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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

und es fehlen die mancherlei korrigierendem und abschleifenden Einflüsse.^die dem
privaten Meinungsaustausch eine größere Sicherheit in der Berechnung der Wir¬
kungen nach außen hin geben. Von der Übertreibung, daß Prinz Ludwig und
seinen Worten die Interessen der Deutschen in Osterreich geschädigt habe, wird man
übrigens in Österreich-Ungarn selbst mittlerweile wohl zurückgekommen sein.

^Der Horizont unsrer auswärtigen Politik ist glücklicherweise ziemlich hell, ^n
Marokko läßt sich vorläufig nur betonen, daß das Vorgehen der Spanier unsre
Interessen kaum berührt, und daß wir umso weniger Veranlassung haben Spanien
etwas in den Weg zu legen, als es den andern Mächten die ausdrückliche Er¬
klärung gegeben hat. sich streng innerhalb der Algecirasakte halten zu wollen. Wir
können Frankreich und England die Entscheidung Überlassen, ob sie etwa den Wunsch
hegen, sich mit Spanien auseinanderzusetzen. Das scheint aber ebensowenig der
Kli zu sein, wie die Maßregelung des Generals d'Amade in Frankreich zeuzt^General d'Amade. der ehemalige Befehlshaber des französischen Expeditionskorps
hatte-sich interviewen lassen und dabei scharfe Anklagen gegen de
Absichten der spanischen Politik und Kriegführung erhoben. Die Regierung hat
Hu und bemerkenswerter Schnelligkeit desavouiert und seiner Stellung enthoben.

Für überflüssige Konflikte ist jetzt nirgends Stimmung. Man ist froh, wenn
man der wirklichen Schwierigkeiten und tiefern Gegensätze Herr bleibt. Das zeigt
auch die Behandlung des deutsch-russischen Zwischenfalls in Chardin. der von der
russischen Regierung mit bemerkenswerter Ruhe und Besonnenheit aufgefaßt worden
ist, obwohl ein Teil der russischen Presse gewaltigen Lärm machte. Die ersten
Berichte über den Zwischenfall lauteten sehr befremdend; nachher hat sich, wie so
oft, der Sachverhalt als sehr einfach herausgestellt. In Chardin hatten deutsche
Reichsangehörige, die bei einer russischen Gesellschaft tätig waren, gegen das Urteil
eines russischen Gerichts dadurch Schutz gesucht, daß sie die deutsche Flagge hißten.
Sie hatten dazu die Erlaubnis des deutschen Vizekonsuls nachgesucht, der sie auch-- in diesem Falle irrtümlich -- gegeben hatte. Daß der Vizekonsul selbst die
Flagge hatte bisher lassen, wie es in den russischen Zeitungsberichten hieß, war
nicht richtig. Bei dem Versuch der russischen Behörde, das Urteil zu vollstrecken,
kam es zu persönlichen Konflikten der Deutschen mit russischen Polizeibeamten, und
dabei sollen auch Tätlichkeiten vorgefallen sein. Der Vorfall wurde durch den
deutschen Konsul in Mulden untersucht, und es stellte sich heraus, daß das Unter¬
nehmen, bei dem die erwähnten deutschen Reichsangehörigen tätig waren, keinen
Anspruch auf Schutz des Deutschen Reichs hatte, sondern der russischen Gerichts¬
barkeit Unterstand. Der deutsche Konsul gab deshalb selbst den Befehl, die deutsche
Äahne einzuziehen, und zog die Intervention zugunsten der russischen, irrtümlich
für deutsch angesehenen Gesellschaft zurück. Wie wenig andrerseits die russischen
Behörden daran gedacht hatten, die persönlichen Rechte der Deutschen auf Reichsschutz
anzutasten, ergibt sich daraus, daß die beleidigte russische Behörde keine Beschwerde
beim deutschen Konsulargericht über das Verhalten der deutschen Reichsangehörigen
eingelegt hat. Die russische Regierung hat sich an das Geschrei ihrer Presse gar
nicht gekehrt, sondern sich begnügt, davon Notiz zu nehmen, daß die Sache
ordnungsmäßig innerhalb der Grenzen erledigt wurde, in die sie gehörte. Deshalb
hat sie auch nicht bei der deutschen Regierung Beschwerde erhoben, da es dieses
Schritts zur Erledigung gar nicht bedürfte. "

,Die Reise unsers Reichskanzlers nach Rom ist vorläufig noch aufgeschoben
worden. Die Rücksicht auf die Reisedispositionen des Königs Viktor Emanuel und
die bevorstehende Reise des Zaren nach Italien ließen die zuerst in Aussicht ge-
nommne Zeit nicht geeignet erscheinen. Dann aber steht der Zusammentritt des


Grenzboten IV 1909 . . - . , - - - ^
Maßgebliches und Unmaßgebliches

und es fehlen die mancherlei korrigierendem und abschleifenden Einflüsse.^die dem
privaten Meinungsaustausch eine größere Sicherheit in der Berechnung der Wir¬
kungen nach außen hin geben. Von der Übertreibung, daß Prinz Ludwig und
seinen Worten die Interessen der Deutschen in Osterreich geschädigt habe, wird man
übrigens in Österreich-Ungarn selbst mittlerweile wohl zurückgekommen sein.

