Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches stärker sM, Müßte, die die Zigarre des Anspruchslosen -so - hoch- Me die -des-Wohl- Nur die Sozialdemokratieihat jedes System der-Tnbakversteneriuig bekämpft, - Die-den-tscheu Befr-eiungslrieg-e.- In -Ergänzung des Artikels auf Seite 10 Grenzboten IV 180" ^--! 'M ' S/:-
Maßgebliches und Unmaßgebliches stärker sM, Müßte, die die Zigarre des Anspruchslosen -so - hoch- Me die -des-Wohl- Nur die Sozialdemokratieihat jedes System der-Tnbakversteneriuig bekämpft, - Die-den-tscheu Befr-eiungslrieg-e.- In -Ergänzung des Artikels auf Seite 10 Grenzboten IV 180» ^--! 'M ' S/:-
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0049" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/314396"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_188" prev="#ID_187"> stärker sM, Müßte, die die Zigarre des Anspruchslosen -so - hoch- Me die -des-Wohl-<lb/> habenden belastet., als unter einem Wertzölle, der — neben der wirksamen Be¬<lb/> steuerung - der, Havannaimponen — vou - den im-- Inlande hergestellten - Fabrikaten<lb/> die feine Zigarre.etwa viermal so hoch trifft als die billige. Überdies wird-nicht<lb/> zu vergessen sein, daß das/Gcwichtszvllsystem neben 'der unterschiedslosen Be¬<lb/> lastung der ausländischen Rohtabaksorten insbesondre den deutscheu,- der Massen¬<lb/> fabrikation billiger Zigarren dienenden Tabak.'einer, um dreißig Prozent-höhern<lb/> Gesamtsteuerbelastuug- ausgesetzt hätte, als es nach dem herrschenden Gesetze, der<lb/> ZK ist. x.chj»Ä;:üjUi^ , ..^-.--^</p><lb/> <p xml:id="ID_189"> Nur die Sozialdemokratieihat jedes System der-Tnbakversteneriuig bekämpft,<lb/> ohne -indessen ein -einziges großes ckultnrvvlk nennen zu kvuurn,- das- imstande war,<lb/> die Tabaksteuer zur finanziellen Bestreitung der staatlichen Bedürfnisse in.so gering¬<lb/> fügigen Maße heranzuziehen,-ivie es auch nach Erhöhung des Wertzolles erfreu¬<lb/> licherweise bei-aus der Fall G ! ) ' ^ - -. . -</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="2"> <head> - Die-den-tscheu Befr-eiungslrieg-e.- </head> <p xml:id="ID_190" next="#ID_191"> In -Ergänzung des Artikels auf Seite 10<lb/> dieses Heftes , sei hier, noch auf ein andres Werk, der ^Eriimerüngsliteratur^hinq«-<lb/> wieseiu .DentschlalM.Geschichte-von 180 1815'von Hermann-Miiller-BoW,<lb/> veranlaßt und herausgegeben von Paul Kittel- ' Bilderschmuck von Professor- Carl<lb/> Nöchling, Professor Richard Knötel, Professor Woldemar Friedrich und Kunstmaler<lb/> Franz Stassen-. Zwei Bände (großes Format). -Verlag-von Paul Kittels Historischer<lb/> Verlag in Berlin.- Das vorliegende-Werk, verdient wegen seiner innern Gediegeiiheit<lb/> und -seiner bewundernswerter änßerir Ausstattung die nveiteste Verbreitung.! Immer<lb/> anregend»? geistvoll,- frM hat-es der- Verfasser, mit. geschickter Benutzung des reichen<lb/> Quellenmatnials« -«ich^ der.'vekättMn. Werke >von Förster, v. Lettckv - Vordecks Droysen,<lb/> Goltz, Treitschke. -Oncken, Telbrück und vieler andrer vortrefflich verstanden, uns die<lb/> einzelnen Akte jenes großen Völkerdramas lebendig vor Augen zu führen. In