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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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<Lin Besuch in "Lhiusi, dem (Llusiuin der Alten

zeigen die Wände und die Decke ein Mauerwerk von vollendeter Schönheit.
Offenbar traute der Erbauer dem gewachsnen Stein, den er ausgehöhlt hatte,
nicht die nötige Festigkeit zu, deshalb überspannte er den Raum mit einem
Gewölbe. Vom Fußboden hufeisenförmig ansteigend, besteht es aus mäßig
großen Travertinquadern, die ohne Mörtel in tadelloser Fügung zusammen¬
gesetzt sind und auch jetzt noch nicht die geringste Lücke aufweisen. Ist der
Raum, der hier überwölbt ist, auch nur von mittlerer Zimmergröße, so läßt
doch die Vollkommenheit der Ausführung darauf schließen, daß die etruskischen
Architekten in dieser Bauform große Übung hatten. Um so auffallender ist es,
daß so wenige Gewölbe erhalten sind. Außer dem Granducagrabe kommen nur
noch einige Stadttore, Brücken und Kloaken in Betracht, von denen die Oloaes,
maxima in Rom ein besonders glänzendes Beispiel etruskischer Ingenieurkunst
ist, da sie noch jetzt nach etwa 2500 Jahren ihre Aufgabe erfüllt.*) Es scheint,
daß Bogen und Gewölbe nur bei Nutzbauten, nicht aber bei Tempeln oder
Privathäusern verwandt worden sind, sonst würden sich auch von ihnen Reste
irgendwelcher Art erhalten haben. Offenbar wagten sich also die Etrusker noch
nicht an die Überwölbnng weiterer Räume; sie überließen diese Aufgabe den
Römern, die sie, wie das Pantheon, die sogenannte Konstantinsbasilika, die
Karakallaihermen und andre Bauten beweisen, in glänzender Weise lösten.

So schmeichelhaft dem alten Giometti die Begeisterung sein mochte, in die
mich seine Altertümer versetzten, so lächelte er doch fast mitleidig. Das seien
alles nur Kleinigkeiten, meinte er, das einzige der alten Etrusker würdige
Bauwerk sei das leider verschwundne Grabmal des Königs Porsenna gewesen,
eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges, die sich nur etwa mit den Pyramiden
vergleichen ließe. Und ich mußte ihm Recht geben. Wenn man den Worten
des römischen Schriftstellers Varro Glauben schenken darf, suchte es in der
Welt seinesgleichen. Über einem unentwirrbaren Labyrinth sollen sich auf einem
fünfzig Fuß hohen quadratischen Unterbau drei Stockwerke von je fünf Pyra¬
miden zu einer Höhe von sechshundert Fuß erhoben haben, eine Anlage von
höchst abenteuerlicher Form, die jedoch von Sachverständigen als technisch wohl
ausführbar bezeichnet wird. In einem Hügel nördlich von Chiusi, der in der
Tat ein Gewirr von Kammern in mehreren Stockwerken enthält, haben manche
den Unterbau des Porsennagrabes erkennen wollen, doch schon seine Grundform
läßt sich mit der Beschreibung des Varro nicht in Einklang bringen. Der
Riesenbau bleibt verschollen -- zum ganz begreiflichen Schmerze der Chiusiner.
Wie würden sie sonst, so rechnete mir mein Begleiter vor, ihren Nachbarn in
Orvieto und Siena gegenüber dastehn, die sie jetzt über die Achsel ansähen,
wie würden sich die Fremden in den jetzt so stillen Straßen des Städtchens
drängen und ungezählte Lire dort zurücklassen!

Zwischen den Geleisen der Eisenbahn, die rechts und links von grünenden
Weinreben umsponnen war, wanderte ich mit dem von solchen Sorgen bedrückten
Lokalpatrioten zur Stadt zurück, suchte mir aus seinen bescheidnen Vorräten
einige kleine Andenken aus und nahm dann von dem biedern Alten Abschied.

Der Tag ging zur Neige. Alt und jung pilgerte durchs Tor, um
draußen auf einer Terrasse, dem Korso Chiusis, sich zu ergehn, zu plaudern
und die Aussicht zu genießen, die bei der Abendbeleuchtung noch schöner war
als am Morgen. Von der sinkenden Sonne vergoldet, stieg eine Höhenreihe
hinter der andern auf, und so schien die fernste Ferne den Blicken erschlossen.



