Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.Die Dame mit dein Grden immer dem sei. ich mußte mich dieses miwillig genug Mit^ehr^ten entledigen Die Dame mit dem Orden Aus dem Englischen von G. Bergmann (Fortsetzung) Hieisan, den 28. August 1901 ärchenland! Das echte wahre Märchenland, von dem wir uns er¬ Gestern reisten wir in Jinrikshas auf die Berge. Der Weg war eng, aber Nachdem wir eine Stunde lang geruht, Tee getrunken, uns verbeugt und Die Dame mit dein Grden immer dem sei. ich mußte mich dieses miwillig genug Mit^ehr^ten entledigen Die Dame mit dem Orden Aus dem Englischen von G. Bergmann (Fortsetzung) Hieisan, den 28. August 1901 ärchenland! Das echte wahre Märchenland, von dem wir uns er¬ Gestern reisten wir in Jinrikshas auf die Berge. Der Weg war eng, aber Nachdem wir eine Stunde lang geruht, Tee getrunken, uns verbeugt und <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0663" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/313014"/> <fw type="header" place="top"> Die Dame mit dein Grden</fw><lb/> <p xml:id="ID_2701" prev="#ID_2700"> immer dem sei. ich mußte mich dieses miwillig genug Mit^ehr^ten entledigen<lb/> will ich meine Hunde annoch zu den Weckn ^ noch<lb/> ucirren avam und die nicht gar zu um anglich noch allzu cywrcng ,em<lb/> ur?. d.mE^ volle^das^<lb/> ^in^e^ ^u^ ? !chi^ ^ » ^ i„<lb/> seinem Wesen und Schaffen ganz echten Dichters, den wu nicht vergessen<lb/> wollen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Dame mit dem Orden<lb/> Aus dem Englischen von G. Bergmann<lb/> (Fortsetzung) </head><lb/> <p xml:id="ID_2702"> Hieisan, den 28. August 1901</p><lb/> <p xml:id="ID_2703"> ärchenland! Das echte wahre Märchenland, von dem wir uns er¬<lb/> zählten oben auf dem alten Kirschbaum bei Großmüttern! So ists<lb/> hier, Kameradin. Nur noch viel, viel märchenhafter, als wir je<lb/> träumten! Ich bin durch kleine Dörfer gekommen, die aussahen,<lb/> als ob sie eben aus dem Bilderbuch gefallen wären. Die Straßen<lb/> voll von lustigen kleinen Leuten, die lächelnd und sich verbeugend<lb/> umherlaufen und einander hübsche Dinge erzählen. Es ist ein Land, wo jedermann<lb/> vergnügt zu sein scheint, und wo Höflichkeit das erste Gebot ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_2704"> Gestern reisten wir in Jinrikshas auf die Berge. Der Weg war eng, aber<lb/> eben, und mehr als drei Stunden lang marschierten die Männer aufwärts ohne<lb/> anzuhalten oder ihre Gangart zu ändern, bis wir um die Mittagszeit rasteten. Ein<lb/> japanisches Haus ist nicht viel mehr als ein Dach und eine Menge Bambuspfahle,<lb/> aber alles ist wundervoll sauber. Noch ehe wir abgestiegen waren, liefen Männer<lb/> und Weiber aus ihren Häusern, verbeugten sich und riefen: Oüazm, on^o! das heißt<lb/> Guten Morgen. Sie liefen und holten Kissen herbei, und wir waren froh, uns auf<lb/> niedrigen Bänken bequem ausstrecken zu können. Dann brachten sie uns köstlichen<lb/> Tee, standen herum und guckten uns zu. Es scheint, daß blondes Haar hier eine<lb/> große Seltenheit ist; jedenfalls war ihnen das meine so interessant, daß sie mir<lb/> Zeichen machten, ich möchte meinen Hut abnehmen, und dann standen sie eifrig lachend<lb/> und schwatzend um uns herum. Miß Lessing meinte, sie wünschten, ich solle meine<lb/> Haare aufmachen, aber wagten nicht, die Bitte auszusprechen wegen der schönen<lb/> Frisur. Blonde Fluten! Ich wünschte, du hättest es scheu können! Doch du hast<lb/> es ja gesehn nach mancher tollen Tennispartie!