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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Verzichts auf Kreta geradezu auf eine kriegerische Lösung hinzuarbeiten schien,
freundschaftlich vor einem solchen Vorgehen gewarnt, ohne sich auf eine Stellung¬
nahme zu der materiellen Seite der Streitfrage einzulassen. Bis jetzt liegt keinerlei
Anlaß vor, aus dieser zurückhaltender Stellung herauszutreten. Wir können mit
unsern Beziehungen zur Türkei sehr zufrieden sein. Als Mißverständnisse, irre¬
führende Agitationen deutschfeindlicher Mächte und der Rausch, den die Ereignisse
bei der großen Umwälzung mit sich brachten, die öffentliche Meinung der siegreichen
Partei in der Türkei eine Zeit lang von Deutschland abwandten, haben wir schon
damals bemerkt, daß es von unsrer Seite nur des kaltblütigen Abwartens bedürfe,
um in bezug auf unsre Stellung zur Türkei den Tatsachen wieder zu ihrem Rechte
zu verhelfen. So ist es denn auch gekommen. Nun gilt es, durch Festhalten
unsrer loyalen, uninteressierten und freundschaftlichen Stellung diese wertvollen
Beziehungen nicht ohne Not zu gefährden.

Im Innern feiert die Politik, wie die Natur, diesmal ihren verspäteten
Sommer. Den ereignisreichen Wochen folgt eine ausnahmsweise stille Zeit. Und
doch hat sie uns noch einen verspäteten Ministerwechsel in Preußen gebracht. Der
Kriegsminister General v. Einem ist zurückgetreten und durch General v. Heeringen
ersetzt worden. Von diesem Wechsel war bisher in der Öffentlichkeit nie die Rede
gewesen; er wirkte deshalb sehr überraschend. Näher Eingeweihte wußten nur, daß
General v. Einem die schweren Störungen seiner Gesundheit, mit denen er im letzten
Winter zu kämpfen hatte, auf die übermäßige Arbeitslast der seiner Natur wenig
Zusagenden Bureautätigkeit zurückführe, und daß der passionierte Soldat nichts sehn¬
licher wünsche, als nach sechsjähriger hingebender und erfolgreicher Tätigkeit an so
verantwortunqsreicher Stelle diese mit einer Kommandostelle in der Armee ver¬
tauschen zu können Nun wurde jetzt durch den Rücktritt des Generals v. Bernhardi
das Generalkommando des siebenten Armeekorps in Münster frei, und diese Ge¬
legenheit hat wohl Herr v. Einem benutzt, um mit besonderm Nachdruck vom Kaiser
die Erfüllung seines dringenden Wunsches zu erbitten, zumal da ihn alte Beziehungen
seiner Dienstzeit an dieses Armeekorps besonders knüpften. Aber nicht nur in der
Armee, sondern auch im Lande und wohl noch mehr im Reichstag und im preu¬
ßischen Landtag bedauert man das Scheiden des Generals v. Einem aus dem Kriegs-
ministerium auf das lebhafteste. Alle bürgerlichen Parteien schenkten ihm ein Ver¬
trauen, wie es nur wenige seiner Vorgänger nach Roon besessen haben. Es lag
etwas in seinem Auftreten, was ihm überall Sympathie sicherte, eine Sicherheit in
der Beherrschung der Situation, die in gleicher Weise aus gründlicher Sachkenntnis
wie aus einem glücklichen Temperament entsprang und mit einer bezaubernden, echt
soldatischen Männlichkeit, Offenheit und Frische ein überaus feines Verständnis für
die Eigenheiten, Anschauungsweisen und Bedürfnisse eines modernen Parlaments
verband. Wohl jedem der es mit anhören durfte, wird noch die Szene in Er¬
innerung sein als der damalige Generalmajor und Direktor des Allgemeinen Kriegs¬
departements'im Kriegsministerium v. Einem als Vertreter des Kriegsministers
einstmals in der Etatsberatung mit den Sozialdemokraten abzurechnen hatte. Mit
spielender Überlegenheit, die doch keinen Angenblick die vornehme Sachlichkeit, d,e
strenge Gerechtigkeit und die Achtung vor dem Recht des Abgeordnete" verm sser
Ueß. streckte er de" zeternden "Genossen" in den Sand, und als er nun sich zu
Wren Gegner wendend, mit gutmütig trocknen. Humor ihm zum Schluß das
Wallensteinzitat zurief- "Laß es genug sein. Seni, komm herab Es graut der Tag.
und Mars regiert die Stunde!" - da durchbrauste ein Beifallssturm das Haus,
und einem der "Abgebrühten" °uf der Journalistentribune entquoll in diesem Augen¬
blick ganz spontan der Ruf: ..Der sollte Kriegsminister werden!" Er ist es auch


