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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

und daß jeder Sieg dieser Politik nicht eine Episode bedeuten kann, sondern die
Lage dauernd verschieben muß. Trotz allen diesen Erkenntnissen hat sich die kon¬
servative Partei von den agrarischen Sonderinteressen leiten lassen und bewußt der
Partei, die den Kanzler stürzen wollte, ihre Unterstützung geliehen. Ein Kanzler,
der sich mit dieser Parteikoalitivu verständigen wollte, würde in Wahrheit nur
durch Unterwerfung zum Ziele gelangen können; damit würde er die Möglichkeit,
bei irgendeiner politischen Aktion das Vertrauen der Liberalen zu gewinnen,
dauernd verscherzen. Das könnte heutzutage auch ein neuer Kanzler nicht unter¬
nehmen, geschweige denn Fürst Bülow, der die Parteikombination, die jetzt wieder¬
hergestellt werden soll, unter der jubelnden Zustimmung der Besten der Nation
einst in dem glücklichsten Augenblick seines politischen Wirkens zertrümmert hat.

Was soll nun also werden, wenn das, was man von jetzt an um der Kürze
des Ausdrucks willen gleichfalls "Reichsfincmzrcform" zu nennen liebt, zu Ende ge¬
bracht worden ist? Wir hoffen ja, daß es der Geschicklichkeit des Fürsten Bülow
glücken wird, diese sogenannte Reichsfinanzreform doch zuletzt in einer Form zu
machen, die vielleicht einem Teil der Liberalen die Mitwirkung möglich macht. Damit
wäre wenigstens vorläufig die so dringend erwünschte Möglichkeit für das Verbleiben
des Fürsten Bülow im Amte gegeben. Aber wir zweifeln, daß sich die Spuren der
gegenwärtigen Parteikvnstellation einfach verwischen lassen. Und dann wird doch
wahrscheinlich sehr bald die Notwendigkeit hervortreten, das Volk zu befragen, anstatt
den Reichstag, der das Zeichen, unter dem er 1907 gewählt worden ist, verfälscht
hat, bis an das natürliche Ende seiner Sünden fortwtrtschaften zu lassen. Dann
treten auch ganz andre Gesichtspunkte in den Vordergrund.

Läßt man nämlich die Dinge gehn, bis das Mandat des jetzigen Reichstags
abläuft, so läßt sich schon jetzt voraussehen, daß die Neuwahlen sehr schlimm aus¬
fallen werden. Die Hoffnungen, die man auf den jetzigen Reichstag gesetzt hat, sind
enttäuscht worden, und wieder sind alle Bedingungen gegeben, die der Sozialdemokratie
neue Nahrung zuführen werden. Sollte es gar inzwischen zu einer Wiederkehr der
Zentrumsherrschaft gekommen sein, so wird sich in den darüber erbitterten Kreisen
die Stimmung bei den Wahlen schwerlich wieder in der Weise äußern, daß man
die Regierung wie im Jahre 1907 vom Zentrumsjoch befreien hilft. Man kann
vielmehr überzeugt sein, daß die Neigung überwiegen würde, der Regierung alle
Schuld beizumessen; wieder würde, wo nicht eine ziellose, verbissene Oppositions¬
stimmung Platz greift und in sozialdemokratischen Stimmzetteln ihren Ausdruck findet,
die "Partei der NichtWähler" einen starken Zuwachs erfahren. Den größten Schaden
werden die nächsten Wahlen voraussichtlich der konservativen Partei bringen, denn
es ist nicht anzunehmen, daß das neue Bündnis mit dem Zentrum nicht noch weiter
seine Wellenkreise zieht und die Stellung der Partei weiter beeinflußt. Das wird
aber auf die Stimmung der Wähler viel stärker wirken als die frühere Freund¬
schaft mit dem Zentrum. Nach den neuste" Erfahrungen ist damit zu rechnen, daß
sich ein starker Haß gegen die konservative Partei einnistet, wie man ihn doch früher
nicht gekannt hat.

