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Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

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und Verwaltung, des Anteils der Bevölkerung
am öffentlichen Leben, der Ereignisse in Berlin
im Jahre vor der Revolution zu zeigen, daß
die Stadt nur den Impuls von außen
brauchte, um Träger einer Bewegung zu
werden, die das alte Preußen zu einem mo¬
dernen Staat unigestalten sollte". Für die
noch immer aufstehende erschöpfende Dar¬
stellung der Berliner Revolution ist damit
eine wichtige Vorarbeit geleistet worden, die
der besonders schätzen wird, der sich einmal
dem Platzregen von einander widersprechen¬
den Berichten, Flugschriften, Plataeer und
Erinnerungen aus dieser Zeit ausgesetzt hat.
Die Sozialstatistik (Kapitel II) scheint mir
verhältnismäßig zu lang geraten. Da der
Titel der Arbeit überdies eine Betrachtung
unter dem Gesichtswinkel der Märzrevolution
verspricht, so hätte die soziale Schichtung der
Bevölkerung mit den sozialen Ursachen der
Bewegung genauer in Beziehung gebracht

[Spaltenumbruch]

werden müssen. Interessant sind die gut
geschriebenen Abschnitte: Die Formen des
öffentlichen Lebens (Kapitel IV) und Die
Ereignisse des öffentlichen Lebens in Berlin
1347 (Kapitel V). Auch der Nicht-Fachmann
wird bei ihreni Lesen auf seine Kosten
kommen.

Mit einem Zitat aus Glaßbrenner beginnt
Dora Meyer. In der Tat ist dieser "echte
Berliner" der beste Gewährsmann für die
Anschauungsweise, die Bildungsstufe und die
Stimmung des Berliner Durchschnittsbürgers
im Bormärz. Eine beachtenswerte Studie
liegt über ihn vor in der Arbeit: "Adolf
Glaßbrenner. Ein Beitrag zur Geschichte des
.Jungen Deutschland' und der Berliner Lokal¬
dichtung" von Dr. Robert Rodenhauser
(Nikolassee, M. Harrwitz, 1912). Das
gut ausgestattete, mit wertvoller Bibliographie
versehene Buch leidet an einer gewissen
Trockenheit; auch stilistische Unebenheiten

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

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und Verwaltung, des Anteils der Bevölkerung
am öffentlichen Leben, der Ereignisse in Berlin
im Jahre vor der Revolution zu zeigen, daß
die Stadt nur den Impuls von außen
brauchte, um Träger einer Bewegung zu
werden, die das alte Preußen zu einem mo¬
dernen Staat unigestalten sollte". Für die
noch immer aufstehende erschöpfende Dar¬
stellung der Berliner Revolution ist damit
eine wichtige Vorarbeit geleistet worden, die
der besonders schätzen wird, der sich einmal
dem Platzregen von einander widersprechen¬
den Berichten, Flugschriften, Plataeer und
Erinnerungen aus dieser Zeit ausgesetzt hat.
Die Sozialstatistik (Kapitel II) scheint mir
verhältnismäßig zu lang geraten. Da der
Titel der Arbeit überdies eine Betrachtung
unter dem Gesichtswinkel der Märzrevolution
verspricht, so hätte die soziale Schichtung der
Bevölkerung mit den sozialen Ursachen der
Bewegung genauer in Beziehung gebracht

[Spaltenumbruch]

werden müssen. Interessant sind die gut
geschriebenen Abschnitte: Die Formen des
öffentlichen Lebens (Kapitel IV) und Die
Ereignisse des öffentlichen Lebens in Berlin
1347 (Kapitel V). Auch der Nicht-Fachmann
wird bei ihreni Lesen auf seine Kosten
kommen.

Mit einem Zitat aus Glaßbrenner beginnt
Dora Meyer. In der Tat ist dieser „echte
Berliner" der beste Gewährsmann für die
Anschauungsweise, die Bildungsstufe und die
Stimmung des Berliner Durchschnittsbürgers
im Bormärz. Eine beachtenswerte Studie
liegt über ihn vor in der Arbeit: „Adolf
Glaßbrenner. Ein Beitrag zur Geschichte des
.Jungen Deutschland' und der Berliner Lokal¬
dichtung" von Dr. Robert Rodenhauser
(Nikolassee, M. Harrwitz, 1912). Das
gut ausgestattete, mit wertvoller Bibliographie
versehene Buch leidet an einer gewissen
Trockenheit; auch stilistische Unebenheiten

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[0499] Maßgebliches und Unmaßgebliches und Verwaltung, des Anteils der Bevölkerung am öffentlichen Leben, der Ereignisse in Berlin im Jahre vor der Revolution zu zeigen, daß die Stadt nur den Impuls von außen brauchte, um Träger einer Bewegung zu werden, die das alte Preußen zu einem mo¬ dernen Staat unigestalten sollte". Für die noch immer aufstehende erschöpfende Dar¬ stellung der Berliner Revolution ist damit eine wichtige Vorarbeit geleistet worden, die der besonders schätzen wird, der sich einmal dem Platzregen von einander widersprechen¬ den Berichten, Flugschriften, Plataeer und Erinnerungen aus dieser Zeit ausgesetzt hat. Die Sozialstatistik (Kapitel II) scheint mir verhältnismäßig zu lang geraten. Da der Titel der Arbeit überdies eine Betrachtung unter dem Gesichtswinkel der Märzrevolution verspricht, so hätte die soziale Schichtung der Bevölkerung mit den sozialen Ursachen der Bewegung genauer in Beziehung gebracht werden müssen. Interessant sind die gut geschriebenen Abschnitte: Die Formen des öffentlichen Lebens (Kapitel IV) und Die Ereignisse des öffentlichen Lebens in Berlin 1347 (Kapitel V). Auch der Nicht-Fachmann wird bei ihreni Lesen auf seine Kosten kommen. Mit einem Zitat aus Glaßbrenner beginnt Dora Meyer. In der Tat ist dieser „echte Berliner" der beste Gewährsmann für die Anschauungsweise, die Bildungsstufe und die Stimmung des Berliner Durchschnittsbürgers im Bormärz. Eine beachtenswerte Studie liegt über ihn vor in der Arbeit: „Adolf Glaßbrenner. Ein Beitrag zur Geschichte des .Jungen Deutschland' und der Berliner Lokal¬ dichtung" von Dr. Robert Rodenhauser (Nikolassee, M. Harrwitz, 1912). Das gut ausgestattete, mit wertvoller Bibliographie versehene Buch leidet an einer gewissen Trockenheit; auch stilistische Unebenheiten

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_324869/499>, abgerufen am 22.12.2024.