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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Drittes Vierteljahr.

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Wiener Brief

ieses Jahr gibts wirkliche Sommerferien in der Politik, sowohl
diesseits wie jenseits der Leitha. Im vergangenen Sommer
führte Graf Khuen im Pester Parlament den Kampf nach der
gemütlichen Methode, aber er kochte nach diesem Verfahren
^ die Opposition doch nicht weich. Gras Tisza verfuhr nach
anderen Rezepten und hat einige Eier zerbrochen um den Kuchen zu backen.
Nun wird das Echo der letzten Ereignisse im ungarischen Parlament natürlich
auch in den Sommerferien ertönen, aber nicht allzu laut; denn erstens ist
Ungarn ein vorwiegend agrarisches Land, wo die Leute im Sommer reichlich
beschäftigt sind, zweitens besitzt es ein recht kontinentales Klima und eine
gediegene Sommerhitze. Und das macht den Aufenthalt in überfüllten Wirts¬
hausstuben zu keinem sonderlichen Genuß. Die Löwen der Opposition sammeln
denn auch größtenteils an kühlen Orten neue Kräfte, Kossuth befindet sich in
Nauheim, Justs in Karlsbad, und pflegen ihren erholungsbedürftigen Leib,
um ihni im Herbst wieder etwas zumuten zu können. Nur der nimmermüde
Graf Apponui hat sich gleich in die Versammlungstütigkeit gestürzt.

Was soll nun der Herbst in Ungarn bringen? Die einen reden von Ver¬
söhnung der Opposition; die Wehrgesetze können natürlich nicht mehr
aus der Welt geschafft werden, sie sind bereits sanktioniert und stehen
in Kraft. Aber in einem kurzen Gesetz sollen sie gewissermaßen in Bausch und
Bogen neu bewilligt und dabei soll erklärt werden, daß sie auf ungesetzliche Art
zustande gekommen seien. Man muß sehr naiv sein, um an eine solche Lösung,
wie sie von der Opposition gefordert wird, zu glauben. Daß man Tisza dem
Zorne der Opposition opfert, ist möglich; aber nur deshalb, weil Tisza selbst
seine Mission als Präsident vorläufig als beendet erachtet und es ihm auch
zweckmäßiger erscheinen mag, den Kampf gegen eine Wahlreform, die ihm


Grenzboten III 1912 13


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ieses Jahr gibts wirkliche Sommerferien in der Politik, sowohl
diesseits wie jenseits der Leitha. Im vergangenen Sommer
führte Graf Khuen im Pester Parlament den Kampf nach der
gemütlichen Methode, aber er kochte nach diesem Verfahren
^ die Opposition doch nicht weich. Gras Tisza verfuhr nach
anderen Rezepten und hat einige Eier zerbrochen um den Kuchen zu backen.
Nun wird das Echo der letzten Ereignisse im ungarischen Parlament natürlich
auch in den Sommerferien ertönen, aber nicht allzu laut; denn erstens ist
Ungarn ein vorwiegend agrarisches Land, wo die Leute im Sommer reichlich
beschäftigt sind, zweitens besitzt es ein recht kontinentales Klima und eine
gediegene Sommerhitze. Und das macht den Aufenthalt in überfüllten Wirts¬
hausstuben zu keinem sonderlichen Genuß. Die Löwen der Opposition sammeln
denn auch größtenteils an kühlen Orten neue Kräfte, Kossuth befindet sich in
Nauheim, Justs in Karlsbad, und pflegen ihren erholungsbedürftigen Leib,
um ihni im Herbst wieder etwas zumuten zu können. Nur der nimmermüde
Graf Apponui hat sich gleich in die Versammlungstütigkeit gestürzt.