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Verzichts auf Kreta geradezu auf eine kriegerische Lösung hinzuarbeiten schien,
freundschaftlich vor einem solchen Vorgehen gewarnt, ohne sich auf eine Stellung¬
nahme zu der materiellen Seite der Streitfrage einzulassen. Bis jetzt liegt keinerlei
Anlaß vor, aus dieser zurückhaltender Stellung herauszutreten. Wir können mit
unsern Beziehungen zur Türkei sehr zufrieden sein. Als Mißverständnisse, irre¬
führende Agitationen deutschfeindlicher Mächte und der Rausch, den die Ereignisse
bei der großen Umwälzung mit sich brachten, die öffentliche Meinung der siegreichen
Partei in der Türkei eine Zeit lang von Deutschland abwandten, haben wir schon
damals bemerkt, daß es von unsrer Seite nur des kaltblütigen Abwartens bedürfe,
um in bezug auf unsre Stellung zur Türkei den Tatsachen wieder zu ihrem Rechte
zu verhelfen. So ist es denn auch gekommen. Nun gilt es, durch Festhalten
unsrer loyalen, uninteressierten und freundschaftlichen Stellung diese wertvollen
Beziehungen nicht ohne Not zu gefährden.

Im Innern feiert die Politik, wie die Natur, diesmal ihren verspäteten
Sommer. Den ereignisreichen Wochen folgt eine ausnahmsweise stille Zeit. Und
doch hat sie uns noch einen verspäteten Ministerwechsel in Preußen gebracht. Der
Kriegsminister General v. Einem ist zurückgetreten und durch General v. Heeringen
ersetzt worden. Von diesem Wechsel war bisher in der Öffentlichkeit nie die Rede
gewesen; er wirkte deshalb sehr überraschend. Näher Eingeweihte wußten nur, daß
General v. Einem die schweren Störungen seiner Gesundheit, mit denen er im letzten
Winter zu kämpfen hatte, auf die übermäßige Arbeitslast der seiner Natur wenig
Zusagenden Bureautätigkeit zurückführe, und daß der passionierte Soldat nichts sehn¬
licher wünsche, als nach sechsjähriger hingebender und erfolgreicher Tätigkeit an so
verantwortunqsreicher Stelle diese mit einer Kommandostelle in der Armee ver¬
tauschen zu können Nun wurde jetzt durch den Rücktritt des Generals v. Bernhardi
das Generalkommando des siebenten Armeekorps in Münster frei, und diese Ge¬
legenheit hat wohl Herr v. Einem benutzt, um mit besonderm Nachdruck vom Kaiser
die Erfüllung seines dringenden Wunsches zu erbitten, zumal da ihn alte Beziehungen
seiner Dienstzeit an dieses Armeekorps besonders knüpften. Aber nicht nur in der
Armee, sondern auch im Lande und wohl noch mehr im Reichstag und im preu¬
ßischen Landtag bedauert man das Scheiden des Generals v. Einem aus dem Kriegs-
ministerium auf das lebhafteste. Alle bürgerlichen Parteien schenkten ihm ein Ver¬
trauen, wie es nur wenige seiner Vorgänger nach Roon besessen haben. Es lag
etwas in seinem Auftreten, was ihm überall Sympathie sicherte, eine Sicherheit in
der Beherrschung der Situation, die in gleicher Weise aus gründlicher Sachkenntnis
wie aus einem glücklichen Temperament entsprang und mit einer bezaubernden, echt
soldatischen Männlichkeit, Offenheit und Frische ein überaus feines Verständnis für
die Eigenheiten, Anschauungsweisen und Bedürfnisse eines modernen Parlaments
verband. Wohl jedem der es mit anhören durfte, wird noch die Szene in Er¬
innerung sein als der damalige Generalmajor und Direktor des Allgemeinen Kriegs¬
departements'im Kriegsministerium v. Einem als Vertreter des Kriegsministers
einstmals in der Etatsberatung mit den Sozialdemokraten abzurechnen hatte. Mit
spielender Überlegenheit, die doch keinen Angenblick die vornehme Sachlichkeit, d,e
strenge Gerechtigkeit und die Achtung vor dem Recht des Abgeordnete» verm sser
Ueß. streckte er de« zeternden „Genossen" in den Sand, und als er nun sich zu
Wren Gegner wendend, mit gutmütig trocknen. Humor ihm zum Schluß das
Wallensteinzitat zurief- „Laß es genug sein. Seni, komm herab Es graut der Tag.
und Mars regiert die Stunde!" - da durchbrauste ein Beifallssturm das Haus,
und einem der „Abgebrühten" °uf der Journalistentribune entquoll in diesem Augen¬
blick ganz spontan der Ruf: ..Der sollte Kriegsminister werden!" Er ist es auch


