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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

die Erfüllung des lebhaftesten unter seinen unentbehrlichen politischen Träumen
sieht, in den Bahnen der Vernunft zu halten, steht dahin. Aber auch die Türkei
spielt mit dem Feuer. Vieles deutet ja darauf hin, daß die Schroffheit, die die
ottomanische Regierung in ihren beiden letzten Noten an Griechenland gezeigt hat,
als ein sehr kräftiger und kühner "Bluff" aufzufassen ist, aber dieses Vorgehen
berührt doch schon so nahe die Grenzen, die selbst der stärkste Bluff zu wahren
hat, daß sehr leicht Momente hinzutreten können, die den Verantwortlicher Staats¬
männern das Steuer aus der Hand nehmen. Zu stark sind in der Türkei die
Elemente geworden, deren Ehrgeiz und selbstbewußtem sich in einem Zustande so
hoher Spannung befinden, daß in einem entscheidenden Augenblick doch die Schranke
brechen kann, die eine besonnene Staatskunst vielleicht gern noch aufrecht erhalten
hätte. Die Türkei will im Interesse der nationalen Ehre um keinen Preis nach
außen hin merken lassen, daß sie vor einem notwendigen Kriege um einen be¬
drohten Besitzstand zurückschreckt. Das ist begreiflich, aber der wirkliche Ausbruch
eines Krieges könnte doch zu einer schweren Prüfung für den Bestand der er¬
neuerten Türkei werden. Niemand kann wissen, wie sie eine solche Krisis über¬
stehn würde. Die reaktionären Kräfte sind überall noch lebendig und wachsam,
ja in vielen Teilen des ottomanischen Reiches, wo in der Eigenart der Bevölkerung
der religiöse Fanatismus tiefer wurzelt, als dies gemeinhin in der rein türkischen
Rasse der Fall ist, werden diese Kräfte nur mühsam niedergehalten, sind sie
vielleicht überhaupt noch nicht bezwungen, geschweige denn gewonnen. Überall im
Innern herrscht noch Gärung und Spannung; der Weg zur stetigen, aufbauende"
Arbeit in dem auf ganz neue Grundlagen gestellten Staatswesen ist noch nirgends
ganz frei. Es wäre deshalb unter allen Umständen ein Unglück für die Türkei,
wenn sie sich jetzt in einen Krieg mit einer auswärtigen Macht verwickelt sähe,
ein Unglück auch dann, wenn dieser Krieg siegreich endete. Denn irgendwie würde
die Lage doch benutzt werden, neue Krisen in der türkischen Staatsentwicklung
heraufzubeschwören. Darum ist zu hoffen, daß sich die ottomanische Regierung
nicht durch die juugtürkischen Heißsporne von der Linie der Mäßigung abdrängen
läßt, sondern Herr der Situation bleibt.

Auch wir Deutschen müssen jetzt dieser kritischen Lage in der kretischen Frage
Aufmerksamkeit zuwenden, da es vollkommen unberechenbar ist, wieweit Verwick¬
lungen im Orient unter Umständen die Reichspolitik in Mitleidenschaft ziehen.
Freilich sind wir nicht direkt beteiligt. Es bleibt bei der bewährten Richtschnur,
die Fürst Bülow seinerzeit schon vor nahezu zwölf Jahren bei Erörterung der
damals akut gewordnen Kretafrage in einer seitdem berühmt gewordnen Ausführung
gegeben hat: wir haben die Flöte auf den Tisch gelegt und den Konzertsaal ver¬
lassen. Es ist in der Presse des Auslandes mehrfach davon die Rede gewesen,
daß die Schutzmächte sich bemühen würden, für die Schritte, die sie nötigenfalls
bei der türkischen Regierung tun müßten, auch die Mitwirkung Deutschlands und
Österreich-Ungarns zu gewinnen, sodaß ihr Vorgehen zu einer Kollektivaktion der
europäischen Großmächte erweitert würde. Wenn diese Absicht irgendwo bestanden
hat, so ist sie jedenfalls durch diplomatische Schritte nicht bestätigt oder gar in die
Tat umgesetzt worden. Deutschland und Österreich-Ungarn haben auch, soweit sie
in der Lage waren, durch Information der Presse ihre Anschauungen in die Öffent¬
lichkeit zu bringen, rechtzeitig jeden Zweifel darüber beseitigt, daß sie für eine
solche Aktion nicht zu haben sein würden. Selbstverständlich hat der deutsche Bot¬
schafter in Konstantinopel Gelegenheit gehabt, sich an geeigneter Stelle über die
Lage auszusprechen, und aus diesem Anlaß hat er, als die erste schroffe Note der
Türkei an die griechische Regierung mit der Forderung eines offiziellen endgiltigen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