Ist nun aber bei gleichzeitiger Stärkung der Sozialdemokratie und Befestigung
der Machtstellung des Zentrums eine Schwächung der konservativen Partei wünschens¬
wert, zumal da auch der Liberalismus so schlecht die Probe bestanden hat? Ge¬
wiß nicht! Und schon ans diesem Grunde wäre vielleicht eine Auflösung des Reichs¬
tags, wenn sich bald eine Gelegenheit dazu fände, als eine glückliche Wendung zu
betrachten. Man hört freilich meist die Ansicht, daß Neuwahlen gerade jetzt für
die konservative Partei vernichtend sein müßten. Das ist nicht so ganz über allen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

und daß jeder Sieg dieser Politik nicht eine Episode bedeuten kann, sondern die
Lage dauernd verschieben muß. Trotz allen diesen Erkenntnissen hat sich die kon¬
servative Partei von den agrarischen Sonderinteressen leiten lassen und bewußt der
Partei, die den Kanzler stürzen wollte, ihre Unterstützung geliehen. Ein Kanzler,
der sich mit dieser Parteikoalitivu verständigen wollte, würde in Wahrheit nur
durch Unterwerfung zum Ziele gelangen können; damit würde er die Möglichkeit,
bei irgendeiner politischen Aktion das Vertrauen der Liberalen zu gewinnen,
dauernd verscherzen. Das könnte heutzutage auch ein neuer Kanzler nicht unter¬
nehmen, geschweige denn Fürst Bülow, der die Parteikombination, die jetzt wieder¬
hergestellt werden soll, unter der jubelnden Zustimmung der Besten der Nation
einst in dem glücklichsten Augenblick seines politischen Wirkens zertrümmert hat.

Was soll nun also werden, wenn das, was man von jetzt an um der Kürze
des Ausdrucks willen gleichfalls „Reichsfincmzrcform" zu nennen liebt, zu Ende ge¬
bracht worden ist? Wir hoffen ja, daß es der Geschicklichkeit des Fürsten Bülow
glücken wird, diese sogenannte Reichsfinanzreform doch zuletzt in einer Form zu
machen, die vielleicht einem Teil der Liberalen die Mitwirkung möglich macht. Damit
wäre wenigstens vorläufig die so dringend erwünschte Möglichkeit für das Verbleiben
des Fürsten Bülow im Amte gegeben. Aber wir zweifeln, daß sich die Spuren der
gegenwärtigen Parteikvnstellation einfach verwischen lassen. Und dann wird doch
wahrscheinlich sehr bald die Notwendigkeit hervortreten, das Volk zu befragen, anstatt
den Reichstag, der das Zeichen, unter dem er 1907 gewählt worden ist, verfälscht
hat, bis an das natürliche Ende seiner Sünden fortwtrtschaften zu lassen. Dann
treten auch ganz andre Gesichtspunkte in den Vordergrund.

Läßt man nämlich die Dinge gehn, bis das Mandat des jetzigen Reichstags
abläuft, so läßt sich schon jetzt voraussehen, daß die Neuwahlen sehr schlimm aus¬
fallen werden. Die Hoffnungen, die man auf den jetzigen Reichstag gesetzt hat, sind
enttäuscht worden, und wieder sind alle Bedingungen gegeben, die der Sozialdemokratie
neue Nahrung zuführen werden. Sollte es gar inzwischen zu einer Wiederkehr der
Zentrumsherrschaft gekommen sein, so wird sich in den darüber erbitterten Kreisen
die Stimmung bei den Wahlen schwerlich wieder in der Weise äußern, daß man
die Regierung wie im Jahre 1907 vom Zentrumsjoch befreien hilft. Man kann
vielmehr überzeugt sein, daß die Neigung überwiegen würde, der Regierung alle
Schuld beizumessen; wieder würde, wo nicht eine ziellose, verbissene Oppositions¬
stimmung Platz greift und in sozialdemokratischen Stimmzetteln ihren Ausdruck findet,
die „Partei der NichtWähler" einen starken Zuwachs erfahren. Den größten Schaden
werden die nächsten Wahlen voraussichtlich der konservativen Partei bringen, denn
es ist nicht anzunehmen, daß das neue Bündnis mit dem Zentrum nicht noch weiter
seine Wellenkreise zieht und die Stellung der Partei weiter beeinflußt. Das wird
aber auf die Stimmung der Wähler viel stärker wirken als die frühere Freund¬
schaft mit dem Zentrum. Nach den neuste» Erfahrungen ist damit zu rechnen, daß
sich ein starker Haß gegen die konservative Partei einnistet, wie man ihn doch früher
nicht gekannt hat.

Ist nun aber bei gleichzeitiger Stärkung der Sozialdemokratie und Befestigung
der Machtstellung des Zentrums eine Schwächung der konservativen Partei wünschens¬
wert, zumal da auch der Liberalismus so schlecht die Probe bestanden hat? Ge¬
wiß nicht! Und schon ans diesem Grunde wäre vielleicht eine Auflösung des Reichs¬
tags, wenn sich bald eine Gelegenheit dazu fände, als eine glückliche Wendung zu
betrachten. Man hört freilich meist die Ansicht, daß Neuwahlen gerade jetzt für
die konservative Partei vernichtend sein müßten. Das ist nicht so ganz über allen


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/54>, abgerufen am 23.07.2024.