</p><lb/> <p xml:id="ID_2705"> Nachdem wir eine Stunde lang geruht, Tee getrunken, uns verbeugt und<lb/> gelächelt hatten, machten wir uns wieder auf den Weg, diesmal in einer Art<lb/> Tragstuhl aus Bambus, der von zwei Männern an einer langen Stange auf den<lb/> Schultern getragen wurde. Ich habe doch wahrhaftig schon manchen Berg erstiegen,<lb/> aber dieser Ausflug übertraf alles, was ich je erlebt. Man kam sich vor wie eine<lb/> Riege auf der Glatze eines Mannes. So stiegen wir aufwärts, höher und immer<lb/> höher, manchmal durch dichte Wälder, wo die Nacht wohnte, und wieder über<lb/> Strecken in blendendem Sonnenlicht.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0663]
Die Dame mit dein Grden
immer dem sei. ich mußte mich dieses miwillig genug Mit^ehr^ten entledigen
will ich meine Hunde annoch zu den Weckn ^ noch
ucirren avam und die nicht gar zu um anglich noch allzu cywrcng ,em
ur?. d.mE^ volle^das^
^in^e^ ^u^ ? !chi^ ^ » ^ i„
seinem Wesen und Schaffen ganz echten Dichters, den wu nicht vergessen
wollen.
Die Dame mit dem Orden
Aus dem Englischen von G. Bergmann
(Fortsetzung)
Hieisan, den 28. August 1901
ärchenland! Das echte wahre Märchenland, von dem wir uns er¬
zählten oben auf dem alten Kirschbaum bei Großmüttern! So ists
hier, Kameradin. Nur noch viel, viel märchenhafter, als wir je
träumten! Ich bin durch kleine Dörfer gekommen, die aussahen,
als ob sie eben aus dem Bilderbuch gefallen wären. Die Straßen
voll von lustigen kleinen Leuten, die lächelnd und sich verbeugend
umherlaufen und einander hübsche Dinge erzählen. Es ist ein Land, wo jedermann
vergnügt zu sein scheint, und wo Höflichkeit das erste Gebot ist.
Gestern reisten wir in Jinrikshas auf die Berge. Der Weg war eng, aber
eben, und mehr als drei Stunden lang marschierten die Männer aufwärts ohne
anzuhalten oder ihre Gangart zu ändern, bis wir um die Mittagszeit rasteten. Ein
japanisches Haus ist nicht viel mehr als ein Dach und eine Menge Bambuspfahle,
aber alles ist wundervoll sauber. Noch ehe wir abgestiegen waren, liefen Männer
und Weiber aus ihren Häusern, verbeugten sich und riefen: Oüazm, on^o! das heißt
Guten Morgen. Sie liefen und holten Kissen herbei, und wir waren froh, uns auf
niedrigen Bänken bequem ausstrecken zu können. Dann brachten sie uns köstlichen
Tee, standen herum und guckten uns zu. Es scheint, daß blondes Haar hier eine
große Seltenheit ist; jedenfalls war ihnen das meine so interessant, daß sie mir
Zeichen machten, ich möchte meinen Hut abnehmen, und dann standen sie eifrig lachend
und schwatzend um uns herum. Miß Lessing meinte, sie wünschten, ich solle meine
Haare aufmachen, aber wagten nicht, die Bitte auszusprechen wegen der schönen
Frisur. Blonde Fluten! Ich wünschte, du hättest es scheu können! Doch du hast
es ja gesehn nach mancher tollen Tennispartie!
Nachdem wir eine Stunde lang geruht, Tee getrunken, uns verbeugt und
gelächelt hatten, machten wir uns wieder auf den Weg, diesmal in einer Art
Tragstuhl aus Bambus, der von zwei Männern an einer langen Stange auf den
Schultern getragen wurde. Ich habe doch wahrhaftig schon manchen Berg erstiegen,
aber dieser Ausflug übertraf alles, was ich je erlebt. Man kam sich vor wie eine
Riege auf der Glatze eines Mannes. So stiegen wir aufwärts, höher und immer
höher, manchmal durch dichte Wälder, wo die Nacht wohnte, und wieder über
Strecken in blendendem Sonnenlicht.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |