Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Reichsspiogel

Deutschland steht mithin in der belgischen Einfuhr an zweiter Stelle, hinter
Frankreich, das den ersten Platz mit einem Vorrange von über 120 Millionen
Franken behauptet. In der Ausfuhrstatistik Belgiens stand aber Deutschland
allen anderen Völkern voran und übertrifft Frankreich um über 1^/2 Millionen
Franken. Die Aasfuhr Deutschlands nach Belgien betrug in den Jahren 1908
und 1909 (neuere zusammenfassende Zahlen liegen nicht vor) in 1000 Franken:

1908 1909
Maschinen.......... 35 616 36938
Eisen und Stahl......... 36621 39 096
Musikinstrumente......... 1013 1140
Eisenbahn- und Straßenbahnwagen... 2 631 1 884
Möbel............ 2 886 3045
.Kunst- und Sammluuasgegenstcwde... 1 323 1 673
Fayence und Porzellan....... 210t 2 341
Buchdruckererzeugnisse........ 3 263 3489
Papier............ 6 470 6435
Bijouterien in Gold........ 1957 1 783
Bijouterien in Silber...... . 1 623 1 339

Die Industrie der Nahrungs- und Genußmittel und die deutsche Saat¬
zucht wiesen in den nachstehenden beiden Zweigen folgende Ausfuhrziffern in
1000 Franken aus:

1908 1909
Bier . . . .......... 4 010 4 040
Sämereien........... 2 351 3343

Die genannten Industriezweige stellten 1908 mit rund 185 Millionen
Franken, 1909 mit rund 195 Millionen Franken jeweils ein volles Viertel
unserer Gesamtausfuhr und einen hart umstrittenen Teil derselben dar. Die
übrigen drei Viertel, d. s. für das Jahr 1909 rund 300 Millionen Franken der
deutschen Ausfuhr nach Belgien, setzten sich hauptsächlich aus Rohstoffen und
Halbfabrikaten für die Industrie zusammen; so betrug die Ausfuhr von Kohlen
75 Millionen Franken, von Eisen und Stahl 39 Millionen Franken und so
fort. In der Ausfuhr von Fabrikaten aus Deutschland nach Belgien standen
an erster Stelle die Erzeugnisse der chemischen Industrie. Im Jahre 1909 wurden
ausgeführt:

Chemische Erzeugnisse .... im Werte von rund 21 Millionen Franken
Farbstoffe........" /, " " 47 " "
Drogen........" " " 5, " ,/

Die Ausfuhr der deutschen Textilindustrie ist gleichfalls recht bedeutend;
sie betrug 1909:

an Kurzwaren...........rund 14 Millionen Franken
" Geweben aus Baumwolle......"11 " "
" Geweben aus Seide........" ^ " "
" Geweben aus Wolle........" 7 >, "

Andere wichtige Zweige in der deutschen Ausfuhr nach Belgien bilden die
Automobil-, die Spielwaren-, die Parfümerie - Industrie u. a. in. Die Brüsseler


Reichsspiogel

Deutschland steht mithin in der belgischen Einfuhr an zweiter Stelle, hinter
Frankreich, das den ersten Platz mit einem Vorrange von über 120 Millionen
Franken behauptet. In der Ausfuhrstatistik Belgiens stand aber Deutschland
allen anderen Völkern voran und übertrifft Frankreich um über 1^/2 Millionen
Franken. Die Aasfuhr Deutschlands nach Belgien betrug in den Jahren 1908
und 1909 (neuere zusammenfassende Zahlen liegen nicht vor) in 1000 Franken:

1908 1909
Maschinen.......... 35 616 36938
Eisen und Stahl......... 36621 39 096
Musikinstrumente......... 1013 1140
Eisenbahn- und Straßenbahnwagen... 2 631 1 884
Möbel............ 2 886 3045
.Kunst- und Sammluuasgegenstcwde... 1 323 1 673
Fayence und Porzellan....... 210t 2 341
Buchdruckererzeugnisse........ 3 263 3489
Papier............ 6 470 6435
Bijouterien in Gold........ 1957 1 783
Bijouterien in Silber...... . 1 623 1 339

Die Industrie der Nahrungs- und Genußmittel und die deutsche Saat¬
zucht wiesen in den nachstehenden beiden Zweigen folgende Ausfuhrziffern in
1000 Franken aus:

