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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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von, thrakischen Meere

Blick über das Meer bis zu den gewaltigen Hängen des Pelion, bald dringt er
tief hinein in den Golf von Lamia und die Bergzüge von Euboia, bald gleitet
er über die langgestreckte höhere Nachbarinsel Skopelos und sucht andre weiter
östlich und südlich gelegne zu erspähen. Gehöfte sind selten, häufiger die Kirchlein,
stattlich ragt nahe der Mitte der Insel das große Kloster Evangelistria, und be¬
scheiden erhebt sich weiter nördlich das kleine Kloster Charalampos; drei andre sind
im Freiheitskriege zerstört worden. Jenes zeigt die übliche Form griechischer Klöster:
der weite Hof umgeben von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, in seiner Mitte die
Kirche. Dieser weißgetünchte Kuppelbau, dahinter hohe, dunkle Zypressen im Hofe
und luftige Holzgalerien, die an einem Teil der dreistöckigen Gebäude aufsteigen,
ergeben ein anziehenderes Bild als die einfachen, ungegliederten, unten fensterlosen
Außenfassaden, die auch hier aus der Ferne an ein Kastell denken lassen. Der
erhaltne Bau ist im achtzehnten Jahrhundert aufgeführt worden und für größere
Verhältnisse bestimmt, als die sind, denen er heute dient. Heute verlieren sich der
Abt, zwei Mönche, ein Priester in dem weiten Speisesaal, dessen Decke auf Holz¬
säulen ruht, in der geräumigen Küche, deren mächtiger runder Kamin durch alle
drei Stockwerke aufsteigt, in der Menge der Zellen. Gering und unbedeutend sind
die Reste der Bibliothek, die ich wie einst die der Athosklöster voll Spannung
aufsuchte. Aber fast die Hälfte der Insel gehört noch der Evangelistria; auch der
fruchtbare Nordwesten, in dem die ansehnlichste antike Ruine unter Bäumen ver¬
steckt ist: der untere Teil eines schön gefügten Turmes, in den die Bauern und
Hirten fliehen konnten, von dem man die Meerenge und die Küste der Magnesia
übersieht.

Schön grün ist der Nordhang der Insel, der sich von bedeutender Höhe in
das Meer senkt. Ich durchzog ihn von der Turmruine zum Nordkap; auf ihm
sollte ich ja das Paläokastro, die verlassene mittelalterliche Stadt kennen lernen.
Wenn irgendwo kann man hier eine Vorstellung davon bekommen, wie sich die
Bewohner der Inseln im Mittelalter voll Angst vor den Hyänen des Meeres
zusammendrängten und duckten, und kann sich wohl denken, wie sie selbst aus ihrem
Felsenneste Seeraub trieben. Die kleine felsige Halbinsel ist ein Ausläufer des
Gebirges der Insel, aber der verbindende Grat ist breit und tief eingeschnitten
worden. Eine schmale Zugbrücke führte einst hinüber zum Tor; jetzt steigt man
auf Stufen durch den Einschnitt hinab und hinauf. Das Tor liegt seitlich in einem
Bau, dessen Mauern aus dem steilen Fels aufwachsen und trotz ihrer schlechten
Zusammensetzung genügten, weil man nicht an sie herankommen konnte. Als im
Jahre 1834 der Reisende Fiedler hierherkam, fand er drei alte Männer, die Wache
hielten und sich zuerst fürchteten, ihn einzulassen. Im Torgang saßen ein paar
schwarzgekleidete Weiblein und Kinder; sie erzählten von den Leiden des Krieges,
in dem die Männer geblieben waren. Die übrigen Bewohner waren seit 1829
zu dem bequemen alten Stadtplatz im Süden zurückgegangen. Es war eine passende
Staffage für den Platz. Heute liegen die mächtigen eisenbeschlagnen Torflügel am
Boden, und man hört nur seine eignen Schritte auf dem Fels widerhallen. Steil,
eng (oft nur einen Meter breit) und gewunden ziehen sich die Gassen über ihn
hin. Die Häuser zerfallen mehr und mehr, werden mehr und mehr von der Vege¬
tation überzogen. Durch Brombeeren, wilde Rosen, verwilderte Feigenbäume, Ge¬
strüpp arbeitet man sich hindurch. Besser erhalten sind nur eine der Zisternen,
die hier allein Wasser lieferten, ein kleiner Kuppelbau, wohl ein türkisches Bad,
das einzige Zeichen der Herrschaft der Türken, deren Fahne hier von 1537 bis 1821
wehte. Besser erhalten sind auch ein paar Kirchen: eine Christuskirche von 1686
und ein Hagios Nikolaos. Jene enthält in dem geschnitzten Bischofstuhl, den fast


