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Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]
Schöne Literatur
Die Arena. Roman von Blasco Jbanez.
München, Verlag der Süddeutschen Monats¬
hefte, Preis 3,50 M.

Die spanische Literatur hat während der
letzten Jahrzehnte in Deutschland kein Glück
gehabt. Die wenigen Versuche, das sehr be¬
schränkte herkömmliche Repertoire klassischer
spanischer Schauspiele zu erweitern, scheiterten
am Unverständnis der Kritik und des Publi¬
kums (vgl. Reinhardts Versuch, den "Arzt
seiner Ehre" zum Erfolg zu führen), und die
moderne spanische Produktion, unter welchem
Ausdruck wir die des ganzen neunzehnten
Jahrhunderts mitverstehen dürfen, erwarb sich
noch weniger Anklang, Einzelne Schauspieler
fanden gelegentlich dankbare Rollen in spa¬
nischen Stücken Mainz in "Galeotto", Wiene
in "Wahnsinn oder Heiligkeit"), aber deren
Auftauchen ans dem Repertoire blieb an das
Auftreten jener Größen gebunden, und wohl¬
gemeinte andere Unternehmungen, die dem
deutschen Publikum .Kenntnis spanischer Büh¬
nenwerke zuführen sollten, wie ein Zyklus im
Berliner Neuen Theater im Winter 1906 er¬
litten Schiffbruch, In letzterem brachte es nur
PSrez Galdüs' "Der Großvater" dank Schild¬
krauts Kunst zu einem Erfolg, -- Daß ein
spanischer Roman in Deutschland Eingang
findet, ist noch seltener, und man kann sagen,
daß nach wie vor nur der Don Quijote dem
deutschen Leser beweist, daß die Spanier auch
eine Romankunst haben. Daß der bedeutendste
spanische Romanschriftsteller des neunzehnten
Jahrhunderts in Wahrheit eine halbe Lands¬
männin von uns ist, blieb den meisten Deutschen
ebenso unbekannt wie die Schriften eben dieses
Fernau Caballero, des Pörez Galdüs und an¬
derer in ihrer Art sehr achtungswerter Talente,

Diese einleitende Klage über die Vernach¬
lässigung der neueren Produktion der iberischen

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Halbinsel mag dazu beitragen, einem spa¬
nischen Roman Aufmerksamkeit zu erbitten,
der neuerdings in deutscher Übersetzung er¬
schienen ist: Es ist dies Blasco Jbanez' Stier¬
fechtererzählung "Lsngre ^ Imrsna" (Blut
und Sand), unter Vereinfachung des markt¬
schreierischen Titels in "Die Arena" in deutsch
übertragen.

Man braucht da nun keine nationale Kunst,
keine in spanischen Traditionen wurzelnde hei¬
mische Technik des Aufbaus und der Charak¬
terisierung zu erwarten: die spanische Literatur
hat seit dem siebzehnten Jahrhundert den mäch¬
tigen Einfluß der benachbarten französischen
bald mehr bald minder zu verspüren be¬
kommen, und so beschreitet auch der zeit¬
genössische Roman im ganzen die von den
großen Franzosen vorgeschrittenen Pfade der
Naturalisten, speziell Zolas, Blasco Jbanez
mit vielleicht am meisten Glück unter seinen
Landsleuten; damit ist von vornherein gesagt,
daß der deutsche Leser, sei der künstlerische
Wert des Romans welcher er wolle, hier sehr
viel Tatsächliches lernen kann, Blasco Jbanez
führt uns mitten in alle Eigenheiten seines
Volkes ein, indem er dessen leidenschaftlich
geliebte, ihm allein eigentümliche Sportübnng
und Vergnügungsweise, den Stierkampf, in
den Mittelpunkt des Romans stellt. Wie etwa
Zola die sämtlichen Spielarten und Möglich¬
keiten der Lourdespilgerschaft erschöpft, so gibt
Jbanez ein umfassendes Bild der Stellung¬
nahme sämtlicher spanischer Bevölkerungs¬
schichten zu dem Nationalschauspiel: Von dem
leidenschaftlichen vornehmen "Aficionado", der
selbst prachtvolle Kampfstiere züchtet und die
Matadore protegiert, bis zu dem stumpfsinnigen
Banderillero oder Picador, der der gefährlichen
Bestie mit demselben Gleichmut das rote Tuch
cntgegenschwingt, wie er in den Freistunden
in seiner Schenke den Gästen Wein verzapft;

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]
Schöne Literatur
Die Arena. Roman von Blasco Jbanez.
München, Verlag der Süddeutschen Monats¬
hefte, Preis 3,50 M.