^Der Horizont unsrer auswärtigen Politik ist glücklicherweise ziemlich hell, ^n
Marokko läßt sich vorläufig nur betonen, daß das Vorgehen der Spanier unsre
Interessen kaum berührt, und daß wir umso weniger Veranlassung haben Spanien
etwas in den Weg zu legen, als es den andern Mächten die ausdrückliche Er¬
klärung gegeben hat. sich streng innerhalb der Algecirasakte halten zu wollen. Wir
können Frankreich und England die Entscheidung Überlassen, ob sie etwa den Wunsch
hegen, sich mit Spanien auseinanderzusetzen. Das scheint aber ebensowenig der
Kli zu sein, wie die Maßregelung des Generals d'Amade in Frankreich zeuzt^General d'Amade. der ehemalige Befehlshaber des französischen Expeditionskorps
hatte-sich interviewen lassen und dabei scharfe Anklagen gegen de
Absichten der spanischen Politik und Kriegführung erhoben. Die Regierung hat
Hu und bemerkenswerter Schnelligkeit desavouiert und seiner Stellung enthoben.

Für überflüssige Konflikte ist jetzt nirgends Stimmung. Man ist froh, wenn
man der wirklichen Schwierigkeiten und tiefern Gegensätze Herr bleibt. Das zeigt
auch die Behandlung des deutsch-russischen Zwischenfalls in Chardin. der von der
russischen Regierung mit bemerkenswerter Ruhe und Besonnenheit aufgefaßt worden
ist, obwohl ein Teil der russischen Presse gewaltigen Lärm machte. Die ersten
Berichte über den Zwischenfall lauteten sehr befremdend; nachher hat sich, wie so
oft, der Sachverhalt als sehr einfach herausgestellt. In Chardin hatten deutsche
Reichsangehörige, die bei einer russischen Gesellschaft tätig waren, gegen das Urteil
eines russischen Gerichts dadurch Schutz gesucht, daß sie die deutsche Flagge hißten.
Sie hatten dazu die Erlaubnis des deutschen Vizekonsuls nachgesucht, der sie auch— in diesem Falle irrtümlich — gegeben hatte. Daß der Vizekonsul selbst die
Flagge hatte bisher lassen, wie es in den russischen Zeitungsberichten hieß, war
nicht richtig. Bei dem Versuch der russischen Behörde, das Urteil zu vollstrecken,
kam es zu persönlichen Konflikten der Deutschen mit russischen Polizeibeamten, und
dabei sollen auch Tätlichkeiten vorgefallen sein. Der Vorfall wurde durch den
deutschen Konsul in Mulden untersucht, und es stellte sich heraus, daß das Unter¬
nehmen, bei dem die erwähnten deutschen Reichsangehörigen tätig waren, keinen
Anspruch auf Schutz des Deutschen Reichs hatte, sondern der russischen Gerichts¬
barkeit Unterstand. Der deutsche Konsul gab deshalb selbst den Befehl, die deutsche
Äahne einzuziehen, und zog die Intervention zugunsten der russischen, irrtümlich
für deutsch angesehenen Gesellschaft zurück. Wie wenig andrerseits die russischen
Behörden daran gedacht hatten, die persönlichen Rechte der Deutschen auf Reichsschutz
anzutasten, ergibt sich daraus, daß die beleidigte russische Behörde keine Beschwerde
beim deutschen Konsulargericht über das Verhalten der deutschen Reichsangehörigen
eingelegt hat. Die russische Regierung hat sich an das Geschrei ihrer Presse gar
nicht gekehrt, sondern sich begnügt, davon Notiz zu nehmen, daß die Sache
ordnungsmäßig innerhalb der Grenzen erledigt wurde, in die sie gehörte. Deshalb
hat sie auch nicht bei der deutschen Regierung Beschwerde erhoben, da es dieses
Schritts zur Erledigung gar nicht bedürfte. "

,Die Reise unsers Reichskanzlers nach Rom ist vorläufig noch aufgeschoben
worden. Die Rücksicht auf die Reisedispositionen des Königs Viktor Emanuel und
die bevorstehende Reise des Zaren nach Italien ließen die zuerst in Aussicht ge-
nommne Zeit nicht geeignet erscheinen. Dann aber steht der Zusammentritt des


