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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr.

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Lali KusoK, A.-Q., KatlKenovv
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QsAi-nun.se 1800. (Ze^i-ü^se 1300.

Russische Briefe
George Lleinow von

s wird hier viel von Krieg und Kriegsmöglichkeiten gesprochen.
Nur in den amtlichen Kreisen will man nichts davon hören:
Herr Goremykin, der Ministerpräsident, scheint den Standpunkt
einzunehmen, daß man ihn ebensowenig für die Haltung der
russischen Presse verantwortlich machen dürfe, wie Herrn von Beth¬
mann sür gelegentliche Unarten der Deutschen; an der Sängerbrücke wieder
verteidigt man sich mit dem Hinweis darauf, die russische Presse sei zurzeit
durchgehends oppositionell gestimmt und mache der Regierung Schwierigkeiten
auf Gebieten, auf denen diese ihr nicht beikommen könne. Solchen geringen
Auffassungen von der Allmacht der Regierung widersprechen Tatsachen, wie
solche, die die Regierung überall dort rücksichtslos zugreifen läßt, wo sie Wert
darauf legt, ihre Autorität durchzusetzen. Dieser Widerspruch gibt dem russischen
Borgehen einen zweideutigen Charakter und muß bei uns Ausländern Mi߬
trauen gegen die amtlichen Versicherungen und beschwichtigenden Äußerungen
führender Staatsmänner in Privatgesprächen wecken. Aber mehr noch: die
Zurückhaltung der Zentralstelle gegenüber der Presse muß auch die Regierungs-
vertreter im Auslande verwirren, denen es unmöglich entgehen kann, wie ein¬
mütig die russische Presse die Hetze in einer bestimmten Richtung betreibt und
denen es kaum unbekannt geblieben ist, daß die Regierung mit der Presse keine
großen Umstände macht. Vielleicht beleuchtet eine Erinnerung aus der Vor¬
geschichte des Balkankrieges von 1877/78 die Gefährlichkeit des in Petersburg
beliebten Spiels. Ich entnehme sie einer Denkschrift des russischen Finanz-


Grenzboten II 1914 16


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Russische Briefe
George Lleinow von

s wird hier viel von Krieg und Kriegsmöglichkeiten gesprochen.
Nur in den amtlichen Kreisen will man nichts davon hören:
Herr Goremykin, der Ministerpräsident, scheint den Standpunkt
einzunehmen, daß man ihn ebensowenig für die Haltung der
russischen Presse verantwortlich machen dürfe, wie Herrn von Beth¬
mann sür gelegentliche Unarten der Deutschen; an der Sängerbrücke wieder
verteidigt man sich mit dem Hinweis darauf, die russische Presse sei zurzeit
durchgehends oppositionell gestimmt und mache der Regierung Schwierigkeiten
auf Gebieten, auf denen diese ihr nicht beikommen könne. Solchen geringen
Auffassungen von der Allmacht der Regierung widersprechen Tatsachen, wie
solche, die die Regierung überall dort rücksichtslos zugreifen läßt, wo sie Wert
darauf legt, ihre Autorität durchzusetzen. Dieser Widerspruch gibt dem russischen
Borgehen einen zweideutigen Charakter und muß bei uns Ausländern Mi߬
trauen gegen die amtlichen Versicherungen und beschwichtigenden Äußerungen
führender Staatsmänner in Privatgesprächen wecken. Aber mehr noch: die
Zurückhaltung der Zentralstelle gegenüber der Presse muß auch die Regierungs-
vertreter im Auslande verwirren, denen es unmöglich entgehen kann, wie ein¬
mütig die russische Presse die Hetze in einer bestimmten Richtung betreibt und
denen es kaum unbekannt geblieben ist, daß die Regierung mit der Presse keine
großen Umstände macht. Vielleicht beleuchtet eine Erinnerung aus der Vor¬
geschichte des Balkankrieges von 1877/78 die Gefährlichkeit des in Petersburg
beliebten Spiels. Ich entnehme sie einer Denkschrift des russischen Finanz-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328099/253>, abgerufen am 21.06.2024.