Die spanische Literatur hat während der
letzten Jahrzehnte in Deutschland kein Glück
gehabt. Die wenigen Versuche, das sehr be¬
schränkte herkömmliche Repertoire klassischer
spanischer Schauspiele zu erweitern, scheiterten
am Unverständnis der Kritik und des Publi¬
kums (vgl. Reinhardts Versuch, den „Arzt
seiner Ehre" zum Erfolg zu führen), und die
moderne spanische Produktion, unter welchem
Ausdruck wir die des ganzen neunzehnten
Jahrhunderts mitverstehen dürfen, erwarb sich
noch weniger Anklang, Einzelne Schauspieler
fanden gelegentlich dankbare Rollen in spa¬
nischen Stücken Mainz in „Galeotto", Wiene
in „Wahnsinn oder Heiligkeit"), aber deren
Auftauchen ans dem Repertoire blieb an das
Auftreten jener Größen gebunden, und wohl¬
gemeinte andere Unternehmungen, die dem
deutschen Publikum .Kenntnis spanischer Büh¬
nenwerke zuführen sollten, wie ein Zyklus im
Berliner Neuen Theater im Winter 1906 er¬
litten Schiffbruch, In letzterem brachte es nur
PSrez Galdüs' „Der Großvater" dank Schild¬
krauts Kunst zu einem Erfolg, — Daß ein
spanischer Roman in Deutschland Eingang
findet, ist noch seltener, und man kann sagen,
daß nach wie vor nur der Don Quijote dem
deutschen Leser beweist, daß die Spanier auch
eine Romankunst haben. Daß der bedeutendste
spanische Romanschriftsteller des neunzehnten
Jahrhunderts in Wahrheit eine halbe Lands¬
männin von uns ist, blieb den meisten Deutschen
ebenso unbekannt wie die Schriften eben dieses
Fernau Caballero, des Pörez Galdüs und an¬
derer in ihrer Art sehr achtungswerter Talente,

Diese einleitende Klage über die Vernach¬
lässigung der neueren Produktion der iberischen

[Spaltenumbruch]

Halbinsel mag dazu beitragen, einem spa¬
nischen Roman Aufmerksamkeit zu erbitten,
der neuerdings in deutscher Übersetzung er¬
schienen ist: Es ist dies Blasco Jbanez' Stier¬
fechtererzählung „Lsngre ^ Imrsna" (Blut
und Sand), unter Vereinfachung des markt¬
schreierischen Titels in „Die Arena" in deutsch
übertragen.

Man braucht da nun keine nationale Kunst,
keine in spanischen Traditionen wurzelnde hei¬
mische Technik des Aufbaus und der Charak¬
terisierung zu erwarten: die spanische Literatur
hat seit dem siebzehnten Jahrhundert den mäch¬
tigen Einfluß der benachbarten französischen
bald mehr bald minder zu verspüren be¬
kommen, und so beschreitet auch der zeit¬
genössische Roman im ganzen die von den
großen Franzosen vorgeschrittenen Pfade der
Naturalisten, speziell Zolas, Blasco Jbanez
mit vielleicht am meisten Glück unter seinen
Landsleuten; damit ist von vornherein gesagt,
daß der deutsche Leser, sei der künstlerische
Wert des Romans welcher er wolle, hier sehr
viel Tatsächliches lernen kann, Blasco Jbanez
führt uns mitten in alle Eigenheiten seines
Volkes ein, indem er dessen leidenschaftlich
geliebte, ihm allein eigentümliche Sportübnng
und Vergnügungsweise, den Stierkampf, in
den Mittelpunkt des Romans stellt. Wie etwa
Zola die sämtlichen Spielarten und Möglich¬
keiten der Lourdespilgerschaft erschöpft, so gibt
Jbanez ein umfassendes Bild der Stellung¬
nahme sämtlicher spanischer Bevölkerungs¬
schichten zu dem Nationalschauspiel: Von dem
leidenschaftlichen vornehmen „Aficionado", der
selbst prachtvolle Kampfstiere züchtet und die
Matadore protegiert, bis zu dem stumpfsinnigen
Banderillero oder Picador, der der gefährlichen
Bestie mit demselben Gleichmut das rote Tuch
cntgegenschwingt, wie er in den Freistunden
in seiner Schenke den Gästen Wein verzapft;