Grenzboten IV 1909 . . - . , - - - ^
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[0153] Maßgebliches und Unmaßgebliches und es fehlen die mancherlei korrigierendem und abschleifenden Einflüsse.^die dem privaten Meinungsaustausch eine größere Sicherheit in der Berechnung der Wir¬ kungen nach außen hin geben. Von der Übertreibung, daß Prinz Ludwig und seinen Worten die Interessen der Deutschen in Osterreich geschädigt habe, wird man übrigens in Österreich-Ungarn selbst mittlerweile wohl zurückgekommen sein. ^Der Horizont unsrer auswärtigen Politik ist glücklicherweise ziemlich hell, ^n Marokko läßt sich vorläufig nur betonen, daß das Vorgehen der Spanier unsre Interessen kaum berührt, und daß wir umso weniger Veranlassung haben Spanien etwas in den Weg zu legen, als es den andern Mächten die ausdrückliche Er¬ klärung gegeben hat. sich streng innerhalb der Algecirasakte halten zu wollen. Wir können Frankreich und England die Entscheidung Überlassen, ob sie etwa den Wunsch hegen, sich mit Spanien auseinanderzusetzen. Das scheint aber ebensowenig der Kli zu sein, wie die Maßregelung des Generals d'Amade in Frankreich zeuzt^General d'Amade. der ehemalige Befehlshaber des französischen Expeditionskorps hatte-sich interviewen lassen und dabei scharfe Anklagen gegen de Absichten der spanischen Politik und Kriegführung erhoben. Die Regierung hat Hu und bemerkenswerter Schnelligkeit desavouiert und seiner Stellung enthoben. Für überflüssige Konflikte ist jetzt nirgends Stimmung. Man ist froh, wenn man der wirklichen Schwierigkeiten und tiefern Gegensätze Herr bleibt. Das zeigt auch die Behandlung des deutsch-russischen Zwischenfalls in Chardin. der von der russischen Regierung mit bemerkenswerter Ruhe und Besonnenheit aufgefaßt worden ist, obwohl ein Teil der russischen Presse gewaltigen Lärm machte. Die ersten Berichte über den Zwischenfall lauteten sehr befremdend; nachher hat sich, wie so oft, der Sachverhalt als sehr einfach herausgestellt. In Chardin hatten deutsche Reichsangehörige, die bei einer russischen Gesellschaft tätig waren, gegen das Urteil eines russischen Gerichts dadurch Schutz gesucht, daß sie die deutsche Flagge hißten. Sie hatten dazu die Erlaubnis des deutschen Vizekonsuls nachgesucht, der sie auch— in diesem Falle irrtümlich — gegeben hatte. Daß der Vizekonsul selbst die Flagge hatte bisher lassen, wie es in den russischen Zeitungsberichten hieß, war nicht richtig. Bei dem Versuch der russischen Behörde, das Urteil zu vollstrecken, kam es zu persönlichen Konflikten der Deutschen mit russischen Polizeibeamten, und dabei sollen auch Tätlichkeiten vorgefallen sein. Der Vorfall wurde durch den deutschen Konsul in Mulden untersucht, und es stellte sich heraus, daß das Unter¬ nehmen, bei dem die erwähnten deutschen Reichsangehörigen tätig waren, keinen Anspruch auf Schutz des Deutschen Reichs hatte, sondern der russischen Gerichts¬ barkeit Unterstand. Der deutsche Konsul gab deshalb selbst den Befehl, die deutsche Äahne einzuziehen, und zog die Intervention zugunsten der russischen, irrtümlich für deutsch angesehenen Gesellschaft zurück. Wie wenig andrerseits die russischen Behörden daran gedacht hatten, die persönlichen Rechte der Deutschen auf Reichsschutz anzutasten, ergibt sich daraus, daß die beleidigte russische Behörde keine Beschwerde beim deutschen Konsulargericht über das Verhalten der deutschen Reichsangehörigen eingelegt hat. Die russische Regierung hat sich an das Geschrei ihrer Presse gar nicht gekehrt, sondern sich begnügt, davon Notiz zu nehmen, daß die Sache ordnungsmäßig innerhalb der Grenzen erledigt wurde, in die sie gehörte. Deshalb hat sie auch nicht bei der deutschen Regierung Beschwerde erhoben, da es dieses Schritts zur Erledigung gar nicht bedürfte. " ,Die Reise unsers Reichskanzlers nach Rom ist vorläufig noch aufgeschoben worden. Die Rücksicht auf die Reisedispositionen des Königs Viktor Emanuel und die bevorstehende Reise des Zaren nach Italien ließen die zuerst in Aussicht ge- nommne Zeit nicht geeignet erscheinen. Dann aber steht der Zusammentritt des Grenzboten IV 1909 . . - . , - - - ^

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/153>, abgerufen am 04.07.2024.