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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgcblichrs

Gegenteil des andern wäre; der eine muß seine Politik den konservativen Traditionen
entsprechend begründen, der andre genau die nämliche Politik mit liberalen Stützen
versehen. Und wenn die regierende Parlamentsmehrheit ihre Existenz zu einem
guten Teil den Leuten von der ladcmr xsrt^, den radikalen Strömungen, den Pazifisten
und ähnlichen Richtungen verdankt, und eS sich nun herausstellt, daß die auswärtige
Politik schärfer orientiert, die Wehrkraft zur See und zu Lande energischer reformiert
werden muß, dann dürfen die Vertrauensmänner der Parlamentsmehrheit nicht
Vor ihre Wähler hintreten und ihnen sagen: "Ihr seid im Irrtum; an Verantwort¬
licher Stelle stehend, überzeugen wir uns, daß es so, wie ihr mit euern Forderungen
der Abrüstung und ähnlichen gemeint habt, nicht geht, darum müssen wir jetzt in
diesen Fragen ebenso verfahren wie unsre konservativen Vorgänger." Nein, das
dürfen sie nicht sagen, sondern sie müssen die radikale Theorie aufrecht erhalten und
ihre praktische Abweichung davon mit einer äußern Notwendigkeit, einer von außen
drohenden Gefahr begründen. Und für die Konservativen, die im Grunde dasselbe
wollen, aber der liberalen Regierung überlieferuugsgemäß unter allen Umständen
Opposition macheu müssen, ergibt sich dann ganz von selbst das Prinzip ihrer Haltung.
Sie leugnen die Gefahr nicht, sondern betonen sie noch schärfer in chauvinistischen
Tone, um darauf hinweisen zu können, daß die Regierung wegen der Schwäche
ihrer Grundsätze und der Irrtümer ihrer Anhängerschaft auf dem einzig richtigen
Wege nicht schnell und entschieden gering vorwärtskomme. Die Panik wegen der
deutschen Flottenrüstungen und die grundsätzlichen Fragen in der innern Ent¬
wicklung Englands gehn, wie man sieht, Hand in Hand. Deshalb ist es auch
ZU verstehen, daß in dem Augenblick, wo in England das Bedürfnis nachläßt,
für die Dnrchdrückung der Marineforderungen und die Bewilligung der Mittel
dazu mit Hochdruck zu arbeiten, auch das Bestreben hervortritt, die öffentliche
Meinung des Landes über die Beziehungen zu Deutschland wieder zu beruhigen.
Wir bemerken das vou unserm deutschen Standpunkt ans mit der einfachen Genug¬
tuung, die die Rückkehr zu Verminst und Wahrheit und das Ablassen von einem
leichtfertigen Spiel mit dem Feuer in uns hervorruft. Aber unsre Ansicht von
den eigentlichen Gründen der Verbesserung wie auch der Verschlechterung in den
deutsch-englischen Beziehungen behütet "us ebenso vor dem "Himmelhoch-Jauchzen"
im ersten wie vor dem "Zu Tode-betrübt-sein" im zweiten Falle. Wir haben aus
guten Gründen niemals an das Märchen von der Einkreisungspolitik, so wie es
gewöhnlich verstanden wurde, geglaubt; wir versprechen uns aber auch nicht all¬
zuviel von dem jetzigen Steigen des Stimmungsbarometers, weil wir nämlich
meinen, daß es praktisch an unsrer Haltung nichts ändern kann. Denn wir sind
unsrerseits immer friedlich gegen England gestimmt, können aber auch vou den
Maßregeln, die zu unsrer Sicherheit notwendig sind, nicht abgehn. Unabhängig
bon allem Wechsel der Stimmungen und der besondern Umstände halten wir es
jedoch für nützlich, wenn in den einflußreichen und urteilsfähigen Kreisen der beiden
Völker die Bemühungen fortgesetzt werden, sich gegenseitig besser kennen und ver¬
sehn zu lernen. Von diesem Gesichtspunkt aus begrüßen wir die besonders herz¬
liche und ehrenvolle Aufnahme, die Staatssekretär Dernburg kürzlich in Manchester
und der deutsche Botschafter in der Londoner Handelskammer gefunden haben, mit
aufrichtiger Freude. Auch in der Politik zeigen sich jetzt mehr Anzeichen von gutem
Willen und Neigung zu freundschaftlichem Zusammenwirken, und in diesem Zu¬
sammenhang würdigen wir durchaus das Bestreben, das jüngst in der Rede des
Premierministers Asquith über die deutsch-englischen Beziehungen hervortrat.

