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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Lines Toren Waldfahrt

Stroh in gemeßnen Abständen auf die Diele hinunterfielen. Er war nicht dafür,
sich zu überarbeiten. Das nahm die Gedanken so in Anspruch, daß man darüber
völlig das Träumen oder Besinnen, wie Momme es nannte, vergaß -- und das
war ihm vorläufig das Liebste am Dasein. Überdies hatte es weiter keinen Zweck,
sich auf Heesholm so energisch der Arbeit anzunehmen -- zum Hof gehörte fast
nur Wiesenland, auf dem fette Ochsen ohne jegliches Zutun zu Boie Mars Hart¬
wichs Herzensfreude grasten und gediehen. Momme Tetens Hauptsorge nahmen
die vier Pferde des Hofes in Anspruch, und wenn er es sich vernünftig einrichtete,
hielten die ihn auch den ganzen Tag in Atem mit Striegeln, Putzen, Füttern und
was sonst so dazu gehörte. Jetzt eben zerschnitt er das glänzend schwarze Bohnen¬
stroh zu mundgerechtem Häcksel und ließ dabei seine Gedanken in aller Ruhe und
Gemächlichkeit spazierengehen weit fort von der dämmrigen großen Loo auf krausen,
wunderlichen Wegen. Da tat sich die Tür zum Stalle auf, und in dem breiten
Streifen flimmernden Lichtes, das durch den Spalt siel, stand Frauke Hartwich.
Ihr blondes Haar glänzte auf dem Scheitel wie lauter Sonnenschein, und ihre
frohen Augen lachten den Jungen an der Maschine an: Momme! Momme! Der
richtete sich auf, daß der schlappe Körper auf einmal wie verwandelt erschien; ver¬
wirrt strich er sich noch ein paarmal mit der Hand über die verschlafnen Augen
und schüttelte das lange dunkle Haar zurück, das ihm ins Geficht fiel -- er war
zwar eben Hand in Hand mit Frauke Hartwich spazieren gegangen und hatte
dabei wichtige und merkwürdige Dinge mit ihr beredet -- aber als sie hier nun
so leibhaftig in der Tür erschien und ihre Stimme ihn zurückrief von seinen heim¬
lichen Wegen, brauchte er doch allerlei Zeit, um wieder in die Wirklichkeit hinein-
zutappen. Unterdes hatte sich Frauke auf die Häckselkiste gesetzt, beide Hände ums
Knie gefaltet und ihn mit einem leisen Lächeln unverwandt angesehen. Solch ein
verträumtes Gesicht wie jetzt hatte Momme Tetens auch schon immer in der Schule
gemacht, wenn man ihn etwas fragte -- zum großen Ärger des Lehrers und zur
stetigen Freude der ganzen Klasse. Wie oft hatte sie ihn nicht mit den andern
zusammen herzlich ausgelacht deshalb; seit er aber nach ihrer gemeinsamen Kon¬
firmation als Knecht hier auf den Hof gekommen war, hatte sich gemerkt, daß er
gar nicht so dumm war, wie man ihn immer im Dorfe verschrie. Es dauerte zwar
stets eine ganze Weile, bis er seinen Mund auftat, und Frauke mußte sich oft
ganz heiß und in Eifer reden oder, was noch besser verschlug, nach fernab liegenden
wunderlichen Dingen fragen, über die Momme Tetens meist gründlich Bescheid
wußte. Er hatte doch nicht umsonst die zerlesenen Bücher der Schulbibliothek durch
eifrige Benutzung noch weiter ihrer Auflösung entgegengeführt, sodaß er wohl im¬
stande war, über Siegfried den Drachentöter oder über das Leiden eines unschuldig
nach Sibirien Verbannten erschöpfende Auskunft zu geben. Auch war er der glück¬
liche Besitzer einer ganzen Anzahl schrecklicher Jndianergeschichten; doch lieferte er
die fast stets zur persönlichen Lektüre an seine wißbegierige Herrin aus; ihm wider¬
stand die laute Behandlung eines so blutrünstigen Themas.

. Heute aber schnitt Frauke Hartwtch eine Frage an, auf die er nicht im geringsten
vorbereitet war.

Momme, sagte sie mit einer kleinen Überlegenheit in der Stimme, Momme,
erzähl mal etwas vom Walde!

Wovon? fragte er verwundert zurück, vom Walde? Davon weiß ich nichts!

Na ja, das konnte ich mir denken, du Dummbart, antwortete das Mädchen
erzürnt, von all den Sachen, die wir in der Schule gelernt haben, weißt du nichts.
Du hast nie aufgepaßt! Denn laß nur!

Und dabei machte sie Miene, von ihrer Kiste Hinunterzugleiten.


