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Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Zweites Vierteljahr.

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Adolf Matthias und das höhere Schulwesen
19 mal: die Generaladjutanten Generaloberst von Kessel und General
der Kavallerie von scholl; desgleichen der Generalintendant Graf
Hülsen-Haeseler;
20 mal: der Professor Karl Saltzmann, Mitglied der Akademie der
Künste;
24 mal: der Hausmarschall Seiner Majestät des Kaisers, Freiherr von
Lvncker und der Geheime Regierungsrat Professor Dr. Paul
Güßfeldt.

Außer von diesen wissen wir noch von dem Berliner Historiker und Uni¬
versitätsprofessor Dr. Theodor Schiemann und dem General Dickhut. daß sie
wiederholt Gäste des Kaisers auf seinen Seereisen gewesen sind. Herr Schiemann
hielt dem Kaiser historisch-politische Vorträge, wozu er bei dem großen Interesse,
das osteuropäische Fragen seit geraumer Zeit beanspruchen, durch seine berühmten
Forschungen über die neue russische Geschichte besonders berufen ist; General
Dickhut ist ein gleichfalls hochgeschätzter Historiker und Generalstäbler; sein
Spezialgebiet sind die Befreiungskriege.

Das eigentliche Gefolge und die Gäste bilden zwei Gruppen. Aber die
für alle geltende gemeinsame Tracht des Kaiserlichen Jachtklubs verwischt schon
äußerlich alle Unterschiede: "der Verkehr ist eingestimmt auf den Grundton der
Kameradschaft, des gegenseitigen Vertrauens und des daraus entspringenden
Freimuth."

(Fortsetzung folgt)




Adolf Matthias und das höhere Schulwesen
Professor Dr. Rudolf Lehm ann von in

le Ära Althoff war für unsere höheren Schulen, wiewohl sie hier
noch kein volles Jahrzehnt gewährt hat, eme bedeutungsvolle
Epoche. Äußerlich genommen ist ihr Hauptverdienst, daß sie den
Schulstreit zwischen gymnasialer und realistischer Richtung, der in
den beteiligten Kreisen fast ein Menschenalter hindurch mit stei¬
gender Heftigkeit geführt worden war, beendigt oder ihm doch wenigstens den
Stachel der Berechtigungsfrage entzogen und dadurch den erbitterten Kampf in
einen friedlichen und fruchtbaren Wettbewerb verwandelt hat. Ihrer inneren
Tendenz nach aber ging die von Althoff angebahnte Richtung über diese, wenn
auch wichtige Einzelheit hinaus auf ein allgemeineres Ziel. Welcher Art dieses
war, hat am prägnantesten Fr. Paulsen einmal zum Ausdruck gebracht: "Das


Adolf Matthias und das höhere Schulwesen
19 mal: die Generaladjutanten Generaloberst von Kessel und General
der Kavallerie von scholl; desgleichen der Generalintendant Graf
Hülsen-Haeseler;
20 mal: der Professor Karl Saltzmann, Mitglied der Akademie der
Künste;
24 mal: der Hausmarschall Seiner Majestät des Kaisers, Freiherr von
Lvncker und der Geheime Regierungsrat Professor Dr. Paul
Güßfeldt.

Außer von diesen wissen wir noch von dem Berliner Historiker und Uni¬
versitätsprofessor Dr. Theodor Schiemann und dem General Dickhut. daß sie
wiederholt Gäste des Kaisers auf seinen Seereisen gewesen sind. Herr Schiemann
hielt dem Kaiser historisch-politische Vorträge, wozu er bei dem großen Interesse,
das osteuropäische Fragen seit geraumer Zeit beanspruchen, durch seine berühmten
Forschungen über die neue russische Geschichte besonders berufen ist; General
Dickhut ist ein gleichfalls hochgeschätzter Historiker und Generalstäbler; sein
Spezialgebiet sind die Befreiungskriege.