sechs<lb/> Büchern wird der ganze-hist-orischeStoff behandelt--- Das erste gibt-einel<lb/> die Machtentfaltung Napoleons des Ersten, schildert dann, die Zustände Preußens vor<lb/> der Katastrophe von 1806 und führt den-Leser von Saalfeld bis^ nach Tilsit. Es<lb/> ist selbstverständlich, daß das Werk diese Vorgeschichte der Befreiungskriege nur in<lb/> knappen Umrissen und in charakteristischen Zügen geben kann. Eingehende,, behandelt<lb/> der Verfasser die Griinde des Zusammenbruchs- b^ ohne deren<lb/> Kenntnis ja der spätere Aufschwung nicht zu versteht, ist. - Es ist richtig, ein großer<lb/> Teil des preußische» Adels war als berufner Führer des Volkes — wem dem<lb/> Adel dazu die geistigen, moralischen und physischen Eigenschaften fehlen, hat er<lb/> keine Existenzberechtigung mehr —- seiner Aufgabe durchaus nicht gewachsen- In<lb/> ihm lebte noch der mittelalterliche Feudalismus mit unverkennbaren Zügen. Nicht<lb/> das preußische Volk erlitt bei Jena eine Niederlage, sondern der -herrschende, aber<lb/> wurmstichig gewordne, überlebte Feudalismus samt Kabinettsregierung nud Be¬<lb/> amtenschlendrian. Ohne Jena keine- Stein-Hardenbergschen Reformen. Was für<lb/> Frankreichs Wiedergeburt die Erstürmung der Bastille war, -das war deshalb im<lb/> gewissen Sinne für Preußens Wiedergeburt die Niederlage bei- Jena und Aner-<lb/> stedt.- Der Verfasser sucht den König Friedrich Wilhelm den Dritten möglichst<lb/> zu entlasten, aber ein großer Teil-der Schuld ist doch auf Charaktereigenschaften<lb/> des Königs zurückzuführen, auf seinen Mangel an-Menschenkenntnis, an politischem<lb/> Scharfblick, .„an militärischer- Initiative. - König, Adel »ab- Beamtenschaft sind 'nur<lb/> ans dem herrschenden Zeitgeist zu versteh», und dieser Zeitgeist mit -seiner weich¬<lb/> lichen Hunianitätsdnselei, -seinen kosmopolitischen Träumereien und seinem Mangel<lb/> ein Staatsbewußtsein und politischem Verantwortlichkeitsgefühl war Napoleons bester<lb/> Bundesgenosse. Von dem Augenblick an, wo hier in Deutschland in der gebildeten</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten IV 180» ^--! 'M ' S/:-</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0049]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
stärker sM, Müßte, die die Zigarre des Anspruchslosen -so - hoch- Me die -des-Wohl-
habenden belastet., als unter einem Wertzölle, der — neben der wirksamen Be¬
steuerung - der, Havannaimponen — vou - den im-- Inlande hergestellten - Fabrikaten
die feine Zigarre.etwa viermal so hoch trifft als die billige. Überdies wird-nicht
zu vergessen sein, daß das/Gcwichtszvllsystem neben 'der unterschiedslosen Be¬
lastung der ausländischen Rohtabaksorten insbesondre den deutscheu,- der Massen¬
fabrikation billiger Zigarren dienenden Tabak.'einer, um dreißig Prozent-höhern
Gesamtsteuerbelastuug- ausgesetzt hätte, als es nach dem herrschenden Gesetze, der
ZK ist. x.chj»Ä;:üjUi^ , ..^-.--^
Nur die Sozialdemokratieihat jedes System der-Tnbakversteneriuig bekämpft,
ohne -indessen ein -einziges großes ckultnrvvlk nennen zu kvuurn,- das- imstande war,
die Tabaksteuer zur finanziellen Bestreitung der staatlichen Bedürfnisse in.so gering¬
