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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

eingegangen sind, so spricht Karl Hoffmann am Schlüsse seiner interessanten, teil¬
weise bedeutenden Studien "Zur Literatur- und Jdeengeschichte" (Dresden, C.Reißner)
für die Gegenwart folgende Aufgabe aus: "Für das Persönlichkeitsprinzip hat man
bis jetzt noch nicht die verbindliche Formel gefunden. Eine solche Formel wird den
Persönlichkeitsgedanken in den Kulturgedanken einmünden lassen. Und zwar, wie ich
glaube, in die Absicht eines aus der Seele der Nation hervorsteigenden bestimmten
Kulturwillens, der die selbständige Persönlichkeit wieder verpflichtet."


Hanseaten.

Roman von Rudolf Herzog. Stuttgart, Cotta, 1909. Der neue
Roman zeigt wieder den ganzen Rudolf Herzog, stürmisch, begeistert und begeisternd
warmherzig und dem Leser das Herz warm machend. Die Hanseaten stehn in einem
nahen Verwandtschaftsverhältnis zu den Wiskottens, hier wie dort steht die Arbeit
im Mittelpunkt des Romans, dort war es die Industrie des Wuppertals, dessen
Fabriken und Menschen Rudolf Herzog von Kind auf vertraut waren, hier wandeln
wir auf Hamburgischen Boden, durch Straßen und Gassen und den Hafen der
altberühmten Hansastadt entlang, deren farbenvolles Bild Rudolf Herzog auch schon
mit jungen Augen und in den Anfängen seines Schriftstellerlebens in sich auf¬
genommen hatte und nun mit dem geschärften Blick des gereiften Dichters noch
einmal nachgeprüft hat. "Dissonanzen für das Ohr, Harmonien für das Herz. In
das Pfeifen der schmucken grünen Fährdampfer tönt die Flöte der hin und her
schießenden Jollen, das Anschlagen der Glocken auf den erwachenden Dampfern,
das heulende Getute der Werft- und Fabrikgetriebe auf den Elbinseln. Scharf
durchdringen die Lichter der Hafenfahrzeuge den Morgennebel..." So schildert
uns Rudolf Herzog den "Auftakt" des Hamburgischen Arbeitstages und gibt damit
zugleich den Auftakt des Romans mit seineu feinen, liebevoll eingehenden und doch
künstlerisch knappen Schilderungen eines großzügigen, über ferne Meere zu fernen
Küsten und Ländern hinausreichenden Arbeitslebens und Arbeitsringens. Auf diesem,
eine so weite Welt umfassenden Schauplatz baut er eine packende Handlung auf,
ein Ringen um materielle Güter, um Liebes- und Familienglück, ein Ringen auch
nach dem höchsten Glück der Menschenkinder, nach Persönlichkeit.

Wir lernen viele interessant geschilderten Menschen kennen, in ihrer Art im¬
posante Naturen wie den Helden des Romans, den Werftbesitzer Karl Twersten,
zartere Charaktere wie dessen Sohn Robert, eine problematische, aus dem Zwiespalt
väterlichen und mütterlichen Wesens, Hamburgischen und kubanischen Blutes langsam
zu einer Einheit emporwachsende Natur, gemütvolle und behagliche Menschen wie
die Vanheils, kraftvoll erblühte Frauen und eine liebenswürdige, frische, zärtliche
und zierliche Mädchengestalt in Marga Varben. Und viele andre, zuweilen nur mit
ein paar Strichen hingezeichnete Nebenfiguren. Es sind überwiegend gesunde und
kräftige Menschen, die an sich und ihren Stern glauben, immer bereit zum Wagen
und Gewinnen, voll Zuversicht, den Nebel und die Wolken über ihnen durchbrechen
und sich Sonne und blauen Himmel erobern zu können. Sie sind gesehn und ge¬
zeichnet, wie sie uus auch in den Büchern Rudolf Herzogs begegnen, doch wie
mir scheint, noch verfeinert, schlichter, sympathischer. Wer an den Gestalten des
Lebenslieds, der Wiskottens und des Abenteurers Freude gehabt hat -- und das
sind ja sehr viele gewesen --, dem werden auch die Hanseaten nur noch mehr ge¬
fallen. Wir wünschen dem lebensvollen, mit herzerfreuender Kraft geschriebnen Buche
-s- viele Leser.




Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin-
Friedens". Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig -- Druck von KarlMarquart in LeivM

Da dir Redaktion vom t. Januar IV1" an nach Derlin übersiedelt, find auch jetzt alle
Zuschriften, die fich auf neue Artikel beziehen, dorthin zu richten, und zwar n"to
Kerim 8.^V. 1,, Hrrnbnrger Straße 22 "/ 2". Die Schriftleiwng


Maßgebliches und Unmaßgebliches

eingegangen sind, so spricht Karl Hoffmann am Schlüsse seiner interessanten, teil¬
weise bedeutenden Studien „Zur Literatur- und Jdeengeschichte" (Dresden, C.Reißner)
für die Gegenwart folgende Aufgabe aus: „Für das Persönlichkeitsprinzip hat man
bis jetzt noch nicht die verbindliche Formel gefunden. Eine solche Formel wird den
Persönlichkeitsgedanken in den Kulturgedanken einmünden lassen. Und zwar, wie ich
glaube, in die Absicht eines aus der Seele der Nation hervorsteigenden bestimmten
Kulturwillens, der die selbständige Persönlichkeit wieder verpflichtet."


Hanseaten.

Roman von Rudolf Herzog. Stuttgart, Cotta, 1909. Der neue
Roman zeigt wieder den ganzen Rudolf Herzog, stürmisch, begeistert und begeisternd
warmherzig und dem Leser das Herz warm machend. Die Hanseaten stehn in einem
nahen Verwandtschaftsverhältnis zu den Wiskottens, hier wie dort steht die Arbeit
im Mittelpunkt des Romans, dort war es die Industrie des Wuppertals, dessen
Fabriken und Menschen Rudolf Herzog von Kind auf vertraut waren, hier wandeln
wir auf Hamburgischen Boden, durch Straßen und Gassen und den Hafen der
altberühmten Hansastadt entlang, deren farbenvolles Bild Rudolf Herzog auch schon
mit jungen Augen und in den Anfängen seines Schriftstellerlebens in sich auf¬
genommen hatte und nun mit dem geschärften Blick des gereiften Dichters noch
einmal nachgeprüft hat. „Dissonanzen für das Ohr, Harmonien für das Herz. In
das Pfeifen der schmucken grünen Fährdampfer tönt die Flöte der hin und her
schießenden Jollen, das Anschlagen der Glocken auf den erwachenden Dampfern,
das heulende Getute der Werft- und Fabrikgetriebe auf den Elbinseln. Scharf
durchdringen die Lichter der Hafenfahrzeuge den Morgennebel..." So schildert
uns Rudolf Herzog den „Auftakt" des Hamburgischen Arbeitstages und gibt damit
zugleich den Auftakt des Romans mit seineu feinen, liebevoll eingehenden und doch
künstlerisch knappen Schilderungen eines großzügigen, über ferne Meere zu fernen
Küsten und Ländern hinausreichenden Arbeitslebens und Arbeitsringens. Auf diesem,
eine so weite Welt umfassenden Schauplatz baut er eine packende Handlung auf,
ein Ringen um materielle Güter, um Liebes- und Familienglück, ein Ringen auch
nach dem höchsten Glück der Menschenkinder, nach Persönlichkeit.

Wir lernen viele interessant geschilderten Menschen kennen, in ihrer Art im¬
posante Naturen wie den Helden des Romans, den Werftbesitzer Karl Twersten,
zartere Charaktere wie dessen Sohn Robert, eine problematische, aus dem Zwiespalt
väterlichen und mütterlichen Wesens, Hamburgischen und kubanischen Blutes langsam
zu einer Einheit emporwachsende Natur, gemütvolle und behagliche Menschen wie
die Vanheils, kraftvoll erblühte Frauen und eine liebenswürdige, frische, zärtliche
und zierliche Mädchengestalt in Marga Varben. Und viele andre, zuweilen nur mit
ein paar Strichen hingezeichnete Nebenfiguren. Es sind überwiegend gesunde und
kräftige Menschen, die an sich und ihren Stern glauben, immer bereit zum Wagen
und Gewinnen, voll Zuversicht, den Nebel und die Wolken über ihnen durchbrechen
und sich Sonne und blauen Himmel erobern zu können. Sie sind gesehn und ge¬
zeichnet, wie sie uus auch in den Büchern Rudolf Herzogs begegnen, doch wie
mir scheint, noch verfeinert, schlichter, sympathischer. Wer an den Gestalten des
Lebenslieds, der Wiskottens und des Abenteurers Freude gehabt hat — und das
sind ja sehr viele gewesen —, dem werden auch die Hanseaten nur noch mehr ge¬
fallen. Wir wünschen dem lebensvollen, mit herzerfreuender Kraft geschriebnen Buche
-s- viele Leser.




Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin-
Friedens». Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von KarlMarquart in LeivM

Da dir Redaktion vom t. Januar IV1« an nach Derlin übersiedelt, find auch jetzt alle
Zuschriften, die fich auf neue Artikel beziehen, dorthin zu richten, und zwar n«to
Kerim 8.^V. 1,, Hrrnbnrger Straße 22 »/ 2». Die Schriftleiwng


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[0540] Maßgebliches und Unmaßgebliches eingegangen sind, so spricht Karl Hoffmann am Schlüsse seiner interessanten, teil¬ weise bedeutenden Studien „Zur Literatur- und Jdeengeschichte" (Dresden, C.Reißner) für die Gegenwart folgende Aufgabe aus: „Für das Persönlichkeitsprinzip hat man bis jetzt noch nicht die verbindliche Formel gefunden. Eine solche Formel wird den Persönlichkeitsgedanken in den Kulturgedanken einmünden lassen. Und zwar, wie ich glaube, in die Absicht eines aus der Seele der Nation hervorsteigenden bestimmten Kulturwillens, der die selbständige Persönlichkeit wieder verpflichtet." Hanseaten. Roman von Rudolf Herzog. Stuttgart, Cotta, 1909. Der neue Roman zeigt wieder den ganzen Rudolf Herzog, stürmisch, begeistert und begeisternd warmherzig und dem Leser das Herz warm machend. Die Hanseaten stehn in einem nahen Verwandtschaftsverhältnis zu den Wiskottens, hier wie dort steht die Arbeit im Mittelpunkt des Romans, dort war es die Industrie des Wuppertals, dessen Fabriken und Menschen Rudolf Herzog von Kind auf vertraut waren, hier wandeln wir auf Hamburgischen Boden, durch Straßen und Gassen und den Hafen der altberühmten Hansastadt entlang, deren farbenvolles Bild Rudolf Herzog auch schon mit jungen Augen und in den Anfängen seines Schriftstellerlebens in sich auf¬ genommen hatte und nun mit dem geschärften Blick des gereiften Dichters noch einmal nachgeprüft hat. „Dissonanzen für das Ohr, Harmonien für das Herz. In das Pfeifen der schmucken grünen Fährdampfer tönt die Flöte der hin und her schießenden Jollen, das Anschlagen der Glocken auf den erwachenden Dampfern, das heulende Getute der Werft- und Fabrikgetriebe auf den Elbinseln. Scharf durchdringen die Lichter der Hafenfahrzeuge den Morgennebel..." So schildert uns Rudolf Herzog den „Auftakt" des Hamburgischen Arbeitstages und gibt damit zugleich den Auftakt des Romans mit seineu feinen, liebevoll eingehenden und doch künstlerisch knappen Schilderungen eines großzügigen, über ferne Meere zu fernen Küsten und Ländern hinausreichenden Arbeitslebens und Arbeitsringens. Auf diesem, eine so weite Welt umfassenden Schauplatz baut er eine packende Handlung auf, ein Ringen um materielle Güter, um Liebes- und Familienglück, ein Ringen auch nach dem höchsten Glück der Menschenkinder, nach Persönlichkeit. Wir lernen viele interessant geschilderten Menschen kennen, in ihrer Art im¬ posante Naturen wie den Helden des Romans, den Werftbesitzer Karl Twersten, zartere Charaktere wie dessen Sohn Robert, eine problematische, aus dem Zwiespalt väterlichen und mütterlichen Wesens, Hamburgischen und kubanischen Blutes langsam zu einer Einheit emporwachsende Natur, gemütvolle und behagliche Menschen wie die Vanheils, kraftvoll erblühte Frauen und eine liebenswürdige, frische, zärtliche und zierliche Mädchengestalt in Marga Varben. Und viele andre, zuweilen nur mit ein paar Strichen hingezeichnete Nebenfiguren. Es sind überwiegend gesunde und kräftige Menschen, die an sich und ihren Stern glauben, immer bereit zum Wagen und Gewinnen, voll Zuversicht, den Nebel und die Wolken über ihnen durchbrechen und sich Sonne und blauen Himmel erobern zu können. Sie sind gesehn und ge¬ zeichnet, wie sie uus auch in den Büchern Rudolf Herzogs begegnen, doch wie mir scheint, noch verfeinert, schlichter, sympathischer. Wer an den Gestalten des Lebenslieds, der Wiskottens und des Abenteurers Freude gehabt hat — und das sind ja sehr viele gewesen —, dem werden auch die Hanseaten nur noch mehr ge¬ fallen. Wir wünschen dem lebensvollen, mit herzerfreuender Kraft geschriebnen Buche -s- viele Leser. Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin- Friedens». Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von KarlMarquart in LeivM Da dir Redaktion vom t. Januar IV1« an nach Derlin übersiedelt, find auch jetzt alle Zuschriften, die fich auf neue Artikel beziehen, dorthin zu richten, und zwar n«to Kerim 8.^V. 1,, Hrrnbnrger Straße 22 »/ 2». Die Schriftleiwng

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/540>, abgerufen am 24.07.2024.