Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Viertes Vierteljahr.Unterm lveihnachtsbaum Auerbach, Stifter u. a. anschließen. Es sind Werke, die jeder Knabe gern in Solchen Leistungen gegenüber verblassen die "Neuen deutschen Jugendbücher", Eine empfehlenswerte neue Sammlung erscheint in dem schon genannten Unter den billigen Sammlungen haben die "Bunten Bücher" und "Bunten Unterm lveihnachtsbaum Auerbach, Stifter u. a. anschließen. Es sind Werke, die jeder Knabe gern in Solchen Leistungen gegenüber verblassen die „Neuen deutschen Jugendbücher", Eine empfehlenswerte neue Sammlung erscheint in dem schon genannten Unter den billigen Sammlungen haben die „Bunten Bücher" und „Bunten <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0535" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/322937"/> <fw type="header" place="top"> Unterm lveihnachtsbaum</fw><lb/> <p xml:id="ID_2696" prev="#ID_2695"> Auerbach, Stifter u. a. anschließen. Es sind Werke, die jeder Knabe gern in<lb/> seiner Bibliothek hat. Für die Auswahlen und Bearbeitungen zeichnen so bekannte<lb/> Namen wie Wolgast, Henniger, Meilinger, und man muß sich wundern, wie der<lb/> Verlag so trefflich ausgestattete Bände (bis 260 Seiten stark), mit vielen Bildern<lb/> von Putz, Engels, Winkler, Geigenberger u. a. für den Preis von M. 1.50 in<lb/> Leinen bieten kann. Sie sind eine Sammlung, der weiteste Verbreitung und<lb/> Unterstützung zu wünschen ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_2697"> Solchen Leistungen gegenüber verblassen die „Neuen deutschen Jugendbücher",<lb/> die die Zentralstelle für Jugendpflege durch' E. H. Bethge im Verlage von Julius<lb/> Beltz in Langensalza herausgeben läßt, wenn sie ebenfalls je M. 1.50 kosten. Sie<lb/> bringen inhaltlich Gutes und berühren sich in Themen wie Hedins „Entdeckungen<lb/> und Abenteuer in Tibet" oder Nansens „Im Eise begraben" mit den „Wissen¬<lb/> schaftlicher Volksbüchern" aus dem Verlage Alfred Janssen in Hamburg; trotz der<lb/> geringeren Ausstattung wäre allenfalls der Preis da noch verständlich; aber<lb/> honorarfreie und in anderen Ausgaben längst für 10 oder 20 Pf. käufliche Werke<lb/> wie Michael Kohlhaas, Die Judenbuche, den Verbrecher aus verlorener Ehre<lb/> und ähnliche aufs neue in dieser Aufmachung zu solchem Preise ins Volk zu<lb/> bringen, dürfte wenig aussichtsreich sein. Man nehme einmal die Janssenschen<lb/> Bände oder den Kohlhaas aus Heyders „Freunde und Gefährten" (in Leinen<lb/> ebenfalls M. 1.50) zur Hand, um den in die Augen springenden Unterschied<lb/> zu sehen.</p><lb/> <p xml:id="ID_2698"> Eine empfehlenswerte neue Sammlung erscheint in dem schon genannten<lb/> „Heim und Herd" des Verlages Moritz Schauenburg in Lahr. Die hübsch ge¬<lb/> bundenen und sauber ausgestatteten Bände; „Heitere Geschichten", „Märchen",<lb/> „Reisen und Abenteuer" (die uns namentlich in den eisigen Norden oder nach<lb/> Turkestan führen). „Aus unseren Kolonien" bringen bestens ausgewählte Stoffe,<lb/> und daß neben erprobten Alten auch moderne Schriftsteller wie Ruseler, Löwen¬<lb/> berg, Elisabeth Dauthendey, Hedin usw. ausführlich zu Worte kommen, ist besonders<lb/> anerkennenswert. Der Band „Allerlei Kurzweil" mit seinen Scherzen, Rätseln,<lb/> Gesellschaftsspielen usw. wird im Familienkreise manche Stunde angenehm kürzen<lb/> können (je M. 1.—).</p><lb/> <p xml:id="ID_2699" next="#ID_2700"> Unter den billigen Sammlungen haben die „Bunten Bücher" und „Bunten<lb/> Jugendbücher" im Verlag Entzlin u. Laiblin in Reutlingen, herausgegeben von<lb/> der Freien Lehrervereinigung Berlin, ihren festen Platz. (Jede Nummer, bis<lb/> 48 Seiten stark, 10 Pf.) Wie sie als eins der ersten und wirksamsten Unter¬<lb/> nehmen den Kampf gegen die Schundliteratur aufgenommen und behauptet haben,<lb/> ist bekannt. Was an gediegenem Alten und Neuen, an Märchen, Schwänken,<lb/> Sagen, Abenteuern, Reisen und Erzählungen vorhanden ist, bieten diese schmucken,<lb/> aus gutem Papier sauber gedruckten und mit Illustrationen bekannter Künstler<lb/> versehenen Bändchen, deren Zahl sich schon auf mehrere hundert Nummern beläuft<lb/> und deren Verbreitung, zur Ehre des deutschen Volkes sei es gesagt, in die<lb/> Millionen geht. Viel Abbruch haben sie der Hintertreppenliteratur getan und tun<lb/> es hoffentlich noch weiter. Eine Anzahl Nummern sind auch in Leinenbänden<lb/> zusammengebunden und mit geringem Aufschlag käuflich. — In der Sammlung<lb/> „Frühlicht, Wort und Bild für die junge Welt", von der bislang die Bände<lb/> „Von Menschen und Tieren", „Die Alten und die Jungen", „Erzählungen und</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0535]
Unterm lveihnachtsbaum
Auerbach, Stifter u. a. anschließen. Es sind Werke, die jeder Knabe gern in
seiner Bibliothek hat. Für die Auswahlen und Bearbeitungen zeichnen so bekannte
Namen wie Wolgast, Henniger, Meilinger, und man muß sich wundern, wie der
Verlag so trefflich ausgestattete Bände (bis 260 Seiten stark), mit vielen Bildern
von Putz, Engels, Winkler, Geigenberger u. a. für den Preis von M. 1.50 in
Leinen bieten kann. Sie sind eine Sammlung, der weiteste Verbreitung und
Unterstützung zu wünschen ist.