Nachträglich bemerke ich, daß vor kurzem eine dem Granducagrabe ganz gleichartige,
nur etwas kleinere Grabkammer bei Vaj-mo am Trasimemschen See bloßgelegt worden ist
.
D. V. (Notizie degli Scavi 1908, S. 317 fs.)
Grenzboten IV 19097"
<Lin Besuch in «Lhiusi, dem (Llusiuin der Alten

zeigen die Wände und die Decke ein Mauerwerk von vollendeter Schönheit.
Offenbar traute der Erbauer dem gewachsnen Stein, den er ausgehöhlt hatte,
nicht die nötige Festigkeit zu, deshalb überspannte er den Raum mit einem
Gewölbe. Vom Fußboden hufeisenförmig ansteigend, besteht es aus mäßig
großen Travertinquadern, die ohne Mörtel in tadelloser Fügung zusammen¬
gesetzt sind und auch jetzt noch nicht die geringste Lücke aufweisen. Ist der
Raum, der hier überwölbt ist, auch nur von mittlerer Zimmergröße, so läßt
doch die Vollkommenheit der Ausführung darauf schließen, daß die etruskischen
Architekten in dieser Bauform große Übung hatten. Um so auffallender ist es,
daß so wenige Gewölbe erhalten sind. Außer dem Granducagrabe kommen nur
noch einige Stadttore, Brücken und Kloaken in Betracht, von denen die Oloaes,
maxima in Rom ein besonders glänzendes Beispiel etruskischer Ingenieurkunst
ist, da sie noch jetzt nach etwa 2500 Jahren ihre Aufgabe erfüllt.*) Es scheint,
daß Bogen und Gewölbe nur bei Nutzbauten, nicht aber bei Tempeln oder
Privathäusern verwandt worden sind, sonst würden sich auch von ihnen Reste
irgendwelcher Art erhalten haben. Offenbar wagten sich also die Etrusker noch
nicht an die Überwölbnng weiterer Räume; sie überließen diese Aufgabe den
Römern, die sie, wie das Pantheon, die sogenannte Konstantinsbasilika, die
Karakallaihermen und andre Bauten beweisen, in glänzender Weise lösten.

So schmeichelhaft dem alten Giometti die Begeisterung sein mochte, in die
mich seine Altertümer versetzten, so lächelte er doch fast mitleidig. Das seien
alles nur Kleinigkeiten, meinte er, das einzige der alten Etrusker würdige
Bauwerk sei das leider verschwundne Grabmal des Königs Porsenna gewesen,
eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges, die sich nur etwa mit den Pyramiden
vergleichen ließe. Und ich mußte ihm Recht geben. Wenn man den Worten
des römischen Schriftstellers Varro Glauben schenken darf, suchte es in der
Welt seinesgleichen. Über einem unentwirrbaren Labyrinth sollen sich auf einem
fünfzig Fuß hohen quadratischen Unterbau drei Stockwerke von je fünf Pyra¬
miden zu einer Höhe von sechshundert Fuß erhoben haben, eine Anlage von
höchst abenteuerlicher Form, die jedoch von Sachverständigen als technisch wohl
ausführbar bezeichnet wird. In einem Hügel nördlich von Chiusi, der in der
Tat ein Gewirr von Kammern in mehreren Stockwerken enthält, haben manche
den Unterbau des Porsennagrabes erkennen wollen, doch schon seine Grundform
läßt sich mit der Beschreibung des Varro nicht in Einklang bringen. Der
Riesenbau bleibt verschollen — zum ganz begreiflichen Schmerze der Chiusiner.
Wie würden sie sonst, so rechnete mir mein Begleiter vor, ihren Nachbarn in
Orvieto und Siena gegenüber dastehn, die sie jetzt über die Achsel ansähen,
wie würden sich die Fremden in den jetzt so stillen Straßen des Städtchens
drängen und ungezählte Lire dort zurücklassen!

Zwischen den Geleisen der Eisenbahn, die rechts und links von grünenden
Weinreben umsponnen war, wanderte ich mit dem von solchen Sorgen bedrückten
Lokalpatrioten zur Stadt zurück, suchte mir aus seinen bescheidnen Vorräten
einige kleine Andenken aus und nahm dann von dem biedern Alten Abschied.

Der Tag ging zur Neige. Alt und jung pilgerte durchs Tor, um
draußen auf einer Terrasse, dem Korso Chiusis, sich zu ergehn, zu plaudern
und die Aussicht zu genießen, die bei der Abendbeleuchtung noch schöner war
als am Morgen. Von der sinkenden Sonne vergoldet, stieg eine Höhenreihe
hinter der andern auf, und so schien die fernste Ferne den Blicken erschlossen.