Jetzt tritt auch die Marokkofrage wieder in den Kreis der uns näherliegenden
Betrachtungen. Aber die Lage ist jetzt ganz anders dadurch geworden, daß eine loyale


Maßgebliches und Unmaßgcblichrs

Gegenteil des andern wäre; der eine muß seine Politik den konservativen Traditionen
entsprechend begründen, der andre genau die nämliche Politik mit liberalen Stützen
versehen. Und wenn die regierende Parlamentsmehrheit ihre Existenz zu einem
guten Teil den Leuten von der ladcmr xsrt^, den radikalen Strömungen, den Pazifisten
und ähnlichen Richtungen verdankt, und eS sich nun herausstellt, daß die auswärtige
Politik schärfer orientiert, die Wehrkraft zur See und zu Lande energischer reformiert
werden muß, dann dürfen die Vertrauensmänner der Parlamentsmehrheit nicht
Vor ihre Wähler hintreten und ihnen sagen: „Ihr seid im Irrtum; an Verantwort¬
licher Stelle stehend, überzeugen wir uns, daß es so, wie ihr mit euern Forderungen
der Abrüstung und ähnlichen gemeint habt, nicht geht, darum müssen wir jetzt in
diesen Fragen ebenso verfahren wie unsre konservativen Vorgänger." Nein, das
dürfen sie nicht sagen, sondern sie müssen die radikale Theorie aufrecht erhalten und
ihre praktische Abweichung davon mit einer äußern Notwendigkeit, einer von außen
drohenden Gefahr begründen. Und für die Konservativen, die im Grunde dasselbe
wollen, aber der liberalen Regierung überlieferuugsgemäß unter allen Umständen
Opposition macheu müssen, ergibt sich dann ganz von selbst das Prinzip ihrer Haltung.
Sie leugnen die Gefahr nicht, sondern betonen sie noch schärfer in chauvinistischen
Tone, um darauf hinweisen zu können, daß die Regierung wegen der Schwäche
ihrer Grundsätze und der Irrtümer ihrer Anhängerschaft auf dem einzig richtigen
Wege nicht schnell und entschieden gering vorwärtskomme. Die Panik wegen der
deutschen Flottenrüstungen und die grundsätzlichen Fragen in der innern Ent¬
wicklung Englands gehn, wie man sieht, Hand in Hand. Deshalb ist es auch
ZU verstehen, daß in dem Augenblick, wo in England das Bedürfnis nachläßt,
für die Dnrchdrückung der Marineforderungen und die Bewilligung der Mittel
dazu mit Hochdruck zu arbeiten, auch das Bestreben hervortritt, die öffentliche
Meinung des Landes über die Beziehungen zu Deutschland wieder zu beruhigen.
Wir bemerken das vou unserm deutschen Standpunkt ans mit der einfachen Genug¬
tuung, die die Rückkehr zu Verminst und Wahrheit und das Ablassen von einem
leichtfertigen Spiel mit dem Feuer in uns hervorruft. Aber unsre Ansicht von
den eigentlichen Gründen der Verbesserung wie auch der Verschlechterung in den
deutsch-englischen Beziehungen behütet »us ebenso vor dem „Himmelhoch-Jauchzen"
im ersten wie vor dem „Zu Tode-betrübt-sein" im zweiten Falle. Wir haben aus
guten Gründen niemals an das Märchen von der Einkreisungspolitik, so wie es
gewöhnlich verstanden wurde, geglaubt; wir versprechen uns aber auch nicht all¬
zuviel von dem jetzigen Steigen des Stimmungsbarometers, weil wir nämlich
meinen, daß es praktisch an unsrer Haltung nichts ändern kann. Denn wir sind
unsrerseits immer friedlich gegen England gestimmt, können aber auch vou den
Maßregeln, die zu unsrer Sicherheit notwendig sind, nicht abgehn. Unabhängig
bon allem Wechsel der Stimmungen und der besondern Umstände halten wir es
jedoch für nützlich, wenn in den einflußreichen und urteilsfähigen Kreisen der beiden
Völker die Bemühungen fortgesetzt werden, sich gegenseitig besser kennen und ver¬
sehn zu lernen. Von diesem Gesichtspunkt aus begrüßen wir die besonders herz¬
liche und ehrenvolle Aufnahme, die Staatssekretär Dernburg kürzlich in Manchester
und der deutsche Botschafter in der Londoner Handelskammer gefunden haben, mit
aufrichtiger Freude. Auch in der Politik zeigen sich jetzt mehr Anzeichen von gutem
Willen und Neigung zu freundschaftlichem Zusammenwirken, und in diesem Zu¬
sammenhang würdigen wir durchaus das Bestreben, das jüngst in der Rede des
Premierministers Asquith über die deutsch-englischen Beziehungen hervortrat.

