Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Erstes Vierteljahr.An der Wiege des Königreichs Rumänien Berichte des preußischen Svezialgescmdten Freiherrn von Richthofen an Aönig Friedrich Wilhelm den vierten Die früher veröffentlichten Berichte befinden sich in Heft 28, 31, Konstantinopel, den 25. Januar 1857. n meinen: Berichte an Euer Königlichen Majestät Minister¬ Baron Prokesch hat sich jedoch in der letzten Zeit in dieser Richtung mehr Beide Diplomaten. Baron Prokesch und Lord Stratford. besonders ersterer, An der Wiege des Königreichs Rumänien Berichte des preußischen Svezialgescmdten Freiherrn von Richthofen an Aönig Friedrich Wilhelm den vierten Die früher veröffentlichten Berichte befinden sich in Heft 28, 31, Konstantinopel, den 25. Januar 1857. n meinen: Berichte an Euer Königlichen Majestät Minister¬ Baron Prokesch hat sich jedoch in der letzten Zeit in dieser Richtung mehr Beide Diplomaten. Baron Prokesch und Lord Stratford. besonders ersterer, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0377" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/325247"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341897_324869/figures/grenzboten_341897_324869_325247_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> An der Wiege des Königreichs Rumänien<lb/> Berichte des preußischen Svezialgescmdten Freiherrn von Richthofen<lb/> an Aönig Friedrich Wilhelm den vierten </head><lb/> <p xml:id="ID_1623"> Die früher veröffentlichten Berichte befinden sich in Heft 28, 31,<lb/> 42 und 48 des Jahrganges 1912 der GrenzSoten.</p><lb/> <p xml:id="ID_1624"> Konstantinopel, den 25. Januar 1857.</p><lb/> <p xml:id="ID_1625"> n meinen: Berichte an Euer Königlichen Majestät Minister¬<lb/> präsidenten vom 23. d. M, welchen ich mit der letzten öster-<lb/> reichischen Post abgeschickt habe, ist im allgemeinen des gespannten<lb/> Verhältnisses Erwähnung geschehen, welches auch zwischen dem<lb/> hiesigen österreichischen Jnternuntius Baron Prokesch und dem<lb/> zum Gesandten an Euer Königlichen Majestät Hoflager designierten österreichischen<lb/> Kommissär Baron Koller besteht, und daß sich beide Diplomaten ebenso schroff<lb/> gegenüberstehen, als Lord Stratford und Sir Herrn Bulwer, wenn auch erstere<lb/> bemüht waren, davon weniger in die Öffentlichkeit kommen zu lassen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1626"> Baron Prokesch hat sich jedoch in der letzten Zeit in dieser Richtung mehr<lb/> gehen lassen, und seine Abneigung gegen Baron Koller und überhaupt gegen<lb/> die ganze Donaufürstentümerkommission so unverhohlen zur Schau getragen, daß<lb/> sich anderseits auch Baron Koller das diesfällige Verhältnis nicht mehr kachieren<lb/> konnte; es ist darüber nunmehr manches in die Öffentlichkeit gekommen, und<lb/> ich glaube daher verpflichtet zu sein, Euer Königlichen Majestät hiervon aller-<lb/> untertänigst eine nähere Meldung machen zu müssen, besonders auch da zu<lb/> befürchten steht, daß das widerwillige Verhältnis des Baron Prokesch zu dem<lb/> Kommissär seiner Regierung und der Kommisston der gleichen Richtung des<lb/> Lord Stratford Vorschub leisten, und in Zukunft hieraus sich eine Art prin¬<lb/> zipieller Koalition in Konstantinopel gegen die Wirksamkeit der Kommission in<lb/> Bukarest bilden wird, welche den Zweck der Kommission ernstlich gefährden,<lb/> ihre Arbeiten erschweren, und somit wesentlich zur Neutralisterung derselben<lb/> beitragen wird.</p><lb/> <p xml:id="ID_1627" next="#ID_1628"> Beide Diplomaten. Baron Prokesch und Lord Stratford. besonders ersterer,<lb/> können es dem Pariser Kongreß nicht vergessen, daß derselbe von den Grund¬<lb/> lagen, die sie im Verein mit dem französischen Ambassadeur und der Pforte im<lb/> Februar vorigen Jahres zur politischen Reorganisation der Fürstentümer ent-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0377]
[Abbildung]
An der Wiege des Königreichs Rumänien
Berichte des preußischen Svezialgescmdten Freiherrn von Richthofen
an Aönig Friedrich Wilhelm den vierten
Die früher veröffentlichten Berichte befinden sich in Heft 28, 31,
42 und 48 des Jahrganges 1912 der GrenzSoten.
Konstantinopel, den 25. Januar 1857.
n meinen: Berichte an Euer Königlichen Majestät Minister¬
präsidenten vom 23. d. M, welchen ich mit der letzten öster-
reichischen Post abgeschickt habe, ist im allgemeinen des gespannten
Verhältnisses Erwähnung geschehen, welches auch zwischen dem
hiesigen österreichischen Jnternuntius Baron Prokesch und dem
zum Gesandten an Euer Königlichen Majestät Hoflager designierten österreichischen
Kommissär Baron Koller besteht, und daß sich beide Diplomaten ebenso schroff
gegenüberstehen, als Lord Stratford und Sir Herrn Bulwer, wenn auch erstere
bemüht waren, davon weniger in die Öffentlichkeit kommen zu lassen.
Baron Prokesch hat sich jedoch in der letzten Zeit in dieser Richtung mehr
gehen lassen, und seine Abneigung gegen Baron Koller und überhaupt gegen
die ganze Donaufürstentümerkommission so unverhohlen zur Schau getragen, daß
sich anderseits auch Baron Koller das diesfällige Verhältnis nicht mehr kachieren
konnte; es ist darüber nunmehr manches in die Öffentlichkeit gekommen, und
ich glaube daher verpflichtet zu sein, Euer Königlichen Majestät hiervon aller-
untertänigst eine nähere Meldung machen zu müssen, besonders auch da zu
befürchten steht, daß das widerwillige Verhältnis des Baron Prokesch zu dem
Kommissär seiner Regierung und der Kommisston der gleichen Richtung des
Lord Stratford Vorschub leisten, und in Zukunft hieraus sich eine Art prin¬
zipieller Koalition in Konstantinopel gegen die Wirksamkeit der Kommission in
Bukarest bilden wird, welche den Zweck der Kommission ernstlich gefährden,
ihre Arbeiten erschweren, und somit wesentlich zur Neutralisterung derselben
beitragen wird.
Beide Diplomaten. Baron Prokesch und Lord Stratford. besonders ersterer,
können es dem Pariser Kongreß nicht vergessen, daß derselbe von den Grund¬
lagen, die sie im Verein mit dem französischen Ambassadeur und der Pforte im
Februar vorigen Jahres zur politischen Reorganisation der Fürstentümer ent-
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