die Erfüllung des lebhaftesten unter seinen unentbehrlichen politischen Träumen
sieht, in den Bahnen der Vernunft zu halten, steht dahin. Aber auch die Türkei
spielt mit dem Feuer. Vieles deutet ja darauf hin, daß die Schroffheit, die die
ottomanische Regierung in ihren beiden letzten Noten an Griechenland gezeigt hat,
als ein sehr kräftiger und kühner „Bluff" aufzufassen ist, aber dieses Vorgehen
berührt doch schon so nahe die Grenzen, die selbst der stärkste Bluff zu wahren
hat, daß sehr leicht Momente hinzutreten können, die den Verantwortlicher Staats¬
männern das Steuer aus der Hand nehmen. Zu stark sind in der Türkei die
Elemente geworden, deren Ehrgeiz und selbstbewußtem sich in einem Zustande so
hoher Spannung befinden, daß in einem entscheidenden Augenblick doch die Schranke
brechen kann, die eine besonnene Staatskunst vielleicht gern noch aufrecht erhalten
hätte. Die Türkei will im Interesse der nationalen Ehre um keinen Preis nach
außen hin merken lassen, daß sie vor einem notwendigen Kriege um einen be¬
drohten Besitzstand zurückschreckt. Das ist begreiflich, aber der wirkliche Ausbruch
eines Krieges könnte doch zu einer schweren Prüfung für den Bestand der er¬
neuerten Türkei werden. Niemand kann wissen, wie sie eine solche Krisis über¬
stehn würde. Die reaktionären Kräfte sind überall noch lebendig und wachsam,
ja in vielen Teilen des ottomanischen Reiches, wo in der Eigenart der Bevölkerung
der religiöse Fanatismus tiefer wurzelt, als dies gemeinhin in der rein türkischen
Rasse der Fall ist, werden diese Kräfte nur mühsam niedergehalten, sind sie
vielleicht überhaupt noch nicht bezwungen, geschweige denn gewonnen. Überall im
Innern herrscht noch Gärung und Spannung; der Weg zur stetigen, aufbauende»
Arbeit in dem auf ganz neue Grundlagen gestellten Staatswesen ist noch nirgends
ganz frei. Es wäre deshalb unter allen Umständen ein Unglück für die Türkei,
wenn sie sich jetzt in einen Krieg mit einer auswärtigen Macht verwickelt sähe,
ein Unglück auch dann, wenn dieser Krieg siegreich endete. Denn irgendwie würde
die Lage doch benutzt werden, neue Krisen in der türkischen Staatsentwicklung
heraufzubeschwören. Darum ist zu hoffen, daß sich die ottomanische Regierung
nicht durch die juugtürkischen Heißsporne von der Linie der Mäßigung abdrängen
läßt, sondern Herr der Situation bleibt.

Auch wir Deutschen müssen jetzt dieser kritischen Lage in der kretischen Frage
Aufmerksamkeit zuwenden, da es vollkommen unberechenbar ist, wieweit Verwick¬
lungen im Orient unter Umständen die Reichspolitik in Mitleidenschaft ziehen.
Freilich sind wir nicht direkt beteiligt. Es bleibt bei der bewährten Richtschnur,
die Fürst Bülow seinerzeit schon vor nahezu zwölf Jahren bei Erörterung der
damals akut gewordnen Kretafrage in einer seitdem berühmt gewordnen Ausführung
gegeben hat: wir haben die Flöte auf den Tisch gelegt und den Konzertsaal ver¬
lassen. Es ist in der Presse des Auslandes mehrfach davon die Rede gewesen,
daß die Schutzmächte sich bemühen würden, für die Schritte, die sie nötigenfalls
bei der türkischen Regierung tun müßten, auch die Mitwirkung Deutschlands und
Österreich-Ungarns zu gewinnen, sodaß ihr Vorgehen zu einer Kollektivaktion der
europäischen Großmächte erweitert würde. Wenn diese Absicht irgendwo bestanden
hat, so ist sie jedenfalls durch diplomatische Schritte nicht bestätigt oder gar in die
Tat umgesetzt worden. Deutschland und Österreich-Ungarn haben auch, soweit sie
in der Lage waren, durch Information der Presse ihre Anschauungen in die Öffent¬
lichkeit zu bringen, rechtzeitig jeden Zweifel darüber beseitigt, daß sie für eine
solche Aktion nicht zu haben sein würden. Selbstverständlich hat der deutsche Bot¬
schafter in Konstantinopel Gelegenheit gehabt, sich an geeigneter Stelle über die
Lage auszusprechen, und aus diesem Anlaß hat er, als die erste schroffe Note der
Türkei an die griechische Regierung mit der Forderung eines offiziellen endgiltigen


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/392>, abgerufen am 22.12.2024.