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[0393] Maßgebliches und Unmaßgebliches Verzichts auf Kreta geradezu auf eine kriegerische Lösung hinzuarbeiten schien, freundschaftlich vor einem solchen Vorgehen gewarnt, ohne sich auf eine Stellung¬ nahme zu der materiellen Seite der Streitfrage einzulassen. Bis jetzt liegt keinerlei Anlaß vor, aus dieser zurückhaltender Stellung herauszutreten. Wir können mit unsern Beziehungen zur Türkei sehr zufrieden sein. Als Mißverständnisse, irre¬ führende Agitationen deutschfeindlicher Mächte und der Rausch, den die Ereignisse bei der großen Umwälzung mit sich brachten, die öffentliche Meinung der siegreichen Partei in der Türkei eine Zeit lang von Deutschland abwandten, haben wir schon damals bemerkt, daß es von unsrer Seite nur des kaltblütigen Abwartens bedürfe, um in bezug auf unsre Stellung zur Türkei den Tatsachen wieder zu ihrem Rechte zu verhelfen. So ist es denn auch gekommen. Nun gilt es, durch Festhalten unsrer loyalen, uninteressierten und freundschaftlichen Stellung diese wertvollen Beziehungen nicht ohne Not zu gefährden. Im Innern feiert die Politik, wie die Natur, diesmal ihren verspäteten Sommer. Den ereignisreichen Wochen folgt eine ausnahmsweise stille Zeit. Und doch hat sie uns noch einen verspäteten Ministerwechsel in Preußen gebracht. Der Kriegsminister General v. Einem ist zurückgetreten und durch General v. Heeringen ersetzt worden. Von diesem Wechsel war bisher in der Öffentlichkeit nie die Rede gewesen; er wirkte deshalb sehr überraschend. Näher Eingeweihte wußten nur, daß General v. Einem die schweren Störungen seiner Gesundheit, mit denen er im letzten Winter zu kämpfen hatte, auf die übermäßige Arbeitslast der seiner Natur wenig Zusagenden Bureautätigkeit zurückführe, und daß der passionierte Soldat nichts sehn¬ licher wünsche, als nach sechsjähriger hingebender und erfolgreicher Tätigkeit an so verantwortunqsreicher Stelle diese mit einer Kommandostelle in der Armee ver¬ tauschen zu können Nun wurde jetzt durch den Rücktritt des Generals v. Bernhardi das Generalkommando des siebenten Armeekorps in Münster frei, und diese Ge¬ legenheit hat wohl Herr v. Einem benutzt, um mit besonderm Nachdruck vom Kaiser die Erfüllung seines dringenden Wunsches zu erbitten, zumal da ihn alte Beziehungen seiner Dienstzeit an dieses Armeekorps besonders knüpften. Aber nicht nur in der Armee, sondern auch im Lande und wohl noch mehr im Reichstag und im preu¬ ßischen Landtag bedauert man das Scheiden des Generals v. Einem aus dem Kriegs- ministerium auf das lebhafteste. Alle bürgerlichen Parteien schenkten ihm ein Ver¬ trauen, wie es nur wenige seiner Vorgänger nach Roon besessen haben. Es lag etwas in seinem Auftreten, was ihm überall Sympathie sicherte, eine Sicherheit in der Beherrschung der Situation, die in gleicher Weise aus gründlicher Sachkenntnis wie aus einem glücklichen Temperament entsprang und mit einer bezaubernden, echt soldatischen Männlichkeit, Offenheit und Frische ein überaus feines Verständnis für die Eigenheiten, Anschauungsweisen und Bedürfnisse eines modernen Parlaments verband. Wohl jedem der es mit anhören durfte, wird noch die Szene in Er¬ innerung sein als der damalige Generalmajor und Direktor des Allgemeinen Kriegs¬ departements'im Kriegsministerium v. Einem als Vertreter des Kriegsministers einstmals in der Etatsberatung mit den Sozialdemokraten abzurechnen hatte. Mit spielender Überlegenheit, die doch keinen Angenblick die vornehme Sachlichkeit, d,e strenge Gerechtigkeit und die Achtung vor dem Recht des Abgeordnete» verm sser Ueß. streckte er de« zeternden „Genossen" in den Sand, und als er nun sich zu Wren Gegner wendend, mit gutmütig trocknen. Humor ihm zum Schluß das Wallensteinzitat zurief- „Laß es genug sein. Seni, komm herab Es graut der Tag. und Mars regiert die Stunde!" - da durchbrauste ein Beifallssturm das Haus, und einem der „Abgebrühten" °uf der Journalistentribune entquoll in diesem Augen¬ blick ganz spontan der Ruf: ..Der sollte Kriegsminister werden!" Er ist es auch

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/393>, abgerufen am 22.07.2024.