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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

hat sich in allen diesen Fragen energisch auf die Seite des Verbündeten Donaureichs
gestellt; daran kann natürlich nichts geändert werden. Daneben aber haben wir
bei Berücksichtigung unsrer realen Interessen keinen Anlaß, uns mit unserm östlichen
Nachbarn Rußland schlecht zu stellen, wenn nicht etwa er selbst es will, und da
muß anerkannt werden, daß die verantwortlichen Stellen in Rußland -- in erster
Linie der Kaiser persönlich, aber auch der Ministerpräsident Stolypin und der
Minister des Auswärtigen Jswolski -- uns gegenüber eine Politik der Loyalität
und der nüchternen Berücksichtigung realpolitischer Interessen geführt haben, obwohl
ihnen das durch Stimmungen und nicht zu unterschätzende Einflüsse im eignen
Lande schwer genug gemacht wird. Deshalb liegt für eine ruhige Erwägung keine
Veranlassung vor, eine persönliche Niederlage Jswolskis zu wünschen. Die Heftigkeit
und Zähigkeit, mit der jetzt das Duell Aehrenthal-Jswolski geführt wird, erklärt
sich aber gerade daraus, daß Jswolski seinem eignen Lande gegenüber um seine
Ministerexistenz kämpft. Wir können deshalb nnr wünschen, daß diese Erörterungen
bald einen befriedigenden Abschluß erhalten und nicht zu lange fortgeführt werden.

Während die Aufmerksamkeit der politischen Welt auf die soeben besprochnen
Fragen gerichtet war, trat die Erörterung der englischen Verhältnisse etwas in den
Hintergrund. England steht noch in der Spannung, die durch die Gestaltung der
Budgetberatungen hervorgerufen worden ist. Noch steht ini Hintergrunde -- wenn
auch nicht mehr in der Schärfe wie vor wenigen Wochen -- der drohende Konflikt
zwischen Oberhaus und Unterhaus, und falls diese Krisis noch einmal vermieden
wird, die Frage der Zukunft der liberalen Regierung. Wie sich das alles entscheidet,
ist ja freilich zunächst eine interne Angelegenheit des britischen Reiches, aber es ist
auch für uns von Bedeutung. Der Zusammenhang dieser innern Verhältnisse mit
der auswärtigen Politik Englands ist viel enger, als bei uns gewöhnlich erkannt
wird. Gewisse Seiten der englischen Eigenart bleiben dem Durchschnitt unsrer
Landsleute immer sehr schwer verständlich. Der Engländer wird von uns gewöhnlich
nach dem Eindruck beurteilt, den er als Einzelpersönlichkeit macht, und gerade weil
wir darin soviel Verwandtes finden, fallen uns auch einzelne unterscheidende Züge,
die uns fremd und unsympathisch berühren, um so schärfer auf. Daran glauben
dann viele bei uns das englische Wesen zu erkennen, und es ist doch nur ein
Bruchstück. Im gauzeu kommen in unsrer Beurteilung die Züge zu kurz, die sich
aus der eigentümlichen geschichtlichen Entwicklung des gesamten englischen Volks¬
körpers herausgebildet haben. So ist es ohne die lebendige Anschauung des ganzen
englischen Lebens unsern Landsleuten schwer klar zu machen, wie sehr der Engländer,
im Privatleben der Mann der Selbständigkeit, des Freimuth, der unbedingten
Wahrheitsliebe, doch im gesellschaftlichen, politischen, kirchlichen Leben von der
Konvention abhängig ist, wie stark sein Bedürfnis ist, die gewöhnlich sehr nüchternen
und sachlichen Ziele der staatlichen und wirtschaftlichen Interessen hinter allerhand
zopfigen Rücksichten und Überlieferungen zu verstecken oder sie wenigstens formell
mit dem Herkommen in Einklang zu bringen und zugleich das alles in eine Form
zu kleiden, die dem volkstümlichen ssntirnsQt entspricht. So wie heute die
Verhältnisse liegen, gibt es in England nur eine Politik in auswärtigen und
Wehrfragen, aber es muß trotzdem die Vorstellung aufrecht erhalten werden, als
ob es eine konservative und eine liberale Politik dieser Art gäbe. So ist es in
Wahrheit nur eine Frage der persönlichen Befähigung, ob -- vom englischen Stand¬
punkt aus gesehen -- als Leiter des Foreign Office Lord Lansoowne oder Sir
Edward Grey vorzuziehen ist; beide machen tatsächlich ungefähr dieselbe Politik, wenn
die Zeitumstände es gestatten. Aber das darf beileibe nicht öffentlich gesagt werden.
Vielmehr Muß sich jeder der beiden Staatsmänner gebärden, als ob er das gerade


