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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Erstes Vierteljahr.

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Die religiösen Grundlage" der politischen Anschauungen Bismarcks

und ob nicht vielmehr der Ehrgeiz sie zu diesen: Entschlüsse gebracht habe und
der Wunsch, zu befehlen, bewundert und berühnit zu werden".

Aber Bismarck hatte sich selbst getäuscht, wenn er angenommen hatte, daß
das "arkadische Glück" des Landwirth diejenige Lebensart darstelle, die er als
die bei "seinen Neigungen und Verhältnissen vernünftigste" betrachtet hatte.
Dein unendlichen Reichtum seines Geistes konnte das in den engen Kreisen sich
abrollende Leben des weltentlegenen Gutshofes eben doch nicht genügen, der
gewaltigen Kraft, dem unwiderstehlichen Drange der reckenhaften Natur sagte
die Stille des Landlebens auf die Dauer ebensowenig zu, wie dem Ritter des
Mittelalters das "verligen" auf seiner Burg. Die überschäumende Kraft der
Jugend äußerte sich in einem genialisch wilden Treiben, an dem der junge Adel
der Umgegend teilnahm und das dem Gute Kniephof, als dem Mittelpunkt
dieser übermütigen Geselligkeit, eine häßliche Verhochdeutschung als Spitznamen,
seinem Besitzer aber die Bezeichnung "der tolle Junker" eintrug.

Edle Naturen freilich vergessen auch in solchen Perioden nicht ihr besseres
Selbst. Auch bei Bismarck meldete sich die lauter und lauter mahnende Stimme
des Innern und lenkte seinen Geist von den: ihm öd erscheinenden Dasein zurück
auf die Frage nach den ewigen Dingen. Er geriet in einen Zustand tiefster
Niedergeschlagenheit, trostloser Stumpfheit. Sein Leben, das menschliche Leben
überhaupt wollte ihm zwecklos erscheinen und unersprießlich; es kam ihm vor,
so beschreibt er seine damalige Gemütsstimmung, "wie ein beiläufiger Ausfluß
der Schöpfung, der entsteht und vergeht wie Staub vom Rollen der Räder".
Und die Beschäftigung mit Byron, in der er Trost und Zerstreuung suchte,
führte ihn im Gegenteil immer tiefer in die Verzweiflung, ohne daß er sich von
ihrem Reiz losreißen konnte. Vielmehr fand er in den "todeselenden englischen
Gedichten" ein treues Abbild seiner Gefühle, ein Echo der Stimmen seines
Innern, und von ihm selbst schien ihm gesagt, was der Dichter ausspricht in
dem verzweifelten Ausruf: iVor venturs to unmsslc -- Ksart ana vico
elle Keil ttiat'8 tkere! (Byron, LK. "ar. Lanto I, l'c" Ins-:.)

Aus dieser Gewissensnot heraus führte ihn ein Zusammentreffen mit seinem
Jugendfreunde Moritz v. Blanckenburg in neue Lebensverhältnisse, in einen
Kreis, dessen Mittelpunkt das Haus der Familie v. Thadden in Trieglaff
bildete. In diesem Hause, aus dem die Gattin Blanckenburgs stammte, lernte
Bismarck Menschen kennen, die mit einem heiteren Lebensmut, einer auserlesenen
Bildung und mit einer edlen Geselligkeit eine tiefernste Frömmigkeit verbanden, der
die Ordnung der Landeskirche zu eng war, und die dein Geiste des Christen¬
tums gerecht zu werden suchten durch eine unermüdliche, stets opferwillige
Liebestätigkeit und durch einen auf die Verhältnisse des Lebens übertragenen
festen Glauben an die Bibel, die häufig den Gegenstand gemeinsamer Abend¬
lektüre bildete. Selbst ein geistvoller Gesellschafter, fühlte Bismarck sich wohl
in dieser angeregten Umgebung, deren edles Streben ihn gleichsam von dem
Bann befreite, in den die toll überschäumende Jugendlust ihn gezogen hatte.
Er fing an, ein Wohlsein zu empfinden, wie es ihm bisher fremd gewesen war,
ein Familienleben, das ihn einschloß, "fast wie eine Heimat", die er ja seit
seiner Kindheit entbehrt hatte. Ernste Schicksale, die über einzelne Mitglieder
seines früheren Bekanntenkreises hereinbrachen, schweres Leid, das die Familie
Thadden selbst heimsuchte, und vor allen: der Tod der von ihm hochverehrten
Gattin seines Freundes Blanckenburg führten ihn tiefer und tiefer in diese
ernsteii Gedankengünge hinein und bewirkten schließlich eine völlige Erneuerung
seines Wesens. Bei der Nachricht von der tödlichen Erkrankung der edlen Frau


Die religiösen Grundlage» der politischen Anschauungen Bismarcks

und ob nicht vielmehr der Ehrgeiz sie zu diesen: Entschlüsse gebracht habe und
der Wunsch, zu befehlen, bewundert und berühnit zu werden".

