Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Line zeitgemäße Abraham a Santa-Llara-Predigt

mehr denn je, und zwar minder von einen: törichten Teil unserer Mit¬
menschen als von einem ruchlosen, der, in rohester Selbstsucht befangen, aus
dem Schaden anderer Nutzen zieht. Und jede Art von Nacktdarstellung nicht
'nur, sondern jedes über den Geschlechtsverkehr zuviel gesprochene oder geschriebene
Wort reizt auf eiuer gewissen Altersstufe diesen heftigsten aller Triebe, von dem
wir leider zu häufig vergessen, daß er immer nur schlummert.

Von schädigenden Einfluß auf unsere Jugend ist ferner, wenn auch lauge
nicht in so hohem Grade wie die ausgesprochene Geschlechtsliteratur, der hoch¬
moderne Roman. Immerhin, vom Standpunkte des rein Ästhetischen aus
betrachtet, eine ebenso bedauerliche wie bedenkliche Erscheinung und ein unver¬
kennbarer Atavismus, wenn wir das hohe Ziel der Kulturmenschheit im Auge
haben. Ich höre erwidern: "Wir sollten das Sexuelle aus unsern Romanen
herauswerfen? Welch närrische Forderung! Ja was sollen wir denn über¬
haupt erzählen und beschreiben? Wie sollen wir es ohne Mithilfe der Frau
Venus Amathusia fertig bringen, vier- bis sechshundert Seiten zu füllen, wenn
man uns verbietet, auf diesem ersprießlichsten, ergiebigsten aller Erörterungs¬
gebiete unser hochmodern zugerittenes Rößlein sich tummeln zu lassen? Und
wie sollen wir es denn da anfangen, zu verhindern, daß dein Leser schon
auf der zehnten Blattseite die Augen zufallen und daß er, bis zur zwanzigsten
durchgedrungen, unser Buch onde"d faßt und mit einen: Gott lästernden Fluch
an die Wand wirft--?"

Sehr richtig -- vollkommen einwandssrei! Der Romanschreiber muß dem
zeitgemäßen Verlangen Rechnung tragen, er muß sich dem Geschmack des lesenden
Publikums möglichst anzupassen suchen, aber -- dieser Geschmack ist durch das
"Zuviel", durch das "Über" an Kunst, Schönheit, Nacktheit, Sittlichkeit und so
fort stark überreizt. Der Gaumen verlangt, wenn er einmal eine reich gewürzte
Speise genossen, nach immer beißenderer, schärfer duftender Kost. Das liegt in
der menschlichen Natur. Das romanliebende Publikum von bellte lechzt geradezu
nach dem Hautgout eines sexuell stark gepfefferter Lesefutters.

Ich habe in jüngster Zeit einige neue Romane von dänischen und
norwegischen Autoren gelesen -- nomina 8unt oäiosa. Von einer kritischen
Beleuchtung dieser Elaborate in: einzelnen hier Abstand zu nehmen, fällt niir,
weiß Gott, nicht schwer. Stehen mir doch heute noch die.Haare zu Berge,
wenn ich an den krassen, brutalen, abstoßenden Realismus denke, mit welchem
darin der heterogengeschlechtliche Verkehr behandelt wird.

Von deutschen Autoren, deren Namen von vornherein dieGewähr in sich schließen,
daß sie der hochmodernen Geschmacksrichtung nicht, oder doch nur unwesentlich, ver¬
fallen sind, nenne ich unter den mir durch ihre Werke bekannten zwei aus kultur¬
historischen Interesse, weil sie mir deutlich sprechende Belege für das zu sein scheinen,
was ich sagen will: Selbst die Besten, die Reinsten unter den modernen Roman¬
schriftstellern haben sich vomZeitgeist, das heißt vom stark erotisch angehauchten, über¬
reizten Geschmack des nach Unterhaltuugslektüre verlangenden Publikums hinreißen


Gren-iboten I 1910 76
Line zeitgemäße Abraham a Santa-Llara-Predigt

mehr denn je, und zwar minder von einen: törichten Teil unserer Mit¬
menschen als von einem ruchlosen, der, in rohester Selbstsucht befangen, aus
dem Schaden anderer Nutzen zieht. Und jede Art von Nacktdarstellung nicht
'nur, sondern jedes über den Geschlechtsverkehr zuviel gesprochene oder geschriebene
Wort reizt auf eiuer gewissen Altersstufe diesen heftigsten aller Triebe, von dem
wir leider zu häufig vergessen, daß er immer nur schlummert.

