Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Viertes Vierteljahr.Unterm Nleihnachtsbaum Verse oberrheinischer Dichter", "Heimat und Fremde", "Aus Dorf und Hof", Zu wechselndem Preise (10 bis 30 Pf.) und immer willkommen, erscheint, In der Fortführung der "Quellen, Bücher zur Freude und zur Förderung" "Konegens Kinderbücher", die bei Carl Konegen in Wien von Helene Schur- Mit den ersten, schmuck ausgestatteten Heften tritt die neue, aus literarisch So lange noch ein Heft der Schund- und Schmutzliteratur in Papierläden Unterm Nleihnachtsbaum Verse oberrheinischer Dichter", „Heimat und Fremde", „Aus Dorf und Hof", Zu wechselndem Preise (10 bis 30 Pf.) und immer willkommen, erscheint, In der Fortführung der „Quellen, Bücher zur Freude und zur Förderung" „Konegens Kinderbücher", die bei Carl Konegen in Wien von Helene Schur- Mit den ersten, schmuck ausgestatteten Heften tritt die neue, aus literarisch So lange noch ein Heft der Schund- und Schmutzliteratur in Papierläden <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0536" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/322938"/> <fw type="header" place="top"> Unterm Nleihnachtsbaum</fw><lb/> <p xml:id="ID_2700" prev="#ID_2699"> Verse oberrheinischer Dichter", „Heimat und Fremde", „Aus Dorf und Hof",<lb/> herausgegeben vou H. Moser, vorliegen, bringt derselbe Verlag sehr fein aus¬<lb/> gewählte und illustrierte tard. Bändchen zu je 80 Pf.</p><lb/> <p xml:id="ID_2701"> Zu wechselndem Preise (10 bis 30 Pf.) und immer willkommen, erscheint,<lb/> herausgegeben vom Dürerbunde, bei Georg D. W. Callwey-München „Der Schatz¬<lb/> gräber", in würdiger Ausstattung und härtlich im Format, eine vorzügliche<lb/> Sammlung guter volkstümlicher Schriften. Von den letzten Nummern seien nur<lb/> Friedrich der Große (von Avenarius), Bläcker (von Björnson), Schwedische Ge¬<lb/> schichten (von Heidenstam), Sohle, Tschudi, Kinderreime mit Bildern von Schwind<lb/> und Pocal, und Volkssagen erwähnt, um zu zeigen, welch reiche „Schätze" da<lb/> ans Licht gehoben werden.</p><lb/> <p xml:id="ID_2702"> In der Fortführung der „Quellen, Bücher zur Freude und zur Förderung"<lb/> (tard. je 25 Pf., im Verlag der Jugendblätter, München) bringt ihr Herausgeber<lb/> Wolgast ein schön ausgewähltes Bändchen „Balladen" (von Hebbel bis Münch-<lb/> Hausen) neben Hebbels Nibelungen und Bearbeitungen von Robinson und Gulliver.<lb/> Die soliden Büchlein werden sich zur Schullektüre ebensogut eignen wie die<lb/> „Blauen und Grünen Bändchen" des Verlages Schafstein-Köln. (Karl, je 30 Pf.)<lb/> Herausgeber der „Blauen" sind I. v. Harten und Karl Henniger, der „Grünen"<lb/> N. Henningsen. In der ersten Reihe finden wir von Bernhard Oese eine wohl¬<lb/> gelungene Bearbeitung des Reineke Fuchs nach der Soltauschen Übersetzung der<lb/> alten Lübecker Ausgabe, mit Kaulbachschen Zeichnungen; die Herausgeber steuern<lb/> zwei Bündchen trefflich ausgewählter „Balladen und Lieder zur deutschen Geschichte"<lb/> bei; „Tiermärchen" von Volbehr, Nordseegeschichten, das Waltharilied u. a. ver¬<lb/> vollständigen die Sammlung. Wie die „Grünen Vändchen" auch, sind sie mit<lb/> entzückenden Federzeichnungen geziert. Die „Grünen" führen uns ins Leben<lb/> Karls des Großen, in den siebenjährigen Krieg und mit Förster Fleck nach Ru߬<lb/> land; mit Amundsen lernen wir das Eskimoleben kennen, wir reisen mit bewährten<lb/> Führern nach China, Tripolis, zu den Indianern und nach Südwest, und in<lb/> „Krupp" tritt uns die Entwicklung eines der größten technischen Betriebe der<lb/> Welt vor Augen.</p><lb/> <p xml:id="ID_2703"> „Konegens Kinderbücher", die bei Carl Konegen in Wien von Helene Schur-<lb/> Ries und Eugenie Hoffmann herausgegeben werden (je 20 Pf.), erhalten, neben<lb/> ihrer graziös-wienerischen Bilderzier, ihren besonderen Wert noch dadurch, daß sie<lb/> vieles bringen, das in den anderen Sammlungen noch nicht enthalten ist, wie:<lb/> Heyse, Lagerlöf, Platen, Lemonnier, Oukama Knoop, und weniger bekannte aus¬<lb/> ländische Märchen und Sagen. Es ist eine Sammlung, deren Bändchen man<lb/> gern begegnet und die ihren Platz behaupten möge.</p><lb/> <p xml:id="ID_2704"> Mit den ersten, schmuck ausgestatteten Heften tritt die neue, aus literarisch<lb/> religiöser Grundlage beruhende Sammlung „Säemann-Bücher" auf den Plan<lb/> (Verlag für Volkskunst, Richard Keutel, Stuttgart; je 15 bis 20 Pf.). Sie bringen<lb/> alte und neue Weihnachtslieder (illustriert von Steinhausen), zwei Christuslegenden<lb/> der Lagerlöf, Geschichten der Wildermuth, Sapper und Supper, Thomas' „Luther¬<lb/> geschichten" und Liliencrons „Sommerschlacht", und sühren sich damit gut ein.</p><lb/> <p xml:id="ID_2705" next="#ID_2706"> So lange noch ein Heft der Schund- und Schmutzliteratur in Papierläden<lb/> oder im Kolportageranzen ein wenn auch noch so verstecktes Dasein fristet, wird<lb/> jede neue Sammlung dagegen hochwillkomner sein. Den deutschen Verlegern</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0536]
Unterm Nleihnachtsbaum
Verse oberrheinischer Dichter", „Heimat und Fremde", „Aus Dorf und Hof",
herausgegeben vou H. Moser, vorliegen, bringt derselbe Verlag sehr fein aus¬
gewählte und illustrierte tard. Bändchen zu je 80 Pf.