Maßgebliches und Unmaßgebliches

hat sich in allen diesen Fragen energisch auf die Seite des Verbündeten Donaureichs
gestellt; daran kann natürlich nichts geändert werden. Daneben aber haben wir
bei Berücksichtigung unsrer realen Interessen keinen Anlaß, uns mit unserm östlichen
Nachbarn Rußland schlecht zu stellen, wenn nicht etwa er selbst es will, und da
muß anerkannt werden, daß die verantwortlichen Stellen in Rußland — in erster
Linie der Kaiser persönlich, aber auch der Ministerpräsident Stolypin und der
Minister des Auswärtigen Jswolski — uns gegenüber eine Politik der Loyalität
und der nüchternen Berücksichtigung realpolitischer Interessen geführt haben, obwohl
ihnen das durch Stimmungen und nicht zu unterschätzende Einflüsse im eignen
Lande schwer genug gemacht wird. Deshalb liegt für eine ruhige Erwägung keine
Veranlassung vor, eine persönliche Niederlage Jswolskis zu wünschen. Die Heftigkeit
und Zähigkeit, mit der jetzt das Duell Aehrenthal-Jswolski geführt wird, erklärt
sich aber gerade daraus, daß Jswolski seinem eignen Lande gegenüber um seine
Ministerexistenz kämpft. Wir können deshalb nnr wünschen, daß diese Erörterungen
bald einen befriedigenden Abschluß erhalten und nicht zu lange fortgeführt werden.

Während die Aufmerksamkeit der politischen Welt auf die soeben besprochnen
Fragen gerichtet war, trat die Erörterung der englischen Verhältnisse etwas in den
Hintergrund. England steht noch in der Spannung, die durch die Gestaltung der
Budgetberatungen hervorgerufen worden ist. Noch steht ini Hintergrunde — wenn
auch nicht mehr in der Schärfe wie vor wenigen Wochen — der drohende Konflikt
zwischen Oberhaus und Unterhaus, und falls diese Krisis noch einmal vermieden
wird, die Frage der Zukunft der liberalen Regierung. Wie sich das alles entscheidet,
ist ja freilich zunächst eine interne Angelegenheit des britischen Reiches, aber es ist
auch für uns von Bedeutung. Der Zusammenhang dieser innern Verhältnisse mit
der auswärtigen Politik Englands ist viel enger, als bei uns gewöhnlich erkannt
wird. Gewisse Seiten der englischen Eigenart bleiben dem Durchschnitt unsrer
Landsleute immer sehr schwer verständlich. Der Engländer wird von uns gewöhnlich
nach dem Eindruck beurteilt, den er als Einzelpersönlichkeit macht, und gerade weil
wir darin soviel Verwandtes finden, fallen uns auch einzelne unterscheidende Züge,
die uns fremd und unsympathisch berühren, um so schärfer auf. Daran glauben
dann viele bei uns das englische Wesen zu erkennen, und es ist doch nur ein
Bruchstück. Im gauzeu kommen in unsrer Beurteilung die Züge zu kurz, die sich
aus der eigentümlichen geschichtlichen Entwicklung des gesamten englischen Volks¬
körpers herausgebildet haben. So ist es ohne die lebendige Anschauung des ganzen
englischen Lebens unsern Landsleuten schwer klar zu machen, wie sehr der Engländer,
im Privatleben der Mann der Selbständigkeit, des Freimuth, der unbedingten
Wahrheitsliebe, doch im gesellschaftlichen, politischen, kirchlichen Leben von der
Konvention abhängig ist, wie stark sein Bedürfnis ist, die gewöhnlich sehr nüchternen
und sachlichen Ziele der staatlichen und wirtschaftlichen Interessen hinter allerhand
zopfigen Rücksichten und Überlieferungen zu verstecken oder sie wenigstens formell
mit dem Herkommen in Einklang zu bringen und zugleich das alles in eine Form
zu kleiden, die dem volkstümlichen ssntirnsQt entspricht. So wie heute die
Verhältnisse liegen, gibt es in England nur eine Politik in auswärtigen und
Wehrfragen, aber es muß trotzdem die Vorstellung aufrecht erhalten werden, als
ob es eine konservative und eine liberale Politik dieser Art gäbe. So ist es in
Wahrheit nur eine Frage der persönlichen Befähigung, ob — vom englischen Stand¬
punkt aus gesehen — als Leiter des Foreign Office Lord Lansoowne oder Sir
Edward Grey vorzuziehen ist; beide machen tatsächlich ungefähr dieselbe Politik, wenn
die Zeitumstände es gestatten. Aber das darf beileibe nicht öffentlich gesagt werden.
Vielmehr Muß sich jeder der beiden Staatsmänner gebärden, als ob er das gerade


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/390>, abgerufen am 24.07.2024.