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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

wußtsein und den kriegerischen Sinn des serbischen Volks in Ehren, aber die
Torheit wird es doch nicht begehen wollen, sich in einen Krieg gegen eine Gro߬
macht zu stürzen, wenn es das Gewünschte tatsächlich ohne Krieg erreichen kann.
Die Kriegslust hatte einen Sinn, solange Forderungen aufrecht erhalten wurden,
die ohne Krieg nicht zu erlangen waren. Jetzt hat sich Serbien überzeugen können,
daß es diese ursprünglichen Forderungen auch im günstigsten Falle und auch durch
die Hilfe der Großmächte nicht durchsetzen kann und wird. Was es jetzt noch haben
kann und will, kann es in Wahrheit auf dem Wege der Verhandlungen und ohne
Demütigung von Österreich-Ungarn allein erlangen. Dringt es aber darauf, daß
diese Verhandlungen unter der Kontrolle der Mächte stattfinden, so verbaut es sich
selbst den Weg auch zu den erreichbaren Vorteilen und beschwört entweder einen
europäischen Krieg herauf, dessen Ausgang ihm vielleicht seine Wünsche noch weniger
erfüllt, oder es erlebt eine noch härtere Enttäuschung, indem es zur Vermeidung
schwerer Konflikte selbst von solchen Mächten im Stich gelassen wird, auf die es jetzt
zählen zu können glaubt. Aus diesen Gründen glaubt man in eingeweihten Kreisen
trotz manchen Schwankungen der Lage doch an der Hoffnung festhalten zu dürfen,
beiß es bei der friedlichen Lösung der Krisis bleibt.




Koloniale Rundschau

Kolonialpolitik im Reichstage. Der Kolonialetat ist diesmal so glatt
und anstandslos verabschiedet worden, daß man seine Freude an der Kolonialpolitik
des Reichstags haben könnte, wenn das, was dort hin und her geredet worden ist,
im ganzen genommen, überhaupt den Titel Kolonialpolitik verdienen würde. An
den Früchten sollt ihr sie erkennen. Nun, die Frucht der ganzen Rederei ist: es
bleibt alles beim alten...

Wir meinen damit nicht den materiellen Inhalt des Kolonialetats. Gegen den
läßt sich im allgemeinen nicht viel einwenden. Er trägt den Stempel erfreulichen
Vvrwärtsschreiteus auf wirtschaftlichem Gebiete, und die wenigen kolonialen Sach¬
verständigen im Reichstag haben darum auch nicht viel beanstandet. Aber die
brennende Frage der Kolonialpolitik, der Gegensatz zwischen Schwarz
und Weiß, ist seiner Lösung keinen einzigen Schritt näher gekommen. Dabei drehte
sich um diesen Punkt im Grunde genommen die ganze Verhandlung. Aber sie ent¬
behrte, sobald die Debatte auf Streitpunkte kam, des rechten Ernstes und der
Würde. Es wurde zum Teil sachlich Gutes geredet -- Arning, v. Liebert,
Arendt --, das meiste aber war -- sit vouia vsrdo -- abgeschmackte Phrasen¬
drescherei. Bei jeder Rede -- ich nehme hier auch die genannten drei Herren nicht
ganz aus -- mehr oder minder dasselbe Spiel: Verbeugung vor den Verdiensten
des Herrn Staatssekretärs, Betonung, wie herrlich weit wirs mit unsern Kolonien
gebracht haben, bescheidentlich ein paar kritische Bemerkungen, Schluß: Apotheose des
Herrn Staatssekretärs. Dann kam Dernburg, fuhr dem Redner entweder mit ein
paar scharfen Worten oder unangenehmen, wenn auch unrichtigen Reminiszenzen
und tgi. über den Mund oder überlieferte ihn in seiner schlagfertig-überlegnen
Art durch spöttische Bemerkungen der Heiterkeit des Hauses. Und ein paar ge¬
schickt nach der geeigneten Seite gerichtete Schlagworte mußten für den erforderlichen
Beifall sorgen. Ja, meine Herren, so kommen wir nicht weiter. Einmal muß
die Eingebornenfrage doch ernsthaft gelöst werden! Was nützt die schönste
sachliche Kritik, wenn man ihr selbst die Spitze abbricht, wenn man sich in der Ein¬
leitung für das Kommende entschuldigt und zum Schluß sagt, es sei nicht so bös
gemeint? Oder wenn man -- wie z. B. Herr Arendt -- ausgezeichnete Worte über
eine Kardinalfrage der Kolonialpolitik durch lange Ausführungen über Nebensächliches
verflacht und vergessen macht?