1908 1909
Bier . . . .......... 4 010 4 040
Sämereien........... 2 351 3343

Die genannten Industriezweige stellten 1908 mit rund 185 Millionen
Franken, 1909 mit rund 195 Millionen Franken jeweils ein volles Viertel
unserer Gesamtausfuhr und einen hart umstrittenen Teil derselben dar. Die
übrigen drei Viertel, d. s. für das Jahr 1909 rund 300 Millionen Franken der
deutschen Ausfuhr nach Belgien, setzten sich hauptsächlich aus Rohstoffen und
Halbfabrikaten für die Industrie zusammen; so betrug die Ausfuhr von Kohlen
75 Millionen Franken, von Eisen und Stahl 39 Millionen Franken und so
fort. In der Ausfuhr von Fabrikaten aus Deutschland nach Belgien standen
an erster Stelle die Erzeugnisse der chemischen Industrie. Im Jahre 1909 wurden
ausgeführt:

Chemische Erzeugnisse .... im Werte von rund 21 Millionen Franken
Farbstoffe........„ /, „ „ 47 „ „
Drogen........„ „ „ 5, „ ,/

Die Ausfuhr der deutschen Textilindustrie ist gleichfalls recht bedeutend;
sie betrug 1909:

an Kurzwaren...........rund 14 Millionen Franken
„ Geweben aus Baumwolle......„11 „ „
„ Geweben aus Seide........„ ^ „ "
„ Geweben aus Wolle........" 7 >, "

Andere wichtige Zweige in der deutschen Ausfuhr nach Belgien bilden die
Automobil-, die Spielwaren-, die Parfümerie - Industrie u. a. in. Die Brüsseler