fügigen Maße heranzuziehen,-ivie es auch nach Erhöhung des Wertzolles erfreu¬
licherweise bei-aus der Fall G ! ) ' ^ - -. . -
- Die-den-tscheu Befr-eiungslrieg-e.- In -Ergänzung des Artikels auf Seite 10
dieses Heftes , sei hier, noch auf ein andres Werk, der ^Eriimerüngsliteratur^hinq«-
wieseiu .DentschlalM.Geschichte-von 180 1815'von Hermann-Miiller-BoW,
veranlaßt und herausgegeben von Paul Kittel- ' Bilderschmuck von Professor- Carl
Nöchling, Professor Richard Knötel, Professor Woldemar Friedrich und Kunstmaler
Franz Stassen-. Zwei Bände (großes Format). -Verlag-von Paul Kittels Historischer
Verlag in Berlin.- Das vorliegende-Werk, verdient wegen seiner innern Gediegeiiheit
und -seiner bewundernswerter änßerir Ausstattung die nveiteste Verbreitung.! Immer
anregend»? geistvoll,- frM hat-es der- Verfasser, mit. geschickter Benutzung des reichen
Quellenmatnials« -«ich^ der.'vekättMn. Werke >von Förster, v. Lettckv - Vordecks Droysen,
Goltz, Treitschke. -Oncken, Telbrück und vieler andrer vortrefflich verstanden, uns die
einzelnen Akte jenes großen Völkerdramas lebendig vor Augen zu führen. In sechs
Büchern wird der ganze-hist-orischeStoff behandelt--- Das erste gibt-einel
die Machtentfaltung Napoleons des Ersten, schildert dann, die Zustände Preußens vor
der Katastrophe von 1806 und führt den-Leser von Saalfeld bis^ nach Tilsit. Es
ist selbstverständlich, daß das Werk diese Vorgeschichte der Befreiungskriege nur in
knappen Umrissen und in charakteristischen Zügen geben kann. Eingehende,, behandelt
der Verfasser die Griinde des Zusammenbruchs- b^ ohne deren
Kenntnis ja der spätere Aufschwung nicht zu versteht, ist. - Es ist richtig, ein großer
Teil des preußische» Adels war als berufner Führer des Volkes — wem dem
Adel dazu die geistigen, moralischen und physischen Eigenschaften fehlen, hat er
keine Existenzberechtigung mehr —- seiner Aufgabe durchaus nicht gewachsen- In
ihm lebte noch der mittelalterliche Feudalismus mit unverkennbaren Zügen. Nicht
das preußische Volk erlitt bei Jena eine Niederlage, sondern der -herrschende, aber
wurmstichig gewordne, überlebte Feudalismus samt Kabinettsregierung nud Be¬
amtenschlendrian. Ohne Jena keine- Stein-Hardenbergschen Reformen. Was für
Frankreichs Wiedergeburt die Erstürmung der Bastille war, -das war deshalb im
gewissen Sinne für Preußens Wiedergeburt die Niederlage bei- Jena und Aner-
stedt.- Der Verfasser sucht den König Friedrich Wilhelm den Dritten möglichst
zu entlasten, aber ein großer Teil-der Schuld ist doch auf Charaktereigenschaften
des Königs zurückzuführen, auf seinen Mangel an-Menschenkenntnis, an politischem
Scharfblick, .„an militärischer- Initiative. - König, Adel »ab- Beamtenschaft sind 'nur
ans dem herrschenden Zeitgeist zu versteh», und dieser Zeitgeist mit -seiner weich¬
lichen Hunianitätsdnselei, -seinen kosmopolitischen Träumereien und seinem Mangel
ein Staatsbewußtsein und politischem Verantwortlichkeitsgefühl war Napoleons bester
Bundesgenosse. Von dem Augenblick an, wo hier in Deutschland in der gebildeten
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