Lines Toren Waldfahrt

Stroh in gemeßnen Abständen auf die Diele hinunterfielen. Er war nicht dafür,
sich zu überarbeiten. Das nahm die Gedanken so in Anspruch, daß man darüber
völlig das Träumen oder Besinnen, wie Momme es nannte, vergaß — und das
war ihm vorläufig das Liebste am Dasein. Überdies hatte es weiter keinen Zweck,
sich auf Heesholm so energisch der Arbeit anzunehmen — zum Hof gehörte fast
nur Wiesenland, auf dem fette Ochsen ohne jegliches Zutun zu Boie Mars Hart¬
wichs Herzensfreude grasten und gediehen. Momme Tetens Hauptsorge nahmen
die vier Pferde des Hofes in Anspruch, und wenn er es sich vernünftig einrichtete,
hielten die ihn auch den ganzen Tag in Atem mit Striegeln, Putzen, Füttern und
was sonst so dazu gehörte. Jetzt eben zerschnitt er das glänzend schwarze Bohnen¬
stroh zu mundgerechtem Häcksel und ließ dabei seine Gedanken in aller Ruhe und
Gemächlichkeit spazierengehen weit fort von der dämmrigen großen Loo auf krausen,
wunderlichen Wegen. Da tat sich die Tür zum Stalle auf, und in dem breiten
Streifen flimmernden Lichtes, das durch den Spalt siel, stand Frauke Hartwich.
Ihr blondes Haar glänzte auf dem Scheitel wie lauter Sonnenschein, und ihre
frohen Augen lachten den Jungen an der Maschine an: Momme! Momme! Der
richtete sich auf, daß der schlappe Körper auf einmal wie verwandelt erschien; ver¬
wirrt strich er sich noch ein paarmal mit der Hand über die verschlafnen Augen
und schüttelte das lange dunkle Haar zurück, das ihm ins Geficht fiel — er war
zwar eben Hand in Hand mit Frauke Hartwich spazieren gegangen und hatte
dabei wichtige und merkwürdige Dinge mit ihr beredet — aber als sie hier nun
so leibhaftig in der Tür erschien und ihre Stimme ihn zurückrief von seinen heim¬
lichen Wegen, brauchte er doch allerlei Zeit, um wieder in die Wirklichkeit hinein-
zutappen. Unterdes hatte sich Frauke auf die Häckselkiste gesetzt, beide Hände ums
Knie gefaltet und ihn mit einem leisen Lächeln unverwandt angesehen. Solch ein
verträumtes Gesicht wie jetzt hatte Momme Tetens auch schon immer in der Schule
gemacht, wenn man ihn etwas fragte — zum großen Ärger des Lehrers und zur
stetigen Freude der ganzen Klasse. Wie oft hatte sie ihn nicht mit den andern
zusammen herzlich ausgelacht deshalb; seit er aber nach ihrer gemeinsamen Kon¬
firmation als Knecht hier auf den Hof gekommen war, hatte sich gemerkt, daß er
gar nicht so dumm war, wie man ihn immer im Dorfe verschrie. Es dauerte zwar
stets eine ganze Weile, bis er seinen Mund auftat, und Frauke mußte sich oft
ganz heiß und in Eifer reden oder, was noch besser verschlug, nach fernab liegenden
wunderlichen Dingen fragen, über die Momme Tetens meist gründlich Bescheid
wußte. Er hatte doch nicht umsonst die zerlesenen Bücher der Schulbibliothek durch
eifrige Benutzung noch weiter ihrer Auflösung entgegengeführt, sodaß er wohl im¬
stande war, über Siegfried den Drachentöter oder über das Leiden eines unschuldig
nach Sibirien Verbannten erschöpfende Auskunft zu geben. Auch war er der glück¬
liche Besitzer einer ganzen Anzahl schrecklicher Jndianergeschichten; doch lieferte er
die fast stets zur persönlichen Lektüre an seine wißbegierige Herrin aus; ihm wider¬
stand die laute Behandlung eines so blutrünstigen Themas.

. Heute aber schnitt Frauke Hartwtch eine Frage an, auf die er nicht im geringsten
vorbereitet war.

Momme, sagte sie mit einer kleinen Überlegenheit in der Stimme, Momme,
erzähl mal etwas vom Walde!

Wovon? fragte er verwundert zurück, vom Walde? Davon weiß ich nichts!

Na ja, das konnte ich mir denken, du Dummbart, antwortete das Mädchen
erzürnt, von all den Sachen, die wir in der Schule gelernt haben, weißt du nichts.
Du hast nie aufgepaßt! Denn laß nur!

Und dabei machte sie Miene, von ihrer Kiste Hinunterzugleiten.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/45>, abgerufen am 22.07.2024.