Zu wechselndem Preise (10 bis 30 Pf.) und immer willkommen, erscheint,
herausgegeben vom Dürerbunde, bei Georg D. W. Callwey-München „Der Schatz¬
gräber", in würdiger Ausstattung und härtlich im Format, eine vorzügliche
Sammlung guter volkstümlicher Schriften. Von den letzten Nummern seien nur
Friedrich der Große (von Avenarius), Bläcker (von Björnson), Schwedische Ge¬
schichten (von Heidenstam), Sohle, Tschudi, Kinderreime mit Bildern von Schwind
und Pocal, und Volkssagen erwähnt, um zu zeigen, welch reiche „Schätze" da
ans Licht gehoben werden.
In der Fortführung der „Quellen, Bücher zur Freude und zur Förderung"
(tard. je 25 Pf., im Verlag der Jugendblätter, München) bringt ihr Herausgeber
Wolgast ein schön ausgewähltes Bändchen „Balladen" (von Hebbel bis Münch-
Hausen) neben Hebbels Nibelungen und Bearbeitungen von Robinson und Gulliver.
Die soliden Büchlein werden sich zur Schullektüre ebensogut eignen wie die
„Blauen und Grünen Bändchen" des Verlages Schafstein-Köln. (Karl, je 30 Pf.)
Herausgeber der „Blauen" sind I. v. Harten und Karl Henniger, der „Grünen"
N. Henningsen. In der ersten Reihe finden wir von Bernhard Oese eine wohl¬
gelungene Bearbeitung des Reineke Fuchs nach der Soltauschen Übersetzung der
alten Lübecker Ausgabe, mit Kaulbachschen Zeichnungen; die Herausgeber steuern
zwei Bündchen trefflich ausgewählter „Balladen und Lieder zur deutschen Geschichte"
bei; „Tiermärchen" von Volbehr, Nordseegeschichten, das Waltharilied u. a. ver¬
vollständigen die Sammlung. Wie die „Grünen Vändchen" auch, sind sie mit
entzückenden Federzeichnungen geziert. Die „Grünen" führen uns ins Leben
Karls des Großen, in den siebenjährigen Krieg und mit Förster Fleck nach Ru߬
land; mit Amundsen lernen wir das Eskimoleben kennen, wir reisen mit bewährten
Führern nach China, Tripolis, zu den Indianern und nach Südwest, und in
„Krupp" tritt uns die Entwicklung eines der größten technischen Betriebe der
Welt vor Augen.
„Konegens Kinderbücher", die bei Carl Konegen in Wien von Helene Schur-
Ries und Eugenie Hoffmann herausgegeben werden (je 20 Pf.), erhalten, neben
ihrer graziös-wienerischen Bilderzier, ihren besonderen Wert noch dadurch, daß sie
vieles bringen, das in den anderen Sammlungen noch nicht enthalten ist, wie:
Heyse, Lagerlöf, Platen, Lemonnier, Oukama Knoop, und weniger bekannte aus¬
ländische Märchen und Sagen. Es ist eine Sammlung, deren Bändchen man
gern begegnet und die ihren Platz behaupten möge.
Mit den ersten, schmuck ausgestatteten Heften tritt die neue, aus literarisch
religiöser Grundlage beruhende Sammlung „Säemann-Bücher" auf den Plan
(Verlag für Volkskunst, Richard Keutel, Stuttgart; je 15 bis 20 Pf.). Sie bringen
alte und neue Weihnachtslieder (illustriert von Steinhausen), zwei Christuslegenden
der Lagerlöf, Geschichten der Wildermuth, Sapper und Supper, Thomas' „Luther¬
geschichten" und Liliencrons „Sommerschlacht", und sühren sich damit gut ein.
So lange noch ein Heft der Schund- und Schmutzliteratur in Papierläden
oder im Kolportageranzen ein wenn auch noch so verstecktes Dasein fristet, wird
jede neue Sammlung dagegen hochwillkomner sein. Den deutschen Verlegern
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