von, thrakischen Meere

Blick über das Meer bis zu den gewaltigen Hängen des Pelion, bald dringt er
tief hinein in den Golf von Lamia und die Bergzüge von Euboia, bald gleitet
er über die langgestreckte höhere Nachbarinsel Skopelos und sucht andre weiter
östlich und südlich gelegne zu erspähen. Gehöfte sind selten, häufiger die Kirchlein,
stattlich ragt nahe der Mitte der Insel das große Kloster Evangelistria, und be¬
scheiden erhebt sich weiter nördlich das kleine Kloster Charalampos; drei andre sind
im Freiheitskriege zerstört worden. Jenes zeigt die übliche Form griechischer Klöster:
der weite Hof umgeben von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, in seiner Mitte die
Kirche. Dieser weißgetünchte Kuppelbau, dahinter hohe, dunkle Zypressen im Hofe
und luftige Holzgalerien, die an einem Teil der dreistöckigen Gebäude aufsteigen,
ergeben ein anziehenderes Bild als die einfachen, ungegliederten, unten fensterlosen
Außenfassaden, die auch hier aus der Ferne an ein Kastell denken lassen. Der
erhaltne Bau ist im achtzehnten Jahrhundert aufgeführt worden und für größere
Verhältnisse bestimmt, als die sind, denen er heute dient. Heute verlieren sich der
Abt, zwei Mönche, ein Priester in dem weiten Speisesaal, dessen Decke auf Holz¬
säulen ruht, in der geräumigen Küche, deren mächtiger runder Kamin durch alle
drei Stockwerke aufsteigt, in der Menge der Zellen. Gering und unbedeutend sind
die Reste der Bibliothek, die ich wie einst die der Athosklöster voll Spannung
aufsuchte. Aber fast die Hälfte der Insel gehört noch der Evangelistria; auch der
fruchtbare Nordwesten, in dem die ansehnlichste antike Ruine unter Bäumen ver¬
steckt ist: der untere Teil eines schön gefügten Turmes, in den die Bauern und
Hirten fliehen konnten, von dem man die Meerenge und die Küste der Magnesia
übersieht.

Schön grün ist der Nordhang der Insel, der sich von bedeutender Höhe in
das Meer senkt. Ich durchzog ihn von der Turmruine zum Nordkap; auf ihm
sollte ich ja das Paläokastro, die verlassene mittelalterliche Stadt kennen lernen.
Wenn irgendwo kann man hier eine Vorstellung davon bekommen, wie sich die
Bewohner der Inseln im Mittelalter voll Angst vor den Hyänen des Meeres
zusammendrängten und duckten, und kann sich wohl denken, wie sie selbst aus ihrem
Felsenneste Seeraub trieben. Die kleine felsige Halbinsel ist ein Ausläufer des
Gebirges der Insel, aber der verbindende Grat ist breit und tief eingeschnitten
worden. Eine schmale Zugbrücke führte einst hinüber zum Tor; jetzt steigt man
auf Stufen durch den Einschnitt hinab und hinauf. Das Tor liegt seitlich in einem
Bau, dessen Mauern aus dem steilen Fels aufwachsen und trotz ihrer schlechten
Zusammensetzung genügten, weil man nicht an sie herankommen konnte. Als im
Jahre 1834 der Reisende Fiedler hierherkam, fand er drei alte Männer, die Wache
hielten und sich zuerst fürchteten, ihn einzulassen. Im Torgang saßen ein paar
schwarzgekleidete Weiblein und Kinder; sie erzählten von den Leiden des Krieges,
in dem die Männer geblieben waren. Die übrigen Bewohner waren seit 1829
zu dem bequemen alten Stadtplatz im Süden zurückgegangen. Es war eine passende
Staffage für den Platz. Heute liegen die mächtigen eisenbeschlagnen Torflügel am
Boden, und man hört nur seine eignen Schritte auf dem Fels widerhallen. Steil,
eng (oft nur einen Meter breit) und gewunden ziehen sich die Gassen über ihn
hin. Die Häuser zerfallen mehr und mehr, werden mehr und mehr von der Vege¬
tation überzogen. Durch Brombeeren, wilde Rosen, verwilderte Feigenbäume, Ge¬
strüpp arbeitet man sich hindurch. Besser erhalten sind nur eine der Zisternen,
die hier allein Wasser lieferten, ein kleiner Kuppelbau, wohl ein türkisches Bad,
das einzige Zeichen der Herrschaft der Türken, deren Fahne hier von 1537 bis 1821
wehte. Besser erhalten sind auch ein paar Kirchen: eine Christuskirche von 1686
und ein Hagios Nikolaos. Jene enthält in dem geschnitzten Bischofstuhl, den fast