Von schädigenden Einfluß auf unsere Jugend ist ferner, wenn auch lauge
nicht in so hohem Grade wie die ausgesprochene Geschlechtsliteratur, der hoch¬
moderne Roman. Immerhin, vom Standpunkte des rein Ästhetischen aus
betrachtet, eine ebenso bedauerliche wie bedenkliche Erscheinung und ein unver¬
kennbarer Atavismus, wenn wir das hohe Ziel der Kulturmenschheit im Auge
haben. Ich höre erwidern: „Wir sollten das Sexuelle aus unsern Romanen
herauswerfen? Welch närrische Forderung! Ja was sollen wir denn über¬
haupt erzählen und beschreiben? Wie sollen wir es ohne Mithilfe der Frau
Venus Amathusia fertig bringen, vier- bis sechshundert Seiten zu füllen, wenn
man uns verbietet, auf diesem ersprießlichsten, ergiebigsten aller Erörterungs¬
gebiete unser hochmodern zugerittenes Rößlein sich tummeln zu lassen? Und
wie sollen wir es denn da anfangen, zu verhindern, daß dein Leser schon
auf der zehnten Blattseite die Augen zufallen und daß er, bis zur zwanzigsten
durchgedrungen, unser Buch onde«d faßt und mit einen: Gott lästernden Fluch
an die Wand wirft--?"

Sehr richtig — vollkommen einwandssrei! Der Romanschreiber muß dem
zeitgemäßen Verlangen Rechnung tragen, er muß sich dem Geschmack des lesenden
Publikums möglichst anzupassen suchen, aber — dieser Geschmack ist durch das
„Zuviel", durch das „Über" an Kunst, Schönheit, Nacktheit, Sittlichkeit und so
fort stark überreizt. Der Gaumen verlangt, wenn er einmal eine reich gewürzte
Speise genossen, nach immer beißenderer, schärfer duftender Kost. Das liegt in
der menschlichen Natur. Das romanliebende Publikum von bellte lechzt geradezu
nach dem Hautgout eines sexuell stark gepfefferter Lesefutters.

Ich habe in jüngster Zeit einige neue Romane von dänischen und
norwegischen Autoren gelesen — nomina 8unt oäiosa. Von einer kritischen
Beleuchtung dieser Elaborate in: einzelnen hier Abstand zu nehmen, fällt niir,
weiß Gott, nicht schwer. Stehen mir doch heute noch die.Haare zu Berge,
wenn ich an den krassen, brutalen, abstoßenden Realismus denke, mit welchem
darin der heterogengeschlechtliche Verkehr behandelt wird.

Von deutschen Autoren, deren Namen von vornherein dieGewähr in sich schließen,
daß sie der hochmodernen Geschmacksrichtung nicht, oder doch nur unwesentlich, ver¬
fallen sind, nenne ich unter den mir durch ihre Werke bekannten zwei aus kultur¬
historischen Interesse, weil sie mir deutlich sprechende Belege für das zu sein scheinen,
was ich sagen will: Selbst die Besten, die Reinsten unter den modernen Roman¬
schriftstellern haben sich vomZeitgeist, das heißt vom stark erotisch angehauchten, über¬
reizten Geschmack des nach Unterhaltuugslektüre verlangenden Publikums hinreißen