Nachträglich bemerke ich, daß vor kurzem eine dem Granducagrabe ganz gleichartige,
nur etwas kleinere Grabkammer bei Vaj-mo am Trasimemschen See bloßgelegt worden ist
.
D. V. (Notizie degli Scavi 1908, S. 317 fs.)
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[0621] <Lin Besuch in «Lhiusi, dem (Llusiuin der Alten zeigen die Wände und die Decke ein Mauerwerk von vollendeter Schönheit. Offenbar traute der Erbauer dem gewachsnen Stein, den er ausgehöhlt hatte, nicht die nötige Festigkeit zu, deshalb überspannte er den Raum mit einem Gewölbe. Vom Fußboden hufeisenförmig ansteigend, besteht es aus mäßig großen Travertinquadern, die ohne Mörtel in tadelloser Fügung zusammen¬ gesetzt sind und auch jetzt noch nicht die geringste Lücke aufweisen. Ist der Raum, der hier überwölbt ist, auch nur von mittlerer Zimmergröße, so läßt doch die Vollkommenheit der Ausführung darauf schließen, daß die etruskischen Architekten in dieser Bauform große Übung hatten. Um so auffallender ist es, daß so wenige Gewölbe erhalten sind. Außer dem Granducagrabe kommen nur noch einige Stadttore, Brücken und Kloaken in Betracht, von denen die Oloaes, maxima in Rom ein besonders glänzendes Beispiel etruskischer Ingenieurkunst ist, da sie noch jetzt nach etwa 2500 Jahren ihre Aufgabe erfüllt.*) Es scheint, daß Bogen und Gewölbe nur bei Nutzbauten, nicht aber bei Tempeln oder Privathäusern verwandt worden sind, sonst würden sich auch von ihnen Reste irgendwelcher Art erhalten haben. Offenbar wagten sich also die Etrusker noch nicht an die Überwölbnng weiterer Räume; sie überließen diese Aufgabe den Römern, die sie, wie das Pantheon, die sogenannte Konstantinsbasilika, die Karakallaihermen und andre Bauten beweisen, in glänzender Weise lösten. So schmeichelhaft dem alten Giometti die Begeisterung sein mochte, in die mich seine Altertümer versetzten, so lächelte er doch fast mitleidig. Das seien alles nur Kleinigkeiten, meinte er, das einzige der alten Etrusker würdige Bauwerk sei das leider verschwundne Grabmal des Königs Porsenna gewesen, eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges, die sich nur etwa mit den Pyramiden vergleichen ließe. Und ich mußte ihm Recht geben. Wenn man den Worten des römischen Schriftstellers Varro Glauben schenken darf, suchte es in der Welt seinesgleichen. Über einem unentwirrbaren Labyrinth sollen sich auf einem fünfzig Fuß hohen quadratischen Unterbau drei Stockwerke von je fünf Pyra¬ miden zu einer Höhe von sechshundert Fuß erhoben haben, eine Anlage von höchst abenteuerlicher Form, die jedoch von Sachverständigen als technisch wohl ausführbar bezeichnet wird. In einem Hügel nördlich von Chiusi, der in der Tat ein Gewirr von Kammern in mehreren Stockwerken enthält, haben manche den Unterbau des Porsennagrabes erkennen wollen, doch schon seine Grundform läßt sich mit der Beschreibung des Varro nicht in Einklang bringen. Der Riesenbau bleibt verschollen — zum ganz begreiflichen Schmerze der Chiusiner. Wie würden sie sonst, so rechnete mir mein Begleiter vor, ihren Nachbarn in Orvieto und Siena gegenüber dastehn, die sie jetzt über die Achsel ansähen, wie würden sich die Fremden in den jetzt so stillen Straßen des Städtchens drängen und ungezählte Lire dort zurücklassen! Zwischen den Geleisen der Eisenbahn, die rechts und links von grünenden Weinreben umsponnen war, wanderte ich mit dem von solchen Sorgen bedrückten Lokalpatrioten zur Stadt zurück, suchte mir aus seinen bescheidnen Vorräten einige kleine Andenken aus und nahm dann von dem biedern Alten Abschied. Der Tag ging zur Neige. Alt und jung pilgerte durchs Tor, um draußen auf einer Terrasse, dem Korso Chiusis, sich zu ergehn, zu plaudern und die Aussicht zu genießen, die bei der Abendbeleuchtung noch schöner war als am Morgen. Von der sinkenden Sonne vergoldet, stieg eine Höhenreihe hinter der andern auf, und so schien die fernste Ferne den Blicken erschlossen. Nachträglich bemerke ich, daß vor kurzem eine dem Granducagrabe ganz gleichartige, nur etwas kleinere Grabkammer bei Vaj-mo am Trasimemschen See bloßgelegt worden ist . D. V. (Notizie degli Scavi 1908, S. 317 fs.) Grenzboten IV 19097«

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/621>, abgerufen am 24.07.2024.