Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Viertes Vierteljahr.2 bis 2^2 Prozent bewegt, der Privatdiskont auf einem solchen von 4^ bis Eine Überraschung -- und zwar aus vielen Seiten eine wenig erfreuliche -- Verantwortliche Schristletter: sür den politischen Teil der Herausgeber George CleinowSchöneberg, sür den Druck: "Der R-ichsbote G. in. b. H. in Berlin LV.11, Dess-mer Straf,- 8^ 2 bis 2^2 Prozent bewegt, der Privatdiskont auf einem solchen von 4^ bis Eine Überraschung — und zwar aus vielen Seiten eine wenig erfreuliche — Verantwortliche Schristletter: sür den politischen Teil der Herausgeber George CleinowSchöneberg, sür den Druck: „Der R-ichsbote G. in. b. H. in Berlin LV.11, Dess-mer Straf,- 8^ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0472" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/320073"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_2035" prev="#ID_2034"> 2 bis 2^2 Prozent bewegt, der Privatdiskont auf einem solchen von 4^ bis<lb/> 4^/2 Prozent, und Schiebungsgeld stellte sich kaum teurer als der Reichsbanksatz.<lb/> Vermutlich wird daher auch das Institut am Monatsende nicht sehr erheblich<lb/> in Anspruch genommen werden, wenn auch die kleine steuersreie Reserve dabei<lb/> verloren gehen dürfte. Jedenfalls ist,amStandderNotenreserve gemessen, dieReichs-<lb/> bank für die Ansprüche des Jahreswechsels nicht sonderlich gerüstetund man darf billig<lb/> bezweifeln, daß der Monat Dezember ihr noch wesentliche Zuflüsse bringen wird.</p><lb/> <p xml:id="ID_2036"> Eine Überraschung — und zwar aus vielen Seiten eine wenig erfreuliche —<lb/> bot die Bekanntgebuug der Quotenbeteiligung am Kaligesetz, die von der staat¬<lb/> lichen Verteilungsstelle aufgestellt worden ist. Diese Verteilung ist eine abfällige<lb/> tatsächliche Kritik der früheren Quotenzuteilung des Kalisyndikats, bei der offen<lb/> von „Erpresserquoten" gesprochen werden konnte. Durch die neue Tabelle,<lb/> welche, nach Erledigung der Berufungen, für fünf Jahre lang Geltung haben<lb/> wird, sind ganz erhebliche Verschiebungen gegen die früheren Beteiligungen ein¬<lb/> getreten. Den Rahm schöpft der preußische Fiskus ab, dessen Quote sich von<lb/> 54 auf 90 Tausendstel erhöht, ein Mehrbetrag, der die ganze Be¬<lb/> teiligung des anhaltischen Fiskus, des nächstbedeutenden Teilnehmers,<lb/> übertrifft und das Übergewicht Preußens im Kalibergbau zu einem<lb/> ganz erheblichen gestaltet. Dagegen haben beispielsweise die Sauergruppe<lb/> und Heldburg eine beträchtliche Herabsetzung der Betätigungsziffer erfahren, und<lb/> das gleiche gilt, wenn auch in geringerem Maße, von anderen Werken, so daß<lb/> die Zahl der Berufungen wohl eine recht große fein wird. Manche Werke<lb/> werden sich in ihren Rentabilitätshoffnungen stark enttäuscht sehen, bei vielen<lb/> mit schwachen Quoten bedachten wird die Neigung zum Anschluß an größere<lb/> Konzerne vermehrt werden. So wird aller Vermutung nach die Konzentrations¬<lb/> bewegung einen neuen Anstoß erhalten. Für die Neugründungen zeigt es sich<lb/> aber, daß in der amtlichen Einschätzung eine starke Korrektur spekulativer Über¬<lb/> schreitungen liegen kann, die von den Gründern wie von den Beteiligten und<lb/><note type="byline"> Sxectator</note> Kreditgebern nicht übersehen werden sollte. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p xml:id="ID_2037"> Verantwortliche Schristletter: sür den politischen Teil der Herausgeber George CleinowSchöneberg, sür den<lb/> literarischen Teil und die Redaktion Heinz Amelung-Friedenau. — Mmmslriptfendungcn und Briefe werten<lb/> auSschlietzlich an die Adresse der Schriftleitung Berlin SV/. 11. Vernburger Strasze Wa/23, erbeten. — Sprechstunden<lb/> der Schrtftleitung: Montags 10—12 Uhr, Donnerstags 11—1 Uhr.<lb/> Verlag: Verlag der Wren,t>oder G.in.b.H. in Berlin SV. 11.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Druck: „Der R-ichsbote G. in. b. H. in Berlin LV.11, Dess-mer Straf,- 8^</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0472]
2 bis 2^2 Prozent bewegt, der Privatdiskont auf einem solchen von 4^ bis
4^/2 Prozent, und Schiebungsgeld stellte sich kaum teurer als der Reichsbanksatz.