Gren-iboten I 1910 76
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0613" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/315610"/>
          <fw type="header" place="top"> Line zeitgemäße Abraham a Santa-Llara-Predigt</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_2770" prev="#ID_2769"> mehr denn je, und zwar minder von einen: törichten Teil unserer Mit¬<lb/>
menschen als von einem ruchlosen, der, in rohester Selbstsucht befangen, aus<lb/>
dem Schaden anderer Nutzen zieht. Und jede Art von Nacktdarstellung nicht<lb/>
'nur, sondern jedes über den Geschlechtsverkehr zuviel gesprochene oder geschriebene<lb/>
Wort reizt auf eiuer gewissen Altersstufe diesen heftigsten aller Triebe, von dem<lb/>
wir leider zu häufig vergessen, daß er immer nur schlummert.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2771"> Von schädigenden Einfluß auf unsere Jugend ist ferner, wenn auch lauge<lb/>
nicht in so hohem Grade wie die ausgesprochene Geschlechtsliteratur, der hoch¬<lb/>
moderne Roman. Immerhin, vom Standpunkte des rein Ästhetischen aus<lb/>
betrachtet, eine ebenso bedauerliche wie bedenkliche Erscheinung und ein unver¬<lb/>
kennbarer Atavismus, wenn wir das hohe Ziel der Kulturmenschheit im Auge<lb/>
haben. Ich höre erwidern: &#x201E;Wir sollten das Sexuelle aus unsern Romanen<lb/>
herauswerfen? Welch närrische Forderung! Ja was sollen wir denn über¬<lb/>
haupt erzählen und beschreiben? Wie sollen wir es ohne Mithilfe der Frau<lb/>
Venus Amathusia fertig bringen, vier- bis sechshundert Seiten zu füllen, wenn<lb/>
man uns verbietet, auf diesem ersprießlichsten, ergiebigsten aller Erörterungs¬<lb/>
gebiete unser hochmodern zugerittenes Rößlein sich tummeln zu lassen? Und<lb/>
wie sollen wir es denn da anfangen, zu verhindern, daß dein Leser schon<lb/>
auf der zehnten Blattseite die Augen zufallen und daß er, bis zur zwanzigsten<lb/>
durchgedrungen, unser Buch onde«d faßt und mit einen: Gott lästernden Fluch<lb/>
an die Wand wirft--?"</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2772"> Sehr richtig &#x2014; vollkommen einwandssrei! Der Romanschreiber muß dem<lb/>
zeitgemäßen Verlangen Rechnung tragen, er muß sich dem Geschmack des lesenden<lb/>
Publikums möglichst anzupassen suchen, aber &#x2014; dieser Geschmack ist durch das<lb/>
&#x201E;Zuviel", durch das &#x201E;Über" an Kunst, Schönheit, Nacktheit, Sittlichkeit und so<lb/>
fort stark überreizt. Der Gaumen verlangt, wenn er einmal eine reich gewürzte<lb/>
Speise genossen, nach immer beißenderer, schärfer duftender Kost. Das liegt in<lb/>
der menschlichen Natur. Das romanliebende Publikum von bellte lechzt geradezu<lb/>
nach dem Hautgout eines sexuell stark gepfefferter Lesefutters.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2773"> Ich habe in jüngster Zeit einige neue Romane von dänischen und<lb/>
norwegischen Autoren gelesen &#x2014; nomina 8unt oäiosa. Von einer kritischen<lb/>
Beleuchtung dieser Elaborate in: einzelnen hier Abstand zu nehmen, fällt niir,<lb/>
weiß Gott, nicht schwer. Stehen mir doch heute noch die.Haare zu Berge,<lb/>
wenn ich an den krassen, brutalen, abstoßenden Realismus denke, mit welchem<lb/>
darin der heterogengeschlechtliche Verkehr behandelt wird.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2774" next="#ID_2775"> Von deutschen Autoren, deren Namen von vornherein dieGewähr in sich schließen,<lb/>
daß sie der hochmodernen Geschmacksrichtung nicht, oder doch nur unwesentlich, ver¬<lb/>
fallen sind, nenne ich unter den mir durch ihre Werke bekannten zwei aus kultur¬<lb/>
historischen Interesse, weil sie mir deutlich sprechende Belege für das zu sein scheinen,<lb/>
was ich sagen will: Selbst die Besten, die Reinsten unter den modernen Roman¬<lb/>