Daß Staatssekretär Dernburg die koloniale Sache in der Heimat in Schwung


Maßgebliches und Unmaßgebliches

wußtsein und den kriegerischen Sinn des serbischen Volks in Ehren, aber die
Torheit wird es doch nicht begehen wollen, sich in einen Krieg gegen eine Gro߬
macht zu stürzen, wenn es das Gewünschte tatsächlich ohne Krieg erreichen kann.
Die Kriegslust hatte einen Sinn, solange Forderungen aufrecht erhalten wurden,
die ohne Krieg nicht zu erlangen waren. Jetzt hat sich Serbien überzeugen können,
daß es diese ursprünglichen Forderungen auch im günstigsten Falle und auch durch
die Hilfe der Großmächte nicht durchsetzen kann und wird. Was es jetzt noch haben
kann und will, kann es in Wahrheit auf dem Wege der Verhandlungen und ohne
Demütigung von Österreich-Ungarn allein erlangen. Dringt es aber darauf, daß
diese Verhandlungen unter der Kontrolle der Mächte stattfinden, so verbaut es sich
selbst den Weg auch zu den erreichbaren Vorteilen und beschwört entweder einen
europäischen Krieg herauf, dessen Ausgang ihm vielleicht seine Wünsche noch weniger
erfüllt, oder es erlebt eine noch härtere Enttäuschung, indem es zur Vermeidung
schwerer Konflikte selbst von solchen Mächten im Stich gelassen wird, auf die es jetzt
zählen zu können glaubt. Aus diesen Gründen glaubt man in eingeweihten Kreisen
trotz manchen Schwankungen der Lage doch an der Hoffnung festhalten zu dürfen,
beiß es bei der friedlichen Lösung der Krisis bleibt.




Koloniale Rundschau

Kolonialpolitik im Reichstage. Der Kolonialetat ist diesmal so glatt
und anstandslos verabschiedet worden, daß man seine Freude an der Kolonialpolitik
des Reichstags haben könnte, wenn das, was dort hin und her geredet worden ist,
im ganzen genommen, überhaupt den Titel Kolonialpolitik verdienen würde. An
den Früchten sollt ihr sie erkennen. Nun, die Frucht der ganzen Rederei ist: es
bleibt alles beim alten...

Wir meinen damit nicht den materiellen Inhalt des Kolonialetats. Gegen den
läßt sich im allgemeinen nicht viel einwenden. Er trägt den Stempel erfreulichen
Vvrwärtsschreiteus auf wirtschaftlichem Gebiete, und die wenigen kolonialen Sach¬
verständigen im Reichstag haben darum auch nicht viel beanstandet. Aber die
brennende Frage der Kolonialpolitik, der Gegensatz zwischen Schwarz
und Weiß, ist seiner Lösung keinen einzigen Schritt näher gekommen. Dabei drehte
sich um diesen Punkt im Grunde genommen die ganze Verhandlung. Aber sie ent¬
behrte, sobald die Debatte auf Streitpunkte kam, des rechten Ernstes und der
Würde. Es wurde zum Teil sachlich Gutes geredet — Arning, v. Liebert,
Arendt —, das meiste aber war — sit vouia vsrdo — abgeschmackte Phrasen¬
drescherei. Bei jeder Rede — ich nehme hier auch die genannten drei Herren nicht
ganz aus — mehr oder minder dasselbe Spiel: Verbeugung vor den Verdiensten
des Herrn Staatssekretärs, Betonung, wie herrlich weit wirs mit unsern Kolonien
gebracht haben, bescheidentlich ein paar kritische Bemerkungen, Schluß: Apotheose des
Herrn Staatssekretärs. Dann kam Dernburg, fuhr dem Redner entweder mit ein
paar scharfen Worten oder unangenehmen, wenn auch unrichtigen Reminiszenzen
und tgi. über den Mund oder überlieferte ihn in seiner schlagfertig-überlegnen
Art durch spöttische Bemerkungen der Heiterkeit des Hauses. Und ein paar ge¬
schickt nach der geeigneten Seite gerichtete Schlagworte mußten für den erforderlichen
Beifall sorgen. Ja, meine Herren, so kommen wir nicht weiter. Einmal muß
die Eingebornenfrage doch ernsthaft gelöst werden! Was nützt die schönste
sachliche Kritik, wenn man ihr selbst die Spitze abbricht, wenn man sich in der Ein¬
leitung für das Kommende entschuldigt und zum Schluß sagt, es sei nicht so bös
gemeint? Oder wenn man — wie z. B. Herr Arendt — ausgezeichnete Worte über
eine Kardinalfrage der Kolonialpolitik durch lange Ausführungen über Nebensächliches
verflacht und vergessen macht?