Jetzt tritt auch die Marokkofrage wieder in den Kreis der uns näherliegenden
Betrachtungen. Aber die Lage ist jetzt ganz anders dadurch geworden, daß eine loyale


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[0391] Maßgebliches und Unmaßgcblichrs Gegenteil des andern wäre; der eine muß seine Politik den konservativen Traditionen entsprechend begründen, der andre genau die nämliche Politik mit liberalen Stützen versehen. Und wenn die regierende Parlamentsmehrheit ihre Existenz zu einem guten Teil den Leuten von der ladcmr xsrt^, den radikalen Strömungen, den Pazifisten und ähnlichen Richtungen verdankt, und eS sich nun herausstellt, daß die auswärtige Politik schärfer orientiert, die Wehrkraft zur See und zu Lande energischer reformiert werden muß, dann dürfen die Vertrauensmänner der Parlamentsmehrheit nicht Vor ihre Wähler hintreten und ihnen sagen: „Ihr seid im Irrtum; an Verantwort¬ licher Stelle stehend, überzeugen wir uns, daß es so, wie ihr mit euern Forderungen der Abrüstung und ähnlichen gemeint habt, nicht geht, darum müssen wir jetzt in diesen Fragen ebenso verfahren wie unsre konservativen Vorgänger." Nein, das dürfen sie nicht sagen, sondern sie müssen die radikale Theorie aufrecht erhalten und ihre praktische Abweichung davon mit einer äußern Notwendigkeit, einer von außen drohenden Gefahr begründen. Und für die Konservativen, die im Grunde dasselbe wollen, aber der liberalen Regierung überlieferuugsgemäß unter allen Umständen Opposition macheu müssen, ergibt sich dann ganz von selbst das Prinzip ihrer Haltung. Sie leugnen die Gefahr nicht, sondern betonen sie noch schärfer in chauvinistischen Tone, um darauf hinweisen zu können, daß die Regierung wegen der Schwäche ihrer Grundsätze und der Irrtümer ihrer Anhängerschaft auf dem einzig richtigen Wege nicht schnell und entschieden gering vorwärtskomme. Die Panik wegen der deutschen Flottenrüstungen und die grundsätzlichen Fragen in der innern Ent¬ wicklung Englands gehn, wie man sieht, Hand in Hand. Deshalb ist es auch ZU verstehen, daß in dem Augenblick, wo in England das Bedürfnis nachläßt, für die Dnrchdrückung der Marineforderungen und die Bewilligung der Mittel dazu mit Hochdruck zu arbeiten, auch das Bestreben hervortritt, die öffentliche Meinung des Landes über die Beziehungen zu Deutschland wieder zu beruhigen. Wir bemerken das vou unserm deutschen Standpunkt ans mit der einfachen Genug¬ tuung, die die Rückkehr zu Verminst und Wahrheit und das Ablassen von einem leichtfertigen Spiel mit dem Feuer in uns hervorruft. Aber unsre Ansicht von den eigentlichen Gründen der Verbesserung wie auch der Verschlechterung in den deutsch-englischen Beziehungen behütet »us ebenso vor dem „Himmelhoch-Jauchzen" im ersten wie vor dem „Zu Tode-betrübt-sein" im zweiten Falle. Wir haben aus guten Gründen niemals an das Märchen von der Einkreisungspolitik, so wie es gewöhnlich verstanden wurde, geglaubt; wir versprechen uns aber auch nicht all¬ zuviel von dem jetzigen Steigen des Stimmungsbarometers, weil wir nämlich meinen, daß es praktisch an unsrer Haltung nichts ändern kann. Denn wir sind unsrerseits immer friedlich gegen England gestimmt, können aber auch vou den Maßregeln, die zu unsrer Sicherheit notwendig sind, nicht abgehn. Unabhängig bon allem Wechsel der Stimmungen und der besondern Umstände halten wir es jedoch für nützlich, wenn in den einflußreichen und urteilsfähigen Kreisen der beiden Völker die Bemühungen fortgesetzt werden, sich gegenseitig besser kennen und ver¬ sehn zu lernen. Von diesem Gesichtspunkt aus begrüßen wir die besonders herz¬ liche und ehrenvolle Aufnahme, die Staatssekretär Dernburg kürzlich in Manchester und der deutsche Botschafter in der Londoner Handelskammer gefunden haben, mit aufrichtiger Freude. Auch in der Politik zeigen sich jetzt mehr Anzeichen von gutem Willen und Neigung zu freundschaftlichem Zusammenwirken, und in diesem Zu¬ sammenhang würdigen wir durchaus das Bestreben, das jüngst in der Rede des Premierministers Asquith über die deutsch-englischen Beziehungen hervortrat. Jetzt tritt auch die Marokkofrage wieder in den Kreis der uns näherliegenden Betrachtungen. Aber die Lage ist jetzt ganz anders dadurch geworden, daß eine loyale

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/391>, abgerufen am 24.07.2024.