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[0278] von, thrakischen Meere Blick über das Meer bis zu den gewaltigen Hängen des Pelion, bald dringt er tief hinein in den Golf von Lamia und die Bergzüge von Euboia, bald gleitet er über die langgestreckte höhere Nachbarinsel Skopelos und sucht andre weiter östlich und südlich gelegne zu erspähen. Gehöfte sind selten, häufiger die Kirchlein, stattlich ragt nahe der Mitte der Insel das große Kloster Evangelistria, und be¬ scheiden erhebt sich weiter nördlich das kleine Kloster Charalampos; drei andre sind im Freiheitskriege zerstört worden. Jenes zeigt die übliche Form griechischer Klöster: der weite Hof umgeben von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, in seiner Mitte die Kirche. Dieser weißgetünchte Kuppelbau, dahinter hohe, dunkle Zypressen im Hofe und luftige Holzgalerien, die an einem Teil der dreistöckigen Gebäude aufsteigen, ergeben ein anziehenderes Bild als die einfachen, ungegliederten, unten fensterlosen Außenfassaden, die auch hier aus der Ferne an ein Kastell denken lassen. Der erhaltne Bau ist im achtzehnten Jahrhundert aufgeführt worden und für größere Verhältnisse bestimmt, als die sind, denen er heute dient. Heute verlieren sich der Abt, zwei Mönche, ein Priester in dem weiten Speisesaal, dessen Decke auf Holz¬ säulen ruht, in der geräumigen Küche, deren mächtiger runder Kamin durch alle drei Stockwerke aufsteigt, in der Menge der Zellen. Gering und unbedeutend sind die Reste der Bibliothek, die ich wie einst die der Athosklöster voll Spannung aufsuchte. Aber fast die Hälfte der Insel gehört noch der Evangelistria; auch der fruchtbare Nordwesten, in dem die ansehnlichste antike Ruine unter Bäumen ver¬ steckt ist: der untere Teil eines schön gefügten Turmes, in den die Bauern und Hirten fliehen konnten, von dem man die Meerenge und die Küste der Magnesia übersieht. Schön grün ist der Nordhang der Insel, der sich von bedeutender Höhe in das Meer senkt. Ich durchzog ihn von der Turmruine zum Nordkap; auf ihm sollte ich ja das Paläokastro, die verlassene mittelalterliche Stadt kennen lernen. Wenn irgendwo kann man hier eine Vorstellung davon bekommen, wie sich die Bewohner der Inseln im Mittelalter voll Angst vor den Hyänen des Meeres zusammendrängten und duckten, und kann sich wohl denken, wie sie selbst aus ihrem Felsenneste Seeraub trieben. Die kleine felsige Halbinsel ist ein Ausläufer des Gebirges der Insel, aber der verbindende Grat ist breit und tief eingeschnitten worden. Eine schmale Zugbrücke führte einst hinüber zum Tor; jetzt steigt man auf Stufen durch den Einschnitt hinab und hinauf. Das Tor liegt seitlich in einem Bau, dessen Mauern aus dem steilen Fels aufwachsen und trotz ihrer schlechten Zusammensetzung genügten, weil man nicht an sie herankommen konnte. Als im Jahre 1834 der Reisende Fiedler hierherkam, fand er drei alte Männer, die Wache hielten und sich zuerst fürchteten, ihn einzulassen. Im Torgang saßen ein paar schwarzgekleidete Weiblein und Kinder; sie erzählten von den Leiden des Krieges, in dem die Männer geblieben waren. Die übrigen Bewohner waren seit 1829 zu dem bequemen alten Stadtplatz im Süden zurückgegangen. Es war eine passende Staffage für den Platz. Heute liegen die mächtigen eisenbeschlagnen Torflügel am Boden, und man hört nur seine eignen Schritte auf dem Fels widerhallen. Steil, eng (oft nur einen Meter breit) und gewunden ziehen sich die Gassen über ihn hin. Die Häuser zerfallen mehr und mehr, werden mehr und mehr von der Vege¬ tation überzogen. Durch Brombeeren, wilde Rosen, verwilderte Feigenbäume, Ge¬ strüpp arbeitet man sich hindurch. Besser erhalten sind nur eine der Zisternen, die hier allein Wasser lieferten, ein kleiner Kuppelbau, wohl ein türkisches Bad, das einzige Zeichen der Herrschaft der Türken, deren Fahne hier von 1537 bis 1821 wehte. Besser erhalten sind auch ein paar Kirchen: eine Christuskirche von 1686 und ein Hagios Nikolaos. Jene enthält in dem geschnitzten Bischofstuhl, den fast

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/278>, abgerufen am 24.07.2024.