Aber Bismarck hatte sich selbst getäuscht, wenn er angenommen hatte, daß
das „arkadische Glück" des Landwirth diejenige Lebensart darstelle, die er als
die bei „seinen Neigungen und Verhältnissen vernünftigste" betrachtet hatte.
Dein unendlichen Reichtum seines Geistes konnte das in den engen Kreisen sich
abrollende Leben des weltentlegenen Gutshofes eben doch nicht genügen, der
gewaltigen Kraft, dem unwiderstehlichen Drange der reckenhaften Natur sagte
die Stille des Landlebens auf die Dauer ebensowenig zu, wie dem Ritter des
Mittelalters das „verligen" auf seiner Burg. Die überschäumende Kraft der
Jugend äußerte sich in einem genialisch wilden Treiben, an dem der junge Adel
der Umgegend teilnahm und das dem Gute Kniephof, als dem Mittelpunkt
dieser übermütigen Geselligkeit, eine häßliche Verhochdeutschung als Spitznamen,
seinem Besitzer aber die Bezeichnung „der tolle Junker" eintrug.

Edle Naturen freilich vergessen auch in solchen Perioden nicht ihr besseres
Selbst. Auch bei Bismarck meldete sich die lauter und lauter mahnende Stimme
des Innern und lenkte seinen Geist von den: ihm öd erscheinenden Dasein zurück
auf die Frage nach den ewigen Dingen. Er geriet in einen Zustand tiefster
Niedergeschlagenheit, trostloser Stumpfheit. Sein Leben, das menschliche Leben
überhaupt wollte ihm zwecklos erscheinen und unersprießlich; es kam ihm vor,
so beschreibt er seine damalige Gemütsstimmung, „wie ein beiläufiger Ausfluß
der Schöpfung, der entsteht und vergeht wie Staub vom Rollen der Räder".
Und die Beschäftigung mit Byron, in der er Trost und Zerstreuung suchte,
führte ihn im Gegenteil immer tiefer in die Verzweiflung, ohne daß er sich von
ihrem Reiz losreißen konnte. Vielmehr fand er in den „todeselenden englischen
Gedichten" ein treues Abbild seiner Gefühle, ein Echo der Stimmen seines
Innern, und von ihm selbst schien ihm gesagt, was der Dichter ausspricht in
dem verzweifelten Ausruf: iVor venturs to unmsslc — Ksart ana vico
elle Keil ttiat'8 tkere! (Byron, LK. »ar. Lanto I, l'c» Ins-:.)

Aus dieser Gewissensnot heraus führte ihn ein Zusammentreffen mit seinem
Jugendfreunde Moritz v. Blanckenburg in neue Lebensverhältnisse, in einen
Kreis, dessen Mittelpunkt das Haus der Familie v. Thadden in Trieglaff
bildete. In diesem Hause, aus dem die Gattin Blanckenburgs stammte, lernte
Bismarck Menschen kennen, die mit einem heiteren Lebensmut, einer auserlesenen
Bildung und mit einer edlen Geselligkeit eine tiefernste Frömmigkeit verbanden, der
die Ordnung der Landeskirche zu eng war, und die dein Geiste des Christen¬
tums gerecht zu werden suchten durch eine unermüdliche, stets opferwillige
Liebestätigkeit und durch einen auf die Verhältnisse des Lebens übertragenen
festen Glauben an die Bibel, die häufig den Gegenstand gemeinsamer Abend¬
lektüre bildete. Selbst ein geistvoller Gesellschafter, fühlte Bismarck sich wohl
in dieser angeregten Umgebung, deren edles Streben ihn gleichsam von dem
Bann befreite, in den die toll überschäumende Jugendlust ihn gezogen hatte.
Er fing an, ein Wohlsein zu empfinden, wie es ihm bisher fremd gewesen war,
ein Familienleben, das ihn einschloß, „fast wie eine Heimat", die er ja seit
seiner Kindheit entbehrt hatte. Ernste Schicksale, die über einzelne Mitglieder
seines früheren Bekanntenkreises hereinbrachen, schweres Leid, das die Familie
Thadden selbst heimsuchte, und vor allen: der Tod der von ihm hochverehrten
Gattin seines Freundes Blanckenburg führten ihn tiefer und tiefer in diese
ernsteii Gedankengünge hinein und bewirkten schließlich eine völlige Erneuerung
seines Wesens. Bei der Nachricht von der tödlichen Erkrankung der edlen Frau