Solchen Leistungen gegenüber verblassen die „Neuen deutschen Jugendbücher",
die die Zentralstelle für Jugendpflege durch' E. H. Bethge im Verlage von Julius
Beltz in Langensalza herausgeben läßt, wenn sie ebenfalls je M. 1.50 kosten. Sie
bringen inhaltlich Gutes und berühren sich in Themen wie Hedins „Entdeckungen
und Abenteuer in Tibet" oder Nansens „Im Eise begraben" mit den „Wissen¬
schaftlicher Volksbüchern" aus dem Verlage Alfred Janssen in Hamburg; trotz der
geringeren Ausstattung wäre allenfalls der Preis da noch verständlich; aber
honorarfreie und in anderen Ausgaben längst für 10 oder 20 Pf. käufliche Werke
wie Michael Kohlhaas, Die Judenbuche, den Verbrecher aus verlorener Ehre
und ähnliche aufs neue in dieser Aufmachung zu solchem Preise ins Volk zu
bringen, dürfte wenig aussichtsreich sein. Man nehme einmal die Janssenschen
Bände oder den Kohlhaas aus Heyders „Freunde und Gefährten" (in Leinen
ebenfalls M. 1.50) zur Hand, um den in die Augen springenden Unterschied
zu sehen.
Eine empfehlenswerte neue Sammlung erscheint in dem schon genannten
„Heim und Herd" des Verlages Moritz Schauenburg in Lahr. Die hübsch ge¬
bundenen und sauber ausgestatteten Bände; „Heitere Geschichten", „Märchen",
„Reisen und Abenteuer" (die uns namentlich in den eisigen Norden oder nach
Turkestan führen). „Aus unseren Kolonien" bringen bestens ausgewählte Stoffe,
und daß neben erprobten Alten auch moderne Schriftsteller wie Ruseler, Löwen¬
berg, Elisabeth Dauthendey, Hedin usw. ausführlich zu Worte kommen, ist besonders
anerkennenswert. Der Band „Allerlei Kurzweil" mit seinen Scherzen, Rätseln,
Gesellschaftsspielen usw. wird im Familienkreise manche Stunde angenehm kürzen
können (je M. 1.—).
Unter den billigen Sammlungen haben die „Bunten Bücher" und „Bunten
Jugendbücher" im Verlag Entzlin u. Laiblin in Reutlingen, herausgegeben von
der Freien Lehrervereinigung Berlin, ihren festen Platz. (Jede Nummer, bis
48 Seiten stark, 10 Pf.) Wie sie als eins der ersten und wirksamsten Unter¬
nehmen den Kampf gegen die Schundliteratur aufgenommen und behauptet haben,
ist bekannt. Was an gediegenem Alten und Neuen, an Märchen, Schwänken,
Sagen, Abenteuern, Reisen und Erzählungen vorhanden ist, bieten diese schmucken,
aus gutem Papier sauber gedruckten und mit Illustrationen bekannter Künstler
versehenen Bändchen, deren Zahl sich schon auf mehrere hundert Nummern beläuft
und deren Verbreitung, zur Ehre des deutschen Volkes sei es gesagt, in die
Millionen geht. Viel Abbruch haben sie der Hintertreppenliteratur getan und tun
es hoffentlich noch weiter. Eine Anzahl Nummern sind auch in Leinenbänden
zusammengebunden und mit geringem Aufschlag käuflich. — In der Sammlung
„Frühlicht, Wort und Bild für die junge Welt", von der bislang die Bände
„Von Menschen und Tieren", „Die Alten und die Jungen", „Erzählungen und
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Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
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