schriftstellern haben sich vomZeitgeist, das heißt vom stark erotisch angehauchten, über¬<lb/>
reizten Geschmack des nach Unterhaltuugslektüre verlangenden Publikums hinreißen</p><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom"> Gren-iboten I 1910 76</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0613] Line zeitgemäße Abraham a Santa-Llara-Predigt mehr denn je, und zwar minder von einen: törichten Teil unserer Mit¬ menschen als von einem ruchlosen, der, in rohester Selbstsucht befangen, aus dem Schaden anderer Nutzen zieht. Und jede Art von Nacktdarstellung nicht 'nur, sondern jedes über den Geschlechtsverkehr zuviel gesprochene oder geschriebene Wort reizt auf eiuer gewissen Altersstufe diesen heftigsten aller Triebe, von dem wir leider zu häufig vergessen, daß er immer nur schlummert. Von schädigenden Einfluß auf unsere Jugend ist ferner, wenn auch lauge nicht in so hohem Grade wie die ausgesprochene Geschlechtsliteratur, der hoch¬ moderne Roman. Immerhin, vom Standpunkte des rein Ästhetischen aus betrachtet, eine ebenso bedauerliche wie bedenkliche Erscheinung und ein unver¬ kennbarer Atavismus, wenn wir das hohe Ziel der Kulturmenschheit im Auge haben. Ich höre erwidern: „Wir sollten das Sexuelle aus unsern Romanen herauswerfen? Welch närrische Forderung! Ja was sollen wir denn über¬ haupt erzählen und beschreiben? Wie sollen wir es ohne Mithilfe der Frau Venus Amathusia fertig bringen, vier- bis sechshundert Seiten zu füllen, wenn man uns verbietet, auf diesem ersprießlichsten, ergiebigsten aller Erörterungs¬ gebiete unser hochmodern zugerittenes Rößlein sich tummeln zu lassen? Und wie sollen wir es denn da anfangen, zu verhindern, daß dein Leser schon auf der zehnten Blattseite die Augen zufallen und daß er, bis zur zwanzigsten durchgedrungen, unser Buch onde«d faßt und mit einen: Gott lästernden Fluch an die Wand wirft--?" Sehr richtig — vollkommen einwandssrei! Der Romanschreiber muß dem zeitgemäßen Verlangen Rechnung tragen, er muß sich dem Geschmack des lesenden Publikums möglichst anzupassen suchen, aber — dieser Geschmack ist durch das „Zuviel", durch das „Über" an Kunst, Schönheit, Nacktheit, Sittlichkeit und so fort stark überreizt. Der Gaumen verlangt, wenn er einmal eine reich gewürzte Speise genossen, nach immer beißenderer, schärfer duftender Kost. Das liegt in der menschlichen Natur. Das romanliebende Publikum von bellte lechzt geradezu nach dem Hautgout eines sexuell stark gepfefferter Lesefutters. Ich habe in jüngster Zeit einige neue Romane von dänischen und norwegischen Autoren gelesen — nomina 8unt oäiosa. Von einer kritischen Beleuchtung dieser Elaborate in: einzelnen hier Abstand zu nehmen, fällt niir, weiß Gott, nicht schwer. Stehen mir doch heute noch die.Haare zu Berge, wenn ich an den krassen, brutalen, abstoßenden Realismus denke, mit welchem darin der heterogengeschlechtliche Verkehr behandelt wird. Von deutschen Autoren, deren Namen von vornherein dieGewähr in sich schließen, daß sie der hochmodernen Geschmacksrichtung nicht, oder doch nur unwesentlich, ver¬ fallen sind, nenne ich unter den mir durch ihre Werke bekannten zwei aus kultur¬ historischen Interesse, weil sie mir deutlich sprechende Belege für das zu sein scheinen, was ich sagen will: Selbst die Besten, die Reinsten unter den modernen Roman¬ schriftstellern haben sich vomZeitgeist, das heißt vom stark erotisch angehauchten, über¬ reizten Geschmack des nach Unterhaltuugslektüre verlangenden Publikums hinreißen Gren-iboten I 1910 76

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_314996
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_314996/613
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_314996/613>, abgerufen am 04.07.2024.