Daß Staatssekretär Dernburg die koloniale Sache in der Heimat in Schwung


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[0573] Maßgebliches und Unmaßgebliches wußtsein und den kriegerischen Sinn des serbischen Volks in Ehren, aber die Torheit wird es doch nicht begehen wollen, sich in einen Krieg gegen eine Gro߬ macht zu stürzen, wenn es das Gewünschte tatsächlich ohne Krieg erreichen kann. Die Kriegslust hatte einen Sinn, solange Forderungen aufrecht erhalten wurden, die ohne Krieg nicht zu erlangen waren. Jetzt hat sich Serbien überzeugen können, daß es diese ursprünglichen Forderungen auch im günstigsten Falle und auch durch die Hilfe der Großmächte nicht durchsetzen kann und wird. Was es jetzt noch haben kann und will, kann es in Wahrheit auf dem Wege der Verhandlungen und ohne Demütigung von Österreich-Ungarn allein erlangen. Dringt es aber darauf, daß diese Verhandlungen unter der Kontrolle der Mächte stattfinden, so verbaut es sich selbst den Weg auch zu den erreichbaren Vorteilen und beschwört entweder einen europäischen Krieg herauf, dessen Ausgang ihm vielleicht seine Wünsche noch weniger erfüllt, oder es erlebt eine noch härtere Enttäuschung, indem es zur Vermeidung schwerer Konflikte selbst von solchen Mächten im Stich gelassen wird, auf die es jetzt zählen zu können glaubt. Aus diesen Gründen glaubt man in eingeweihten Kreisen trotz manchen Schwankungen der Lage doch an der Hoffnung festhalten zu dürfen, beiß es bei der friedlichen Lösung der Krisis bleibt. Koloniale Rundschau Kolonialpolitik im Reichstage. Der Kolonialetat ist diesmal so glatt und anstandslos verabschiedet worden, daß man seine Freude an der Kolonialpolitik des Reichstags haben könnte, wenn das, was dort hin und her geredet worden ist, im ganzen genommen, überhaupt den Titel Kolonialpolitik verdienen würde. An den Früchten sollt ihr sie erkennen. Nun, die Frucht der ganzen Rederei ist: es bleibt alles beim alten... Wir meinen damit nicht den materiellen Inhalt des Kolonialetats. Gegen den läßt sich im allgemeinen nicht viel einwenden. Er trägt den Stempel erfreulichen Vvrwärtsschreiteus auf wirtschaftlichem Gebiete, und die wenigen kolonialen Sach¬ verständigen im Reichstag haben darum auch nicht viel beanstandet. Aber die brennende Frage der Kolonialpolitik, der Gegensatz zwischen Schwarz und Weiß, ist seiner Lösung keinen einzigen Schritt näher gekommen. Dabei drehte sich um diesen Punkt im Grunde genommen die ganze Verhandlung. Aber sie ent¬ behrte, sobald die Debatte auf Streitpunkte kam, des rechten Ernstes und der Würde. Es wurde zum Teil sachlich Gutes geredet — Arning, v. Liebert, Arendt —, das meiste aber war — sit vouia vsrdo — abgeschmackte Phrasen¬ drescherei. Bei jeder Rede — ich nehme hier auch die genannten drei Herren nicht ganz aus — mehr oder minder dasselbe Spiel: Verbeugung vor den Verdiensten des Herrn Staatssekretärs, Betonung, wie herrlich weit wirs mit unsern Kolonien gebracht haben, bescheidentlich ein paar kritische Bemerkungen, Schluß: Apotheose des Herrn Staatssekretärs. Dann kam Dernburg, fuhr dem Redner entweder mit ein paar scharfen Worten oder unangenehmen, wenn auch unrichtigen Reminiszenzen und tgi. über den Mund oder überlieferte ihn in seiner schlagfertig-überlegnen Art durch spöttische Bemerkungen der Heiterkeit des Hauses. Und ein paar ge¬ schickt nach der geeigneten Seite gerichtete Schlagworte mußten für den erforderlichen Beifall sorgen. Ja, meine Herren, so kommen wir nicht weiter. Einmal muß die Eingebornenfrage doch ernsthaft gelöst werden! Was nützt die schönste sachliche Kritik, wenn man ihr selbst die Spitze abbricht, wenn man sich in der Ein¬ leitung für das Kommende entschuldigt und zum Schluß sagt, es sei nicht so bös gemeint? Oder wenn man — wie z. B. Herr Arendt — ausgezeichnete Worte über eine Kardinalfrage der Kolonialpolitik durch lange Ausführungen über Nebensächliches verflacht und vergessen macht? Daß Staatssekretär Dernburg die koloniale Sache in der Heimat in Schwung

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/573>, abgerufen am 03.07.2024.