, daß
wir die Vorschlagenden sein und unsre Zukunft selbst bestimmen werden. Des¬
halb erscheint es mir angebracht hier zu schließen und auf uns die Worte
anzuwenden, die König Albert zu einer unglücklichen Stunde in der denkwürdigen
Sitzung des 5. August im belgischen Abgeordnetenhause gesprochen hat. Sie
lauten: „Ich habe Vertrauen in unser Geschick. Ein Land, das sich verteidigt,
fordert die Achtung aller heraus: ein solches Land geht nicht unterl" Und
so, wörtlich, denken wir Deutsche vor allem von uns und unserem Vater-
landel
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