Was soll nun der Herbst in Ungarn bringen? Die einen reden von Ver¬
söhnung der Opposition; die Wehrgesetze können natürlich nicht mehr
aus der Welt geschafft werden, sie sind bereits sanktioniert und stehen
in Kraft. Aber in einem kurzen Gesetz sollen sie gewissermaßen in Bausch und
Bogen neu bewilligt und dabei soll erklärt werden, daß sie auf ungesetzliche Art
zustande gekommen seien. Man muß sehr naiv sein, um an eine solche Lösung,
wie sie von der Opposition gefordert wird, zu glauben. Daß man Tisza dem
Zorne der Opposition opfert, ist möglich; aber nur deshalb, weil Tisza selbst
seine Mission als Präsident vorläufig als beendet erachtet und es ihm auch
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Grenzboten III 1912 13
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[0109] [Abbildung] Ol'SZclnEp sank HKtien-Kapitsl . . 200 000 000 k^ssepvefvncis . . UZK. 61000 000 N VKWVIM — LIZKI^ — l.0l>II)0^ — MIMIM LMSl^U c^SSIZl. t^NK^UKI' s. N, et^LU^o — et^IMOVM l.IZI??I0 ^tMNLM ^lMLNM Si'UI'l'cZ^K'I' /UtonÄ, ^uxsburg, Lautren, IZeutnen O.-sein,, LücKebui-g, Vult?lau, L-mnststt, ciiemnit?, Laib^ab, vetmolcl, IZmclen, IZscnveZe, k^snkkurt a. O., preiburZ i. Lu, ?ulei2, ?ürtb, Oleiwiti-, (ZöttinMn, Qreix, Narburg, NeiclElbsrA, Ilsilbronn. Xatto- wit^, KöniZsbutte Q^-LeKI.. l.cer, llLMiK, l.übsc:K, Heller. ?onem V., - Sparum, Stettin, l^amo^-it?, VIm, V/issbaiZen, Nttsu. ^wickau. - >4una/une po» Os/0os^e»FSÄe,',? 2«,' ^e^i/?s«/^,- /I»- I/e/V?««/ pe?/e I^e^- c?ils/a/?a!/se/?e/! Qe/also/^e/?, Dey/se/! llsiv. Ä>z/of^F po/? Lo«/?o/?s it^Ä ^WS^//^ po/z 5^<?c6s /(^eMö/'/e/s/?/ /)/s/!c>/!^su «un? /MÄe/?en vo/e IVsc/?S6/,! »/eÄ 5c/den/es,- /Ze/s/Ze«»^ sei^se^MK^-?^ l^e^/?a/?/s^e et^e/e I/s^>s/c/^it/?F FeZ^ /</^sy«?,'/ils/ /in /^aÄe cis/- /jllL- /oski/-^,- />it/ö6to^/!M^F I/s/'un/w/?? I^o/? I^s^M/i/e^n/ I l//?/s^Su/?KMF po» //^/in>^6/!6^-?/et/'^ ^s^me>F6/Z5^s^lva^it,^<?/e, ?es/ame/^s- K son/e «//-? sonsÜF-?» Sa/?/eF-?se/?ä/et/c/?e» ?>«^sa/^/o/!i?/?. Vermietung von LtsniKammsi'N Wiener Brief ieses Jahr gibts wirkliche Sommerferien in der Politik, sowohl diesseits wie jenseits der Leitha. Im vergangenen Sommer führte Graf Khuen im Pester Parlament den Kampf nach der gemütlichen Methode, aber er kochte nach diesem Verfahren ^ die Opposition doch nicht weich. Gras Tisza verfuhr nach anderen Rezepten und hat einige Eier zerbrochen um den Kuchen zu backen. Nun wird das Echo der letzten Ereignisse im ungarischen Parlament natürlich auch in den Sommerferien ertönen, aber nicht allzu laut; denn erstens ist Ungarn ein vorwiegend agrarisches Land, wo die Leute im Sommer reichlich beschäftigt sind, zweitens besitzt es ein recht kontinentales Klima und eine gediegene Sommerhitze. Und das macht den Aufenthalt in überfüllten Wirts¬ hausstuben zu keinem sonderlichen Genuß. Die Löwen der Opposition sammeln denn auch größtenteils an kühlen Orten neue Kräfte, Kossuth befindet sich in Nauheim, Justs in Karlsbad, und pflegen ihren erholungsbedürftigen Leib, um ihni im Herbst wieder etwas zumuten zu können. Nur der nimmermüde Graf Apponui hat sich gleich in die Versammlungstütigkeit gestürzt. Was soll nun der Herbst in Ungarn bringen? Die einen reden von Ver¬ söhnung der Opposition; die Wehrgesetze können natürlich nicht mehr aus der Welt geschafft werden, sie sind bereits sanktioniert und stehen in Kraft. Aber in einem kurzen Gesetz sollen sie gewissermaßen in Bausch und Bogen neu bewilligt und dabei soll erklärt werden, daß sie auf ungesetzliche Art zustande gekommen seien. Man muß sehr naiv sein, um an eine solche Lösung, wie sie von der Opposition gefordert wird, zu glauben. Daß man Tisza dem Zorne der Opposition opfert, ist möglich; aber nur deshalb, weil Tisza selbst seine Mission als Präsident vorläufig als beendet erachtet und es ihm auch zweckmäßiger erscheinen mag, den Kampf gegen eine Wahlreform, die ihm Grenzboten III 1912 13

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_321746/109>, abgerufen am 03.07.2024.