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[0599] Die religiösen Grundlage» der politischen Anschauungen Bismarcks und ob nicht vielmehr der Ehrgeiz sie zu diesen: Entschlüsse gebracht habe und der Wunsch, zu befehlen, bewundert und berühnit zu werden". Aber Bismarck hatte sich selbst getäuscht, wenn er angenommen hatte, daß das „arkadische Glück" des Landwirth diejenige Lebensart darstelle, die er als die bei „seinen Neigungen und Verhältnissen vernünftigste" betrachtet hatte. Dein unendlichen Reichtum seines Geistes konnte das in den engen Kreisen sich abrollende Leben des weltentlegenen Gutshofes eben doch nicht genügen, der gewaltigen Kraft, dem unwiderstehlichen Drange der reckenhaften Natur sagte die Stille des Landlebens auf die Dauer ebensowenig zu, wie dem Ritter des Mittelalters das „verligen" auf seiner Burg. Die überschäumende Kraft der Jugend äußerte sich in einem genialisch wilden Treiben, an dem der junge Adel der Umgegend teilnahm und das dem Gute Kniephof, als dem Mittelpunkt dieser übermütigen Geselligkeit, eine häßliche Verhochdeutschung als Spitznamen, seinem Besitzer aber die Bezeichnung „der tolle Junker" eintrug. Edle Naturen freilich vergessen auch in solchen Perioden nicht ihr besseres Selbst. Auch bei Bismarck meldete sich die lauter und lauter mahnende Stimme des Innern und lenkte seinen Geist von den: ihm öd erscheinenden Dasein zurück auf die Frage nach den ewigen Dingen. Er geriet in einen Zustand tiefster Niedergeschlagenheit, trostloser Stumpfheit. Sein Leben, das menschliche Leben überhaupt wollte ihm zwecklos erscheinen und unersprießlich; es kam ihm vor, so beschreibt er seine damalige Gemütsstimmung, „wie ein beiläufiger Ausfluß der Schöpfung, der entsteht und vergeht wie Staub vom Rollen der Räder". Und die Beschäftigung mit Byron, in der er Trost und Zerstreuung suchte, führte ihn im Gegenteil immer tiefer in die Verzweiflung, ohne daß er sich von ihrem Reiz losreißen konnte. Vielmehr fand er in den „todeselenden englischen Gedichten" ein treues Abbild seiner Gefühle, ein Echo der Stimmen seines Innern, und von ihm selbst schien ihm gesagt, was der Dichter ausspricht in dem verzweifelten Ausruf: iVor venturs to unmsslc — Ksart ana vico elle Keil ttiat'8 tkere! (Byron, LK. »ar. Lanto I, l'c» Ins-:.) Aus dieser Gewissensnot heraus führte ihn ein Zusammentreffen mit seinem Jugendfreunde Moritz v. Blanckenburg in neue Lebensverhältnisse, in einen Kreis, dessen Mittelpunkt das Haus der Familie v. Thadden in Trieglaff bildete. In diesem Hause, aus dem die Gattin Blanckenburgs stammte, lernte Bismarck Menschen kennen, die mit einem heiteren Lebensmut, einer auserlesenen Bildung und mit einer edlen Geselligkeit eine tiefernste Frömmigkeit verbanden, der die Ordnung der Landeskirche zu eng war, und die dein Geiste des Christen¬ tums gerecht zu werden suchten durch eine unermüdliche, stets opferwillige Liebestätigkeit und durch einen auf die Verhältnisse des Lebens übertragenen festen Glauben an die Bibel, die häufig den Gegenstand gemeinsamer Abend¬ lektüre bildete. Selbst ein geistvoller Gesellschafter, fühlte Bismarck sich wohl in dieser angeregten Umgebung, deren edles Streben ihn gleichsam von dem Bann befreite, in den die toll überschäumende Jugendlust ihn gezogen hatte. Er fing an, ein Wohlsein zu empfinden, wie es ihm bisher fremd gewesen war, ein Familienleben, das ihn einschloß, „fast wie eine Heimat", die er ja seit seiner Kindheit entbehrt hatte. Ernste Schicksale, die über einzelne Mitglieder seines früheren Bekanntenkreises hereinbrachen, schweres Leid, das die Familie Thadden selbst heimsuchte, und vor allen: der Tod der von ihm hochverehrten Gattin seines Freundes Blanckenburg führten ihn tiefer und tiefer in diese ernsteii Gedankengünge hinein und bewirkten schließlich eine völlige Erneuerung seines Wesens. Bei der Nachricht von der tödlichen Erkrankung der edlen Frau

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_314996/599>, abgerufen am 22.12.2024.