[Ende Spaltensatz]
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[0354] [Abbildung] Maßgebliches und Unmaßgebliches Schöne Literatur Die Arena. Roman von Blasco Jbanez. München, Verlag der Süddeutschen Monats¬ hefte, Preis 3,50 M. Die spanische Literatur hat während der letzten Jahrzehnte in Deutschland kein Glück gehabt. Die wenigen Versuche, das sehr be¬ schränkte herkömmliche Repertoire klassischer spanischer Schauspiele zu erweitern, scheiterten am Unverständnis der Kritik und des Publi¬ kums (vgl. Reinhardts Versuch, den „Arzt seiner Ehre" zum Erfolg zu führen), und die moderne spanische Produktion, unter welchem Ausdruck wir die des ganzen neunzehnten Jahrhunderts mitverstehen dürfen, erwarb sich noch weniger Anklang, Einzelne Schauspieler fanden gelegentlich dankbare Rollen in spa¬ nischen Stücken Mainz in „Galeotto", Wiene in „Wahnsinn oder Heiligkeit"), aber deren Auftauchen ans dem Repertoire blieb an das Auftreten jener Größen gebunden, und wohl¬ gemeinte andere Unternehmungen, die dem deutschen Publikum .Kenntnis spanischer Büh¬ nenwerke zuführen sollten, wie ein Zyklus im Berliner Neuen Theater im Winter 1906 er¬ litten Schiffbruch, In letzterem brachte es nur PSrez Galdüs' „Der Großvater" dank Schild¬ krauts Kunst zu einem Erfolg, — Daß ein spanischer Roman in Deutschland Eingang findet, ist noch seltener, und man kann sagen, daß nach wie vor nur der Don Quijote dem deutschen Leser beweist, daß die Spanier auch eine Romankunst haben. Daß der bedeutendste spanische Romanschriftsteller des neunzehnten Jahrhunderts in Wahrheit eine halbe Lands¬ männin von uns ist, blieb den meisten Deutschen ebenso unbekannt wie die Schriften eben dieses Fernau Caballero, des Pörez Galdüs und an¬ derer in ihrer Art sehr achtungswerter Talente, Diese einleitende Klage über die Vernach¬ lässigung der neueren Produktion der iberischen Halbinsel mag dazu beitragen, einem spa¬ nischen Roman Aufmerksamkeit zu erbitten, der neuerdings in deutscher Übersetzung er¬ schienen ist: Es ist dies Blasco Jbanez' Stier¬ fechtererzählung „Lsngre ^ Imrsna" (Blut und Sand), unter Vereinfachung des markt¬ schreierischen Titels in „Die Arena" in deutsch übertragen. Man braucht da nun keine nationale Kunst, keine in spanischen Traditionen wurzelnde hei¬ mische Technik des Aufbaus und der Charak¬ terisierung zu erwarten: die spanische Literatur hat seit dem siebzehnten Jahrhundert den mäch¬ tigen Einfluß der benachbarten französischen bald mehr bald minder zu verspüren be¬ kommen, und so beschreitet auch der zeit¬ genössische Roman im ganzen die von den großen Franzosen vorgeschrittenen Pfade der Naturalisten, speziell Zolas, Blasco Jbanez mit vielleicht am meisten Glück unter seinen Landsleuten; damit ist von vornherein gesagt, daß der deutsche Leser, sei der künstlerische Wert des Romans welcher er wolle, hier sehr viel Tatsächliches lernen kann, Blasco Jbanez führt uns mitten in alle Eigenheiten seines Volkes ein, indem er dessen leidenschaftlich geliebte, ihm allein eigentümliche Sportübnng und Vergnügungsweise, den Stierkampf, in den Mittelpunkt des Romans stellt. Wie etwa Zola die sämtlichen Spielarten und Möglich¬ keiten der Lourdespilgerschaft erschöpft, so gibt Jbanez ein umfassendes Bild der Stellung¬ nahme sämtlicher spanischer Bevölkerungs¬ schichten zu dem Nationalschauspiel: Von dem leidenschaftlichen vornehmen „Aficionado", der selbst prachtvolle Kampfstiere züchtet und die Matadore protegiert, bis zu dem stumpfsinnigen Banderillero oder Picador, der der gefährlichen Bestie mit demselben Gleichmut das rote Tuch cntgegenschwingt, wie er in den Freistunden in seiner Schenke den Gästen Wein verzapft;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_319600/354>, abgerufen am 23.07.2024.