Das eigentliche Gefolge und die Gäste bilden zwei Gruppen. Aber die
für alle geltende gemeinsame Tracht des Kaiserlichen Jachtklubs verwischt schon
äußerlich alle Unterschiede: „der Verkehr ist eingestimmt auf den Grundton der
Kameradschaft, des gegenseitigen Vertrauens und des daraus entspringenden
Freimuth."

(Fortsetzung folgt)




Adolf Matthias und das höhere Schulwesen
Professor Dr. Rudolf Lehm ann von in

le Ära Althoff war für unsere höheren Schulen, wiewohl sie hier
noch kein volles Jahrzehnt gewährt hat, eme bedeutungsvolle
Epoche. Äußerlich genommen ist ihr Hauptverdienst, daß sie den
Schulstreit zwischen gymnasialer und realistischer Richtung, der in
den beteiligten Kreisen fast ein Menschenalter hindurch mit stei¬
gender Heftigkeit geführt worden war, beendigt oder ihm doch wenigstens den
Stachel der Berechtigungsfrage entzogen und dadurch den erbitterten Kampf in
einen friedlichen und fruchtbaren Wettbewerb verwandelt hat. Ihrer inneren
Tendenz nach aber ging die von Althoff angebahnte Richtung über diese, wenn
auch wichtige Einzelheit hinaus auf ein allgemeineres Ziel. Welcher Art dieses
war, hat am prägnantesten Fr. Paulsen einmal zum Ausdruck gebracht: „Das


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[0512] Adolf Matthias und das höhere Schulwesen 19 mal: die Generaladjutanten Generaloberst von Kessel und General der Kavallerie von scholl; desgleichen der Generalintendant Graf Hülsen-Haeseler; 20 mal: der Professor Karl Saltzmann, Mitglied der Akademie der Künste; 24 mal: der Hausmarschall Seiner Majestät des Kaisers, Freiherr von Lvncker und der Geheime Regierungsrat Professor Dr. Paul Güßfeldt. Außer von diesen wissen wir noch von dem Berliner Historiker und Uni¬ versitätsprofessor Dr. Theodor Schiemann und dem General Dickhut. daß sie wiederholt Gäste des Kaisers auf seinen Seereisen gewesen sind. Herr Schiemann hielt dem Kaiser historisch-politische Vorträge, wozu er bei dem großen Interesse, das osteuropäische Fragen seit geraumer Zeit beanspruchen, durch seine berühmten Forschungen über die neue russische Geschichte besonders berufen ist; General Dickhut ist ein gleichfalls hochgeschätzter Historiker und Generalstäbler; sein Spezialgebiet sind die Befreiungskriege. Das eigentliche Gefolge und die Gäste bilden zwei Gruppen. Aber die für alle geltende gemeinsame Tracht des Kaiserlichen Jachtklubs verwischt schon äußerlich alle Unterschiede: „der Verkehr ist eingestimmt auf den Grundton der Kameradschaft, des gegenseitigen Vertrauens und des daraus entspringenden Freimuth." (Fortsetzung folgt) Adolf Matthias und das höhere Schulwesen Professor Dr. Rudolf Lehm ann von in le Ära Althoff war für unsere höheren Schulen, wiewohl sie hier noch kein volles Jahrzehnt gewährt hat, eme bedeutungsvolle Epoche. Äußerlich genommen ist ihr Hauptverdienst, daß sie den Schulstreit zwischen gymnasialer und realistischer Richtung, der in den beteiligten Kreisen fast ein Menschenalter hindurch mit stei¬ gender Heftigkeit geführt worden war, beendigt oder ihm doch wenigstens den Stachel der Berechtigungsfrage entzogen und dadurch den erbitterten Kampf in einen friedlichen und fruchtbaren Wettbewerb verwandelt hat. Ihrer inneren Tendenz nach aber ging die von Althoff angebahnte Richtung über diese, wenn auch wichtige Einzelheit hinaus auf ein allgemeineres Ziel. Welcher Art dieses war, hat am prägnantesten Fr. Paulsen einmal zum Ausdruck gebracht: „Das

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_325519/512>, abgerufen am 30.12.2024.