Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr.Die Muse Dentschamerikas nicht Vergnügen machen, diese Verse zum zweideutigen Preis der Amerikanerin Am schönste sin die Frauenzimmer, Die sind doch all, als wie gemalt; Wie Wundervögel gehn se immer, Ich möcht nor wisse, wer's bezahlt. Se sage, die mer da so sieht, Daß net e jede arg viel nutzt So for ins Haus un for's Genick. Doch wunnerscheen sin se geputzt, Se könne Stricke net un koche Un meistens fahr'n se, wann se gehn; Nur zweimal kommen se in Woche, Drum halte se sich auch so scheen. Die Arbeitsteilung, kann mer sage, Is Hierzuland famos zu Haus. Die Männer müsse 's Geld erjage, Die Frauenzimmer kehrn's cultus, Oder ein Lob auf den hohen Erfindergeist, auf den der Amerikaner so Oder das Tabakkauen: Auch die deutsche Note schlägt Asmus gegenüber dem Amerikanertum auf Die Muse Dentschamerikas nicht Vergnügen machen, diese Verse zum zweideutigen Preis der Amerikanerin Am schönste sin die Frauenzimmer, Die sind doch all, als wie gemalt; Wie Wundervögel gehn se immer, Ich möcht nor wisse, wer's bezahlt. Se sage, die mer da so sieht, Daß net e jede arg viel nutzt So for ins Haus un for's Genick. Doch wunnerscheen sin se geputzt, Se könne Stricke net un koche Un meistens fahr'n se, wann se gehn; Nur zweimal kommen se in Woche, Drum halte se sich auch so scheen. Die Arbeitsteilung, kann mer sage, Is Hierzuland famos zu Haus. Die Männer müsse 's Geld erjage, Die Frauenzimmer kehrn's cultus, Oder ein Lob auf den hohen Erfindergeist, auf den der Amerikaner so Oder das Tabakkauen: Auch die deutsche Note schlägt Asmus gegenüber dem Amerikanertum auf <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0386" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/317337"/> <fw type="header" place="top"> Die Muse Dentschamerikas</fw><lb/> <p xml:id="ID_1734" prev="#ID_1733"> nicht Vergnügen machen, diese Verse zum zweideutigen Preis der Amerikanerin<lb/> zu lesen:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_15" type="poem"> <l> Am schönste sin die Frauenzimmer,<lb/> Die sind doch all, als wie gemalt;<lb/> Wie Wundervögel gehn se immer,<lb/> Ich möcht nor wisse, wer's bezahlt.</l> <l> Se sage, die mer da so sieht,<lb/> Daß net e jede arg viel nutzt<lb/> So for ins Haus un for's Genick.<lb/> Doch wunnerscheen sin se geputzt,</l> <l> Se könne Stricke net un koche<lb/> Un meistens fahr'n se, wann se gehn;<lb/> Nur zweimal kommen se in Woche,<lb/> Drum halte se sich auch so scheen.</l> <l> Die Arbeitsteilung, kann mer sage,<lb/> Is Hierzuland famos zu Haus.<lb/> Die Männer müsse 's Geld erjage,<lb/> Die Frauenzimmer kehrn's cultus,</l> </lg><lb/> <p xml:id="ID_1735"> Oder ein Lob auf den hohen Erfindergeist, auf den der Amerikaner so<lb/> stolz ist:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_16" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <p xml:id="ID_1736"> Oder das Tabakkauen:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_17" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <p xml:id="ID_1737"> Auch die deutsche Note schlägt Asmus gegenüber dem Amerikanertum auf<lb/> seine Weise an, grimmige Wahrheit in drastischen Worten:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_18" type="poem"> <l/> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0386]
Die Muse Dentschamerikas
nicht Vergnügen machen, diese Verse zum zweideutigen Preis der Amerikanerin
zu lesen:
Am schönste sin die Frauenzimmer,
Die sind doch all, als wie gemalt;
Wie Wundervögel gehn se immer,
Ich möcht nor wisse, wer's bezahlt. Se sage, die mer da so sieht,
Daß net e jede arg viel nutzt
So for ins Haus un for's Genick.
Doch wunnerscheen sin se geputzt, Se könne Stricke net un koche
Un meistens fahr'n se, wann se gehn;
Nur zweimal kommen se in Woche,
Drum halte se sich auch so scheen. Die Arbeitsteilung, kann mer sage,
Is Hierzuland famos zu Haus.
Die Männer müsse 's Geld erjage,
Die Frauenzimmer kehrn's cultus,
Oder ein Lob auf den hohen Erfindergeist, auf den der Amerikaner so
stolz ist:
Oder das Tabakkauen:
Auch die deutsche Note schlägt Asmus gegenüber dem Amerikanertum auf
seine Weise an, grimmige Wahrheit in drastischen Worten:
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