Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Viertes Vierteljahr.Reichsspiegcl Profit. Die Deutsche Bank trug in diesem Ringen den Sieg davon und die Reichsspiegcl Profit. Die Deutsche Bank trug in diesem Ringen den Sieg davon und die <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0300" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/322702"/> <fw type="header" place="top"> Reichsspiegcl</fw><lb/> <p xml:id="ID_1425" prev="#ID_1424" next="#ID_1426"> Profit. Die Deutsche Bank trug in diesem Ringen den Sieg davon und die<lb/> Folge war die öffentliche Absage der Diskontogesellschaft. Es ist nun nicht schwer<lb/> zu sehen, welches die Interessen der Deutschen Bank sind, welche durch<lb/> den Monopolplan in der vorliegenden Form gewahrt werden. Die Deutsche<lb/> Bank ist (in Verbindung mit mehreren anderen Bankhäusern) zunächst interessiert<lb/> an der Steaua Romana, einer rumänischen Produktionsgesellschaft, deren Aktien<lb/> unlängst in Deutschland eingeführt worden sind. Diese Produktionsgesellschaft<lb/> würde durch das Reichsmonopol zu einem Hauptlieferanten werden und in<lb/> Zukunft jeder Absatzsorge und jedes Konkurrenzkampfes insbesondere mit der<lb/> Standard überhoben sein. Die Deutsche Bank hat aber auch noch Interessen<lb/> an einer Vertriebsgesellschaft, der Europäischen Petroleum-Union, im Finanz¬<lb/> jargon „Eyn" genannt. Mit dieser Gesellschaft wollte ursprünglich die Deutsche<lb/> Bank die gesamte europäische Petroleumproduktiou zusammenfassen und den Kon¬<lb/> kurrenzkampf gegen die Standard aufnehmen. Der Plan scheiterte, weil die Dis¬<lb/> kontogesellschaft mit ihren rumänischen Produktionsinteressen sich ausschloß, und weil<lb/> die verbleibende Organisation nicht stark genug war, dem Rockefeller - Trust<lb/> die Spitze zu bieten. Daher mußte die Deutsche Untergesellschaft der „Eyn",<lb/> die Deutsche Petroleumverkaufsgesellschaft, nach verlustreichem Kampfe die Waffen</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0300]
Reichsspiegcl
Profit. Die Deutsche Bank trug in diesem Ringen den Sieg davon und die
Folge war die öffentliche Absage der Diskontogesellschaft. Es ist nun nicht schwer
zu sehen, welches die Interessen der Deutschen Bank sind, welche durch
den Monopolplan in der vorliegenden Form gewahrt werden. Die Deutsche
Bank ist (in Verbindung mit mehreren anderen Bankhäusern) zunächst interessiert
an der Steaua Romana, einer rumänischen Produktionsgesellschaft, deren Aktien
unlängst in Deutschland eingeführt worden sind. Diese Produktionsgesellschaft
würde durch das Reichsmonopol zu einem Hauptlieferanten werden und in
Zukunft jeder Absatzsorge und jedes Konkurrenzkampfes insbesondere mit der
Standard überhoben sein. Die Deutsche Bank hat aber auch noch Interessen
an einer Vertriebsgesellschaft, der Europäischen Petroleum-Union, im Finanz¬
jargon „Eyn" genannt. Mit dieser Gesellschaft wollte ursprünglich die Deutsche
Bank die gesamte europäische Petroleumproduktiou zusammenfassen und den Kon¬
kurrenzkampf gegen die Standard aufnehmen. Der Plan scheiterte, weil die Dis¬
kontogesellschaft mit ihren rumänischen Produktionsinteressen sich ausschloß, und weil
die verbleibende Organisation nicht stark genug war, dem Rockefeller - Trust
die Spitze zu bieten. Daher mußte die Deutsche Untergesellschaft der „Eyn",
die Deutsche Petroleumverkaufsgesellschaft, nach verlustreichem Kampfe die Waffen
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