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0157" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/320574"/>
            <fw type="header" place="top"> Reichsspiogel</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_569"> Deutschland steht mithin in der belgischen Einfuhr an zweiter Stelle, hinter<lb/>
Frankreich, das den ersten Platz mit einem Vorrange von über 120 Millionen<lb/>
Franken behauptet. In der Ausfuhrstatistik Belgiens stand aber Deutschland<lb/>
allen anderen Völkern voran und übertrifft Frankreich um über 1^/2 Millionen<lb/>
Franken. Die Aasfuhr Deutschlands nach Belgien betrug in den Jahren 1908<lb/>
und 1909 (neuere zusammenfassende Zahlen liegen nicht vor) in 1000 Franken:</p><lb/>
            <list>
              <item> 1908 1909</item>
              <item> Maschinen.......... 35 616 36938</item>
              <item> Eisen und Stahl......... 36621 39 096</item>
              <item> Musikinstrumente......... 1013 1140</item>
              <item> Eisenbahn- und Straßenbahnwagen... 2 631 1 884</item>
              <item> Möbel............ 2 886 3045</item>
              <item> .Kunst- und Sammluuasgegenstcwde... 1 323 1 673</item>
              <item> Fayence und Porzellan....... 210t 2 341</item>
              <item> Buchdruckererzeugnisse........ 3 263 3489</item>
              <item> Papier............ 6 470 6435</item>
              <item> Bijouterien in Gold........ 1957 1 783</item>
              <item> Bijouterien in Silber......            . 1 623 1 339</item>
            </list><lb/>
            <p xml:id="ID_570"> Die Industrie der Nahrungs- und Genußmittel und die deutsche Saat¬<lb/>
zucht wiesen in den nachstehenden beiden Zweigen folgende Ausfuhrziffern in<lb/>
1000 Franken aus:</p><lb/>
            <list>
              <item> 1908 1909</item>
              <item> Bier .  .  .  .......... 4 010 4 040</item>
              <item> Sämereien........... 2 351 3343</item>
            </list><lb/>
            <p xml:id="ID_571"> Die genannten Industriezweige stellten 1908 mit rund 185 Millionen<lb/>
Franken, 1909 mit rund 195 Millionen Franken jeweils ein volles Viertel<lb/>
unserer Gesamtausfuhr und einen hart umstrittenen Teil derselben dar. Die<lb/>
übrigen drei Viertel, d. s. für das Jahr 1909 rund 300 Millionen Franken der<lb/>
deutschen Ausfuhr nach Belgien, setzten sich hauptsächlich aus Rohstoffen und<lb/>
Halbfabrikaten für die Industrie zusammen; so betrug die Ausfuhr von Kohlen<lb/>
75 Millionen Franken, von Eisen und Stahl 39 Millionen Franken und so<lb/>
fort. In der Ausfuhr von Fabrikaten aus Deutschland nach Belgien standen<lb/>
an erster Stelle die Erzeugnisse der chemischen Industrie. Im Jahre 1909 wurden<lb/>
ausgeführt:</p><lb/>
            <list>
              <item> Chemische Erzeugnisse .... im Werte von rund 21 Millionen Franken</item>
              <item> Farbstoffe........&#x201E;  /,  &#x201E;  &#x201E;  47   &#x201E; &#x201E;</item>
              <item> Drogen........&#x201E;  &#x201E;  &#x201E; 5,  &#x201E; ,/</item>
            </list><lb/>
            <p xml:id="ID_572"> Die Ausfuhr der deutschen Textilindustrie ist gleichfalls recht bedeutend;<lb/>
sie betrug 1909:</p><lb/>
            <list>
              <item> an Kurzwaren...........rund 14 Millionen Franken</item>
              <item> &#x201E; Geweben aus Baumwolle......&#x201E;11   &#x201E; &#x201E;</item>
              <item> &#x201E; Geweben aus Seide........&#x201E;   ^   &#x201E; "</item>
              <item> &#x201E; Geweben aus Wolle........"   7   &gt;, "</item>
            </list><lb/>
            <p xml:id="ID_573" next="#ID_574"> Andere wichtige Zweige in der deutschen Ausfuhr nach Belgien bilden die<lb/>
Automobil-, die Spielwaren-, die Parfümerie - Industrie u. a. in. Die Brüsseler</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0157] Reichsspiogel Deutschland steht mithin in der belgischen Einfuhr an zweiter Stelle, hinter Frankreich, das den ersten Platz mit einem Vorrange von über 120 Millionen Franken behauptet. In der Ausfuhrstatistik Belgiens stand aber Deutschland allen anderen Völkern voran und übertrifft Frankreich um über 1^/2 Millionen Franken. Die Aasfuhr Deutschlands nach Belgien betrug in den Jahren 1908 und 1909 (neuere zusammenfassende Zahlen liegen nicht vor) in 1000 Franken: 1908 1909 Maschinen.......... 35 616 36938 Eisen und Stahl......... 36621 39 096 Musikinstrumente......... 1013 1140 Eisenbahn- und Straßenbahnwagen... 2 631 1 884 Möbel............ 2 886 3045 .Kunst- und Sammluuasgegenstcwde... 1 323 1 673 Fayence und Porzellan....... 210t 2 341 Buchdruckererzeugnisse........ 3 263 3489 Papier............ 6 470 6435 Bijouterien in Gold........ 1957 1 783 Bijouterien in Silber...... . 1 623 1 339 Die Industrie der Nahrungs- und Genußmittel und die deutsche Saat¬ zucht wiesen in den nachstehenden beiden Zweigen folgende Ausfuhrziffern in 1000 Franken aus: 1908 1909 Bier . . . .......... 4 010 4 040 Sämereien........... 2 351 3343 Die genannten Industriezweige stellten 1908 mit rund 185 Millionen Franken, 1909 mit rund 195 Millionen Franken jeweils ein volles Viertel unserer Gesamtausfuhr und einen hart umstrittenen Teil derselben dar. Die übrigen drei Viertel, d. s. für das Jahr 1909 rund 300 Millionen Franken der deutschen Ausfuhr nach Belgien, setzten sich hauptsächlich aus Rohstoffen und Halbfabrikaten für die Industrie zusammen; so betrug die Ausfuhr von Kohlen 75 Millionen Franken, von Eisen und Stahl 39 Millionen Franken und so fort. In der Ausfuhr von Fabrikaten aus Deutschland nach Belgien standen an erster Stelle die Erzeugnisse der chemischen Industrie. Im Jahre 1909 wurden ausgeführt: Chemische Erzeugnisse .... im Werte von rund 21 Millionen Franken Farbstoffe........„ /, „ „ 47 „ „ Drogen........„ „ „ 5, „ ,/ Die Ausfuhr der deutschen Textilindustrie ist gleichfalls recht bedeutend; sie betrug 1909: an Kurzwaren...........rund 14 Millionen Franken „ Geweben aus Baumwolle......„11 „ „ „ Geweben aus Seide........„ ^ „ " „ Geweben aus Wolle........" 7 >, " Andere wichtige Zweige in der deutschen Ausfuhr nach Belgien bilden die Automobil-, die Spielwaren-, die Parfümerie - Industrie u. a. in. Die Brüsseler

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_320416
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_320416/157
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_320416/157>, abgerufen am 27.09.2024.