Vermutlich wird daher auch das Institut am Monatsende nicht sehr erheblich
in Anspruch genommen werden, wenn auch die kleine steuersreie Reserve dabei
verloren gehen dürfte. Jedenfalls ist,amStandderNotenreserve gemessen, dieReichs-
bank für die Ansprüche des Jahreswechsels nicht sonderlich gerüstetund man darf billig
bezweifeln, daß der Monat Dezember ihr noch wesentliche Zuflüsse bringen wird.
Eine Überraschung — und zwar aus vielen Seiten eine wenig erfreuliche —
bot die Bekanntgebuug der Quotenbeteiligung am Kaligesetz, die von der staat¬
lichen Verteilungsstelle aufgestellt worden ist. Diese Verteilung ist eine abfällige
tatsächliche Kritik der früheren Quotenzuteilung des Kalisyndikats, bei der offen
von „Erpresserquoten" gesprochen werden konnte. Durch die neue Tabelle,
welche, nach Erledigung der Berufungen, für fünf Jahre lang Geltung haben
wird, sind ganz erhebliche Verschiebungen gegen die früheren Beteiligungen ein¬
getreten. Den Rahm schöpft der preußische Fiskus ab, dessen Quote sich von
54 auf 90 Tausendstel erhöht, ein Mehrbetrag, der die ganze Be¬
teiligung des anhaltischen Fiskus, des nächstbedeutenden Teilnehmers,
übertrifft und das Übergewicht Preußens im Kalibergbau zu einem
ganz erheblichen gestaltet. Dagegen haben beispielsweise die Sauergruppe
und Heldburg eine beträchtliche Herabsetzung der Betätigungsziffer erfahren, und
das gleiche gilt, wenn auch in geringerem Maße, von anderen Werken, so daß
die Zahl der Berufungen wohl eine recht große fein wird. Manche Werke
werden sich in ihren Rentabilitätshoffnungen stark enttäuscht sehen, bei vielen
mit schwachen Quoten bedachten wird die Neigung zum Anschluß an größere
Konzerne vermehrt werden. So wird aller Vermutung nach die Konzentrations¬
bewegung einen neuen Anstoß erhalten. Für die Neugründungen zeigt es sich
aber, daß in der amtlichen Einschätzung eine starke Korrektur spekulativer Über¬
schreitungen liegen kann, die von den Gründern wie von den Beteiligten und
Sxectator Kreditgebern nicht übersehen werden sollte.
Verantwortliche Schristletter: sür den politischen Teil der Herausgeber George CleinowSchöneberg, sür den
literarischen Teil und die Redaktion Heinz Amelung-Friedenau. — Mmmslriptfendungcn und Briefe werten
auSschlietzlich an die Adresse der Schriftleitung Berlin SV/. 11. Vernburger Strasze Wa/23, erbeten. — Sprechstunden
der Schrtftleitung: Montags 10—12 Uhr, Donnerstags 11—1 Uhr.
Verlag: Verlag der Wren,t>oder G.in.b.H. in Berlin SV. 11.
Druck: „Der R-ichsbote G. in. b. H. in Berlin LV.11, Dess-mer Straf,- 8^
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |